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Bundesliga

FC Bayern München: Uli Hoeneß‘ Aussagen über Max Eberl – das steckt dahinter

  • Aktualisiert: 08.09.2025
  • 17:22 Uhr
  • Martin Volkmar

Uli Hoeneß macht mit seinen Aussagen vom Wochenende deutlich, wer das Sagen beim FC Bayern München hat. Eine Analyse.

Von Martin Volkmar

Uli Hoeneß‘ Auftritt im "Doppelpass" am Sonntag schlägt nach wie vor Wellen.

Nicht nur bei Fans und Medien, sondern auch beim FC Bayern München.

Denn der Ehrenpräsident stellte bei seinem Auftritt kaum verklausuliert klar, wer am Ende nach wie vor das Sagen beim deutschen Rekordmeister hat: er selbst.

So machte Hoeneß die reduzierte Leihsumme für Nicolas Jackson öffentlich, weil die Spielerseite drei Millionen der 16,5 Millionen Euro an den FC Chelsea übernommen habe. Die verbliebenen 13,5 Millionen seien "in dem Geschäft die Portokasse".

Und auch die Kaufoption über 65 Millionen Euro nach der Saison werde nicht eintreten: "Das muss nur dann bezahlt werden, wenn er 40 Spiele von Anfang an macht. Die macht der nie."

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Uli Hoeneß: Winter-Transfers beim FC Bayern möglich

Im Gegensatz zu den meisten Beobachtern sieht Hoeneß die Bayern als "Gewinner" des Sommer-Transferfensters, "weil wir eine sehr starke Mannschaft haben".

Und sollte sich der deutlich reduzierte Kader im Laufe der Hinrunde doch als problematisch erweisen, "können wir im Januar noch nachlegen. Dann haben wir auch noch genug Geld, um das zu tun."

Ähnlich klar äußerte sich das nach wie vor mächtigste Aufsichtsratsmitglied über die Zusammenarbeit mit Max Eberl. Dabei vermied er, sich eindeutig hinter den immer wieder in der Kritik stehenden Sportvorstand zu stellen.

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Das Wichtigste in Kürze

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Hoeneß über Max Eberl: Keine Lippenbekenntnisse

"Ich halte nichts von Lippenbekenntnissen", sagte er nur, ergänzte aber: "Entscheidend ist, wie wir zusammenarbeiten, und die Zusammenarbeit ist gut."

Trotz der ausgebliebenen Jobgarantie muss sich Eberl also vorerst keine Sorgen um seine Position machen ("Es war kein Thema, dass man sich trennt.") – gleichwohl allerdings mit eindeutigen Arbeitsvorgaben klarkommen, die sich für nicht wenige Beobachter eher nach Belehrungen anhörten.

Nämlich das zu tun, was vor allem Hoeneß und seine wichtigsten Mitstreiter im Aufsichtsrat um Karl-Heinz Rummenigge von ihm erwarten: Weniger Alleingänge, mehr Absprachen.

Transfers? "Es wäre auch für Max gut, wenn er das endlich begreift"

"Es wäre auch für Max gut, wenn er endlich begreift, dass man das auf mehrere Schultern verteilt. Ich glaube schon, dass er damit so seine Probleme hat", sagte der FCB-Patron und empfahl ihm, den Rat anderer einzuholen.

"Wenn du heute einen Spieler kaufst, sind das – inklusive Gehalt – Dimensionen von bis zu 200 Millionen Euro. Das würde ich als Manager gar nicht alleine verantworten wollen", sagte Hoeneß: "Ich war damals froh, dass Franz Beckenbauer und Karl-Heinz Rummenigge als Präsident und Vize-Präsident dazu gekommen sind, als die Summen in die Höhe geschnellt sind."

200 Millionen?! Lothar Matthäus schätzt seinen eigenen Marktwert

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Vorwurf an Eberl: Zu oft einsame Entscheidungen

Damit sprach Hoeneß erstmals öffentlich aus, was schon länger kolportiert wird: Dass Eberl zu oft zu einsamen Entscheidungen neigt, weil er seine Rolle als Sportchef entsprechend definiert.

So hatte er es bei Borussia Mönchengladbach gehandhabt, wo ihm praktisch niemand reinredete. Und so machte er es auch bei seinem kurzen Intermezzo bei RB Leipzig – und widersetzte sich damit seinem Chef Oliver Mintzlaff, weshalb das Verhältnis schon nach kurzer Zeit zerrüttet war.

