• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige
Champions League

FC Bayern München - Schiri-Ärger, Verletzungspech, Aufstellungsfehler: Real-Spiel als Spiegelbild von Tuchels Zeit beim FCB

  • Aktualisiert: 10.05.2024
  • 08:46 Uhr
  • Martin Volkmar
Anzeige

Das bittere Aus des FC Bayern in Madrid ist ein Spiegelbild von Thomas Tuchels wenig erfolgreicher Amtszeit: Viel Ärger, viele Verletzungen, viele falsche Entscheidungen.

Aus Madrid berichtet Martin Volkmar

Spät nach Mitternacht, als Thomas Tuchel etwas apathisch am Tisch der Bayern-Bosse saß, war sein innerer Vulkan wieder erloschen. Doch diese Phase der Abkühlung setzte erst ein, als der scheidende Trainer des FCB das Estadio Bernabeu verlassen hatte.

Denn am Ort einer der bittersten Niederlagen seiner Karriere hatte Tuchel sämtliche Emotionen rausgelassen, von Euphorie über Wut bis Trauer. Der Last-Minute-K.o. in der Champions League durch das 1:2 gegen Real Madrid war in vielen Bereichen ein Spiegelbild seiner Zeit in München.

Vor allem in der ablaufenden Frust-Saison ohne Titel war die kurze Tuchel-Ära geprägt von großem Verletzungspech, viel Ärger über fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen und spielentscheidende Patzer seiner Mannschaft und auch immer wieder eigenen Fehlern bei der Auswahl seiner Spieler.

Entsprechend riesig war die Enttäuschung nach seiner letzten großen Partie für den deutschen Rekordmeister, den er nur rund 14 Monate betreuen durfte.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

FC Bayern: Tuchel gleich mehrfach mit Tränen in den Augen

Gleich mehrfach hatte Tuchel nach der Partie Tränen in den Augen. Etwa, als er Real-Präsident Florentino Perez zum Abschied umarmte oder in den Interviews nach Ende des Dramas.

"Wir sind einfach sauer, wir haben alles da draußen gelassen", sagte der 50-Jährige mit feuchten Augen. "Es war ein richtiger Fight. Wir setzen den Punch und sind fast über die Ziellinie."

Doch nachdem Alphonso Davies mit seinem Traumtor (68.) das Tor zum großen Finale in Wembley weit aufgestoßen hatte, drehte der eingewechselte Joselu mit seinem Doppelpack (88., 90.+1) die Partie für die "Königlichen", die nun am 1. Juni in London statt der Bayern auf Borussia Dortmund treffen.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

FC Bayern: Tuchel bei zwei Aussetzern machtlos

Der Frust darüber war bei Tuchel auch deshalb so groß, weil er trotz 104-minütigen Power-Coachings an der Seitenlinie bei den zwei maßgeblichen Szenen machtlos war:

Beim Aussetzer des bis dahin überragenden Manuel Neuer, der zum 1:1 führte, und beim fälschlicherweise wegen Abseits von Schiedsrichter Szymon Marciniak aberkannten Tor zum 2:2 durch Matthijs de Ligt kurz vor dem Abpfiff.

Eine krasse Fehlentscheidung des zuvor guten Unparteiischen und seinem Linienrichter aus Polen, der die Bayern kollektiv empörte, aber vor allem Tuchel auf die Palme brachte. "Natürlich nehmen wir die Entschuldigung als Sportsmänner an", sagte er: "Aber es ist ein Halbfinale. Es ist nicht der Moment für Entschuldigungen, ehrlich nicht."

FC Bayern: Tuchel redet sich in Rage

Dann redete sich der Chefcoach in der Pressekonferenz richtig in Rage.

"Alle müssen ans Limit. Alle müssen leiden. Alle müssen fehlerfrei spielen. Da müssen halt die Schiedsrichter auf diesem Niveau das auch tun", sagte er mit fast überschlagender Stimme und haute bei jedem Satz mit der Hand aufs Podium vor ihm:

"Das hilft halt nicht, wenn du nachher Entschuldigung sagst. Wenn du nicht liefern kannst, hilft das nicht."

Anzeige
Anzeige

Erste Bayern-Saison ohne Titel seit 2012

Es half wirklich nichts, denn Tuchel wird nach dem geplatzten Traum von seinem zweiten Gewinn des Henkelpotts nach dem Sieg mit Chelsea 2021 den Klub als Verlierer verlassen, schließlich ist es die erste Saison seit zwölf Jahren ohne Titel.

