Deswegen war es auch nur ein Hauch von Kritik, den er anbrachte. Eine kleine Prise, die aber möglicherweise ein Schlüssel ist zu einem Problem, das den FC Bayern nicht erst seit Samstag verfolgt.
Es ist eine Frage, auf die wenige Tage vor dem Eröffnungsspiel der Bundesliga bei Werder Bremen (Freitag, ab 19:30 Uhr LIVE in SAT.1 und auf ran.de) weiter keine Antwort gibt. Eher ist das Fragezeichen nach dem 0:3 im Supercup gegen RB Leipzig etwas größer geworden.
Warum wackelt die Abwehr der Münchner weiterhin so bedenklich?
"Es ist für jeden Spieler wichtig, dass er Konstanz hat", sagte de Ligt. "Für einen Verteidiger ist es immer schön, wenn man gute Verbindungen miteinander hat. Deshalb ist es einfacher, wenn man immer zusammenspielt."
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Tuchel weiter auf der Suche
Er verstehe, dass der Trainer seine beste Formation suche, so de Ligt, der zudem wegen einer Wadenverletzung in der Vorbereitung verspätet ins Training eingestiegen war.
Doch Tuchel hat sich, was die Aufstellungen in den Testspielen angeht, noch nicht auf eine Formation festgelegt, die dann vermehrt ihre Spielpraxis bekommt.
Dabei hatte er genau das vor.
"Wir haben nicht viele Spiele, um uns vorzubereiten. Wir wollen Abläufe in unser Spiel bekommen, einen Teamspirit", erklärte Tuchel. "Grundsätzlich ist es schon so, dass ich so schnell wie möglich eine Elf finden will."
Doch ausgerechnet in der Defensive blieb Tuchel unschlüssig und vage. Dabei geht es gerade in der letzten Reihe vor dem eigenen Tor um Automatismen und Abläufe. Um Vertrauen, die Abstimmung untereinander, wie de Ligt betonte.
Im letzten Test auf der Asienreise gegen Liverpool hatten Dayot Upamecano und Min-jae Kim in der Innenverteidigung begonnen, gegen die AS Monaco dann Kim und Benjamin Pavard. Gegen Leipzig schließlich Upamecano und de Ligt, der nach 45 Minuten wiederum Platz machte für Kim, der bei seinem Militärdienst in der Heimat Südkorea fünf Kilogramm Muskelmasse verloren hatte. Er dürfte beim Auftakt gesetzt sein, konnte sich aber nicht wirklich einspielen mit de Ligt, der den Vorzug vor Upamecano erhalten sollte, der nicht überzeugen konnte.
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Pavard vor dem Abflug
Außen kamen rechts neben Pavard auch Noussair Mazraoui und Josip Stanisic zum Einsatz, auf links ist Alphonso Davies nach der Verletzung von Neuzugang Raphael Guerreiro erstmal gesetzt.
Was auffiel: Konstante in der Defensive war ausgerechnet Pavard, der in allen Tests und im Supercup immer in der Startelf stand, und das trotz des Wechsel-Traras. Und das auch innen.
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Hat Tuchel sich verzockt?
Denn inmitten der Suche nach dem idealen Innenverteidiger-Duo hielt die Personalie Pavard Trainer und Klub wochenlang in Atem. Tuchel hält viel von dem Franzosen, der in der Vorbereitung auch gute Leistungen zeigte – Leipzig mal ausgenommen.
Doch im Poker um seine Zukunft hat der FC Bayern ganz schlechte Karten.
Denn nun liegt angeblich ein Angebot von Manchester United vor. Pavard will weg, die Bayern blocken (noch), Knackpunkt ist die Ablöse. Werden sich die Klubs einig, dürfte Pavard wohl gehen. Was die Bayern wieder unter Druck setzt, vielleicht doch noch einmal intensiv aktiv zu werden, nachdem bereits Kyle Walker dem Rekordmeister abgesagt hatte.
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Suche nach der "Holding Six"
In die ganze Gemengelage kommt das Problem der "Holding Six" (ran berichtete). Denn natürlich kann man diese Personalie als defensiver Stabilisator und Aufbauspieler unmittelbar vor der Abwehr nicht losgelöst von selbiger sehen.
Hier gilt: Findet sich eine starke Lösung, kann der Neue die gesamte Defensive besser machen. Gleiches gilt für einen Pavard-Ersatz, sollte er gefunden und geholt werden.
