Joao Palhinha fliegt vom Platz, weil er im Spiel des FC Bayern München gegen den VfL Bochum Georgios Masouras im Zweikampf am Knöchel erwischt. Bremens Mitchell Weiser hat bei einer ähnlichen Aktion gegen Florian Wirtz in Leverkusen mehr Glück. Wie beurteilt Ex-Schiedsrichter Urs Meier die Szenen? Und hätte er Leroy Sané für dessen Frustbewältigung bestraft?
Der 25. Bundesliga-Spieltag hatte neben überraschenden Ergebnissen auch diverse strittige Szenen zu bieten. Vor allem zwei sehr ähnliche Momente in den Stadien der Top-Teams, die mit einem unterschiedlichen Ergebnis endeten.
In der Allianz Arena wurde Joao Palhinha kurz vor der Pause mit der Roten Karte vom Platz geschickt, nachdem er im Anschluss an eine Klärungsaktion Georgios Masouras mit offener Sohle oberhalb des Sprunggelenks traf. Mehr als eine Hälfte lang in Unterzahl, gab der FC Bayern München beim 2:3 gegen den VfL Bochum seine Führung noch her und verlor erstmals seit gut elf Monaten ein Liga-Heimspiel.
Derweil kam Mitchell Weiser mit der Gelben Karte davon, nachdem er Florian Wirtz in der BayArena im Kampf um den Ball ebenfalls auf das Sprunggelenk getreten war. Für den kurz zuvor eingewechselten Nationalspieler war Schluss, Werder Bremen durfte zu elft weiterspielen und entführte beim 2:0 alle drei Punkte von Bayer Leverkusen.
Die Aufregung war entsprechend groß. Hätte auch Weiser vom Platz gestellt werden müssen, zumal Wirtz nun wochenlang ausfällt? Oder wurde Palhinha zu hart bestraft? Urs Meier hat eine ganz klare Meinung.
Meier über Palhinha-Rot: "Hat nichts gemacht, außer den Ball gespielt"
"Die Szenen sind schon sehr ähnlich", erklärt der ehemalige Weltklasse-Schiedsrichter im Gespräch mit ran: "Bei Palhinha ist es so, er spielt den Ball und Masouras hält das Bein rein und irgendwo muss er ja runterkommen." Sein Urteil lautet: "Wenn der Gegenspieler das Bein da reinstellt, muss er damit rechnen, dass er auch getroffen wird. Für mich ist das absolut keine Rote Karte."
Meier kritisiert in diesem Zusammenhang den häufigen VAR-Einsatz und die Handhabung in der jüngeren Vergangenheit: "Das Problem ist, in den vergangenen Wochen und Monaten haben wir schon viel zu viele Bilder gecheckt, wo der Fuß über dem Knöchel ist. Das ist die neue Ausrichtung von den Schiedsrichtern und von der Schiedsrichter-Kommission: Ist der Fuß über dem Knöchel? Das ist kein Kriterium. Es geht ja immer wieder um Absicht, keine Absicht, um Rücksichtslosigkeit, um große Gefahr der Verletzungen."
Er gibt zu bedenken, dass solche Aktionen in großem Tempo und hoher Intensität ablaufen: "Ich bin immer ein Freund davon, dass man die Spieler schützt, aber auf der anderen Seite müssen wir ja auch Fußball spielen. Was hat Palhinha gemacht? Er hat nichts gemacht, außer den Ball gespielt."
Externer Inhalt
Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.
Meier über Foul an Wirtz: "Solche Sachen passieren im Fußball"
Ähnlich sieht Meier die Situation in Leverkusen: "Auch da will Weiser den Ball spielen und einen Sekundenbruchteil vorher spitzelt ihn Wirtz – auch mit einem gestreckten Bein übrigens – auf die andere Seite und es kommt zu diesem Kontakt. Für mich ist auch das keine Rote Karte. Das sind nunmal Sachen, die im Fußball passieren."
Weisers Verhalten könne er komplett nachvollziehen: "Wenn ich da Verteidiger von Bremen gewesen wäre, hätte ich da das Bein auch reingestellt. Er will ja auch den Ball spielen."
Dass der Ex-Leverkusener mit der Gelben Karte davonkam, erklärt sich Meier auch mit dem Verhalten von Wirtz: "Die Spieler haben bei Wirtz nicht reklamiert. Warum nicht? Weil er nicht am Boden liegen geblieben ist und laut geschrien hat, sondern versucht hat, weiterzulaufen."
