Nach Sieg gegen Island
DFB-Frauen: Popp und Co. fordern Entscheidung in "MVT"-Frage - Gerücht um Kuntz
- Aktualisiert: 27.09.2023
- 16:34 Uhr
- SID
Klarheit soll her: Nach dem Sieg gegen Island erhöhen die DFB-Frauen den Druck in der ungeklärten Trainerfrage. Stefan Kuntz gilt als ein Kandidat.
Nach dem sportlichen Lebenszeichen schickte Alexandra Popp eine energische Botschaft an die Verbandsbosse. "Natürlich benötigen wir Klarheit, wie es ganz genau weitergeht", sagte die Kapitänin der deutschen Fußballerinnen, als der Name Stefan Kuntz hinter den Kulissen schon durch das Ruhrstadion waberte: "Wir werden in den Austausch mit dem DFB gehen."
Der zermürbende Schwebezustand in der Causa Martina Voss-Tecklenburg soll ein Ende finden. "Es ist jetzt an der Zeit, dass eine Entscheidung getroffen wird. Es muss eine Lösung gefunden werden", forderte Mittelfeldspielerin Lena Lattwein nach dem 4:0 (2:0) gegen Island in Bochum, das die Hoffnungen der Vize-Europameisterinnen auf Olympia 2024 in Paris am Leben hielt.
Kurz nach Abpfiff brachte die "Sport Bild" den ehemaligen U21-Nationaltrainer Kuntz ins Spiel, sollte die seit mehreren Wochen krankgeschriebene Voss-Tecklenburg (Vertrag bis 2025) ersetzt werden.
Kuntz hatte aber noch keinen Kontakt mit dem DFB. "Ich äußere mich gerne dazu, wenn jemand von den Funktionären zu mir Kontakt aufnimmt", sagte der 60-Jährige dem "SR" am Mittwoch zu den entsprechenden Spekulationen.
Das Wichtigste in Kürze zu den DFB-Frauen
Fingerspitzengefühl wird benötigt
Fingerspitzengefühl ist angesichts der Umstände nötig, doch die Zeit drängt: Vor den nächsten Nations-League-Spielen am 27. Oktober gegen Wales in Sinsheim und am 31. Oktober auf Island muss geklärt sein, wie es weitergeht.
Zu den Spekulationen gehört auch eine mögliche Lösung mit der nach dem WM-Debakel kritisierten "MVT" als neue Sportdirektorin. Ralf Kellermann, Direktor Frauenfußball beim VfL Wolfsburg, die Schweizerin Tatjana Haenni, Sportdirektorin der US-Frauenliga NWSL, und Nationaltorhüterin Almuth Schult werden ebenfalls gehandelt.
Laut "Frankfurter Rundschau" hat der neue DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig die Frauen-Initiative "Fußball kann mehr" um Katja Kraus kontaktiert, um Anregungen einzuholen.
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Carlson weiß nicht, wie lange "MVT" krank ist
Rettig saß am Dienstagabend in Bochum auf der Tribüne - wohlgemerkt im Gegensatz zum DFB-Präsidenten Bernd Neuendorf. Voss-Tecklenburgs Assistentin Britta Carlson, die die deutsche Auswahl gegen Dänemark (0:2) und Island betreute, steht nicht als dauerhafte Lösung zur Verfügung.
Auch sie wünschte sich "Klarheit, sowohl für die Spielerinnen, als auch für das Trainerteam". Mit ihrer Chefin hat Carlson nur über Textnachrichten "informellen" Austausch gehalten. "Ich weiß nicht, wie lange Martina krank ist", äußerte die 45-Jährige.