Woran der Schwabe bekanntlich auch seinen Anteil hatte. Viele teuer eingekaufte Profis wie etwas der 50-Millionen-Verteidiger Minjae Kim, Dayout Upamecano oder der gegen Real komplett auf die Bank verbannte Ex-Nationalspieler Leon Goretzka wurden unter Tuchel nicht besser, sondern schlechter.

Tuchels manchmal nicht nachvollziehbaren Personalentscheidungen wie etwa beim vercoachten 0:3 gegen Meister Bayer Leverkusen oder dem sensationellen Pokal-Aus gegen Drittligist Saarbrücken konnte man auch gegen Real beobachten.

<strong>Joselu: Vom nahenden Karriere-Ende zu Reals CL-Held</strong><br>Die Karriere von Jose Luis Sanmartin Mato ist wie keine zweite verlaufen. Der Stürmer, der auch drei Stationen in seinem Geburtsland hatte, stand als Sinnbild für Fehlschlag. Doch er hat sich aus seinem Loch gekämpft und steht nun mit Real Madrid im Champions-League-Finale. <strong><em>ran</em></strong> zeigt seine bewegende Karriere in Bildern.&nbsp;
Joselu: Vom nahenden Karriere-Ende zu Reals CL-Held
Die Karriere von Jose Luis Sanmartin Mato ist wie keine zweite verlaufen. Der Stürmer, der auch drei Stationen in seinem Geburtsland hatte, stand als Sinnbild für Fehlschlag. Doch er hat sich aus seinem Loch gekämpft und steht nun mit Real Madrid im Champions-League-Finale. ran zeigt seine bewegende Karriere in Bildern. 
© 2024 Getty Images
<strong>Aus Stuttgart in die weiter Welt</strong><br>Geboren wurde Joselu im März 1990 in Stuttgart als Kind von Gastarbeitern. Im Alter von vier Jahren zogen er und seine Eltern zurück in die spanische Region Galicien, nördlich von Portugal. Dort schloss er sich 2002 dem größten Verein der Region an, Celta Vigo.
Aus Stuttgart in die weiter Welt
Geboren wurde Joselu im März 1990 in Stuttgart als Kind von Gastarbeitern. Im Alter von vier Jahren zogen er und seine Eltern zurück in die spanische Region Galicien, nördlich von Portugal. Dort schloss er sich 2002 dem größten Verein der Region an, Celta Vigo.
© Cordon Press/Diario AS
<strong>Erste Schritte im Profibereich und Interesse aus Madrid</strong><br>2008 machte Joselu seine ersten Gehversuche im Seniorenfußball, in der zweiten Mannschaft von Vigo, die damals in der 3. Liga Spaniens spielte. 2009 gelang ihm sein erster Treffer bei der ersten Mannschaft gegen Cadiz. Bereits damals beobachtete ihn Real Madrid ganz genau. Kantige Stürmer waren rares Gut in Spanien.
Erste Schritte im Profibereich und Interesse aus Madrid
2008 machte Joselu seine ersten Gehversuche im Seniorenfußball, in der zweiten Mannschaft von Vigo, die damals in der 3. Liga Spaniens spielte. 2009 gelang ihm sein erster Treffer bei der ersten Mannschaft gegen Cadiz. Bereits damals beobachtete ihn Real Madrid ganz genau. Kantige Stürmer waren rares Gut in Spanien.
© Geisser
<strong>Wechsel in die Castilla</strong><br>Direkt im Anschluss sicherte sich Real die Dienste an Joselu, verlieh ihn aber ein weiteres Jahr nach Vigo. Ab 2010 trug er dann das königlöiche Trikot - wenn auch erst in der Castilla, also Reals U23. Insgesamt gelangen ihm dort 46 Tore in 70 Spielen.
Wechsel in die Castilla
Direkt im Anschluss sicherte sich Real die Dienste an Joselu, verlieh ihn aber ein weiteres Jahr nach Vigo. Ab 2010 trug er dann das königlöiche Trikot - wenn auch erst in der Castilla, also Reals U23. Insgesamt gelangen ihm dort 46 Tore in 70 Spielen.
© 2011 Getty Images
<strong>Tor-Debüt dank CR7</strong><br>Am letzten Spieltag der Saison 2010/11 gab Joselu als Einwechselspieler sein Debüt in der ersten Mannschaft gegen UD Almeria. Nach gerade mal zwei Minuten traf er auch sofort. Vorlagengeber: Ein gewisser Cristiano Ronaldo. Er kam für Karim Benzema. Eine Geschichte, die sich wiederholen sollte...
Tor-Debüt dank CR7
Am letzten Spieltag der Saison 2010/11 gab Joselu als Einwechselspieler sein Debüt in der ersten Mannschaft gegen UD Almeria. Nach gerade mal zwei Minuten traf er auch sofort. Vorlagengeber: Ein gewisser Cristiano Ronaldo. Er kam für Karim Benzema. Eine Geschichte, die sich wiederholen sollte...
© 2011 Getty Images
