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Kroos gesetzt, Andrich daneben

DFB-Team: Robert Andrich muss neben Toni Kroos gesetzt sein - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 21.03.2024
  • 23:55 Uhr
  • Kai Esser
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Toni Kroos ist zurück in der Nationalmannschaft. Doch wer spielt neben ihm im Mittelfeld von Julian Nagelsmann? Darauf kann es nur eine konsequente und richtige Antwort geben: Der Leverkusener Robert Andrich.

Von Kai Esser

Die Bundesliga verschnauft, es ist wieder Länderspielpause. Das heißt auch, dass es wieder rund 83 Millionen Bundestrainer in Deutschland gibt.

Gerade jetzt, beim letzten Länderspiellehrgang der Saison und vor dem Beginn der Europameisterschaft im eigenen Land, sind die Diskussionen um etwaige Nominierungen für den Kader und hintenraus auch für die Startelf noch einmal stärker entbrannt.

Aktuell steht jede Position zur Debatte, selbst die des Torhüters. Besonders im Fokus allerdings: Das zentrale Mittelfeld.

Toni Kroos ist gesetzt. Logisch, man hätte den Taktgeber von Real Madrid nicht aus dem Ruhestand geholt, wenn sein Stammplatz nicht eine in Stein gemeißelte Garantie wäre. Dass er der aktuell beste deutsche Mittelfeldspieler ist, sollte ebenfalls keine Frage sein. Frei nach Bundestrainer Julian Nagelsmann: "Wer immer noch 'Querpass-Toni' schreibt, der hat leider keine Ahnung von Fußball." Word.

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Das Wichtigste zur Nationalelf

Doch egal ob Vierer- oder Dreierkette: Kroos braucht mindestens einen Nebenmann. Quasi der Assistent des Dirigenten, der seine Vorderleute orchestriert.

Kapitän Ilkay Gündogan soll eine offensivere Rolle einnehmen. Soviel hat der Bundestrainer schon durchblicken lassen.

Die Auswahl ist dennoch groß: Pascal Groß, Robert Andrich sowie Aleksandar Pavlovic, der krankheitsbedingt absagen musste, als auch der nicht-nominierte Leon Goretzka kommen in Frage.

Die Antwort kann jedoch nur eine sein: Kroos' Partner bei der Heim-EM muss Robert Andrich heißen.

Andrich als Vorreiter: Deutschland muss endlich defensiv denken

Das Problem der deutschen Nationalmannschaft war, auch während der seit nunmehr sechs Jahre anhaltenden Krise, nur selten das Toreschießen. Vor allem mit dem "Toreverhindern" tat sich das Team äußerst schwer.

Seit zehn Spielen wartet die DFB-Elf auf eine Weiße Weste, in dieser Zeit gab es satte 22 Gegentore. Die Mehrheit der Gegner in diesem Zeitraum gehörten nicht unbedingt zur Weltspitze, um es vorsichtig auszudrücken.

Vor allem die Umschaltbewegung nach Ballverlust hat oftmals nicht gestimmt. In direkten Zweikämpfen sieht die Mannschaft von Nagelsmann oft gar nicht so schlecht aus.

Und wer könnte dieses Problem besser beheben als ein Spieler der wohl umschaltstärksten Mannschaft Europas aktuell, Bayer 04 Leverkusen. Dank Xabi Alonso und dank der von 1 bis 23 funktionierenden Truppe aus dem Rheinland hat Andrich den Instinkt entwickelt, wann er wie ins Gegenpressing muss, um den Ball zu erobern oder zumindest einen schnellen Gegenstoß zu verhindern. Der gebürtige Berliner denkt defensiv und das täte auch der Nationalmannschaft gut.

Genau das hat übrigens auch Kroos über die Jahre perfektioniert, der immer öfter den tiefen Part im Mittelfeld von Real Madrid spielt, wenn Eduardo Camavinga und Federico Valverde ihr Heil an der Seitenauslinie suchen. Es sind diese Dinge, die der Mannschaft komplett abgingen - bisher zumindest.

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DFB-Team: Keine Angst vor großen Namen

Freilich, der Name Robert Andrich könnte bei vielen ausländischen Journalisten für Stirnrunzeln sorgen, wenn sie ihn in der Startaufstellung finden.

Allerdings, und das ist eine alte Weisheit, gewinnen nicht die elf besten Einzelspieler ein Turnier, sondern die am besten funktionierende Mannschaft. Dass jene Mannschaft am besten mit dem 28-Jährigen neben Kroos funktionieren würde, steht zwar in den Sternen, ist aber durchaus wahrscheinlich.

Gleiches deutete Nagelsmann auf der Presserunde zur jüngsten Kaderbekanntgabe an. Der noch immer junge Bundestrainer darf keinen Halt vor großen Namen machen. Dass ein lange formschwacher Goretzka nicht eingeladen wurde, ist folgerichtig.

Andrich kennt Kroos' Spielweise aus dem Verein

Ein weiterer Aspekt, der für den Leverkusener spricht: Nicht nur kennt er saubere Rückwärtsbewegung aus dem Verein, er kennt auch quasi die Spielweise von Toni Kroos - dank seines Nebenmannes Granit Xhaka.

Der Schweizer ähnelt dem Weltmeister von 2014 in dieser Saison wohl am meisten von allen Mittelfeldspielern auf oberstem Niveau. Xhaka ist nicht der Schnellste, das muss er aber auch gar nicht sein, da er viel mit seinem Stellungsspiel und seiner sauberen Technik wettmacht.

Auch mit dem Ball agiert der ehemalige Kapitän von Arsenal wie Kroos. Er besetzt wichtige Räume, spielt oft Bälle mit einem Kontakt und seine Spielverlagerungen suchen in der Bundesliga ihresgleichen.

Die Fähigkeit, Pressingsituationen mit einem auflösenden Pass zunichte zu machen, eint die beiden ebenfalls. Gut denkbar, dass sich Andrich und Kroos blind verstehen. Dass das der Verdienst von Deutschlands Gruppengegner Xhaka wäre, würde den Kreis nur schließen.

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Andrich reist mit Titeln und Selbstbewusstsein an

Durch seine herausragende Form platzt Andrich quasi vor Selbstbewusstsein. Das sah im Herbst noch anders aus, als an Exequiel Palacios quasi kein Vorbeikommen war. Nun ist der argentinische Weltmeister sowohl etwas außer Form als auch angeschlagen, was sich der ehemalige Unioner Andrich zu Nutze gemacht hat.

Zudem wird die Leverkusener Delegation um Andrich, Florian Wirtz und Jonathan Tah voraussichtlich mit mindestens einem Titel im Gepäck anreisen. In der Bundesliga ist der Abstand auf den FC Bayern München auf komfortable zehn Punkte angewachsen, im DFB-Pokal stehen nur noch drei unterklassige Vereine dem Titel im Weg und auch in der Europa League steht die Werkself im Viertelfinale.

Und wer weiß - auf einen möglichen Triple-Sieger würde wohl kaum ein Nationaltrainer gerne verzichten wollen.

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