Wichtig wird aber auch sein, dass Tuchel der Mannschaft und damit auch der Defensive Ansätze und Lösungen liefert, anstatt ihr wie nach dem Leipzig-Spiel die Kritik öffentlich vor die Füße zu kotzen. Was auch nicht unbedingt für weitere Stabilität sorgen dürfte. Für Sicherheit auch nicht.
Um es vorsichtig zu formulieren.
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FC Bayern München: Transfer von Daniel Peretz ist perfekt
Die Torwart-Situation des FC Bayern München
Beim FC Bayern München standen in der Sommerpause einige Entscheidungen auf der Torwartposition an. Yann Sommer und Alex Nübel haben den Klub verlassen. Manuel Neuers Situation war aufgrund der schweren Verletzung lange undurchsichtig. Mehrere (namhafte) Kandidaten waren als Ersatz im Gespräch. Nun herrscht aber Klarheit. ran gibt einen Überblick über die Situation.
Manuel Neuer Manuel Neuer arbeitet nach seiner schweren Verletzung an einem baldigen Comeback beim FC Bayern. Nach einem weiteren Eingriff soll der Heilungsverlauf nun recht schnell fortschreiten. "Wir haben grundsätzlich eine gute Nachricht, weil der Eingriff bei Manuel Neuer wirkt. Seine Entwicklung ist extrem positiv", sagte Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen zuletzt bei "DAZN".
Manuel Neuer Laut "kicker" rechnen die Verantwortlichen des FC Bayern München sogar schon in einigen Wochen mit einem möglichen Comeback des Keepers. Angepeilt wird die Rückkehr Neuers ins Bayern-Tor dem Bericht zufolge für Mitte bis Ende September 2023.
Daniel Peretz Dann wird er auch auf Daniel Peretz treffen. Nach langwierigen Verhandlungen gaben die Münchner die Verpflichtung des 23 Jahre alten Israelis von Maccabi Tel Aviv offiziell bekannt. Peretz erhält einen Vertrag bis 2028 und die Rückennummer '18'. Die Ablösesumme soll bei fünf Millionen Euro plus Boni liegen.
Daniel Peretz Peretz soll sich künftig mit Ersatztorwart Sven Ulreich um die Rolle als Nummer zwei hinter Neuer duellieren. "Mit Daniel Peretz sind wir in unserem Torwart-Team perspektivisch sehr gut aufgestellt - für diese Saison und für die Zukunft", sagte Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen. Peretz sprach von einem Kindheitstraum und schwärmte: "Als ich vom Interesse der Bayern hörte, hatte ich nur noch einen Wunsch: Hierher zu wechseln."
Tom Ritzy Hülsmann Vor dem Peretz-Deal statteten die Bayern zudem Nachwuchskeeper Tom Ritzy Hülsmann mit einem Profi-Vertrag aus. Der neue Kontrakt des 19-Jährigen beim deutschen Rekordmeister läuft bis 2026. Hülsmann, der 2017 von Eintracht Trier nach München wechselte, saß zuletzt beim 0:3 im Supercup gegen Leipzig und beim 4:0 zum Liga-Auftakt in Bremen hinter Ulreich als Ersatztorwart der Bayern auf der Bank.
Sven Ulreich Ulreich wiederum soll so lange im Tor stehen, bis Neuer wieder fit ist. Die Bayern-Bosse zeigten sich mit den Leistungen des Routiniers zufrieden, weshalb die Suche nach einem internationalen Spitzentorwart zu den Akten gelegt wurde. Zuvor waren zahlreiche Top-Keeper gehandelt worden. ran blickt auf die (teils wilden) Gerüchte zurück.
Bernd Leno Wie die "Bild" berichtete, soll der FC Bayern sich im Rahmen der Torhütersuche auch mit Bernd Leno beschäftigt haben. Dem Bericht nach wäre der aktuelle Keeper des FC Fulham für den Rekordmeister aber wohl zu teuer gewesen. Der 31-Jährige wechselte im Sommer 2022 vom FC Arsenal zu Fulham, hat dort noch einen Vertrag bis 2025 (mit Option auf eine weitere Saison).
Christian Früchtl Neben Leno wurde laut "Bild" auch eine Rückkehr von Ex-FCB-Talent Christian Früchtl diskutiert. Der 23-Jährige entwickelte sich nach seinem Bayern-Abgang bei Austria Wien zu einem Leistungsträger, die Münchner haben eine Rückkaufoption. Er wäre dem Bericht nach aber wohl nur als Nummer 2 zurück an die Isar gekommen.