Bei Bayern sind Eberls Personalvorschläge in seinen eineinhalb Jahren Amtszeit dagegen mehrfach vom Aufsichtsrat einkassiert worden.

Unter anderem wurden bereits ausgehandelte Verträge mit Joshua Kimmich, Alphonso Davies und Jonathan Tah abgelehnt, so dass nachverhandelt werden musste und im Fall Tah der dem Spieler bereits zugesagte Wechsel im Sommer 2024 noch an wenigen Millionen Ablöse scheiterte.

FC Bayern: Sparvorgaben des Aufsichtsrats bei Neuzugängen

Ein Hauptgrund für die Ablehnungen ist die Forderung von Hoeneß und Co., die Gehaltskosten deutlich zu reduzieren, weil das legendäre Festgeldkonto unter Vorgänger Hasan Salihamidzic aufgrund dessen hoher Deals stark geschmolzen ist.

Deshalb musste Eberl laut eigener Aussage in diesem Transferfenster vor allem "sparen, sparen, sparen" und durfte nach dem 67,5-Millionen-Einkauf Luis Diaz nur noch Leihgeschäfte tätigen. Seinen Unmut hatte der 51-Jährige danach kaum verstecken können.

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Champions League: Die größten Kader-Überraschungen der Top-Teams

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<strong></strong><strong>Champions League: Die größten Kader-Überraschungen der Top-Teams</strong><br>Wie jedes Jahr haben alle Champions-League-Teilnehmer ihren 23-Mann-Kader bekanntgegeben. Dabei kommt es stets zu Überraschungen – so wie im vergangenen Jahr beim VfB Stuttgart, als Nick Woltemade nicht in den finalen Kader berufen wurde. Auch in dieser Saison gibt es wieder einige unerwartete Entscheidungen. <em><strong>ran</strong></em> stellt sie euch vor.
© Mandoga Media

Champions League: Die größten Kader-Überraschungen der Top-Teams
Wie jedes Jahr haben alle Champions-League-Teilnehmer ihren 23-Mann-Kader bekanntgegeben. Dabei kommt es stets zu Überraschungen – so wie im vergangenen Jahr beim VfB Stuttgart, als Nick Woltemade nicht in den finalen Kader berufen wurde. Auch in dieser Saison gibt es wieder einige unerwartete Entscheidungen. ran stellt sie euch vor.

<strong>FC Arsenal</strong>&nbsp;<br>Die "Gunners" haben Max Dowman nominiert – eines der größten Talente, das die Arsenal-Akademie in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat. Seine Berufung kommt zwar nicht völlig überraschend, dennoch könnte der 15-Jährige zum jüngsten Champions-League-Spieler aller Zeiten werden.
© News Images

FC Arsenal 
Die "Gunners" haben Max Dowman nominiert – eines der größten Talente, das die Arsenal-Akademie in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat. Seine Berufung kommt zwar nicht völlig überraschend, dennoch könnte der 15-Jährige zum jüngsten Champions-League-Spieler aller Zeiten werden.

<strong>FC Barcelona</strong><br>Bei den Katalanen sorgt nicht etwa eine Nicht-Nominierung für Aufsehen, sondern eine Berufung: Der zwischenzeitlich in Ungnade gefallene Marc-Andre ter Stegen wurde als dritter Torwart in den Kader aufgenommen, obwohl der 33-Jährige nach einer Rücken-OP längere Zeit ausfällt.
© Pressinphoto

FC Barcelona
Bei den Katalanen sorgt nicht etwa eine Nicht-Nominierung für Aufsehen, sondern eine Berufung: Der zwischenzeitlich in Ungnade gefallene Marc-Andre ter Stegen wurde als dritter Torwart in den Kader aufgenommen, obwohl der 33-Jährige nach einer Rücken-OP längere Zeit ausfällt.

