Da erlebt man nach dem neuerlichen Absturz keine Überraschungen mehr. Eigentlich.
Doch es kommt immer auf den Ansatz an. Man könnte sich finanziell und personell strecken und versuchen, den Karren mit denjenigen, die ihn in den Dreck gefahren haben, dort auch wieder herauszuziehen.
Stattdessen droht ein Mega-Umbruch. Das ist der andere Ansatz. Beide Herangehensweisen sind ein schmaler Grat, ohne eine Garantie, dass sie auch funktionieren.
Doch sollte es nach dem desolaten 0:3 aus dem Hinspiel gegen die Fortuna wie erwartet nicht zum Klassenverbleib reichen, ist ein Umbruch, ein echter Neustart mit allen Konsequenzen im Grunde alternativlos.
Zu deutlich traten die Probleme der Mannschaft und des Klubs in den vergangenen Wochen zutage. Wie der VfL Chancen und Möglichkeiten auf eine unfassbar fahrlässige Art und Weise liegenließ und dabei ein beunruhigendes Bild abgab, lässt dem Verein im Grunde keine andere Wahl.
Doch was könnte sich beim VfL ändern?
VfL Bochum: Posse um Manuel Riemann
Es ist die kontroverseste Personalie beim VfL, die ein Stück weit das Dilemma aufzeigt. Denn Manuel Riemann ist zum einen benötigter Rückhalt, zum anderen war der exzentrische Keeper aber auch lange wichtiger Antreiber. Sein Verhalten mag nicht mehr tragbar gewesen sein.
Er hat mit seinem Statement, nicht mehr zu 100 Prozent zu der Mannschaft zu stehen, aber zugleich aufgezeigt, wie tief die Probleme innerhalb des Teams liegen. Denn die spielerische, kämpferische und mentale Reaktion auf sein Aus beim 0:3 spricht Bände.
Es zeichnet sich nun offenbar immer mehr ab, dass Riemann und der VfL Bochum getrennte Wege gehen werden. Der Vertrag des 35-Jährigen läuft noch bis 2025, der Klub hatte darauf verwiesen, dass man sich nach der Saison zusammensetzen wolle.
Wie die "WAZ" berichtet, steht aber offenbar eine Auflösung des Vertrags im Raum. Auch die "Bild" berichtet, dass es im Zuge eines Neuanfangs Stand jetzt wohl zu einer endgültigen Trennung kommt. Die einzige Chance auf einen Riemann-Verbleib besteht demnach darin, dass auch die Verantwortlichen ausgetauscht würden.
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Relegation: Legendäre Duelle - Elfer-Krimi und "Skandalspiel"
Das ist tatsächlich nicht ausgeschlossen. Die Stühle von Geschäftsführer Patrick Fabian und Sportdirektor Marc Lettau wackeln bedenklich.
"Ich stehe an der Spitze des Ganzen, da ist es meine Gesamtverantwortung für diesen Bereich. Der muss ich mich stellen. Mir ist natürlich bewusst, dass in dieser Situation die kritischen Stimmen nicht weniger werden", sagte Fabian der "Bild".
Aber auch Lettau steht im Fokus, denn zu viele Zugänge schlugen nicht ein, daneben wurde es in der Winterpause verpasst, passend zu reagieren, um das Team entscheidend zu verstärken. Es wird essenziell sein, dass im Rahmen des Neuaufbaus bei den personellen Entscheidungen deutlich mehr Treffer dabei sind als zuletzt.
Der größte Kritikpunkt ist aber die Entscheidung, nach der Trennung von Trainer Thomas Letsch in Heiko Butscher eine interne Lösung für die Rettung präsentiert zu haben.
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VfL Bochum: Neuer Trainer gesucht
Daher verwundert es nicht, dass im Falle des Abstiegs Butscher wohl keine Zukunft als Cheftrainer haben wird. Laut der "Bild" sucht der Klub inzwischen einen erfahrenen Mann, um den Neustart mit der Mannschaft anzugehen.
Denn der hat es in sich.
Nach Riemann-Suspendierung: Die Skandale der Bundesliga-Relegation
Suspendierung von Manuel Riemann Der VfL Bochum wird die beiden Relegations-Partien gegen Fortuna Düsseldorf ohne Stammkeeper und Sprachrohr Manuel Riemann bestreiten. Grund dafür seien "unüberbrückbare unterschiedliche Auffassungen zu teaminhaltlichen Themen". Team 2
Mehr als ein halbes Dutzend Spieler werden den Klub im Falle des Abstiegs verlassen, darunter auch Leistungsträger und Führungsspieler. Also nicht nur Riemann, sondern zum Beispiel auch Bernardo, Keven Schlotterbeck und Kevin Stöger.
Die Herausforderung: Bis zum Saisonstart der 2. Bundesliga Anfang August sind zwar noch zwei Monate Zeit - doch reicht das für einen so radikalen Umbruch? Bedeutet: Nach dem Rückspiel in Düsseldorf muss es schnell gehen.
Fakt ist: Bei den ersten fünf Abstiegen kamen die Bochumer im Jahr darauf umgehend zurück in die Bundesliga. Beim letzten Mal dauerte es elf Jahre.
Die Bochumer wissen also, was kommt. Ob das allerdings hilft, bleibt abzuwarten.