Auch Infantino bekommt ordentlich gegenwind
Klub-WM - Sepp Blatter mit vernichtender FIFA-Kritik: "Wir haben den Fußball an Saudi-Arabien verloren"
- Aktualisiert: 12.07.2025
- 15:35 Uhr
- SID
Saudi-Arabien übernimmt eine immer wichtigere Rolle im Weltfußball, auch und vor allem im Zusammenspiel mit der FIFA. Eine Entwicklung, die Ex-Präsident Sepp Blatter aufs Schärfste kritisiert.
Der einstige FIFA-Präsident Sepp Blatter hat den Fußball-Weltverband wegen seiner Entwicklung unter Gianni Infantino und der Nähe zu Saudi-Arabien scharf kritisiert. "Wir haben den Fußball an Saudi-Arabien verloren. Wir haben ihn offeriert und die haben ihn genommen", sagte der 88-Jährige in einem Interview mit "RTL/ntv" und ergänzte: "Und erstaunlicherweise gibt es innerhalb der FIFA keine Opposition dagegen."
- FIFA Klub-WM: Das wilde Projekt des FC Chelsea - blinde Kaufsucht oder geniales Erfolgsmodell?
- FC Chelsea vs. Paris Saint-Germain: Das Finale der Klub-WM am Sonntag ab 20:15 Uhr live im Free-TV in SAT.1 und im Livestream auf Joyn und ran.de
Die FIFA pflegt enge Beziehungen zu dem Wüstenstaat, der im vergangenen Dezember als einziger Bewerber den Zuschlag für die WM 2034 erhielt. Zudem beteiligte sich der saudische Staatsfonds PIF an der Finanzierung der neuen Klub-WM (live auf Joyn, in SAT.1 und auf ran.de), die erstmals mit 32 Mannschaften ausgespielt wird und am Sonntag mit dem Finale zwischen Paris Saint-Germain und dem FC Chelsea endet (ab 20:15 Uhr live in SAT.1, auf Joyn, ran.de und in der ran-App).
Klub-WM: "Ungesund und frech"
Blatter, von 1998 bis 2016 an der Spitze der FIFA, erkennt eine bedenkliche Entwicklung. "Es gibt zu viel Fußball", sagte Blatter mit Blick auf die zusätzliche Belastung durch die Klub-WM. Es seien "immer die gleichen Klubs und die gleichen Spieler", diese müssten "sich ausruhen". Dass die Profis in den USA teilweise bei extrem heißen Temperaturen spielen mussten, sei "ungesund und frech".
Zudem attackierte Blatter den aus seiner Sicht fragwürdigen Führungsstil innerhalb der FIFA unter Infantino. "Heute wird im Kongress nicht mehr diskutiert", sagte der Schweizer. Dies sei unter seiner Führung anders gewesen. Mittlerweile laufe "alles elektronisch und niemand sagt etwas, man darf sogar sechs Stunden zu spät zu einem Kongress kommen".
Damit spielte Blatter auf den jüngsten Eklat in Asunción an: FIFA-Chef Infantino hatte im Mai nach einer Reise mit Donald Trump in den Nahen Osten den offiziellen Beginn der Versammlung in Paraguay um mehrere Stunden verpasst.