<strong>Zurück zu den Wurzeln</strong><br>Allerdings konnte er sich gegen die galaktische Angriffsreihe nicht durchsetzen und wechselte 2012 zur TSG 1899 Hoffenheim. Dort gelang ihm sein erstes Bundesligator ausgerechnet in seiner Geburtsstadt Stuttgart. Insgesamt netzte er fünfmal in 25 Spielen ein.
Zurück zu den Wurzeln
Allerdings konnte er sich gegen die galaktische Angriffsreihe nicht durchsetzen und wechselte 2012 zur TSG 1899 Hoffenheim. Dort gelang ihm sein erstes Bundesligator ausgerechnet in seiner Geburtsstadt Stuttgart. Insgesamt netzte er fünfmal in 25 Spielen ein.
© 2012 Getty Images
<strong>Erstes Europapokaltor für Frankfurt</strong><br>Weil der Spanier auch im Kraichgau nicht glücklich wurde, wechselte Joselu leihweise zu Eintracht Frankfurt. Dort fand er seinen Torriecher wieder: In 33 Spielen, in denen er oft von der Bank kam, erzielte er 14 Treffer. Inklusive seines ersten Europapokaltores gegen den FC Porto.
Erstes Europapokaltor für Frankfurt
Weil der Spanier auch im Kraichgau nicht glücklich wurde, wechselte Joselu leihweise zu Eintracht Frankfurt. Dort fand er seinen Torriecher wieder: In 33 Spielen, in denen er oft von der Bank kam, erzielte er 14 Treffer. Inklusive seines ersten Europapokaltores gegen den FC Porto.
© Sven Simon
<strong>Schwerer Stand in Hannover</strong><br>Diese Treffer brachten Hannover 96 dazu, rund fünf Millionen Euro für den Angreifer zu bezahlen. Dort sollte er die Nachfolge des Publikumslieblings Mame Diouf antreten. Zwar erzielte er respektable zehn Pflichtspieltore, glücklich wurde er an der Leine jedoch nie.
Schwerer Stand in Hannover
Diese Treffer brachten Hannover 96 dazu, rund fünf Millionen Euro für den Angreifer zu bezahlen. Dort sollte er die Nachfolge des Publikumslieblings Mame Diouf antreten. Zwar erzielte er respektable zehn Pflichtspieltore, glücklich wurde er an der Leine jedoch nie.
© Christian Schroedter
<strong>Tiefpunkt in Stoke und Newcastle</strong><br>Joselu machte es also wie sein Vorgänger Diouf und schloss sich Stoke City an. Dort erlebte Joselu seinen persönlichen Tiefpunkt. In 27 Spielen 2015/16 erzielte er nur vier Tore und stieg als Tabellenletzter aus der Premier League ab. Später ging es noch zu Newcastle United, für die er in zwei Saisons jedoch auch nur sechs Tore erzielte.
Tiefpunkt in Stoke und Newcastle
Joselu machte es also wie sein Vorgänger Diouf und schloss sich Stoke City an. Dort erlebte Joselu seinen persönlichen Tiefpunkt. In 27 Spielen 2015/16 erzielte er nur vier Tore und stieg als Tabellenletzter aus der Premier League ab. Später ging es noch zu Newcastle United, für die er in zwei Saisons jedoch auch nur sechs Tore erzielte.
© 2016 Getty Images
<strong>Wiederauferstehung in Alaves</strong><br>Die letzte Chance für Joselu hieß Deportivo Alaves. Wäre er beim kleinen Klub in Spaniens Eliteliga gescheitert, wäre seine Karriere wohl vorüber gewesen. Doch im Gegenteil: Joselu blühte auf, traf in jeder Saison zweistellig und hielt den Verein so lange in der ersten Liga. Doch 2022 reichten auch Joselus 14 Tore nicht, um Platz 20 zu verhindern.
Wiederauferstehung in Alaves
Die letzte Chance für Joselu hieß Deportivo Alaves. Wäre er beim kleinen Klub in Spaniens Eliteliga gescheitert, wäre seine Karriere wohl vorüber gewesen. Doch im Gegenteil: Joselu blühte auf, traf in jeder Saison zweistellig und hielt den Verein so lange in der ersten Liga. Doch 2022 reichten auch Joselus 14 Tore nicht, um Platz 20 zu verhindern.
© Ricardo Larreina Amador
<strong>Mit Papa Mato beim CL-Finale</strong><br>Joselu, seit Kindheit Fan von Real Madrid, ließ es sich jedoch nicht nehmen, als eben jener Fan 2022 beim Champions-League-Triumph der Königlichen über den FC Liverpool in Paris im Stade de France dabei zu sein. Mit ihm dabei: sein Vater.
Mit Papa Mato beim CL-Finale
Joselu, seit Kindheit Fan von Real Madrid, ließ es sich jedoch nicht nehmen, als eben jener Fan 2022 beim Champions-League-Triumph der Königlichen über den FC Liverpool in Paris im Stade de France dabei zu sein. Mit ihm dabei: sein Vater.
