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FC Bayern - Sammer: Kahn und Salihamidzic hatten beim FCB den falschen Job

  • Veröffentlicht: 31.10.2023
  • 17:33 Uhr
  • Carolin Blüchel

Matthias Sammer attestiert dem FC Bayern Fehler bei der Postenvergabe. So hatten Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic in seinen Augen einfach nur den falschen Job in München.

Sehr selten sprechen Fußball-Experten wirklich Klartext.

Matthias Sammer ist einer von ihnen. Und es ist erfrischend. Vor allem, weil der 56-Jährige nicht reaktiv handelt, sondern wohlüberlegt den Finger in die Wunde legt.

Im "Bild"-Podcast "Phrasenmäher" äußerte sich der BVB-Berater jetzt über den traurigen Abgang von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic beim FC Bayern im vergangenen Sommer. Dabei stellt Sammer klar, dass beide für ihre jeweiligen Posten an der Säbener Straße nicht geeignet waren.

"Ich habe mich gefragt – und niemand möge mir das verübeln – ist Oliver Kahn wirklich ein CEO? Oder ist er nicht eigentlich ein Sportvorstand? Unabhängig davon, ob er das will oder nicht. Oliver ist unbestritten ein Sieger, ein Anführer. Er weiß alles im Fußball und hat ein Näschen. Natürlich ist er, typisch Torhüter, auch ein bisschen eigen in seiner Persönlichkeit", so Sammer.

Deshalb sei Geschäftsführer der falsche Job für ihn gewesen. "Ich habe mit ihm darüber gesprochen. Und auch, wenn er es komplett anders sieht, in meinen Augen ist das so."

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Salihamidzic kein klassischer Anführer

Auch Salihamidzic war in Sammers Augen auf seinem Posten fehl am Platz. "Ich finde, er ist ein Sieger, aber er ist kein klassischer Anführer. Das war er nie", so der frühere FCB-Sportdirektor weiter.

Brazzo sei früher ein Individualist, später ein Teamplayer gewesen, der immer alles für die Mannschaft investiert hat. Er habe auch alles gewonnen und er schätze ihn sehr.

"Dennoch hab ich verwundert wahrgenommen: Sportdirektor? Sportvorstand? Diese absolute Führungsposition ist möglicherweise gar nicht sein Naturell und daher war es aus meiner Sicht nicht die richtige Konstellation", so Sammer.

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Sammer: Bayern-Boss muss ein Fußballer sein

Bauchschmerzen bereitet dem früheren Nationalspieler, dass Ehrenpräsident Uli Hoeneß jüngst laut darüber spekulierte, ob überhaupt ein ehemaliger Fußballer den Verein führen könne.

"Es hat mich erschreckt", gestand Sammer. "Ich wollte ihn direkt anrufen und ihm zurufen: 'Das wäre ein Riesen-Fehler.'" Auch wenn die Konstellation bei Bayern zuletzt nicht optimal war, so müsse immer ein Fußballer die wichtigste sportliche Führungsposition bekleiden.

"Kein Manager, kein Finanzchef, kein McKinsey-Berater oder Silicon-Valley-Typ. Das wäre eine Bankrott-Erklärung für den Fußball und man sieht bereit an vielen Beispielen, wo Manager-Typen statt Fußballer am Werk sind, dass es dem deutschen Fußball nicht gutgetan hat", betonte Sammer.

DFB-Pokal: Die längsten Siegesserien in der Geschichte des Wettbewerbs

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<strong>DFB-Pokal: Die längsten Siegesserien</strong><br>RB Leipzig hat durch die Pokalsiege in den vergangenen zwei Spielzeiten und den jüngsten Sieg in der 1. Pokalrunde insgesamt 13 Pokalspiele in Folge gewonnen. Damit stehen die "Roten Bullen" in den Top-10 der längsten Siegesserien im DFB-Pokal. <strong><em>ran</em></strong> verrät, welche Vereine noch häufiger in Folge gewannen.
© 2023 Getty Images

DFB-Pokal: Die längsten Siegesserien
RB Leipzig hat durch die Pokalsiege in den vergangenen zwei Spielzeiten und den jüngsten Sieg in der 1. Pokalrunde insgesamt 13 Pokalspiele in Folge gewonnen. Damit stehen die "Roten Bullen" in den Top-10 der längsten Siegesserien im DFB-Pokal. ran verrät, welche Vereine noch häufiger in Folge gewannen.

