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Full-Course-Yellow-Glücksspiel in DTM: Teams lehnen ADAC-Lösungsvorschlag ab

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© Alexander Trienitz
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Nach dem Saisonauftakt wurde Kritik im DTM-Fahrerlager laut, die neue Regel, die Pflichtstopps während Full-Course-Yellow (FCY) verbietet, würde für sogenannte "Jackpot-Rennen" mit Glückssiegern sorgen. Das verstehe kein Zuschauer. Doch jetzt ist der ADAC-Vorschlag einer Reglementanpassung, die genau das verhindern sollte und schon dieses Wochenende am Lausitzring in Kraft getreten wäre, überraschenderweise abgeblitzt.

"Die einhellige Meinung war: Wir wollen bei der alten Lösung bleiben", verweist Renndirektor Sven Stoppe auf das Teamchef-Meeting am Donnerstag, bei dem sich laut Informationen von "Motorsport-Total.com" nur ein Team für die neue Variante ausgesprochen hatte.

Aber wie hätte diese ausgesehen? Aktuell startet der Renndirektor nach der Ankündigung von Full-Course-Yellow einen Zehn-Sekunden-Countdown, damit kein Pilot vom plötzlichen Tempo 80 km/h überrascht wird.

Dieser kündigt auch das Schließen der Boxengasse an.

Das hätte in Zukunft aber nicht mehr gegolten.

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"Die Vorbereitungsphase, dass Full-Course-Yellow deployed wird, was du als Team antizipieren kannst, wollten wir durch das Kommando 'Pit Entry Closed' verkürzen", erklärt der DTM-Renndirektor. "Dadurch wäre die Boxengasse zu gewesen, wenn die Chance groß ist, dass wir danach ein Full-Course-Yellow machen."

So wollte man verhindern, dass Piloten, die ihren Pflichtstopp noch vor sich haben, in der Anbahnungsphase von FCY versuchen, noch rechtzeitig über die erste Safety-Car-Linie am Anfang der Boxengasse zu kommen.

Denn wenn dann Tempo 80 auf der gesamten Strecke gilt, verliert man mit 50 km/h in der Boxengasse viel weniger Zeit.

Full-Course-Yellow: "Fahren alle nur noch die gleiche Strategie"

Warum der Versuch, für mehr Fairness zu sorgen, von den Teams nicht angenommen wurde? Während die meisten Teams früh stoppen, verleitet die Möglichkeit, von FCY zu profitieren, gerade Piloten auf hinteren Plätzen dazu, ihre Stopps während des Boxenstopp-Fensters hinauszuzögern.

"Wenn du die Adaption einführst, dann fahren alle nur noch die gleiche Strategie. Und es hätte überhaupt keinen Sinn mehr, länger zu warten und zu gamblen", versteht Stoppe das Argument der Teamchefs.

Das andere Argument sei gewesen, "dass man diesen Glücksfaktor gerne beibehalten würde. Dieser Meinung haben wir uns angeschlossen", sagt er.

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DTM: Was hätte FCY in Oschersleben verändert

Interessant ist, dass die Regelanpassung in Oschersleben nur beim Samstagsrennen ihre Wirkung gezeigt hätte, als ein loses Rad auf die Strecke rollte und Renndirektor Stoppe lange zögerte, ehe er FCY ausrief. Marco Wittmann reagierte auf die Gefahrensituation, kam sofort an die Box und profitierte massiv.

"Bei Luca Engstler und Maro Engel am Sonntag hätte das aber überhaupt nichts geändert, denn die waren schon in der Boxengasse, als Full-Course-Yellow kam", erklärt Stoppe. Außerdem betont man, dass nicht die neue Regel daran schuld sei, dass einzelne Piloten durch das Pflichtstopp-Verbot bei FCY einen großen Vorteil hatten.

Denn Wittmann, der vor dem Stopp 17. war und neben Maximilian Paul der einzige war, der noch nicht gestoppt hatte, wäre auch an die Spitze gespült worden, wenn Pflichtstopps wie 2023 während FCY erlaubt gewesen wären.

Nur am Sonntag hätten mit der alten Regelung nicht nur Luca Engstler und Maro Engel, sondern sechs weitere Piloten, darunter die Spitzenreiter Mirko Bortolotti und Luca Stolz, profitiert.

DTM: War Oschersleben-Glücksspiel die Ausnahme?

Müssen sich Fans nun auf weitere "Jackpot-Rennen" gefasst machen? Die Verantwortlichen sind zuversichtlich, dass das die Ausnahme bleibt, denn in der gesamten Vorjahres-Saison musste der Renndirektor nur beim Nürburgring-Samstagsrennen durch den Crash von Christian Engelhart und Ayhancan Güven während des Boxenstopp-Fensters zu Full-Course-Yellow greifen, weshalb der zunächst fünftplatzierte Jack Aitken auf Platz 17 zurückfiel.

Stoppe wird aber auch weiterhin versuchen, FCY wenn möglich so zu timen, dass der Rennverlauf nicht verzerrt wird. Damit er leichter den Überblick bewahrt, werden schon ab dem Lausitzring-Wochenende Boliden, die ihren Stopp bereits absolviert haben, in der GPS-Übersicht mit einem grünen Kreis markiert sein.

Zudem wird er versuchen, Zwischenfälle während des Boxenstopp-Fensters mit lokaler gelber Flagge zu abzusichern, solange nicht Gefahr in Verzug ist. Das ist aber nicht immer möglich, denn seit dem tragischen Formel-1-Unfall von Jules Bianchi vor zehn Jahren in Suzuka schreibt die FIA vor, dass bei gelber Flagge kein Streckenpersonal mehr auf die Strecke darf.

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