Premier League
Florian Wirtz kommt beim FC Liverpool nicht in Fahrt: Jürgen Klopp rät "cool bleiben"
- Veröffentlicht: 24.09.2025
- 14:41 Uhr
- Franziska Wendler
Florian Wirtz tut sich nach seinem Wechsel zum FC Liverpool noch schwer. Unter Druck setzen will sich der DFB-Star aber nicht.
Als sich Florian Wirtz im Juli für einen Wechsel zum FC Liverpool entschied, war die Freude an der Anfield Road groß. Die Reds hatten sich einen der besten deutschen Fußballer geangelt, dabei nebenbei auch noch den FC Bayern und Manchester City ausgestochen. Es wurde reichlich frohlockt, eine goldene und vor allem titelreiche Zukunft ausgerufen.
Inzwischen, mehr als zwei Monate später, ist die Euphorie rund um den 22-Jährigen merklich abgeflaut, genauer gesagt ist sie einer vorläufigen Enttäuschung gewichen. Gewiss, der FC Liverpool hat einen mehr als nur ansprechenden Start in die neue Saison hingelegt. Mit fünf Siegen aus fünf Spielen rangiert man unangefochten an der Spitze der Premier League.
Aber: Florian Wirtz hatte damit nicht allzu viel zu tun. In sieben Spielen stand der Deutsche bislang auf dem Feld, mehr als eine Vorlage ist dabei noch nicht herausgesprungen.
"Ja, natürlich hätte ich mir auch schon gewünscht, dass ich schon ein Tor gemacht hätte oder schon ein paar Scorer-Punkte sammeln hätte können", kommentierte Wirtz seine bisherigen Statistiken nun in einem "Sky"-Interview: "Aber egal, was irgendwer sagt, ich bleibe cool."
Britische Presse mit Kritik
Doch ganz so einfach ist die Angelegenheit nicht. Unzählige Liverpool-Fans sind alles andere als zufrieden, manch Experte empfahl Cheftrainer Slot bereits, Wirtz auf die Bank zu setzen und die britische Presse ist ohnehin kritisch wie eh und je.
"Florian Wirtz findet momentan einfach nicht zu seinem Spiel", konstatierte "The Sun", während die "Times" anmerkte: "Wirtz kam von Bayer Leverkusen, um dichte Abwehrreihen zu knacken, doch auf den erlösenden Moment wartet er noch."
So sei zwar der ein oder andere "wuchtige" Abschluss des Deutschen geblockt worden, seine Pässe lassen aber immer wieder die nötige Präzision vermissen, geschweige denn seien sie "durchschlagend".
Wirtz arbeitet an seinen Problemen
Wirtz selbst ist sich seiner Anlaufschwierigkeiten sehr wohl bewusst und hat bereits im Gespräch mit seinem Coach versucht zu erarbeiten, was die Gründe dafür sein könnten.
"Er meinte, dass es daran liegen kann, dass wir viel pressen und ich viel laufe", sagte Wirtz bei "Sky". "Zum Beispiel die Laufstatistiken. Da bin ich ja immer oben mit dabei, weil ich auch versuche, viel Gas zu geben und das zu machen, was der Trainer verlangt. Dafür brauche ich viel Kraft und Energie. Wenn ich dann den Ball habe, dann fehlt mir vielleicht ein bisschen was."
Dies führe demnach dazu, dass Wirtz nicht jene Torgefahr ausstrahle, die er in seiner Topverfassung ausstrahlen könne. Er ist sich allerdings sicher, dass sich dies bald ändert, "indem ich mehr Spiele mache, fitter werde (...) und dann, wenn ich den Ball habe, auch fit genug bin und erholt genug bin, um dann Gas zu geben".
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Hohe Ablöse nicht als Problem
Seine enorm hohe Ablösesumme – 125 Millionen plus mögliche Boni - stört den deutschen Nationalspieler dabei übrigens nicht. "Es ist so, wie es ist. (...) Es ist natürlich nicht normal, dass ein Spieler so viel kostet. Das weiß jeder. Aber im Moment wird das einfach bezahlt", konstatierte der Offensivspieler.
Aber auch Trainer Slot habe ihm versichert, dass ihn der hohe Betrag nicht zu belasten brauche, schließlich könnte "gefühlt jeder" andere Spieler um ihn herum "genauso viel" kosten.
Für Wirtz zählt derweil nur, sich auf seine eigenen Stärken zu verlassen. "Ich weiß, was ich kann und ich weiß auch, dass ich das irgendwann so richtig auf den Platz bekomme. Deswegen bleibe ich einfach cool."
Ratschläge von Jürgen Klopp
Dies spiegelt derweil auch wider, was ihm Ex-LFC-Coach Jürgen Klopp in einer Nachricht als Ratschlag mitgegeben hat. "Cool" soll er bleiben und sich selbst Zeit geben. Die Leute in Liverpool würden dies ohnehin tun.
Wohlgemeinte Ratschläge – und doch will der Sportler diese "nicht die ganze Zeit hören." Stattdessen versuche er "einfach jedes Mal aufs Neue", es besser zu machen als vorher.
"Und manchmal gibt es einfach so Phasen, in denen dann vielleicht nicht alles für dich läuft, das hatte ich tatsächlich noch nicht so oft in meiner Karriere. Wenn ich es überstanden habe (...), wird das schon irgendwann kommen und dann ist auch alles gut."
Slot mit Vertrauen in Wirtz
Dass dies bald gelingen wird, davon ist sein Trainer Arne Slot in jedem Fall überzeugt. "Er passt sich meiner Meinung nach sehr gut an. Wir müssen ihm nicht beibringen, wie man Fußball spielt. Er muss sich nur an das Intensitätsniveau der Premier League anpassen."
Gelingt ihm dies, dann wird der "Künstler, der auch hart sein kann" – so bezeichnete Slot seinen neuen Star – auch endlich die Erwartungen erfüllen, die er bei seinem Wechsel geweckt hat.