<strong>Platz 9 (geteilt): FC Bayern München (13 Siege)</strong><br>Der FC Bayern München gewann 2019 und 2020 jeweils den DFB-Pokal. Genauso wie RB Leipzig siegten die Münchner dadurch in 13 Spielen in Folge. Die Erfolgsserie endete im Januar 2021 in der 2. Runde, als sie bei Schneesturm im Elfmeterschießen bei Holstein Kiel verloren.
© JŸrgen Fromme / firo Sportphoto / POOL

Platz 9 (geteilt): FC Bayern München (13 Siege)
Der FC Bayern München gewann 2019 und 2020 jeweils den DFB-Pokal. Genauso wie RB Leipzig siegten die Münchner dadurch in 13 Spielen in Folge. Die Erfolgsserie endete im Januar 2021 in der 2. Runde, als sie bei Schneesturm im Elfmeterschießen bei Holstein Kiel verloren.

<strong>Platz 7 (geteilt): FC Schalke 04 (14 Siege)</strong><br>Der FC Schalke 04 gewann 2001 und 2002 jeweils den DFB-Pokal. Zwischen August 2000 und November 2002 gelangen dadurch 14 Siege, ehe die Erfolgsserie in einem Elfmeterschießen gegen den FC Bayern München endete.
© imago sportfotodienst

Platz 7 (geteilt): FC Schalke 04 (14 Siege)
Der FC Schalke 04 gewann 2001 und 2002 jeweils den DFB-Pokal. Zwischen August 2000 und November 2002 gelangen dadurch 14 Siege, ehe die Erfolgsserie in einem Elfmeterschießen gegen den FC Bayern München endete.

<strong>Platz 7 (geteilt): FC Bayern München (14 Siege)</strong><br>Mehr als zwei Jahre blieb der FC Bayern zwischen August 2004 und Oktober 2006 im DFB-Pokal ungeschlagen, ehe die Münchner mit 2:4 überraschend bei Alemannia Aachen verloren. Unter Trainer Felix Magath gewann der Rekordtitelträger 2005 und 2006 jeweils den DFB-Pokal.&nbsp;
© imago

Platz 7 (geteilt): FC Bayern München (14 Siege)
Mehr als zwei Jahre blieb der FC Bayern zwischen August 2004 und Oktober 2006 im DFB-Pokal ungeschlagen, ehe die Münchner mit 2:4 überraschend bei Alemannia Aachen verloren. Unter Trainer Felix Magath gewann der Rekordtitelträger 2005 und 2006 jeweils den DFB-Pokal. 

<strong>Platz 5 (geteilt): Eintracht Frankfurt (15 Siege)</strong><br>Mit Jürgen Grabowski und Karl-Heinz Körbel war Eintracht Frankfurt in den 1970er Jahren sehr erfolgreich, gewann zwischen Dezember 1973 und Dezember 1975 sogar 15 Pokalspiele in Folge und in dieser Phase zwei Mal den DFB-Pokal.&nbsp;
© imago sportfotodienst

Platz 5 (geteilt): Eintracht Frankfurt (15 Siege)
Mit Jürgen Grabowski und Karl-Heinz Körbel war Eintracht Frankfurt in den 1970er Jahren sehr erfolgreich, gewann zwischen Dezember 1973 und Dezember 1975 sogar 15 Pokalspiele in Folge und in dieser Phase zwei Mal den DFB-Pokal. 

<strong>Platz 5 (geteilt): Dresdner SC (15 Siege)</strong><br>Der Dresdner SC, dessen Ex-Spieler Herbert Pohl hier auf dem Foto geehrt wird, blieb zwischen August 1940 und Oktober 1943 ganze 15 Spiele ohne Niederlage. Die Sachsen gewannen in der Phase zwei Mal den Pokal, der damals noch als Tschammerpokal - benannt nach Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten - firmierte.&nbsp;
© imago

Platz 5 (geteilt): Dresdner SC (15 Siege)
Der Dresdner SC, dessen Ex-Spieler Herbert Pohl hier auf dem Foto geehrt wird, blieb zwischen August 1940 und Oktober 1943 ganze 15 Spiele ohne Niederlage. Die Sachsen gewannen in der Phase zwei Mal den Pokal, der damals noch als Tschammerpokal - benannt nach Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten - firmierte. 