Womit der 66-Jährige wieder beim härter bestraften Bayern-Profi landet: "Warum kommen wir auf die Rote Karte bei Palhinha? Weil Schiedsrichter so viele Bilder anschauen, mit Trefferbildern." Für ihn ist klar: "Wenn man die Bewegung anschaut: Er verlängert das Bein nicht, er verkürzt es nicht, er stellt es genau da ab, wo man hingeht, wenn man den Ball so spielt."
Den Pfiff an sich findet er korrekt: "Es ist schon ein Foul, aber man macht heute mehr daraus als es ist." Mit Blick auf den VAR fasst Meier zusammen: "Beim Leverkusen-Spiel war es keine klare Fehlentscheidung und beim München-Spiel hätte ich schon wissen wollen, warum."
Bundesliga-Transfergerüchte: BVB plant wohl irren Transfer-Tausch um englisches Trio
Carney Chuckwuemeka (Borussia Dortmund) Der BVB plant einen irren Transfer-Tausch - Berichten des englischen Portals "Teamtalk" zufolge will die Borussia Carney Chukwuemeka unbedingt fest verpflichten. Derzeit ist der 21-Jährige vom FC Chelsea ausgeliehen - die Kaufoption soll bei 30 Millionen Euro liegen. Die Borussia möchte den Preis aber drücken und wäre demnach bereit, Jamie Gittens in einen möglichen Deal einzubinden...
Jaden Sancho (FC Chelsea) ... Neben Chuckwuemeka liebäugelt der BVB auch mit dem Ex-Borussen Jadon Sancho. Chelsea zeigt Interesse an Gittens - die Schwarz-Gelben würden den Flügelspieler für 60 Millionen ziehen lassen. Sancho, der von Manchester United an die Blues ausgeliehen ist, steht einer Rückkehr nach Dortmund wohl offen gegenüber. Der BVB hofft nun, einen Deal zu vereinbaren, der alle drei Profis einschließt.
Eliesse Ben Seghir (AS Monaco) Einem Bericht der "L'Equipe" zur Folge soll der FC Bayern Interesse an Flügelspieler Eliesse Ben Seghir zeigen. Der 20-jährige Marokkaner von der AS Monaco steht demnach ganz oben auf der Liste des deutschen Rekordmeisters. Sein Vertrag in Frankreich läuft noch bis 2027, der Marktwert wird auf 30 Millionen Euro taxiert. Neben den Münchnern sollen auch Manchester City, Liverpool und Liga-Konkurrent Bayer Leverkusen an dem Offensiv-Juwel interessiert sein.
Bernardo (VfL Bochum) Zuletzt wurde von der „Sport Bild“ berichtet, dass Eintracht Frankfurt kurz davor stehen soll, den Brasilianer Bernardo vom VfL Bochum im Sommer zu begründen. Nun berichtet die „Bild“, dass der Deal rund um den 29-Jährigen auf Eis liegen soll und sich die Hessen mit Alternativen beschäftigen dürften. Demnach führt eine Spur wohl …
Jan-Carlo Simic (RSC Anderlecht) ... zu Abwehrtalent Jan-Carlo Simic vom RSC Anderlecht. Der in Nürtingen geborene Deutsch-Serbe wurde einst beim VfB Stuttgart und den Stuttgarter Kickers ausgebildet und wechselte später zum AC Mailand. Mittlerweile steht Simic bei Anderlecht unter Vertrag und das noch langfristig bis zum Sommer 2029. Durch gute Leistungen in Belgien avancierte Simic mittlerweile zum serbischen A-Nationalspieler.
Thomas Müller (FC Bayern) Wie geht es für Thomas Müller nach seinem Ende beim FC Bayern im Sommer weiter? Laut "Bild" ist Vissel Kobe am 35-Jährigen interessiert. Bei dem japanischen Erstligisten spielten bereits Stars wie Lukas Podolski und Andres Iniesta. Ein Wechsel des Offensivspielers nach Japan gilt aber als unwahrscheinlich, demnach ist ein Neuanfang in der MLS aktuell die wahrscheinlichste Option.
Tim Kleindienst (Borussia Mönchengladbach) Kommt es nach nur einem Jahr wieder zur Trennung zwischen Borussia Mönchengladbach und Stürmer Tim Kleindienst? Der laufstarke Angreifer soll im Fokus mehrerer Vereine stehen, berichtet die "Sport Bild". Die Borussia will den Nationalspieler demnach nicht verkaufen, muss sich aber aufgrund der angespannten finanziellen Lage ab 20 Millionen Euro gesprächsbereit zeigen. Kleindiensts Vertrag endet erst im Sommer 2028.
