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Spanien

Ter Stegen entlarvt mit diesem Zug den FC Barcelona - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 10.08.2025
  • 12:30 Uhr
  • Andreas Reiners

Es wird immer schmutziger zwischen Marc-Andre ter Stegen und dem FC Barcelona. Doch es hat etwas Gutes, dass ter Stegen dagegenhält. Ein Kommentar.

Von Andreas Reiners

Man muss lange suchen, um in der Causa Marc-Andre ter Stegen etwas Positives zu finden.

Sehr lange.

Denn natürlich ist nichts gut oder richtig daran, dass ein Klub wie der FC Barcelona solche Geschütze auffährt, um einen unliebsam gewordenen Spieler loszuwerden.

Indem er Methoden nutzt, die nicht mal mehr grenzwertig sind, sondern eines Vereins, der sich immer wieder stolz mit dem Claim "Mes que un club (Mehr als ein Verein)" schmückt, unwürdig sind.

Und für ter Stegen ist die Situation maximal belastend.

Er ist verletzt, wird degradiert und systematisch weggeekelt, ohne sportlich antworten zu können. Weil der Verein es nicht auf eine saubere Art hinbekommt, sich die eigenen Fehler einzugestehen, hinzunehmen und auszumerzen.

Um es endlich mal besser zu machen.

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Marc-Andre ter Stegen entlarvt den FC Barcelona

Und ja, deshalb gibt es etwas Positives, das man dem Dilemma abgewinnen kann. Je stabiler der deutsche Nationaltorhüter bleibt, je weniger er sich provozieren lässt, sondern auch seinerseits klug die Flucht nach vorne sucht, entlarvt er die Katalanen mehr und mehr.

Und hält ihnen den Spiegel vor. So wie mit seinem Instagram-Statement.

Ruhig, bedächtig, wohl überlegt, aber gleichzeitig auch emotional erklärte er seine Sicht der Dinge, ging darin sogar auf den FC Barcelona zu - und steht damit in einem krass-positiven Gegensatz zum Verein, der in den vergangenen Tagen von einer miesen Aktion zur nächsten stolperte.

Barca manövrierte sich damit in eine Ecke, in der der Klub überhaupt nicht gut dasteht und lieferte dem geschassten Keeper eine Steilvorlage.

Denn ter Stegen wählte die Kommunikation, zeigt sich dabei besonnen und ein Stück weit versöhnlich. Es ist so gesehen ein kluger Schachzug des Torhüters, der nun noch deutlicher wie der Gute wirkt in einem Spiel, das bislang nur Verlierer gesehen hat.

Ein Spiel, das Barca immer wieder spielt.

Denn dass man sich so gegenüber einer Klub-Legende verhält, hat Tradition. Auch, weil der Verein sein eigenes Missmanagement nicht in den Griff bekommt und dabei selbstherrlich über den Dingen steht.

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FC Barcelona: Mobbing gegen ter Stegen

Dass ter Stegen keine Rückennummer bekommt, dafür aber die eigentliche Nummer vier als einziger Keeper, weil unter anderen Neuzugang Joan Garcia nicht registriert werden kann – man könnte fast darüber lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Und wenn es nicht Mobbing wäre, wie inzwischen auch die "Marca" öffentlichkeitswirksam anprangert. Mobbing am Arbeitsplatz.

Dass ter Stegen nach seinem Statement als Kapitän wieder eingesetzt wurde, kann er allerdings durchaus als Teilsieg verbuchen.

Doch klar ist: Solange Barca mit diesem Gebaren durchkommt, wird sich daran nichts ändern. Der Klub trickst und schachert, wenn es darum geht, mehr Geld auszugeben, als man hat, und wirft dabei Anstand und Moral mit beiden Händen über Bord.

Nicht zum ersten Mal. Es passiert immer wieder. Auch mit Legenden. Für den maximalen Erfolg.

Barca definiert dabei die Abgründe der windigen Transfermachenschaften im heutigen Milliarden-Business Fußball regelmäßig neu.

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Ter Stegen lässt Barca auflaufen

Der Unterschied zu den anderen Fällen: Ter Stegen wehrt sich und lässt Barca seinerseits wahlweise auflaufen oder schlecht aussehen.

Der 33-Jährige hat das all die Jahre aus nächster Nähe erlebt und macht es jetzt selbst mit. Und hält hoffentlich weiter dagegen, damit Barca weiter entlarvt wird. Und sich vielleicht auch mal die treuesten Fans gegen den Klub wenden, damit der was ändert. Liga und Regeln sorgen ja offenbar nicht für ein Umdenken.

Doch es wird Zeit, dass Barca dem Claim endlich wieder gerecht wird. Und Spieler nicht ausschließlich wie Ware behandelt, sondern wie Menschen.

Dann hätte die Causa ter Stegen tatsächlich etwas Gutes.

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