<strong>Platz 4: FC Bayern München (16 Siege)</strong><br>Der FC Bayern gewann zwischen August 2012 und April 2015 stolze 16 Pokalspiele am Stück und holte in dieser Zeit zwei Mal den DFB-Pokal. Die Erfolgsserie endete mit einem kuriosen 0:2 im Elfmeterschießen gegen Borussia Dortmund.
© Sven Simon

Platz 4: FC Bayern München (16 Siege)
Der FC Bayern gewann zwischen August 2012 und April 2015 stolze 16 Pokalspiele am Stück und holte in dieser Zeit zwei Mal den DFB-Pokal. Die Erfolgsserie endete mit einem kuriosen 0:2 im Elfmeterschießen gegen Borussia Dortmund.

<strong>Platz 2 (geteilt): FC Bayern München (17 Siege)</strong><br>Der FC Bayern München hat in früheren Zeiten sogar noch eine längere Serie hinbekommen. Die Münchner gewannen 1966 sowie 1967 den DFB-Pokal und entschieden in dieser Phase 17 Pokalspiele in Folge für sich.&nbsp;
© imago sportfotodienst

Platz 2 (geteilt): FC Bayern München (17 Siege)
Der FC Bayern München hat in früheren Zeiten sogar noch eine längere Serie hinbekommen. Die Münchner gewannen 1966 sowie 1967 den DFB-Pokal und entschieden in dieser Phase 17 Pokalspiele in Folge für sich. 

<strong>Platz 2 (geteilt): 1. FC Köln (17 Siege)</strong><br>Der 1. FC Köln gewann zwischen August 1976 und Dezember 1978 stolze 17 Pokalspiele nacheinander. Die Mannschaft rund um den legendären Keeper Toni Schumacher sicherte sich 1977 und 1978 den DFB-Pokal.&nbsp;&nbsp;
© imago images/WEREK

Platz 2 (geteilt): 1. FC Köln (17 Siege)
Der 1. FC Köln gewann zwischen August 1976 und Dezember 1978 stolze 17 Pokalspiele nacheinander. Die Mannschaft rund um den legendären Keeper Toni Schumacher sicherte sich 1977 und 1978 den DFB-Pokal.  

<strong>Platz 1: Fortuna Düsseldorf (18 Siege)</strong><br>Die Rheinländer stehen auf Rang 1. Sie holten zwischen August 1978 und Januar 1981 stolze 18 Siege in Folge. In den Jahren 1979 und 1980 gewann die Fortuna jeweils den DFB-Pokal. RB Leipzig müsste zum dritten Mal in Folge den DFB-Pokal gewinnen, um den Rekord der Fortuna einzustellen.&nbsp;
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Platz 1: Fortuna Düsseldorf (18 Siege)
Die Rheinländer stehen auf Rang 1. Sie holten zwischen August 1978 und Januar 1981 stolze 18 Siege in Folge. In den Jahren 1979 und 1980 gewann die Fortuna jeweils den DFB-Pokal. RB Leipzig müsste zum dritten Mal in Folge den DFB-Pokal gewinnen, um den Rekord der Fortuna einzustellen. 

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Sammer: DFB hat Angst vor mir

Sammer selbst will nicht mehr ins operative Geschäft zurückkehren, weshalb er auch der Job des Bundestrainers für ihn nicht in Frage kam.

"Ich durfte in meiner Karriere alles sein, was der Fußball zu bieten hat: Spieler, Trainer, DFB-Sportdirektor und Sportdirektor beim FC Bayern. Als ich damals aufgrund eines kleinen Gerinnsels, einem kleinen Löchlein an meinem Herzen, aufgehört habe, spürte ich: Es reicht. Ich möchte dem Fußball weiter dienen, aber ich möchte rausgehen aus 24 Stunden, sieben Tage die Woche."

Für den DFB wünsche er sich einen starken Sportdirektor, den es immer noch nicht gebe. Rudi Völler habe keine Erfahrung in der Nachwuchsarbeit, Hannes Wolf sei zwar fachlich hervorragend, aber kein Anführer und Geschäftsführer Andreas Rettig sei kein Siegertyp.

"Mein nächster logischer Schritt könnte sein, mitzuhelfen, das System des deutschen Fußballs zu verbessern, indem ich meinen Teil dazu beitrage, dass die wichtigsten Positionen mit den besten Leuten besetzt sind", sagte Sammer. Das deutsche System sei aber mittlerweile so schlecht, dass Sammer glaubt, der DFB hat "ein Stück weit Angst vor mir".

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