Bearman crasht in FP1
Formel 1 Auftakt: Red Bull enttäuscht auf ganzer Linie, Leclerc schlägt Hamilton
Ferrari-Star Charles Leclerc gibt am Trainingsfreitag der Formel 1 in Australien das Tempo vor. Rekordweltmeister Lewis Hamilton startet vielversprechend.
Die Experten halten McLaren für die Top-Favoriten, alle Blicke richten sich auf Lewis Hamilton im Ferrari - doch zum Saisonauftakt der Formel 1 in Australien hat Charles Leclerc ihnen allen die Schau gestohlen und das Tempo vorgegeben.
Der 27-Jährige war im Trainingsfreitag schneller als sein neuer prominenter Teamkollege bei der Scuderia - und schneller als die gesamte Konkurrenz.
Entsprechend zufrieden kletterte Leclerc aus seinem Ferrari, winkte den begeisterten Fans in Melbourne zu und kann nun mit viel Selbstvertrauen ins erste Rennen des Jahres am Sonntag (5.00 Uhr MEZ) gehen.
"Wir waren gut vorbereitet, aber ich bin mit der Balance noch nicht ganz einverstanden. Wir müssen das Auto pushen, um zu verstehen, wo das Limit ist", sagte Leclerc: "Wir haben das wahre Tempo der anderen noch nicht gesehen, manche verstecken ihr Potenzial mehr als andere."
Charles Leclerc: "Bereit und supermotiviert"
Leclerc genießt seinen Status abseits des Rampenlichts. "Es ist ruhiger, die Aufmerksamkeit liegt bei Lewis", sagte der Monegasse: "Ich bin ganz bei mir, konzentriere und fokussiere mich. Ich bin bereit und supermotiviert."
Dies gilt auch für Hamilton, der die aktuelle Phase als die "aufregendste Zeit" seines Lebens bezeichnete. Das ist umso bemerkenswerter, weil der 40-Jährige in seiner langen Formel-1-Karriere seit 2007 schon viel erlebt hat. Sieben Weltmeistertitel hat er gewonnen, sechs davon mit Mercedes. Doch jetzt will er es nochmal wissen. Die Begeisterung, die der Rekordchampion im roten Auto auslöst, ist in Melbourne spürbar.
Das Wichtigste zur Formel 1
"Es war toll, auf der Strecke zu sein. Das Auto fühlt sich keinesfalls schlecht an - nur anders als alles, was ich gewohnt bin", sagte Hamilton: "Charles kennt einfach alle Optionen, weil er schon so lange im Team ist. Ich bin noch im Lernprozess."
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McLaren: Leclerc-Verfolger Nummer Eins
Hamilton steht im Fokus - mehr noch als der australische Hoffnungsträger Oscar Piastri. Und er zeigte einige gute Ansätze in seinem neuen Auto. Hamilton steigerte sich von Platz zwölf im ersten Training zu Rang fünf im zweiten. Er war zwar knapp vier Zehntelsekunden langsamer als Leclerc, aber schneller als Titelverteidiger Max Verstappen und die Mercedes-Piloten George Russell sowie Kimi Antonelli.
Auf Augenhöhe mit Ferrari scheint McLaren zu sein. Vizeweltmeister Lando Norris und Piastri waren nur minimal langsamer als Leclerc, und sie überzeugten durch Konstanz und Tempo. Probleme hatte dagegen Red Bull: Für Verstappen reichte es nur zum siebten, für seinen neuen Teamkollegen Liam Lawson aus Neuseeland gar nur zum 17. Platz.
"Das überrascht mich nicht, ich habe es so erwartet", sagte Verstappen: "Ich hatte wenig Balance, es war insgesamt einfach schwierig."
Durchaus zufrieden durfte Nico Hülkenberg nach seinen ersten Trainingssessions mit Sauber sein. Der Emmericher folgte als Achter dicht hinter Verstappen und war schneller als sein junger Teamkollege Gabriel Bortoleto aus Brasilien. Er sprach von einem "positiven Freitag", schränkte aber ein: "Wir wissen nicht, welche Setups die anderen gefahren sind."