Anzeige
Nations League

Nations League: Cristiano Ronaldo hofft auf mehr Respekt seiner Kinder

  • Aktualisiert: 10.06.2025
  • 08:24 Uhr
  • SID

Cristiano Ronaldo genießt als unverzichtbarer Teil der portugiesischen Mannschaft den Nations-League-Triumph - und hofft auf mehr Respekt von seinen Kindern.

Von den Leiden des alten Mannes war schnell nichts mehr zu sehen. Cristiano Ronaldo hatte bereits den silbernen, einer Wendeltreppe ähnelnden Pokal für den Gewinner der Nations League schwungvoll in die Höhe gestemmt, nun hüpfte er vor der Kurve der portugiesischen Anhänger derart unbeschwert auf und ab, als sei er deutlich jünger als 40 Jahre.

Dass er im Endspiel gegen Spanien wegen körperlicher Beschwerden vom Platz gemusst hatte - längst vergessen.

"Diese Generation", sagte Ronaldo nach dem 5:3 im Elfmeterschießen (2:2 n.V.), "hat einen Titel in dieser Größenordnung verdient." Einen Titel, seinen dritten mit Portugal, zu dem er als Kapitän auch im Finale erheblich beigetragen hatte.

Erst nahm er symbolhaft im direkten Duell der Generationen dem 17 Jahre alten Lamine Yamal einige Male den Ball ab, dann erzielte er in der 61. Minute den Treffer zum 2:2, der seine Mannschaft bis ins Elfmeterschießen trug.

Als es in die Entscheidung ging, war Ronaldo nicht mehr dabei, weil angeschlagen ausgewechselt in der 88. Minute. Doch sein Beitrag zum Sieg stand außer Frage.

"Wir sind ein Team, und unser Kapitän spielt eine maßgebliche Rolle", erklärte Trainer Roberto Martínez. "Er hilft uns sehr", lobte der überragende Nuno Mendes, Portugals Torschütze zum 1:1 (26.). Ronaldo habe "eine Gewinnermentalität, er ist ein Vorbild. Wir sind froh, dass wir ihn haben."

Wie froh? Nun, als Ronaldo nach Mitternacht vor Journalisten Rede und Antwort stand, mogelten sich Bruno Fernandes und Rúben Dias an den vor ihrem Kapitän aufgebauten Tisch heran und stellten dort die Trophäe ab.

"Er hat es verdient", betonte Nuno Mendes. Mit Portugal hat Ronaldo nun einmal die EM (2016) und zum zweiten Mal nach 2019 die Nations League gewonnen.

Anzeige
Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

Anzeige
Anzeige

Ronaldo zu Tränen gerührt

Wie viel ihm die Erfolge mit seinem Heimatland bedeuten, wurde deutlich, als der Sieg nach einem zweimaligen Rückstand durch Martín Zubimendi (21.) und Mikel Oyarzabal (45.) feststand: Erst sank er auf die Knie, dann lief er aufs Feld zu den Mitspielern - mit Tränen in den Augen.

"Für Portugal zu gewinnen, ist immer etwas Besonderes", sagte der fünfmalige Weltfußballer, "es gibt nichts Schöneres. Die Tränen fließen aus erfüllter Pflicht und großer Freude."

Auch familienintern hat Ronaldo nun wieder Oberwasser. "Meine Kinder", erzählte er lachend, "sind Spanier und machen zu Hause immer Witze mit mir. Um mich zu ärgern, singen sie 'Espanhaaa'." Wenn er also als ihr Vater gegen Spanien gewinne, "dann stärkt das meine Moral", und seine Kinder "werden ihren Vater wieder mehr respektieren".

Auch deshalb sei der Sieg etwas Besonderes, und ja, "ich bin wirklich glücklich". Es war ihm allemal anzusehen.

Wie es weitergeht? Er werde auch in der kommenden Saison bei Al-Nassr in Saudi-Arabien spielen, verriet Ronaldo. Und dann ist da ja noch die WM 2026. Die Portugiesen mögen eine goldene Generation haben, "16, 17 Spieler auf einem Niveau", wie Trainer Martínez betonte, und sie gehören zum Favoritenkreis.

Auf den alten Mann und seine Erfahrung aus jetzt 221 Länderspielen mit 138 Toren aber können und wollen sie noch nicht verzichten.

Mehr Fußball-News
Sportdirektor Rudi Völler
News

Völler stärkt U21: "Warum sollte da ein Stoppschild stehen?"

  • 11.06.2025
  • 12:24 Uhr