© instagram.com/JoseluMato
<strong>Nächster Abstieg mit Espanyol</strong><br>Nachdem Alaves abgestiegen war, wechselte der Stürmer zu Espanyol Barcelona. Doch analog zu seiner vorigen Station stieg er mit den Katalanen ab. Und das, obwohl er an 18 der 52 Saisontore direkt beteiligt war.
Nächster Abstieg mit Espanyol
Nachdem Alaves abgestiegen war, wechselte der Stürmer zu Espanyol Barcelona. Doch analog zu seiner vorigen Station stieg er mit den Katalanen ab. Und das, obwohl er an 18 der 52 Saisontore direkt beteiligt war.
© 2023 Getty Images
<strong>Zweite Chance in Madrid als Benzema-Ersatz</strong><br>Als Top-Stürmer und Weltfußballer Karim Benzema seinen Wechsel nach Saudi-Arabien bekannt gab, brauchte Real einen echten Mittelstürmer. Espanyol, bei denen Joselu noch auf der Gehaltsliste stand, lieh den Angreifer nach Madrid aus. Sein Wechsel wurde belächelt und anfangs kam er nur von der Bank&nbsp;…
Zweite Chance in Madrid als Benzema-Ersatz
Als Top-Stürmer und Weltfußballer Karim Benzema seinen Wechsel nach Saudi-Arabien bekannt gab, brauchte Real einen echten Mittelstürmer. Espanyol, bei denen Joselu noch auf der Gehaltsliste stand, lieh den Angreifer nach Madrid aus. Sein Wechsel wurde belächelt und anfangs kam er nur von der Bank …
© 2024 Getty Images
<strong>Feste Größe bei Real und der Seleccion</strong><br>... allerdings etablierte er sich schnell, gehörte auch je nach Ausrichtung zur Startformation. Den Status als Nationalspieler Spaniens, den er seit März 2023 innehat, verlor er in seiner Real-Zeit nicht. Im Gegenteil! Für die "Furia Roja" gelangen ihm in zehn Spielen starke fünf Tore.&nbsp;
Feste Größe bei Real und der Seleccion
... allerdings etablierte er sich schnell, gehörte auch je nach Ausrichtung zur Startformation. Den Status als Nationalspieler Spaniens, den er seit März 2023 innehat, verlor er in seiner Real-Zeit nicht. Im Gegenteil! Für die "Furia Roja" gelangen ihm in zehn Spielen starke fünf Tore. 
© 2023 Getty Images
<strong>CL-Finale 2024 als Spieler, nicht als Fan</strong><br>Mittlerweile steht Joselu bei 19 Scorerpunkten in 46 Einsätzen - die beiden wichtigsten beim 2:1-Erfolg über den FC Bayern. Sein Doppelpack in der 89. Minute und Nachspielzeit sicherte seinem Herzensklub das Finale in Wembley. Und diesmal muss er sich nicht einmal teure Karten zulegen, denn er dürfte gegen Borussia Dortmund Plätze in der ersten Reihe haben.
CL-Finale 2024 als Spieler, nicht als Fan
Mittlerweile steht Joselu bei 19 Scorerpunkten in 46 Einsätzen - die beiden wichtigsten beim 2:1-Erfolg über den FC Bayern. Sein Doppelpack in der 89. Minute und Nachspielzeit sicherte seinem Herzensklub das Finale in Wembley. Und diesmal muss er sich nicht einmal teure Karten zulegen, denn er dürfte gegen Borussia Dortmund Plätze in der ersten Reihe haben.
© 2024 Getty Images
<strong>Joselu: Vom nahenden Karriere-Ende zu Reals CL-Held</strong><br>Die Karriere von Jose Luis Sanmartin Mato ist wie keine zweite verlaufen. Der Stürmer, der auch drei Stationen in seinem Geburtsland hatte, stand als Sinnbild für Fehlschlag. Doch er hat sich aus seinem Loch gekämpft und steht nun mit Real Madrid im Champions-League-Finale. <strong><em>ran</em></strong> zeigt seine bewegende Karriere in Bildern.&nbsp;
<strong>Aus Stuttgart in die weiter Welt</strong><br>Geboren wurde Joselu im März 1990 in Stuttgart als Kind von Gastarbeitern. Im Alter von vier Jahren zogen er und seine Eltern zurück in die spanische Region Galicien, nördlich von Portugal. Dort schloss er sich 2002 dem größten Verein der Region an, Celta Vigo.
<strong>Erste Schritte im Profibereich und Interesse aus Madrid</strong><br>2008 machte Joselu seine ersten Gehversuche im Seniorenfußball, in der zweiten Mannschaft von Vigo, die damals in der 3. Liga Spaniens spielte. 2009 gelang ihm sein erster Treffer bei der ersten Mannschaft gegen Cadiz. Bereits damals beobachtete ihn Real Madrid ganz genau. Kantige Stürmer waren rares Gut in Spanien.
