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Motorsport DTM

DTM-Test in Spielberg: Rene Rast crasht, neue "Lambo"-Fahrhöhe sorgt für Aufregung

  • Aktualisiert: 02.09.2025
  • 18:52 Uhr
  • Motorsport-Total

Bei den Tests vor den entscheidenden Rennwochenenden kracht Rene Rast in der Zielkurve frontal in die Streckenbegrenzung.

Turbulenter Testtag in Spielberg als Vorbereitung auf die DTM-Titelentscheidung und das vorletzte Saison-Wochenende: Denn Schubert-BMW-Pilot Rene Rast krachte kurz nach 14:20 Uhr in der Zielkurve frontal in die Streckenbegrenzung und beschädigte dabei die linke Front des BMW M4 GT3 Evo schwer. Der dreimalige DTM-Champion kam unverletzt davon - und war bereits an der Box, als sein Bolide vom Abschleppwagen hinter der Schubert-Box abgeliefert wurde.

Bitter für Rast, der im Titelkampf aufholen muss: Der wichtige Testtag war für den Routinier nach nur zehn Runden am Nachmittag vorzeitig beendet. Wie es dazu kam? "Das müssen wir uns erst anschauen", gibt der 38-Jährige auf Nachfrage von Motorsport-Total.com eine knappe Antwort. BMW-Kundensportleiter Björn Lellmann schließt einen Fahrfehler aus und nennt ein "technisches Problem" als Ursache.

Die Teile müssen aber erst analysiert werden, um genau herauszufinden, was passiert sei. Rast löste mit seinem Unfall auch eine rote Flagge aus. Es war aber nicht die einzige des Testtages, an dem 13 DTM-Piloten teilnahmen, denn die Pylonen, die wie am DTM-Wochenende die Tracklimits in den letzten zwei Kurven markieren, mussten immer wieder neu aufgestellt werden.

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Aufregung wegen neuer Lamborghini-Einstufung

Rasts Crash war aber nicht der einzige Aufreger des Testtages: Denn das Lamborghini-Team Grasser Racing, das seinen Teamsitz unweit des Red-Bull-Rings hat und dieses Jahr mit dem auf Platz drei liegenden Jordan Pepper um den Titel kämpft, sah sich gezwungen, unterschiedliche Bodenabstände beim Huracan GT3 Evo2 auszuprobieren.

Der Hintergrund: Die für die Balance of Performance (BoP) in der DTM zuständige SRO Motorsports Group hatte am vergangenen Wochenende bei der GT-World-Challenge Europe auf dem Nürburgring die minimale Fahrzeughöhe des Boliden - ähnlich wie Anfang 2024 beim Porsche - an der Vorderachse deutlich nach oben gesetzt, was sich negativ auf die Aerodynamik und die Kurvengeschwindigkeiten auswirkt.

Und auch in der BoP für die am kommenden Wochenende stattfindenden Läufe des ADAC GT Masters auf dem Salzburgring, die ebenfalls von der SRO erstellt wird, findet sich die geänderte Fahrzeughöhe wieder: Der Lamborghini muss dort an der Vorderachse mit 105 statt 70 Millimetern Bodenabstand eingesetzt werden, während die 128 Millimeter an der Hinterachse gleichbleiben.

Die Einstufung für das DTM-Wochenende in eineinhalb Wochen auf dem Red-Bull-Ring steht zwar noch nicht fest, das Grasser-Team fürchtet aber eine Wiederholung. "Natürlich müssen wir uns mit dem Thema beschäftigen", sagt Gottfried Grasser. "Es wäre ein Fehler, zu hoffen, dass es gleich bleibt wie am Sachsenring." Denn die Maßnahme wirft auch den aktuellen Set-up-Weg über den Haufen.

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Ben Dörr fährt McLaren-Bestzeit: Was ist die Zeit wert?

Peppers Einsatzauto, das sich der Titelkandidat mit Luca Engstler teilte, landete beim Test auf dem neunten Platz. Die schnellste Grasser-Zeit wurde vom Südafrikaner gefahren, der über eine halbe Sekunde hinter McLaren-Pilot Ben Dörr rangiert. Der Youngster fuhr kurz vor Ende des Testtages, bei dem es nur zu Beginn der Nachmittags-Session kurz regnete, in 1:27.986 die Tages-Bestzeit .

Nur 0,018 Sekunden langsamer war Comtoyou-Aston-Martin-Pilot Gilles Magnus mit seiner Bestzeit vom Vormittag. Die belgische Truppe fuhr noch nie in Spielberg und zeigte sich entsprechend zufrieden. "Wir wissen nur nicht, was die anderen machen", grinst Sportdirektor Kris Nissen. Denn beim privaten Test gibt es keine bindende BoP, also fährt jeder nach eigenen Kriterien.

Dritter wurde Emil-Frey-Ferrari-Pilot Thierry Vermeulen, der am Vormittag einen Ausritt ins Kies verzeichnete, ehe auf den Plätzen vier und fünf die beiden Schubert-BMW-Piloten Marco Wittmann und Rast folgen. Sechster war mit Timo Glock der zweite Dörr-McLaren-Pilot.

Auf Platz acht landete Fabio Scherer, dessen Ford-Team HRT trotz des erschöpften Testkontingents durch die Regelung für neue Hersteller einen zusätzlichen Tag zugesprochen bekam - auch damit die BoP-Verantwortlichen Daten vom Mustang GT3 in Spielberg gewinnen können. Am Ende des aus zwölf Boliden bestehenden DTM-Feldes rangierten die beiden Landgraf-Mercedes von DTM-Leader Lucas Auer und dessen jungem Teamkollegen Tom Kalender, der mit 141 Runden der fleißigste Mann des Tages war.

Wie die Zeiten einzuschätzen sind? Dörr war mit seiner 1:27.986 um rund drei Zehntel langsamer als Rasts Qualifying-Rekord (1:27.671) aus dem Jahr 2023. Sogar noch schneller war aber erst am Freitag Emil-Frey-Ferrari-Pilot Jack Aitken, der in der Meisterschaft Auers schärfster Verfolger ist und aus Termingründen etwas früher testete. Der Brite, der sich - wie man hört - vor allem auf das Qualifying konzentrierte, kam sogar auf eine 1:27.557.

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Privater DTM-Testtag am 2. September in Spielberg

1. Ben Dörr (Dörr-McLaren) 1:27.986 (108) 2. Gilles Magnus (Comtoyou-Aston-Martin) 1:28.004 (122) 3. Thierry Vermeulen (Emil-Frey-Ferrari) 1:28.157 (93) 4. Marco Wittmann (Schubert-BMW) 1:28.188 (123) 5. Rene Rast (Schubert-BMW) 1:28.205 (82) 6. Timo Glock (Dörr-McLaren) 1:28.282 (76) 7. Ben Green (Emil-Frey-Ferrari) 1:28.360 (120) 8. Fabio Scherer (HRT-Ford) 1:28.502 (115) 9. Jordan Pepper/Luca Engstler (Grasser-Lamborghini) 1:28.525 (117) 10. Nicolas Baert (Comtoyou-Aston-Martin) 1:28.558 (136) 11. Lucas Auer (Landgraf-Mercedes) 1:28.574 (99) 12. Tom Kalender (Landgraf-Mercedes) 1:28.640 (141)

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