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Vor DFB-Länderspiel gegen japan

Neue Rolle für Kimmich - Babbel stellt die entscheidende Frage

  • Aktualisiert: 07.09.2023
  • 17:10 Uhr
  • Tobias Hlusiak
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In einem Geheimtest gegen die eigene U20 ließ Bundestrainer Hansi Flick Joshua Kimmich als Rechtsverteidiger auflaufen. Gut möglich, dass der Bayern-Star diese Position auch in Zukunft für den DFB spielen soll - allerdings modifiziert. Ist dieser taktische Kniff richtig? ran-Experte Markus Babbel hat dazu eine klare Meinung.

Vom DFB-Team berichtet Tobias Hlusiak

Die vergangenen Monate dürften nicht einfach gewesen sein für Joshua Kimmich. Ausführlich wurden seine Rolle auf und auch die neben dem Platz in der Öffentlichkeit diskutiert.

Sein Vereinstrainer Thomas Tuchel sprach ihm sogar ab, ein echter "Sechser" zu sein. Und nun sieht es für den 28-Jährigen auch in der Nationalmannschaft nach einer neuen, alten Rolle aus.

Im Geheimtest gegen die eigene U20, den die A-Nationalmannschaft in 36 Minuten Spielzeit mit 5:0 gewann, setzte Bundestrainer Hansi Flick seinen Führungsspieler Kimmich rechts hinten ein. Eben genau auf der Position, wo Kimmich seine Karriere begann, die er aber eigentlich gar nicht mehr so gerne spielen wollte.

Interpretieren allerdings soll der Bayern-Star die Rolle anders als früher. Auch deshalb kann von einer Degradierung keine Rede sein.

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Ein Rechtsverteidiger moderner Prägung

Flicks taktischer Kniff sieht vor, dass Kimmich in eigenem Ballbesitz nach innen rückt, zentral in den Aufbau eingebunden wird und in der hintere Reihe eine Dreierkette hinterlässt. Defensiv gibt er dann den rechten Part einer Viererkette - Nico Schlotterbeck rückt nach links außen.

Flick hofft, dass er so Kimmichs Stärken im Aufbauspiel erhält, dessen Qualitäten als Metronom und Anführer nicht verliert und obendrein durch seine Präsenz an der Linie defensive Stabilität gewinnt.

Der Ansatz ist keine Innovation des Bundestrainers, ähnlich spielt es Trent Alexander-Arnold beim FC Liverpool oder John Stones unter Pep Guardiola beim Champions-League-Sieger Manchester City.

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Babbel sieht großes Potential

Markus Babbel bewertet den Schritt grundsätzlich positiv.

"Wenn Joshua sie zu 100 Prozent annimmt, ist er für mich einer der Besten, die es auf dieser Position gibt. Dann kann das eine sehr, sehr gute Lösung sein", sagte der Europameister von 1996 zu ran.

Kimmich sei prädistiniert, weil er "wahnsinnig viele Ballkontakte bekommt", aber auch "kreativ nach vorne spielen" könne, so Babbel. Und: "Joshua kann ja auch unheimlich gut verteidigen, wenn er will."

"Die Frage aller Fragen wird aber sein: Nimmt er diese Umstellung an, oder fühlt er sich degradiert?", so der 50-Jährige weiter. Sei letzteres der Fall, würde Babbel selbst "eher auf Benjamin Henrichs setzen. Der spielt den Rechtsverteidiger im Moment nämlich herausragend gut und ist fester Bestandteil einer starken Mannschaft von RB Leipzig."

Der Bundestrainer hatte den zehnfachen Nationalspieler als einzigen echten Spezialisten für diese Position in den Kader für die Spiele gegen Japan am Samstag (ab 20:45 Uhr im Liveticker auf ran.de) und Vize-Weltmeister Frankreich am kommenden Dienstag (ab 21 Uhr im Liveticker auf ran.de) berufen.

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Kimmichs neue Rolle mit weitreichenden Folgen

Sollte Flick Kimmichs neue Rolle tatsächlich in die Tat umsetzen, würde sich nicht nur die Statik des DFB-Spiels grundlegend verändern. Es gäbe auch Folgen für andere Stars.

Emre Can zum Beispiel würde eine deutlich tragendere Rolle bekommen. Der Bundestrainer hatte den BVB-Kapitän zuletzt ohnehin in den Status des Immerspielenden erhoben. Der 29-Jährige soll den defensiven Part im Mittelfeld geben. Quasi eine echte "Holding Six" - wie sie derzeit so viel besprochen wird.

Daneben wäre endlich Platz für Ilkay Gündogan, der defensiv neben Can agieren, offensiv - mit aufrückendem Kimmich - eine Position weiter nach vorne rücken würde, um dort seine Stärken beim letzten Pass und im Abschluss auszuspielen.

"Die Variante mit Can und Gündogan in der Zentrale ist dann eine sehr wahrscheinliche Lösung für das Mittelfeld", schätzt auch Babbel ein.

Flick braucht dringend Resultate

So oder so muss Flicks nächster Schuss sitzen.

Der Bundestrainer hatte im Vorfeld der Länderspiele das Ende aller Experimente angekündigt, wollte eine Mannschaft präsentieren, die sich ab sofort für die Heim-EM im kommenden Sommer in Form spielt.

Die Umbauten rund um Kimmich wirken aber wie das nächste große Experiment. Es ist Flick zu wünschen, dass es funktioniert und schon am Samstag gegen Japan ein vorzeigbares Resultat herausspringt.

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