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NFL-Kolumne von Markus Kuhn: So ticken Manning und Beckham Jr.

  • Aktualisiert: 14.01.2016
  • 16:51 Uhr
  • ran.de / Markus Kuhn
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© Imago / Fotomontage ran.de
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NFL-Star Markus Kuhn verrät in seiner Kolumne, wie die Stars der New York Giants wirklich ticken - und wie sein Team im nächsten Spiel Cam Newton stoppen kann.

Hi Football-Fans,

ihr könnt euch sicher vorstellen, wie erleichtert meine Teamkollegen und ich nach dem Sieg bei den Miami Dolphins waren. Das war aber auch ein absoluter Muss-Sieg, um im Rennen um die Playoff-Plätze zu bleiben. In der Defensive haben wir in Miami allerdings nicht perfekt gespielt. Wir haben die Dolphins-Offensive zwar ein paar Mal gut gestoppt, allerdings in manchen Szenen zu viele Tackles verpasst - das muss gegen die bislang noch ungeschlagenen Carolina Panthers am kommenden Wochenende definitiv besser werden.

Nachdem vor allem unser Quarterback Eli Manning und unser Wide Receiver Odell Beckham Jr. in Florida ein Offensiv-Feuerwerk abgebrannt haben, haben sich viele von euch gefragt, wie wichtig die beiden in den kommenden Wochen noch für uns werden könnten und wie sie auf und neben dem Rasen so ticken. Das kann ich euch gerne erklären. 

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Odell arbeitet extrem hart

Eli und Odell sind mit Sicherheit die besten und dominantesten Spieler in unserem Team. Sie zeigen konstant gute Leistungen und deswegen müssen wir alle versuchen, uns dem Niveau dieser beiden Ausnahmespieler anzupassen. Odell arbeitet beispielsweise jeden Tag sehr hart an sich. Da ist es völlig egal, ob es eine Trainingseinheit ist oder ein Spiel. Er gibt immer 100 Prozent. Mein Teamkollege aus der Defensive Line, Jason Pierre-Paul, ist ähnlich. Es ist also kein Wunder, dass die Stars eines Teams auch wirklich die Stars sind. Von nichts kommt eben nichts. Ich selbst versuche mir immer ein Beispiel an diesen Jungs zu nehmen und haue mich ebenfalls tagtäglich voll rein. Anders geht es auch nicht ... 

So, wie ihr Eli und Odell auf dem Platz erlebt, so sind sie übrigens auch in der Kabine oder ganz privat. Eli ist ein sehr ruhiger, nachdenklicher Mensch. Er ist niemand, der gerne im Mittelpunkt steht. Und so besonnen spielt er ja auch auf dem Feld. Man merkt ihm einfach an, dass er schon sehr viel Erfahrung und Routine hat. Ihn haut so schnell nichts um. Ich persönlich komme – so wie mit eigentlich allen in unserem Team – sehr gut mit ihm aus. Eli sitzt mir in unserer Kabine quasi direkt gegenüber und wir flachsen gerne mal. Er ist ein super Typ, der überhaupt keine Starallüren hat.

Genauso wie Odell. Er ist abseits des Rasens genau so flippig wie auf dem Feld, steht ständig unter Strom und albert gerne mal mit uns herum. Natürlich bekommen wir alle und vor allem er selbst den Hype um seine Person mit – aber Odell lässt sich davon nicht verbiegen. Ich kenne ihn nun schon seit zwei Jahren und er ist immer noch die gleiche Person, die ich damals kennengelernt habe. Ein klasse Mensch, auf den man sich immer und jederzeit verlassen kann.

Gegen Panthers nicht dabei

Alle gemeinsam müssen wir jetzt am kommenden Wochenende gegen die Carolina Panthers antreten. Nur leider ohne mich. Ich habe mir am letzten Spieltag gegen Miami das linke Knie verdreht und muss gegen die Panthers leider passen. Das fällt mir natürlich sehr schwer, weil es jetzt in die heiße Phase der Saison geht und ich den Jungs gerne auf dem Rasen geholfen hätte. Zumal ich aktuell richtig gut in Form bin und von meinen Coaches sehr viele positive Rückmeldungen erhalten habe. Aber da kann man leider nichts machen – ich hoffe, dass ich am Spieltag darauf bei den Minnesota Vikings wieder eingreifen darf.

Aber erst einmal müssen meine Teamkollegen nun das schaffen, was bisher noch keiner NFL-Mannschaft in dieser Saison gelungen ist – die Carolina Panthers schlagen. Und das geht nur mit einer richtig guten Defensiv-Leistung. Denn die Panthers spielen mit ihrem Quarterback Cam Newton eine ganz spezielle Art der Offensive. Und ich erkläre euch auch gerne, warum: Da Newton selbst immer wieder gerne läuft, haben sie neben dem Laufspiel mit dem Running Back oder eben dem Passspiel auf einen Tight End oder Wide Receiver, eine dritte und somit zusätzliche Option, einen Spielzug zu gestalten. Das ist eher ungewöhnlich. Denn die meisten Teams setzen fast ausschließlich auf ihren Running Back oder eben ihre Passempfänger.

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Newton zum Werfen zwingen

Gegen Carolina muss die Zuordnung in unserer Defensive immer stimmen. Denn wenn Newton selbst läuft und wir nicht darauf vorbereitet sind, fehlt in unserer Defensive Line ein Tackler – nämlich der, der bestenfalls den Panthers-Quarterback stoppt. Die Aufteilung muss immer Eins-zu-Eins aufgehen, weil sonst Löcher in der Abwehr entstehen. Und die könnten natürlich zu gegnerischen Punkten führen ... 

Es wird wichtig sein, dass wir Newton so oft es geht zum Werfen zwingen. Denn er ist kein Tom Brady, der dich mit seinen Pässen auseinander nehmen kann. Und wir müssen versuchen, zuerst zu punkten und uns so einen kleinen Vorsprung herausspielen. So könnten wir Newton ebenfalls ein bisschen unter Druck setzen.

Wir sind uns unserer Lage in der Division absolut bewusst und wissen, dass wir gegen die Panthers unbedingt gewinnen müssen. Denn: Gewinnen wir alle unsere letzten drei Matches, schaffen wir es auch in die Playoffs und müssen nicht auf andere Teams hoffen.

Ich glaube gegen die Panthers fest an die Jungs! Und ich hoffe, dass ihr uns am Wochenende auch ganz fest die Daumen drückt.

Genießt den Spieltag und bis nächste Woche,

Euer Markus

Die Kolumnen von Markus Kuhn zum Nachlesen:

Kolumne 1:  "Bin bereit, Vollgas zu geben!"

Kolumne 2:  "Als ob mir einer das Herz rausreißt"

Kolumne 3:  "So läuft der Tag als NFL-Profi ab"

Kolumne 4:  "So läuft ein Spieltag als NFL-Profi ab"

Kolumne 5:  "Esse seit zwei Jahren kein Fleisch mehr"

Kolumne 6:  "Der Sieg gegen die Dallas Cowboys ist so gut wie geritzt"

Kolumne 7:  "So kam ich zum American Football"

Kolumne 8:  "So kam ich in die NFL"

Kolumne 9:  "So können wir die Patriots schlagen"

Kolumne 10:  "Der Kampf um die Playoffs"

Kolumne 11:  "Verlieren muss wehtun"

Kolumne 12: So ticken Manning und Beckham jr.

Kolumne 13: "Irgendwie soll es dieses Jahr nicht sein" 

Kolumne 14: "Ab jetzt geht es für uns um unsere Jobs"


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