"Das ist nicht meine DNA"
DFB-Team: Julian Nagelsmann verlagert Fokus in die Defensive: "Zu Null spielen"
- Aktualisiert: 30.07.2025
- 12:15 Uhr
- SID
Nachdem das DFB-Team zuletzt vor allem in der Defensive Schwächen aufwies, will Bundestrainer Julian Nagelsmann den Fokus mehr auf die Abwehrarbeit legen.
Julian Nagelsmann will der deutschen Nationalmannschaft ein neues Abwehrdenken vermitteln - und dafür hat er auch gleich ein Verb erfunden. "Wir müssen nicht komplett 'back to the roots', können den Fußball aber vielleicht wieder etwas defensivieren, defensiver denken", sagte der Bundestrainer beim internationalen Trainerkongress in Leipzig am Mittwoch: "Dass wir erst mal zu Null spielen."
Er glaube, "dass es wichtig ist, in gewissen Momenten wieder ein bisschen altmodischer zu denken", betonte Nagelsmann. "Wenn wir eine Video-Analyse machen von 18 Szenen, sind viele Themen rein von Offensivfußball geprägt. In den großen Jahren waren aber nicht immer zehn Edeltechniker auf dem Acker." Das bedeute allerdings nicht, "dass wir nur Bälle nach vorne kloppen und nach dem zweiten Ball rennen, das ist nicht meine DNA".
DFB-Team: Vorbild Antonio Rüdiger
Verlernt habe Deutschland das Verteidigen sicherlich nicht, "aber wir müssen uns adaptieren an die Spieler, die wir haben. Wir haben nicht die Kaderbreite der Portugiesen, der Spanier oder Franzosen." Dennoch: "Wir haben eine gute Anzahl von guten Fußballern, die auch Lust haben, zu verteidigen."
Nagelsmann nannte diesbezüglich Antonio Rüdiger als Vorbild. "So einer, der richtig Bock hat zu verteidigen - davon brauchst du schon mehr als einen in der Nationalmannschaft", sagte der Bundestrainer. Es gehe um das "Mindset" der Spieler, darum, "kleine Botschaften" an sie zu senden.
Nagelsmann hat sich auch mit dem Chefkritiker Matthias Sammer ausgetauscht, der wieder mehr Geschlossenheit und Robustheit gefordert hatte. "Ich habe ihn angerufen. Ich finde, er hat gute Ansätze", sagte Nagelsmann, das Thema DNA sei aber "sehr komplex".