Formel 1
Formel 1 - Teamchef Stella stellt klar: McLarens "Papaya-Regeln" sind kein Nichtangriffspakt
McLaren-Teamchef Andrea Stella ist "nicht überrascht" über die Kritik, mit der sein Formel-1-Rennstall nach der Stallorder von Monza überschüttet wurde. "Das liegt in der Natur der Sache, denn die Formel 1 ist ein sehr beliebter Sport", meint Stella vor dem Grand Prix von Aserbaidschan 2025 in Baku .
An der Kritik stört sich Stella nicht, "solange sie respektvoll bleibt. Dann begrüßen wir Kritik, hören zu und berücksichtigen sie - auch wenn letztlich nicht das Echo von außen zählt, sondern was wir intern daraus machen und wie wir Rennen fahren", so der McLaren-Teamchef.
Und daran wird sich nach Monza nichts ändern: Laut Stella hat McLaren seine eigenen Richtlinien - die sogenannten Papaya-Regeln - "überprüft", kam aber zu dem Schluss, dass alles "wie vorgesehen" funktioniert hat. Dabei soll es bleiben.
Ungarn 2024 ist wie Monza 2025
Stella erklärt: "Wir bleiben natürlich offen und aufmerksam für alles, was passiert. Aber die Situation hat uns die Möglichkeit gegeben, unseren Ansatz zu bestätigen."
"Von der Boxenmauer aus setzen wir nur um, was wir vorher mit unseren Fahrern vereinbart haben. Das ist unser Ansatz. In Monza haben wir konsistent so gehandelt, wie wir es 2024 in Ungarn getan haben."
Damals hatte Lando Norris seinen McLaren-Teamkollegen Oscar Piastri auf Anweisung vorbeigelassen, nachdem er durch den früheren Boxenstopp an Piastri vorbei in Führung gegangen war. Zuletzt in Monza warf ein verpatzter Reifenwechsel Norris hinter Piastri zurück, was McLaren mit der Stallregie zugunsten von Norris wieder rückgängig machte.
Stella betont: Freies Fahren ist erlaubt
Was aber nicht bedeutet, dass McLaren alles kontrollieren will, was auf der Rennstrecke passiert. "Ich möchte klarstellen: Lando und Oscar sind schon jetzt frei, gegeneinander zu fahren. Und das wird auch so bleiben, falls wir - wie wir hoffen - die Konstrukteurs-WM gewinnen", sagt Stella.
Er pocht aber auf "gewisse Prinzipien, wenn zwei Autos zum selben Team gehören" und nennt als Beispiel die Reihenfolge beim Boxenstopp. "Da braucht es einfach Regeln, um das zu koordinieren."
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"Aber ich möchte betonen: Die Art, wie wir Rennen fahren - vor einigen Wochen, heute und in den kommenden Rennen - ist kein Spiegel dessen, ob wir im Konstrukteurs-Titelkampf stehen oder ihn schon gewonnen haben. Es ist ein Spiegel unserer Prinzipien, unserer Werte, und auch ein Spiegel dessen, wie Lando und Oscar Rennen fahren wollen."
Auch nach dem vermutlich bald gewonnen WM-Titel in der Konstrukteurswertung, wie Stella auf Nachfrage nochmals versichert: "Der Ansatz für die Fahrerwertung wird sich nicht ändern, denn er hängt nicht von der Konstrukteurswertung ab - sondern von unseren Grundsätzen und Werten, die wir als McLaren verkörpern. Wir wollen den Zusammenhalt im Team schützen - auch für die Zukunft."