<strong>Wechsel in die Castilla</strong><br>Direkt im Anschluss sicherte sich Real die Dienste an Joselu, verlieh ihn aber ein weiteres Jahr nach Vigo. Ab 2010 trug er dann das königlöiche Trikot - wenn auch erst in der Castilla, also Reals U23. Insgesamt gelangen ihm dort 46 Tore in 70 Spielen.
<strong>Tor-Debüt dank CR7</strong><br>Am letzten Spieltag der Saison 2010/11 gab Joselu als Einwechselspieler sein Debüt in der ersten Mannschaft gegen UD Almeria. Nach gerade mal zwei Minuten traf er auch sofort. Vorlagengeber: Ein gewisser Cristiano Ronaldo. Er kam für Karim Benzema. Eine Geschichte, die sich wiederholen sollte...
<strong>Zurück zu den Wurzeln</strong><br>Allerdings konnte er sich gegen die galaktische Angriffsreihe nicht durchsetzen und wechselte 2012 zur TSG 1899 Hoffenheim. Dort gelang ihm sein erstes Bundesligator ausgerechnet in seiner Geburtsstadt Stuttgart. Insgesamt netzte er fünfmal in 25 Spielen ein.
<strong>Erstes Europapokaltor für Frankfurt</strong><br>Weil der Spanier auch im Kraichgau nicht glücklich wurde, wechselte Joselu leihweise zu Eintracht Frankfurt. Dort fand er seinen Torriecher wieder: In 33 Spielen, in denen er oft von der Bank kam, erzielte er 14 Treffer. Inklusive seines ersten Europapokaltores gegen den FC Porto.
<strong>Schwerer Stand in Hannover</strong><br>Diese Treffer brachten Hannover 96 dazu, rund fünf Millionen Euro für den Angreifer zu bezahlen. Dort sollte er die Nachfolge des Publikumslieblings Mame Diouf antreten. Zwar erzielte er respektable zehn Pflichtspieltore, glücklich wurde er an der Leine jedoch nie.
<strong>Tiefpunkt in Stoke und Newcastle</strong><br>Joselu machte es also wie sein Vorgänger Diouf und schloss sich Stoke City an. Dort erlebte Joselu seinen persönlichen Tiefpunkt. In 27 Spielen 2015/16 erzielte er nur vier Tore und stieg als Tabellenletzter aus der Premier League ab. Später ging es noch zu Newcastle United, für die er in zwei Saisons jedoch auch nur sechs Tore erzielte.
<strong>Wiederauferstehung in Alaves</strong><br>Die letzte Chance für Joselu hieß Deportivo Alaves. Wäre er beim kleinen Klub in Spaniens Eliteliga gescheitert, wäre seine Karriere wohl vorüber gewesen. Doch im Gegenteil: Joselu blühte auf, traf in jeder Saison zweistellig und hielt den Verein so lange in der ersten Liga. Doch 2022 reichten auch Joselus 14 Tore nicht, um Platz 20 zu verhindern.
<strong>Mit Papa Mato beim CL-Finale</strong><br>Joselu, seit Kindheit Fan von Real Madrid, ließ es sich jedoch nicht nehmen, als eben jener Fan 2022 beim Champions-League-Triumph der Königlichen über den FC Liverpool in Paris im Stade de France dabei zu sein. Mit ihm dabei: sein Vater.
<strong>Nächster Abstieg mit Espanyol</strong><br>Nachdem Alaves abgestiegen war, wechselte der Stürmer zu Espanyol Barcelona. Doch analog zu seiner vorigen Station stieg er mit den Katalanen ab. Und das, obwohl er an 18 der 52 Saisontore direkt beteiligt war.
<strong>Zweite Chance in Madrid als Benzema-Ersatz</strong><br>Als Top-Stürmer und Weltfußballer Karim Benzema seinen Wechsel nach Saudi-Arabien bekannt gab, brauchte Real einen echten Mittelstürmer. Espanyol, bei denen Joselu noch auf der Gehaltsliste stand, lieh den Angreifer nach Madrid aus. Sein Wechsel wurde belächelt und anfangs kam er nur von der Bank&nbsp;…
<strong>Feste Größe bei Real und der Seleccion</strong><br>... allerdings etablierte er sich schnell, gehörte auch je nach Ausrichtung zur Startformation. Den Status als Nationalspieler Spaniens, den er seit März 2023 innehat, verlor er in seiner Real-Zeit nicht. Im Gegenteil! Für die "Furia Roja" gelangen ihm in zehn Spielen starke fünf Tore.&nbsp;
<strong>CL-Finale 2024 als Spieler, nicht als Fan</strong><br>Mittlerweile steht Joselu bei 19 Scorerpunkten in 46 Einsätzen - die beiden wichtigsten beim 2:1-Erfolg über den FC Bayern. Sein Doppelpack in der 89. Minute und Nachspielzeit sicherte seinem Herzensklub das Finale in Wembley. Und diesmal muss er sich nicht einmal teure Karten zulegen, denn er dürfte gegen Borussia Dortmund Plätze in der ersten Reihe haben.