Ismael Doukoure (Racing Strasbourg) Nachdem Jonathan Tah zuletzt seinen Abgang im Sommer 2025 aus Leverkusen bestätigte, läuft bei Bayer die Nachfolger-Suche. Laut "L’Equipe" führt eine Spur zu Ismael Doukoure von Racing Strasbourg. Demnach soll die "Werkself" den 21-Jährigen auf dem Zettel haben, der sowohl im Abwehrzentrum als auch auf der rechten Außenbahn spielen kann. Doukoures Vertrag ...
Ismael Doukoure (Racing Strasbourg) ... läuft nur noch bis zum Sommer 2026, soll zudem eine Ausstiegsklausel beinhalten. Im Sommer 2024 soll sich Doukoure schon mit Leverkusens Bundesliga-Rivale VfL Wolfsburg über einen Wechsel einig gewesen sein, allerdings platzte ein Transfer dem Bericht nach wegen einem Veto der Vereinsführung der Franzosen.
Julian Brandt (Borussia Dortmund) Der SV Werder Bremen soll einen möglichen Transfer von Julian Brandt verfolgen. Die Situation des BVB-Stars wird laut "SKY" intensiv verfolgt. Seine aktuelle Saison läuft durchwachsen, angeblich darf er einen neuen Verein suchen. Der gebürtige Bremer sagte Anfang 2023 bei "Sport1": "Ich habe mir als kleines Kind immer vorgenommen, dass ich Profi werde und irgendwann wieder nach Bremen zurückkehre". Der 28-Jährige hat noch einen Vertrag bis 2026. Das geschätzte Jahresgehalt von neun Millionen Euro wäre für die Bremer kaum bis gar nicht zu stemmen. Brandt müsste also für eine Heimkehr auf Geld verzichten.
Xavi Simons (RB Leipzig) Droht RB Leipzig ein herber Verlust im Sommer? Wie Transfer-Experte Fabrizio Romano berichtet, sieht Xavi Simons einen Wechsel weiterhin als konkrete Option an. Demnach wurden interessierte Klubs aus der Premier League darüber informiert, dass RB Leipzig eine Ablösesumme von rund 75 Millionen Euro anstrebt. Der 21-Jährige träumt derweil wohl von einem Wechsel zum FC Barcelona. Dies sei derzeit jedoch unwahrscheinlich.
Ko Itakura (Borussia Mönchengladbach) 2022 kam Ko Itakura für fünf Millionen Euro von Manchester City zu Borussia Mönchengladbach und erwies sich als echter Glücksgriff. Der Japaner bildet mit Nico Elvedi die robuste Innenverteidigung und ist dementsprechend heiß begehrt. Die "Rheinische Post" listet nationale und internationale Interessenten auf ...
Ko Itakura (Borussia Mönchengladbach) ... Demnach sind mit dem FC Bayern, dem BVB, Leverkusen und Frankfurt vier Bundesligisten interessiert, zudem namentlich nicht genannte Vereine aus England, Spanien, Frankreich und den Niederlanden. Der Vertrag des Verteidigers endet 2026. Kann ihn Gladbach nicht zu einer Verlängerung bewegen, müsste er wohl im Sommer verkauft werden, um eine Ablöse zu kassieren.
Fabio Silva (UD Las Palmas/ausgeliehen von Wolverhampton) Eintracht Frankfurt hat Erfahrungen mit Stürmern, die vorzeitig den Verein verlassen. Daher bauen die Hessen bei Hugo Ekitike offenbar jetzt schon vor. Für den Fall, dass sie den Franzosen mit Vertrag bis 2029 im Sommer schon wieder ziehen lassen müssen, haben sie offenbar in Fabio Silva einen möglichen Ersatz im Blick. Nach "Sky"-Informationen hat es bereits Gespräche mit der Seite des 22-Jährigen gegeben, der derzeit von den Wolverhampton Wanderers an Las Palmas ausgeliehen ist.
Jonathan Tah (Bayer Leverkusen) Seit Monaten halten sich die Gerüchte um einen Abgang des ablösefreien Leverkuseners zum FC Barcelona. Nun ist der Transfer aber vom Tisch, wie die katalanische "Sport" berichtet. Demnach habe sich Tah-Berater Pini Zahavi mit den Katalanen zu Gesprächen getroffen. Dabei wurde der Spielerseite mitgeteilt, dass ein Transfer aufgrund der finanziellen Einschränkungen Barcelonas nicht umzusetzen sei. Damit öffnen sich die Türen für den FC Bayern, aber auch für Leverkusen, die auf einen Verbleib des Nationalspielers hoffen.