Hugo Lloris Hugo Lloris war ein Thema bei den Münchnern. Der 36-jährige steht noch bis 2024 bei Tottenham Hotspur unter Vertrag. Demnach sollte der Franzose aber nur Außenseiterchancen auf die Rolle als Neuer-Backup haben. Mit dem Italiener Guglielmo Vicario vom FC Empoli haben die "Spurs" in diesem Sommer bereits eine neue Nummer eins verpflichtet.
David de Gea Zuvor sah es so aus, als könne die Torwartsuche des FC Bayern München nun doch bei David de Gea enden. Laut "Sky" soll der aktuell vereinsloses Spanier grünes Licht für einen Wechsel zum deutschen Rekordmeister gegeben haben. Aber offenbar haben sich die Bayern doch anders entschieden.
Yassine "Bono" Bounou Auch dieser mögliche Neuzugang hat sich erledigt. Yassine Bounou, der bei der WM auf sich aufmerksam machen konnte, hat inzwischen bei Al-Hilal in Saudi-Arabien unterschrieben.
Stefan Ortega Stefan Ortega von Manchester City war zwischenzeitlich der neue Topkandidat. Erste Gespräche hatten bereits stattgefunden, der Ex-Bielefelder konnte sich einen Wechsel auch vorstellen. Doch Trainer Pep Guardiola stellte sich quer und legte sein Veto ein.
Kepa Arrizabalaga Mit Chelsea-Keeper Kepa Arrizabalaga waren die Bayern schon sehr weit. "Wir sind gestern oder vorgestern dicht dran gewesen, hätten Kepa präsentieren können", verriet Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen am Tag nach dem Supercup im Zuge der Vorstellung von Harry Kane. Doch daraus wurde nichts. Real Madrid leiht den Spanier für ein Jahr aus, in Madrid soll er den verletzten Thibaut Courtois ersetzen.
Geronimo Rulli Geronimo Rulli von Ajax Amsterdam galt als zweite Wahl nach Kepa, Gespräche waren bereits im Gange. Allerdings verletzte sich der argentinische Nationalspieler am Wochenende an der Schulter und fällt nach Angaben seines Klubs "mindestens bis zur Winterpause" aus. Daher ist er kein Thema mehr bei Bayern.
Robert Sanchez
Eine andere Variante ist vom Tisch. Der FC Chelsea hat Robert Sanchez von Brighton & Hove Albion unter Vertrag genommen. Die Ablösesumme beläuft sich laut Medienberichten auf 23 Millionen Euro. Der 25-jährige Spanier unterschreibt bei den Blues ein Arbeitspapier bis 2030.
David Raya Zunächst sah vieles danach aus, als ob Brentford-Keeper David Raya nach München wechseln könnte, nun hat der Spanier aber beim FC Arsenal unterschrieben - es handelt sich um eine Leihe mit Kaufoption. Schon zuvor hatte Transferexperte Fabrizio Romano berichtet, dass die Gespräche mit den Bayern gescheitert seien.
Wojciech Szczesny Die Qualitäten von Wojciech Szczesny von Juventus Turin sind über jeden Zweifel erhaben. Allerdings ist das Finanzielle beim WM-Teilnehmer aus Polen sogar noch schwieriger als bei de Gea. Juventus wird seine Nummer eins nämlich nicht ohne eine saftige Ablöse ziehen lassen. Zudem ist Szczesny auch schon 33 Jahre alt.
Giorgi Mamardashvili Zuvor wurde auch über weitere Alternativen spekuliert, darunter Giorgi Mamardashvili. Der Keeper des FC Valencia soll sich bei der U21-EM in das Blickfeld des FC Bayern gespielt haben. Er wäre ein geeigneter Nachfolger für Manuel Neuer, auf den sich der Rekordmeister über viele Jahre verlassen könnte. Allerdings: Ein Transfer dürfte durchaus teuer werden.
Kamil Grabara
Preisgünstiger und jünger als viele vorher genannte Keeper dürfte Kamil Grabara werden. Der 24-jährige Pole hütet den Kasten des FC Kopenhagen. Mit seinem jungen Alter könnte er noch problemlos die laufende Saison hinter Manuel Neuer auf der Bank sitzen und sich an die Bundesliga gewöhnen, zudem soll er mit 15 Millionen Euro Ablöse recht erschwinglich sein.
Dominik Kotarski Dominik Kotarski ist vermutlich die günstigste aller möglichen Alternativen. Aktuell steht der 23-jährige Kroate in der griechischen Liga bei PAOK Saloniki unter Vertrag. Ob er allerdings auch das Potenzial hat, als Nummer eins im Kasten der Münchner zu stehen, müsste sich erst zeigen.