FC Bayern: Sane, Mazraoui und Kimmich mit rabenschwarzem Abend

Zwar war die Startelf einigermaßen nachvollziehbar, wobei man sich bei einigen Akteuren aber schnell fragen konnte, ob es im Training zuvor gar keine Anzeichen für deren fehlende Körperspannung gab.

Leroy Sane und Noussair Mazraoui von Beginn an sowie in der zweiten Halbzeit auch der von Vinicius Junior schwindelig gespielte Joshua Kimmich erwischten einen rabenschwarzen Abend.

Tuchel reagierte aber, ebenfalls nicht zum ersten Mal, zunächst gar nicht, dann spät und nach Meinung vieler Beobachter obendrein falsch.

FC Bayern: Hätte mehr Erfahrung im Bernabeu geholfen?

So hätte es gute Argumente für eine frühe Einwechslung der beiden Routiniers Thomas Müller und Goretzka gegeben, um mehr Ruhe und Erfahrung in die von der hitzigen Atmosphäre teilweise ein wenig eingeschüchtert wirkende Mannschaft zu bringen.

Oder man hätte angesichts des dramatischen Real-Übergewichts über die von Vinicius Junior bespielte linke Madrider Seite überlegen können, hinter einem etwas vorrückenden Kimmich zur Absicherung den gelernten Rechtsverteidiger Mazraoui die Seite wechseln zu lassen.

Anzeige

FC Bayern: Hargreaves attackiert Tuchel wegen Kane-Auswechslung

Auch tauschte Tuchel am Ende die komplette Offensive gegen meist defensivere Spieler aus, was vor allem im Fall von Torjäger Harry Kane für Unverständnis sorgte.

"Das ist einer der größten Fehler, die man in der Welt des Fußballs machen kann", sagte der frühere FCB-Star Owen Hargreaves bei "TNT Sports": "Man nimmt einen Spieler raus, der 44 Tore geschossen hat und der so ziemlich der beständigste Spieler überhaupt ist."

Allerdings sah sich Tuchel laut eigener Aussage gezwungen, den Kapitän der englischen Nationalmannschaft vom Feld zu holen. "Er hat mit Rückenschmerzen gespielt und es ging nicht mehr, der Rücken war zu", sagte er. "Die vorderen Vier haben alle gesagt, dass sie rausmüssen."

Anzeige

FC Bayern: Verletzungsmisere geht auch in Madrid weiter

Bestätigt wurde diese Aussage von Kane zwar nicht, aber unabhängig davon, ob der 30-Jährige sich in dieser wichtigen Phase nicht hätte durchbeißen können, ging die unfassbare Verletzungsmisere auch in Madrid weiter.

Serge Gnabry, erst kürzlich von einer Muskelverletzung zurückgekehrt, musste schon nach weniger als einer halben Stunde runter. Jamal Musiala spielt laut eigener Aussage seit Wochen unter Schmerzmitteln, ebenso wie Sane.

Dadurch konnten die schnellsten Bayern-Spieler ihre Stärken bei Kontern nicht wie zuletzt gegen Arsenal ausspielen, zumal in Flügelflitzer Kingsley Coman auch noch der Siegtorschütze des letzten Champions-League-Erfolgs 2020 seit Wochen zuschauen muss.

