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ran Bundesliga Webshow

Thomas Strunz exklusiv: "Leverkusen gegen BVB war eine Machtdemonstration"

  • Veröffentlicht: 04.12.2023
  • 20:28 Uhr
  • ran.de

In der ran Bundesliga Webshow spricht der Europameister von 1996 über den Titelkampf in der Bundesliga, den Status Quo beim BVB und über die Nationalmannschaft.

Welche Schlüsse kann man aus dem 1:1 im Topspiel des 13. Bundesliga-Spieltags zwischen Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund ziehen? Wo steht der BVB? Was braucht die Nationalmannschaft für eine erfolgreiche EM? Und was bedeutet die Gruppe für das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann?

Auf diese und andere Fragen gab es in der ran Bundesliga Webshow Antworten von Thomas Strunz. Wir haben die wichtigsten Aussagen gesammelt.

Thomas Strunz über…

…das 1:1 zwischen Leverkusen und dem BVB: "Die Statistiken lesen sich wie ein Spiel zwischen dem FC Bayern und Mainz 05. Das war eine Machtdemonstration, auch wenn es vom Ergebnis her für Dortmund dann am Ende doch noch gut ausgegangen ist. Aber trotzdem hat man die Unterschiede deutlich gesehen."

…den BVB: "Aktuell stehen sie da, wo sie aufgrund der Leistungen hingehören. Ich erinnere mich noch an die Anfangsphase der Saison, als es einige Spiele gab, die sie zwar gewonnen, aber nicht überzeugt hatten. Da haben sie die Siege mit ihrer individuellen Qualität eingefahren. Aber diese mannschaftliche Geschlossenheit, diese Kompaktheit, diese absolute Gier, das Miteinander, diese Ausstrahlung, das ich alles brauche, um einen Titel zu gewinnen, das vermisse ich bei den Dortmundern seit Beginn der Saison. Und zehn Punkte Rückstand auf zwei Mannschaften aufzuholen, das halte ich, auch wenn noch ein paar Spiele zu spielen sind, eigentlich für ausgeschlossen."

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Das Wichtigste in Kürze

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…Deniz Undav: "Den kenne ich noch aus Meppen. Dass er Tore machen konnte, das war eigentlich jedem bekannt. Dass es jetzt so explodiert ist, ist schon eine wirklich tolle Entwicklung. Man sieht, dass Serhou Guirassy und er extrem gut harmonieren können. Dass der eine auch hinter dem anderen spielen kann, dass sie nebeneinander spielen, sich gegenseitig die Bälle auflegen können. Er ist jetzt auch fit. Als ich ihn in Meppen gesehen habe, hat er noch ein paar Kilo Übergewicht. Er wusste aber trotzdem schon damals, wo das Tor steht."

…Reibung in einer Mannschaft: "Es ist wichtig, dass bestimmte Dinge in der Mannschaft angesprochen werden und auf den Tisch kommen. Auch wenn sich Leute nicht mögen, muss das angesprochen werden. Ich bin kein Freund einer flachen Hierarchie - alle haben sich lieb, aber wir kriegen die Harmonie nicht auf den Platz. Ich brauche auch Reibung, es müssen auch mal die Fetzen fliegen. Ich erinnere mich an die EM 1996, da waren sieben Spieler von Borussia Dortmund und sieben Spieler des FC Bayern dabei. Und alle hatten den Anspruch, dass sie spielen. Aber das ging natürlich nicht. Und das führte zu einer positiven Reibung, weil man sich dem Ziel untergeordnet hat. Und deswegen bin ich ein Freund davon, dass man auch auf Hierarchien achtet. Wir müssen Klarheit haben. Wenn wir uns einmal für etwas entschieden haben, dann müssen wir diesen Weg auch gehen. Und dann werden die Spieler, die das mittragen, es auch auf dem Platz zeigen. Wichtig ist, dass man eine Achse ausbildet, an der sich alle anderen orientieren können. Wenn uns das gelingt, haben wir genug Talent, um bei der Europameisterschaft weit zu kommen."

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Strunz: Beim BVB vermisse ich die Gier

…die EM-Gruppe: "Fakt ist, dass wir in der aktuellen Verfassung gegen alle drei Mannschaften wirklich aufpassen müssen, dass wir da maximal auf Augenhöhe sind. Die Schweiz würde aktuell sogar noch bisschen besser einschätzen. Es ist kein Selbstläufer, sondern eine gefährliche Gruppe. Auf der anderen Seite: Bei dem Modus, wo auch viele Dritte weiterkommen – also wenn wir da nicht weiterkommen, sollten wir wirklich überlegen, ob wir alles richtig machen."

…die Nachwuchsarbeit: "Ich gehe davon aus, dass Nachwuchsleistungszentren 200 Millionen Euro pro Jahr in den Nachwuchs stecken. Der WM-Sieg ist fast zehn Jahre her und wir haben 200 Millionen pro Jahr ausgegeben – das heißt zwei Milliarden Euro in zehn Jahren. Und da haben wir keinen rechten Verteidiger, keinen linken Verteidiger und wir haben keinen Mittelstürmer auf Topniveau. Das ist erschreckend!"

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