Muhammed Damar (1899 Hoffenheim/SV Elversberg) Mit starken Leistungen als Leihspieler beim SV Elversberg hat Muhammed Damar wohl einige Bundesliga-Klubs auf sich aufmerksam gemacht. Nach Stuttgart soll laut "Sky" nun auch Borussia Dortmund den 20-Jährigen auf der Liste haben. Demnach dürfte der BVB mit dem Offensivspieler schon erste Gespräche geführt haben. Im Raum stehen ...
Muhammed Damar (1899 Hoffenheim/SV Elversberg) ... dem Bericht nach vier bis fünf Millionen Euro Ablöse, die Damars Stammklub Hoffenheim aufrufen dürfte. Damars Vertrag bei der TSG läuft im Sommer 2026 aus. Zuletzt wurde zudem auch noch über angebliches Interesse von Olympique Marseille und Inter Mailand am gebürtigen Berliner berichtet.
Kingsley Coman (FC Bayern) Der FC Bayern will bei den Gehaltskosten sparen. Weitere Abgänge von Top-Verdienern neben Thomas Müller wären daher keine Überraschung. Mit 19 Millionen Euro Jahresgehalt gehört auch Kingsley Coman dazu. In der laufenden Saison steht der Franzose klar im Schatten der zuletzt stark aufspielenden Flügelzange aus Leroy Sane und Michael Olise.
Kingsley Coman (FC Bayern) Und es gibt wohl hochkarätige Interessenten am 28-Jährigen: Wie "Caught Offside" berichtet, sollen sowohl der FC Liverpool als auch der FC Arsenal, Paris Saint-Germain und Atletico Madrid an einer Coman-Verpflichtung interessiert sein. Liverpool und Arsenal sollen sogar bereits kurz vor Gesprächen mit Comans Management stehen und Angebote mit einer Ablösesumme in Höhe von 35 Millionen Euro in Betracht ziehen.
Anzeige
Meier über VAR-Einsatz: Durch häufiges Anschauen wird Bild brutaler
Grundsätzlich müsse bei der Zweikampf-Bewertung viel beachtet werden: "Hat er den Ball gespielt, hat er ihn nicht gespielt? Konnte er den Ball überhaupt spielen? Da gibt es so viele Kriterien, die für eine Rote Karte sprechen oder die nicht für eine Rote Karte sprechen. Da muss man jedes Spiel und jede Situation einzeln beurteilen. Da kann man nicht einfach mit Trefferbildern, die man irgendwo in der Schulung gesehen hat, in solche Spiele reingehen."
Aber die Schiedsrichter würden eben so instruiert werden: "Sie schauen sich immer wieder solche Szenen an, 50 Mal, 100 Mal schauen sie sich genau diese Szenen an."
Doch seien diese nicht unbedingt zu vergleichen: "Da gibt es immer Unterschiede: Wo ist Absicht, wo ist Tempo drin, wo ist kein Tempo drin, wo ist es eine natürliche Bewegung, wo ist es eine unnatürliche Bewegung? Das muss man auf dem Spielfeld spüren und auch sehen und sich nicht verleiten lassen, indem man ein Bild, drei-, vier-, fünf- sechsmal anschaut, dass es immer brutaler wird. Das ist falsch."
Anzeige
Meier über Sané-Szene: "Hätte ihm die Gelbe Karte gezeigt"
Bei einer anderen Szene in München, die beinahe unterging, hätte sich Meier dagegen eine härtere Sanktion gewünscht. Gegen Leroy Sané, der bei seiner Auswechslung die Hand des Vierten Offiziellen wegschlug, als er an diesem vorbeiging.
"Man muss die Sachen nicht größer machen. Aber es ist mindestens eine Unsportlichkeit und die ist laut dem Reglement mit einer Gelben Karte zu bestrafen. Die hätte ich ihm schon gezeigt", betont Meier.
Dabei ist es letztlich auch egal, ob es sich um ein Mitglied des Schiedsrichter-Teams handelt: "So gehst du mit einem Offiziellen nicht um. Man geht mit einem Menschen nicht so um. Wenn er seinen Frust hat, soll er irgendwas machen, aber sicher nicht an irgendjemandem auslassen, der seinen Job macht."