Anzeige

FC Bayern: Anderes Ergebnis mit vollständigem Kader

Mit einem vollständigen Kader, vor allem in der Offensive, wäre die Partie anders ausgegangen, war man sich bei den Bayern sicher.

Ob Tuchels Trainingsmethoden einen Anteil an den vielen Ausfällen haben könnten, wird man nie seriös herausfinden. Umgekehrt wurde ihm zuletzt ja sogar vorgeworfen, sich zu detailliert an die Vorgaben der Mediziner zu halten.

Anzeige
<strong>Real Madrid gegen Bayern München: Die Pressestimmen im Überblick</strong><br>Nach dem dramatischen Ausscheiden der Bayern in Madrid war vor allem Schiedsrichter Szymon Marciniak Thema in der Presse - aber auch die&nbsp; Leistung der Madrilenen. <em><strong>ran</strong></em> hat die Pressestimmen.
Real Madrid gegen Bayern München: Die Pressestimmen im Überblick
Nach dem dramatischen Ausscheiden der Bayern in Madrid war vor allem Schiedsrichter Szymon Marciniak Thema in der Presse - aber auch die  Leistung der Madrilenen. ran hat die Pressestimmen.
© 2024 Getty Images
<strong>kicker (Deutschland)</strong><br>Neuer patzt und Joselu dreht das Spiel: Real steht im Finale.
kicker (Deutschland)
Neuer patzt und Joselu dreht das Spiel: Real steht im Finale.
© 2024 Getty Images
<strong>BILD (Deutschland)</strong><br>Skandal-Szene in der 104. Minute: Alle waren für ein deutsches Finale, außer der Schiedsrichter.
BILD (Deutschland)
Skandal-Szene in der 104. Minute: Alle waren für ein deutsches Finale, außer der Schiedsrichter.
© AFLOSPORT
<strong>DER SPIEGEL (Deutschland)</strong><br>Eine tote Bestia Negra und ein umstrittener Schiedsrichter. Neuer leistete sich einen entscheidenden Fehler und ein Ex-Hannoveraner trifft doppelt.
DER SPIEGEL (Deutschland)
Eine tote Bestia Negra und ein umstrittener Schiedsrichter. Neuer leistete sich einen entscheidenden Fehler und ein Ex-Hannoveraner trifft doppelt.
© 2024 Getty Images
<strong>Marca (Spanien)</strong><br>Niemand kann sich mit Real Madrid vergleichen. Der König von Europa steht im Finale von Wembley gegen Borussia Dortmund.
Marca (Spanien)
Niemand kann sich mit Real Madrid vergleichen. Der König von Europa steht im Finale von Wembley gegen Borussia Dortmund.
© PA Images
<strong>AS (Spanien)</strong><br>Auch Wunder kann man trainieren. Der Einzug ins Finale ist ein neues Beispiel für die Meisterhaftigkeit von Real Madrid und Carlo Ancelotti.
AS (Spanien)
Auch Wunder kann man trainieren. Der Einzug ins Finale ist ein neues Beispiel für die Meisterhaftigkeit von Real Madrid und Carlo Ancelotti.
© PA Images
<strong>Sport (Spanien)</strong><br>Raubüberfall im Bernabeu! Ein reguläres Tor der Bayern wird in letzter Minute aberkannt.
Sport (Spanien)
Raubüberfall im Bernabeu! Ein reguläres Tor der Bayern wird in letzter Minute aberkannt.
© Shutterstock
<strong>L'Equipe (Frankreich)</strong><br>Das unsterbliche Real steht im Finale gegen Borussia Dortmund.
L'Equipe (Frankreich)
Das unsterbliche Real steht im Finale gegen Borussia Dortmund.
© PA Images
<strong>Daily Mail (England)</strong><br>Ein einfacher Fehler des Schiedsrichters entriss Harry Kane das Champions-League-Finale und schenkte es Jude Bellingham.
Daily Mail (England)
Ein einfacher Fehler des Schiedsrichters entriss Harry Kane das Champions-League-Finale und schenkte es Jude Bellingham.
© PA Images
<strong>The Sun (England)</strong><br>"Harry Pottered": Stoke-Flop Joselu ist der Held mit zwei späten Treffern, die Kane ausknocken. Bayern-Fans sprechen nach spätem Aussetzer des Schiedsrichters von Schiebung.
The Sun (England)
"Harry Pottered": Stoke-Flop Joselu ist der Held mit zwei späten Treffern, die Kane ausknocken. Bayern-Fans sprechen nach spätem Aussetzer des Schiedsrichters von Schiebung.
© PA Images
<strong>Gazzetta dello Sport (Italien)</strong><br>Real Madrid stirbt nie! Durch die Wende in der 91. Minute fahren sie nach Wembley, während die Bayern sauer auf das Schiedsrichter-Gespann sind.
Gazzetta dello Sport (Italien)
Real Madrid stirbt nie! Durch die Wende in der 91. Minute fahren sie nach Wembley, während die Bayern sauer auf das Schiedsrichter-Gespann sind.
© 2024 Getty Images
<strong>Real Madrid gegen Bayern München: Die Pressestimmen im Überblick</strong><br>Nach dem dramatischen Ausscheiden der Bayern in Madrid war vor allem Schiedsrichter Szymon Marciniak Thema in der Presse - aber auch die&nbsp; Leistung der Madrilenen. <em><strong>ran</strong></em> hat die Pressestimmen.
<strong>kicker (Deutschland)</strong><br>Neuer patzt und Joselu dreht das Spiel: Real steht im Finale.
<strong>BILD (Deutschland)</strong><br>Skandal-Szene in der 104. Minute: Alle waren für ein deutsches Finale, außer der Schiedsrichter.
<strong>DER SPIEGEL (Deutschland)</strong><br>Eine tote Bestia Negra und ein umstrittener Schiedsrichter. Neuer leistete sich einen entscheidenden Fehler und ein Ex-Hannoveraner trifft doppelt.
<strong>Marca (Spanien)</strong><br>Niemand kann sich mit Real Madrid vergleichen. Der König von Europa steht im Finale von Wembley gegen Borussia Dortmund.
<strong>AS (Spanien)</strong><br>Auch Wunder kann man trainieren. Der Einzug ins Finale ist ein neues Beispiel für die Meisterhaftigkeit von Real Madrid und Carlo Ancelotti.
<strong>Sport (Spanien)</strong><br>Raubüberfall im Bernabeu! Ein reguläres Tor der Bayern wird in letzter Minute aberkannt.
<strong>L'Equipe (Frankreich)</strong><br>Das unsterbliche Real steht im Finale gegen Borussia Dortmund.
<strong>Daily Mail (England)</strong><br>Ein einfacher Fehler des Schiedsrichters entriss Harry Kane das Champions-League-Finale und schenkte es Jude Bellingham.
<strong>The Sun (England)</strong><br>"Harry Pottered": Stoke-Flop Joselu ist der Held mit zwei späten Treffern, die Kane ausknocken. Bayern-Fans sprechen nach spätem Aussetzer des Schiedsrichters von Schiebung.
<strong>Gazzetta dello Sport (Italien)</strong><br>Real Madrid stirbt nie! Durch die Wende in der 91. Minute fahren sie nach Wembley, während die Bayern sauer auf das Schiedsrichter-Gespann sind.

