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DFB-Pokal

Friedhelm Funkel auf dem Weg zum letzten ganz großen Streich - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 03.04.2024
  • 08:44 Uhr
  • Justin Kraft
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Der 1. FC Kaiserslautern und Friedhelm Funkel stehen im Finale des DFB-Pokals. Für den 70-jährigen Trainer ist es die Chance, seine Karriere mit einem großen Knall zu beenden. Ein Kommentar.

Von Justin Kraft

"Für die Zuschauer war das nicht gut anzusehen", sagte Friedhelm Funkel nach dem Sieg gegen Saarbrücken im Halbfinale des DFB-Pokals mit Bezug auf die erste Halbzeit. Ehrlich und direkt – so wie man ihn kennt.

Auch an Leidenschaft und Energie fehlt es ihm mit 70 Jahren nicht. Der Trainer des 1. FC Kaiserslautern dürfte am Dienstagabend einige Meter an Laufstrecke hinter sich gebracht haben.

Mehrfach regte er sich beim Vierten Offiziellen über Schiedsrichterentscheidungen auf oder versuchte, seinen Spielern den nötigen Motivationskick von außen zu geben.

Dass er all das noch machen kann, liege, so Funkel selbst im Gespräch mit der "ARD", an seinem gesundheitlichen Zustand, aber auch an der Unterstützung durch vier hervorragende Assistenztrainer, die ihm viel Arbeit abnehmen würden.

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Es ist dennoch beeindruckend, wie schnell er dem FCK seinen Stempel aufgedrückt und dem Klub den Glauben daran gegeben hat, dass am Ende der Saison der Klassenerhalt steht – und vielleicht sogar etwas mehr.

Funkel schlägt Saarbrücken mit deren Mitteln

"Ich mache das jetzt drei Monate und danach gehe ich wieder in den Ruhestand", kündigte Funkel bereits im "Deutschlandfunk" an. Drei Monate, in denen der Trainer seine großartige Karriere nochmal krönen kann.

In Saarbrücken gelang es Kaiserslautern, den Gegner mit dessen Mitteln zu schlagen: Defensiv wenig zulassen, vorn die wenigen Angebote nutzen. Erfrischend und ehrlich die Aussagen von Funkel dazu nach dem 2:0-Sieg: "In der ersten Halbzeit waren wir nicht gut."

Saarbrücken habe tief gestanden, man selbst habe nicht die spielerischen Mittel, um einen solchen Block zu knacken. Funkel betonte zudem, dass das Spielglück eine gewichtige Rolle gespielt habe.

Tatsächlich fiel das 1:0 eher zufällig. Der Kopfball von Marlon Ritter rutschte auch wegen der Platzverhältnisse durch die Hosenträger von Torhüter Tim Schreiber. Fortan konnte Kaiserslautern Funkel-Ball in Perfektion spielen: Selbst tief und leidenschaftlich verteidigen und nach vorn Nadelstiche setzen.

Fußballerisch war das mitunter harte Kost. Doch auch das ist letztlich eine Qualität Funkels: Er kann sehr gut einschätzen, wozu seine Spieler fähig sind und wozu nicht.

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Funkels letztes Kapitel

Es sei eine "Masterclass" von Funkel gewesen, kommentierte Tom Bartels überschwänglich nach dem Abpfiff. Überschwänglichkeit, die sich die Trainer-Ikone aber verdient hat, wenngleich das Lob übers Ziel hinaus schießt. Es gab Phasen in dieser Saison, in der niemand mehr an den FCK geglaubt hat. Vermutlich inklusive des FCK selbst.

Funkel hat den Roten Teufeln wieder Leben eingehaucht. Die Chancen auf den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga sind da, hinzu kommt ein großes Highlight im Pokal.

Läuft alles normal, wird Bayer Leverkusen erst gegen Düsseldorf und dann das Finale in Berlin gewinnen. Doch unabhängig vom Ausgang wird Funkel auf einer der größten Bühnen des deutschen Fußballs die Chance bekommen, sich gebührend in den abermaligen Ruhestand zu verabschieden.

In nur kurzer Zeit hat er bewiesen, warum er in Deutschland zu Recht hohes Ansehen genießt. Seine gnadenlose Ehrlichkeit ist ein Grund dafür. Sein Gefühl für am Boden liegende Klubs ein weiterer. Bleibt abzuwarten, wie sein vermutlich letztes Kapitel im Profifußball endet. Der Anfang aber ist vielversprechend.

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