<strong>FC Bayern München</strong><br>Der Rekordmeister sorgt mit einer überraschenden Personalentscheidung für Schlagzeilen: Der erst 16-jährige Abwehr-Youngster Cassiano Kiala – bislang ein völlig unbeschriebenes Blatt – steht im Kader. <a data-li-document-ref="585362" href="https://www.ran.de/sports/fc-bayern-muenchen-champions-league-kader-vorerst-ohne-das-mega-talent-lennart-karl-585362">Dagegen fehlt Shootingstar Lennart Karl</a>, der in den vergangenen Wochen auf sich aufmerksam machte. Er dürfte allerdings über die B-Liste nachrücken. Diese Nachwuchsliste ermöglicht es den Klubs, junge Eigengewächse nachträglich für die Champions League zu melden.
© HMB-Media

FC Bayern München
Der Rekordmeister sorgt mit einer überraschenden Personalentscheidung für Schlagzeilen: Der erst 16-jährige Abwehr-Youngster Cassiano Kiala – bislang ein völlig unbeschriebenes Blatt – steht im Kader. Dagegen fehlt Shootingstar Lennart Karl, der in den vergangenen Wochen auf sich aufmerksam machte. Er dürfte allerdings über die B-Liste nachrücken. Diese Nachwuchsliste ermöglicht es den Klubs, junge Eigengewächse nachträglich für die Champions League zu melden.

<strong>Borussia Dortmund</strong><br>Salih Özcan fehlt im Champions-League-Aufgebot der "Schwarz-Gelben". Zwar galt er im Sommer als klarer Verkaufskandidat, ein Abschied kam jedoch nicht zustande. In der ersten Runde des DFB-Pokals und auch in der Bundesliga gegen St. Pauli  sammelte er noch Kurzeinsätze, für die "Königsklasse" reicht es allerdings nicht.
© Kirchner-Media

Borussia Dortmund
Salih Özcan fehlt im Champions-League-Aufgebot der "Schwarz-Gelben". Zwar galt er im Sommer als klarer Verkaufskandidat, ein Abschied kam jedoch nicht zustande. In der ersten Runde des DFB-Pokals und auch in der Bundesliga gegen St. Pauli sammelte er noch Kurzeinsätze, für die "Königsklasse" reicht es allerdings nicht.

<strong>FC Chelsea</strong><br>Beim XXL-Kader der "Blues" war klar, dass es Härtefälle geben würde. Besonders bitter trifft es Neuzugang Facundo Buonanotte: Der Argentinier, der erst am Deadline Day von Brighton nach London gewechselt ist, fehlt im Champions-League-Aufgebot – obwohl er sich auf seinen ersten Einsatz in der "Königsklasse" nach Bekanntgabe des Transfers gefreut hatte. Für Verwunderung sorgt dagegen die Nominierung von Levi Colwill, der mit einer schweren Knieverletzung wohl die komplette Saison ausfällt.
© Action Plus

FC Chelsea
Beim XXL-Kader der "Blues" war klar, dass es Härtefälle geben würde. Besonders bitter trifft es Neuzugang Facundo Buonanotte: Der Argentinier, der erst am Deadline Day von Brighton nach London gewechselt ist, fehlt im Champions-League-Aufgebot – obwohl er sich auf seinen ersten Einsatz in der "Königsklasse" nach Bekanntgabe des Transfers gefreut hatte. Für Verwunderung sorgt dagegen die Nominierung von Levi Colwill, der mit einer schweren Knieverletzung wohl die komplette Saison ausfällt.

<strong>Bayer 04 Leverkusen</strong><br>Der deutsche Meister und Pokalsieger der Saison 2023/24 meldete gleich 13 Neuzugänge für die Champions League. Für einen ehemaligen deutschen Nationalspieler reichte es jedoch nicht: Jonas Hofmann wird in dieser Saison nicht in der "Königsklasse" auf dem Platz stehen.
© 2025 Getty Images

Bayer 04 Leverkusen
Der deutsche Meister und Pokalsieger der Saison 2023/24 meldete gleich 13 Neuzugänge für die Champions League. Für einen ehemaligen deutschen Nationalspieler reichte es jedoch nicht: Jonas Hofmann wird in dieser Saison nicht in der "Königsklasse" auf dem Platz stehen.

<strong>FC Liverpool</strong><br>Auch die "Reds" verzichten auf einen Flügelspieler: Federico Chiesa, der seine beste Zeit bei Juventus Turin hatte, wurde nicht nominiert.
© Propaganda Photo

FC Liverpool
Auch die "Reds" verzichten auf einen Flügelspieler: Federico Chiesa, der seine beste Zeit bei Juventus Turin hatte, wurde nicht nominiert.