Entsprechend fatalistisch geht der Trainer seit Monaten mit der Situation um. "Ein bisschen zu viele Verletzungen, Auswechslungen, Krämpfe", sagte er auch mit Blick auf Aleksandars Pavlovic Krampfanfall in der Schlussphase, weswegen sein Team beim 1:1 in Unterzahl war.

Anzeige

Tuchel: Fehlende Kadertiefe macht den Unterschied gegen Real

Aber für Tuchel machte auch die fehlende Kadertiefe gerade im Vergleich zu Real am Ende den Unterschied: "Wir waren die ganze Saison nie in der Lage, in einem Spiel so zu wechseln, wie wir es wollten, weil wir immer auf Verletzungen reagieren mussten. Das ist zu viel."

Vermutlich war er auch deshalb so am Boden zerstört, weil seine vorherige Erfolgsserie zum ungünstigsten Zeitpunkt riss. Denn vor der Niederlage gegen Real hatte er keines seiner 14 Halbfinals in Pokalwettbewerben verloren und insgesamt zwölf Siege eingefahren.

Doch statt seine Amtszeit noch um zwei Wochen bis zum Champions-League-Endspiel zu verlängern, wird sie nun mit zwei trostlosen "Abschiedsspielen" in der Bundesliga am Sonntag gegen Wolfsburg sowie am letzten Spieltag (18. Mai) in Hoffenheim enden.

Darüber, sagte Tuchel nach dem Schluss in Madrid mit leerem Blick, habe er sich noch keine Gedanken gemacht.

Mehr News und Videos
BVB CL
News

Champions League Finale 2024: Borussia Dortmund gegen Real Madrid - live im Free-TV, Livestream und Liveticker

  • 18.05.2024
  • 13:41 Uhr

© 2024 Seven.One Entertainment Group