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Arsenal-Star zählt Fans an

DFB-Team - Kommentar: Havertz' Worte führen in eine Sackgasse

  • Aktualisiert: 08.09.2023
  • 10:39 Uhr
  • Tobias Hlusiak
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Kai Havertz bemängelt auf einer Pressekonferenz des DFB fehlenden Rückhalt für die Nationalmannschaft. Worte, die schnell zum Bumerang werden könnten. Ein Kommentar.

Von Tobias Hlusiak

Es waren deutliche Worte, die Kai Havertz wählte.

Angesprochen auf die mehr als enttäuschenden Auftritte der Nationalmannschaft in der jüngsten Vergangenheit und drei ziemliche frühe Exits bei Großturnieren, holte der Profi des FC Arsenal erst gar nicht weit aus.

"Wir hatten keine Unterstützung", bemängelte der 24-Jährige und meinte die WM in Katar. "Sicher", fuhr er fort, "das hatte auch andere Gründe, das verstehen wir. Aber auch fußballerisch war kein Support vorhanden. Da waren wir auf uns allein gestellt!"

Rumms!

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Havertz Auftritt mit Beigeschmack

Havertz erklärte in seinem Statement, dass dieser Support eben wichtig sei, weil er Kraft freisetze. Die Fans als zwölfter Mann könnten viel bewirken.

Da mag er einen Punkt - oder auch zwei - haben.

Was aber bleibt von diesem durchaus denkwürdigen Auftritt, ist der Eindruck, ein trotzig dreinblickender Nationalspieler mache die Fans für eine ausgewachsene Krise im deutschen Fußball mindestens mal mitverantwortlich.

Ähnliches lassen Szenen aus der am Freitag erscheinenden Amazon-Dokumentation über das deutsche WM-Aus erahnen. Immer wieder bemängelten Spieler und Trainer dort das geringe Interesse der Deutschen am umstrittenen Turnier.

Eine gefährliche Vorgehensweise, sollten doch die zwei kommenden Länderspiele gegen Japan (im Liveticker auf ran.de) und Vize-Weltmeister Frankreich (im Liveticker auf ran.de) genutzt werden, um eine Euphorie zu erzeugen.

Immerhin steht im kommenden Sommer eine Heim-EM auf dem Programm, die - Stand jetzt - unter keinem guten Stern steht.

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Flick will Fans zurückgewinnen

Havertz verschweigt, dass deutlich vor Katar und auch danach nicht viel zusammenlief bei der Nationalmannschaft. Peinliche Pleiten und unerklärliche Aussetzer wurden von der absoluten Ausnahme zur Regel. Nur vier der vergangenen 16 Länderspiele gewann die Flick-Elf.

Seit dem Viertelfinale der EM 2016 gegen Italien konnte man kein K.o.-Spiel bei einem großen Turnier mehr gewinnen. Das ist eine halbe Ewigkeit her.

Hinzu kamen immer wieder Diskussionen um fragwürdige Vermarktungsideen. Kein Wunder also, dass sich viele Fans mittlerweile vom DFB-Team entfremdet haben, selbst wenn man die ohnehin unter keinem guten Stern stehende WM in Katar außen vorlässt.

Diese schrittweise zurückzugewinnen hatte sich der Bundestrainer - der ganz nebenbei auch um seinen Job kämpft - für diesen Herbst fest vorgenommen. Durch gute Ergebnisse und Fannähe.

Ob Havertz' Worte beim Erreichen dieses Ziels helfen, ist fraglich. Viel wahrscheinlicher ist, dass sie es den Weg dorthin beschwerlicher machen - oder sogar in eine Sackgasse führen.

Ein wenig mehr Demut und Selbstkritik hätte wohl das Gegenteil bewirkt.

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