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ousmane dembele holt den ballon d'or

Ousmane Dembele: Der Ballon d'Or ist die folgerichtige Belohnung für eine erstaunliche Entwicklung - ein Kommentar

  • Veröffentlicht: 23.09.2025
  • 00:43 Uhr
  • Tobias Wiltschek

Mit Ousmane Dembele gewinnt nicht der spektakulärste Spieler den Ballon d'Or. Dennoch ist die Entscheidung nachvollziehbar. Ein Kommentar.

Von Tobias Wiltschek

Der Ballon d’Or 2025 geht an Ousmane Dembele – und das verdient. Der 28-jährige Franzose hat sich im Showdown von Paris gegen den zehn Jahre jüngeren Lamine Yamal durchgesetzt.

Nicht nur, weil er zehn Jahre älter ist, aber eben auch deshalb. Im Gegensatz zu Yamal, der individuell sicherlich noch ein bisschen mehr Spektakel liefert, aber eben erst volljährig geworden ist.

Das merkt man dem jungen Spanier zwar auf dem Spielfeld schon längst nicht mehr an. Außerhalb davon aber kann man an seiner Reife schon noch so manche Zweifel haben.

Dass sich mit dem Auftritt von Kleinwüchsigen zur Unterhaltung der Gäste bei seiner Party zum 18. Geburtstag sogar die spanische Regierung beschäftigten musste, spricht jedenfalls nicht für einen "beeindruckenden Charakter", der auch ein Kriterium bei der Abstimmung zum besten Fußballer war.

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Dembele wird sein negatives Image lange nicht los

Bei Dembele wäre man in dessen jungen Jahren sicherlich auch nicht auf die Idee gekommen, ihn für den Ballon d’Or zu empfehlen. Selbst als Fan von Borussia Dortmund nicht. Den BVB hatte er 2017 in Rage versetzt, weil er streikte und damit seinen Wechsel zum FC Barcelona forcieren wollte.

Seinen Willen bekam er zwar, doch bei Barca stagnierten seine Leistungen lange. Sein ungesunder Lebenswandel, das nächtelange Zocken an der Playstation, seine Vorliebe für Fast Food.

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All das bewirkte, dass er sein Talent jahrelang nicht auf den Rasen bringen konnte. Dazu kamen Verletzungen, weswegen er zig Spiele für die Blaugrana verpasste.

Erst Xavi Hernandez schaffte es, das große Potenzial des Offensivspielers zu wecken. In den letzten beiden Jahren bei Barca wurde aus dem schlampigen Genie auf einmal ein Spieler, auf den sich der Trainer verlassen konnte.

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Dembele: Der Hallodri wird erwachsen

Nicht nur auf dem Spielfeld wurde er reifer, auch außerhalb davon. Dass er im Herbst 2022 Vater einer kleinen Tochter wurde, hat diesen Reifeprozess begünstigt.

Zu dem, was er heute ist, wurde er aber erst nach seinem Wechsel ein Jahr später zu Paris Saint-Germain. Zum einen profitierte er von der kompletten Neuausrichtung des Klubs nach dem vermurksten Mega-Projekt mit Messi, Neymar und Mbappe.

Noch wichtiger war für ihn aber Trainer Luis Enrique, der ihm nicht nur mehr Verantwortung übertrug, sondern auch vom rechten Flügel ins Sturmzentrum beorderte. Dort schießt er seitdem Tore am Fließband, mit denen er maßgeblich zur Titelflut von PSG im vergangenen Sommer beitrug.

Dass er – und nicht etwa Kylian Mbappe – nun der Gewinner des Ballon d’Ors ist, mag auch mit dem veränderten Abstimmungsverhalten der Journalisten zu tun haben.

Trend beim Ballon d'Or ist positiv

Nach Jahrzehnten, in denen nur die beiden ganz großen Namen Messi und Ronaldo von Barca und Real Madrid geehrt wurden, sind inzwischen mit Rodri und Dembele zwei Spieler ausgezeichnet worden, die man im allerersten Moment sicherlich nicht auf dem Zettel hatte.

Es wird, so zumindest das Gefühl, nicht mehr nur nach Torrekorden und der Anzahl verkaufter Trikots bewertet. Auch das ist eine positive Entwicklung.

Für Yamal muss das nicht unbedingt eine schlechte Nachricht sein. Wenn er so weiterspielt wie bislang und sich dazu auch persönlich weiterentwickelt, wird er den Goldenen Ball sicherlich häufiger als nur einmal gewinnen. Noch aber ist er dafür zu jung.

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