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DFB-Team: Julian Nagelsmann plant WM mit ter Stegen - und überrascht bei Joshua Kimmich

  • Aktualisiert: 30.07.2025
  • 17:46 Uhr
  • SID

Der Bundestrainer umreißt seinen Plan für 2026 und hat dabei eine dicke Überraschung parat. Denn er wirft seine Grundstruktur über den Haufen.

Mit Kapitän Joshua Kimmich zurück auf seiner Lieblingsposition sowie einem klaren Bekenntnis zu Marc-André ter Stegen als Nummer eins und deutschen Tugenden will Julian Nagelsmann den fünften Stern vom Fußball-Himmel holen.

Rund ein Jahr vor der WM in den USA, Mexiko und Kanada hat der Bundestrainer mit der überraschenden Kimmich-Rochade seine Grundstruktur über den Haufen geworfen - und er setzt bei der Titelmission 2026 neben einer "altmodischeren Denkweise" auf eine riesige Portion Hoffnung.

An seinem Ziel hielt Nagelsmann bei seinem einstündigen Auftritt beim Internationalen Trainerkongress in Leipzig fest. "Wir wollen Weltmeister werden", unterstrich er vor rund 1000 Zuhörenden, darunter viele Kollegen wie Christian Streich oder Roger Schmidt, und betonte: "Das ist weder extrovertiert, noch baue ich zu viel Druck auf. Ich habe schon das Gefühl, dass auch jeder Spieler Weltmeister werden will - das heißt aber nicht, dass wir es zwingend werden."

Um die Chancen auf den Titel trotz widrigster Umstände zu erhöhen, greift Nagelsmann zu einer unerwarteten Maßnahme: Kimmich, im Juni noch vom Bundestrainer als unverzichtbar auf der Rechtsverteidiger-Position bezeichnet, spielt mit Beginn der WM-Qualifikation im September wieder auf der Sechs. "Weil er einer von zwei, drei Spielern ist, die dort im Klub Stammspieler sind."

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Nagelsmann will nicht mehr experimentieren

Aufgrund der "Kürze der Zeit" könne er im "Herzstück" nicht mehr experimentieren, betonte Nagelsmann. Nach der Quali mit sechs Spielen gegen die Slowakei, Nordirland und Luxemburg bis November bleiben im März und Juni jeweils noch zwei Testspiele bis zur Endrunde.

Bayerns Kimmich könne "in der Zentrale mehr Einfluss aufs Spiel nehmen", meinte Nagelsmann, und passe perfekt zur etwas "anderen Struktur", die er plane. Auf den defensiven Außen blicke er auch auf den Nachwuchs etwa in Frankfurt oder Freiburg - Nathaniel Brown, Nnamdi Collins und Max Rosenfelder überzeugten zuletzt bei der U21-EM. Darüber hinaus habe er durchaus die Fantasie, einen Offensivspieler umzuschulen, meinte Nagelsmann.

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Die zweite große Personalie in der Kongresshalle am Leipziger Zoo war ter Stegen, dessen Status Nagelsmann trotz neuerlicher Rücken-OP und Degradierung beim FC Barcelona festigte. "In meinen Gedanken weiß ich, dass Marc zurückkommt im Dezember, dann die beiden Spiele machen wird im März, im Juni auch, und dann die WM spielen wird."

Allerdings unter dem Vorbehalt, dass der 33-Jährige in seinem Klub auch spiele. Das werde ter Stegen "im Winter" wieder, betonte Nagelsmann, und nahm damit einen Vereinswechsel des Torhüters vorweg. Einer Rückkehr von Manuel Neuer erteilte er eine Absage ("Die Überlegung gibt's nicht"). Wer ter Stegen in der WM-Quali vertreten wird, wollte er nicht verraten, eine Überraschung werde es aber nicht geben. Heißt: Oliver Baumann bleibt wohl erste, Alexander Nübel zweite Wahl.

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DFB-Team: Das sind die Leitwölfe

Ihre Vorderleute sollen getragen werden von einem neuen, alten Geist. Er sehe "vieles" wie Chefkritiker Matthias Sammer, den er kürzlich angerufen habe, sagte Nagelsmann. Er wolle "nicht komplett 'back to the Roots'", aber "den deutschen Fußball defensivieren". Es gehe auch um Mut zur Verantwortung, wie Nagelsmann an einem Beispiel erläuterte: Wenn die Stars nicht wüssten, wo das Einwohnermeldeamt sei oder wie sie ein Auto anmeldeten, könnten sie auch nicht auf dem Platz vorangehen.

Als Leitwölfe nannte er neben Kimmich Abwehrchef Antonio Rüdiger, dem er nach diversen Aussetzern eine klare "rote Linie" aufzeigte, und Kai Havertz - allesamt "Spieler, die bei Gegenwind gut handeln". Auch Jonathan Tah und Nico Schlotterbeck lobte er und befand: "Defensiv haben wir viele gierige Spieler."

Überhaupt habe er seinen WM-Kader im Kopf und dafür insgesamt 35 Spieler im Blick. Am Ende will Nagelsmann die 23 finden, "die am besten zueinander passen, ihre Rollen gut erfüllen und eine Grätsche mehr lieben als den Ball in den Halbraum".

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