<strong>AS Monaco</strong><br>Nach seiner 18-monatigen Dopingsperre und dem viel beachteten Wechsel zu den Monegassen hat Paul Pogba sportlich bislang kaum eine Rolle bei Monaco gespielt. Dennoch entschieden sich die Verantwortlichen, ihn für den Champions-League-Kader zu nominieren.
© ABACAPRESS

AS Monaco
Nach seiner 18-monatigen Dopingsperre und dem viel beachteten Wechsel zu den Monegassen hat Paul Pogba sportlich bislang kaum eine Rolle bei Monaco gespielt. Dennoch entschieden sich die Verantwortlichen, ihn für den Champions-League-Kader zu nominieren.

<strong>Tottenham Hotspur</strong><br>Harte Wochen für Mathys Tel: Erst vergab er im UEFA-Supercup einen Elfmeter, anschließend sah er sich in den sozialen Netzwerken üblen rassistischen Anfeindungen ausgesetzt. Nun folgt der nächste Rückschlag: Die Spurs verzichteten auf seine Nominierung für den Champions-League-Kader. Für den 19-Jährigen bedeutet das eine weitere bittere Enttäuschung in einer ohnehin schwierigen Phase nach seinem fixen Abschied nach vorheriger Leihe vom FC Bayern.
© Sebastian Frej

Tottenham Hotspur
Harte Wochen für Mathys Tel: Erst vergab er im UEFA-Supercup einen Elfmeter, anschließend sah er sich in den sozialen Netzwerken üblen rassistischen Anfeindungen ausgesetzt. Nun folgt der nächste Rückschlag: Die Spurs verzichteten auf seine Nominierung für den Champions-League-Kader. Für den 19-Jährigen bedeutet das eine weitere bittere Enttäuschung in einer ohnehin schwierigen Phase nach seinem fixen Abschied nach vorheriger Leihe vom FC Bayern.

FC BAyern: Hoeneß moniert Eberls Empfindlichkeit

Auch das etwas, was Hoeneß offensichtlich nicht gefällt. "So ein harter Job führt dazu, dass man Auseinandersetzungen und andere Meinungen hat. Karl-Heinz und ich haben uns gestritten wie die Besenbinder. Aber wenn die Tür hinter uns zuging, war das wieder okay", meinte er: "Max ist da ziemlich empfindlich."

In dieses Bild passen Berichte, wonach Eberl in den vergangenen Monaten immer wieder teilnahmslos und genervt gewirkt haben soll. Ebenso die laut Medien im Aufsichtsrat nach der Kritik in der letzten Sitzung Ende August entstandene Befürchtung, der Sportvorstand könne von sich aus frustriert zurücktreten.

Hoeneß erklärte hingegen am Sonntag, er habe diesen Eindruck nicht gehabt. Auch Eberl hatte einen solchen Schritt zurückgewiesen, nach seinem Kurzurlaub will er wieder Gas geben. Einfacher wird es aber nicht für ihn werden, auch das machte der langjährige "Mr. Bayern" deutlich.

"Für uns wäre es viel schöner, wenn wir gar nicht eingreifen müssten. Aber wir können nicht nicht eingreifen, wenn wir das Gefühl haben, gewisse Dinge laufen nicht richtig. In dem Moment, in dem wir die richtigen Leute am richtigen Posten haben, werden sich Karl-Heinz und ich zurückziehen", versprach Hoeneß.

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Hoeneß sieht offenbar Verbesserungsbedarf im Vorstand

Danach sieht es allerdings derzeit nicht aus, da Hoeneß offenbar weiter Verbesserungsbedarf im Vorstand sieht: "Wir suchen ein Team, das sehr gut zusammenarbeitet. Das haben wir seit dem Rücktritt von Karl-Heinz Rummenigge und mir noch nicht gefunden."

Eberl selbst wird sich frühestens Ende der Woche zu Hoeneß‘ Aussagen äußern. Für Begeisterung dürften sie bei ihm aber kaum gesorgt haben, eher im Gegenteil.

Auch interessant: DFB-Team - Pressestimmen zum Sieg gegen Nordirland: "Pfiffe zeigten, wie angeschlagen die Nationalelf ist"

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