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NATIONALMANNSCHAFT

Babbel lobt Nagelsmann: "Dominant und präsent"

  • Veröffentlicht: 12.10.2023
  • 00:01 Uhr
  • Carolin Blüchel
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Vor den Länderspielen gegen die USA und Mexiko ist ran-Experte Markus Babbel voll des Lobes für Bundestrainer Julian Nagelsmann. 

Von Carolin Bluechel

Der USA-Trip der Nationalmannschaft als Vorbereitung für die Heim-EM im kommenden Jahr hat bei vielen Experten für Kopfschütteln gesorgt. Auch bei ran-Experte Markus Babbel. Die positive Ausstrahlung und spürbare Begeisterung von Julian Nagelsmann vor dessen Debüt als Bundestrainer gibt Babbel aber Hoffnung.

Im Interview mit ran spricht der frühere Nationalspieler auch über den Hype um Überraschungs-Nominierung Kevin Behrens und Joshua Kimmichs Rückkehr ins defensive Mittelfeld. 

ran: Herr Babbel, Sie haben wie viele andere Experten auch den sportlichen Wert der USA-Reise in Frage gestellt. Gibt es trotz aller Kritik dennoch auch einen positiven Aspekt dieser Reise?

Markus Babbel: Dass die Jungs performen. Das ist der einzige Lichtblick, den ich an dieser Reise erkennen könnte. Man kann es ja jetzt nicht mehr ändern. Das wurde ausgemacht, ohne ein bisschen über den Tellerrand hinauszublicken. Abe das passt ja zum DFB. Jetzt ist so und es gibt nur eins: zu hoffen, dass die Jungs wieder zum Laufen kommen. Das war ja das große Problem zuletzt unter Hansi Flick, dass sie nicht mehr bereit waren, an ihre Grenzen zu gehen. Da müssen wir aber hin. Wir sind nicht in der Lage, die Gegner einfach mal mit 70 Prozent zu schlagen. Wir müssen schon nahe ans Maximum kommen, um besser zu sein als viele andere.

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Das Wichtigste zu Nationalmannschaft in Kürze

ran: Sehen Sie Anzeichen dafür, dass die DFB-Elf dahin kommen kann?

Babbel: Was mir persönlich sehr gut gefällt, ist, dass mit Julian Nagelsmann jetzt einer da ist, der Positivität ausstrahlt. Er geht mit wahnsinnig viel Begeisterung, mit Lust und Spaß an die Sache heran. Genau das brauchen wir jetzt. Und er ist sehr präsent und dominant bei den Trainings, damit die Jungs gleich wissen: Hey, da ist einer, der will es wissen.

ran: Kann die USA-Reise nicht auch als Teambuilding-Maßnahme betrachtet werden?

Babbel: Bei diesem Argument muss ich ein bisschen schmunzeln. Wenn es gut läuft, wird man es natürlich so titulieren. Aber ganz ehrlich, dafür hätte man jetzt nicht nach Amerika fliegen müssen.

Kimmich: Topspieler oder Durchschnittspieler?

ran: Unter Flick hatte Joshua Kimmich zuletzt auf der rechten Abwehrseite spielen müssen. Jetzt kehrt er wohl wieder ins defensive Mittelfeld zurück. Die richtige Entscheidung?

Babbel: Wenn er die Rolle so annimmt, wie man es von ihm erwartet, ist er mit Sicherheit einer der Besten. Wenn er macht, was er will, dann ist er einer der Schlechtesten. Ganz einfach. Ich kann es nicht mehr hören, dass er ja so einen super Charakter hat, weil er alles machen will. Er soll seinen Job machen. Das ist entscheidend. Er bringt ja alle Voraussetzungen mit, die Sechserposition perfekt zu spielen. Er hat die Spiel-Intelligenz, die Technik, das Laufvermögen. Wenn er seinen Job diszipliniert auf der Sechs macht, ist er für mich ein Topspieler. Wenn nicht, ein Durchschnittsspieler. Für mich ist die Frage, was will Joshua? Will er ein Durchschnittspieler sein, oder will er ein Topspieler sein?

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Babbel freut sich für Behrens

ran: Apropos Topspieler. Topstürmer haben wir in Deutschland nicht im Überfluss. Kann Kevin Behrens diese Rolle erfüllen oder ist der Hype um ihn übertrieben?

Babbel: Erst einmal ist es eine wunderschöne Geschichte, dass ein Spieler, der in keinem Nachwuchsleistungszentrum war, der gefühlt vor fünf Jahren noch in der Regionalliga gekickt hat, jetzt mit über 30 mit dabei ist. Das gefällt mir. Darüber hinaus ist er ein unglaublich fleißiger Typ. Ich kenne ihn schon etwas länger aus seiner Zeit bei Sandhausen. Ich habe ihn dort sehr oft beobachten können und er ist mit wahnsinnig viel Engagement dabei. Ich bin ein Fan von Leistung. Und er wurde dank seiner Leistung nominiert. Er hat es sich verdient.

ran: Aber hat er auch wirklich die Qualität? Von seinen vier Bundesliga-Treffern in den ersten sieben Spielen, hat er drei davon im ersten Spiel gegen Mainz erzielt.

Babbel: Ein Ronaldinho ist er jetzt nicht. Aber er bringt Qualitäten mit, die für uns wichtig sein können. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, der er der Start-Stürmer sein wird. Aber mit seiner Kopfballstärke und seiner Physis kann er natürlich in den letzten 15, 20 Minuten schon etwas bewegen. Kevin Behrens macht aus seinen Möglichkeiten das Maximale. Davor muss man einfach den Hut ziehen. Trotzdem ist natürlich auch ein bisschen sinnbildlich, dass wir im Moment auch nicht recht viel Bessere auf der Mittelstürmer-Position haben.

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