VfB, Villa, Girona und Co.: Die Überraschungsteams Europas
VfB, Villa, Girona und Co.: Die Überraschungsteams Europas
In Europas Top-Ligen gibt es Mannschaften, die für Furore sorgen und an der Tür zur Champions League klopfen. Wie der VfB Stuttgart in der Bundesliga. Wir stellen sie vor.
Bundesliga: VfB Stuttgart (3.)
In Deutschland ist der VfB Stuttgart die Überraschungsmannschaft. Immerhin standen die Schwaben vor gut einem Jahr mit dem Rücken zur Wand, spielten gegen den Abstieg und schafften es erst in der Relegation, die Klasse zu halten. Der Rest ist eine einzige Erfolgsgeschichte, die wohl in der Champions League eine Fortsetzung finden wird. Vor dem 29. Spieltag ist der VfB Dritter, punktgleich mit dem FC Bayern auf Rang zwei.
Bundesliga: VfB Stuttgart (3.)
Der VfB agiert mit einer bemerkenswerten Konstanz, lässt sich auch von Rückschlägen nicht beirren. Trainer Sebastian Hoeneß hat in Serhou Guirassy und Deniz Undav eines der besten Stürmerduos Europas im Kader, zuletzt wurde ein VfB-Quartett für die Nationalmannschaft nominiert. Der Lohn für eine außergewöhnliche Saison, die mit der Königsklassen-Quali gekrönt werden soll.
England: Aston Villa (5.)
Nach Überraschung hört sich Aston Villa eigentlich nicht an. Doch Fakt ist, dass der Klub seit dem Gewinn des Landesmeister-Pokals 1982 europäisch nur noch eine kleine Nummer ist. Umso bemerkenswerter ist der aktuelle Lauf in der Premier League. Trainer Unai Emery hat die Villans in die Königsklassen-Gefilde geführt. Im Moment sind die Villans Fünfter, punktgleich mit Tottenham auf Platz vier.
England: Aston Villa (5.)
Die Kehrseite der Medaille ist die wirtschaftliche Situation. Gut möglich, dass durch ein dickes Minus in der Kasse im Sommer Leistungsträger verkauft werden müssen. Topstars der Mannschaft sind zum Beispiel die Stürmer Moussa Diaby und Ollie Watkins sowie der Ex-Leverkusener Leon Bailey. Auf jeden Fall wäre das Ticket für die Champions League im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert für den Verein.
Spanien: FC Girona (3.)
Ist es nun ein Märchen, das der FC Girona schreibt in dieser Saison, in der man in die Phalanx der spanischen Großmächte eingedrungen und eine Zeitlang sein Unwesen getrieben hat? Oder ist dies nur das nüchterne und im Grunde erwartbare Ergebnis als Bestandteil der "City Football Group"? Teil, teils, wahrscheinlich. Zumindest ist es weniger Märchen und deutlich mehr Kalkül.
Spanien: FC Girona (3.)
Fakt ist aber, dass der Klub lange ganz oben mitgespielt hat und nach 30 Spielen mit zehn und zwei Punkten Rückstand auf Real Madrid und den FC Barcelona Dritter ist. Die Champions League dürfte 2024/25 das nächste Kapitel der Erfolgsgeschichte werden. Zu der gehört übrigens auch, dass jemand wie Daley Blind nach seinem Horror-Halbjahr beim FC Bayern mit nunmehr 34 noch einmal durchstartet.
Italien: FC Bologna (4.)
60 Jahre ist es her, dass der FC Bologna im Landesmeister-Pokal gespielt hat. 1964 war man auch zum einzigen Mal dabei. Das könnte sich ändern, denn der Klub mischt in der Serie A in der Riege der großen Klubs mit. Bologna belegt nach 31 Spieltagen den vierten Platz. Damit lässt man die Römer Klubs und die SSC Neapel hinter sich. Baumeister des Erfolgs ist Trainer Thiago Motta, der durch den Erfolg bereits Begehrlichkeiten bei anderen Klubs geweckt hat.
Italien: FC Bologna (4.)
Einer der Leistungsträger ist der Ex-Münchner Joshua Zirkzee, der bereits bei zehn Saisontoren und vier Vorlagen steht und seinen Durchbruch geschafft hat. Seinen Marktwert hat er auf 40 Millionen Euro gesteigert. Auch er hat das Interesse auf sich gezogen, angeblich sollen unter anderem Manchester United und der FC Arsenal baggern. Er will aber wohl zur AC Mailand.
Frankreich: Stade Brest (2.)
Nein, für Paris St. Germain reicht es dann nicht. Das ist aber der einzige Wermutstropfen in der Saison von Stade Brest, wenn man denn überhaupt einen suchen will. Mit dem Team-Marktwert rangiert Brest in der Abstiegsregion der Ligue 1, das Budget (48 Millionen) ist das viertniedrigste. Und das Stadion? Ist mit 15.220 Plätzen das zweitkleinste der Liga. Trotzdem ist Brest das zweitbeste Team, nach 28 Spielen ist das keine Momentaufnahme mehr.
Frankreich: Stade Brest (2.)
Trainer Eric Roy ist nicht nur übersetzt der König – er hat eine Mannschaft geformt, die nicht wie erwartet gegen den Abstieg spielt, sondern eine ganz eigene, wuchtige Dynamik entwickelt hat. Mentalität ist ein großer Faktor beim Klub aus der Hafenmetropole, und eine gewisse Unberechenbarkeit und Flexibilität. Zudem stellt man mit 23 Gegentoren die zweitbeste Defensive der Ligue 1. So kann der CL-Traum wahr werden – auch wenn man dann umziehen müsste. Das kleine Kult-Stadion erfüllt die UEFA-Vorgaben nicht.