Kansas City Chiefs: Offensive Coordinator Matt Nagy ist das Hauptproblem der Offense
Aktualisiert: 29.12.2023
15:34 Uhr
Kai Esser
Die Kansas City Chiefs stecken in einer Krise. Während die Defense auf einem hohen Niveau spielt, kann die Offense das nicht von sich behaupten. Schuld daran sind nicht nur die Receiver, sondern vor allem Offensive Coordinator Matt Nagy.
Es gab schon viele "Schuldige" für die schlechten Saisonleistungen der Kansas City Chiefs in 2023.
Im Auftaktspiel der Saison 2023 ließ Wide Receiver Kadarius Toney einen perfekten Pass von Patrick Mahomes durch die Hände flutschen, der in einem Pick Six und der 20:21-Niederlage gegen die Detroit Lions mündete. Später gab es eine laute Ansage von Mahomes an der Seitenlinie.
Gegen die Green Bay Packers etwa übersah das Schiedsrichter-Team eine klare Pass-Interference-Strafe. Am Ende siegten die Packers mit 27:19 gegen den aktuellen Champion.
Die Liste könnte noch länger so weiter gehen. Zugegeben: Es läuft auch nicht gerade viel für die Chiefs zusammen. Der wahre, wenn auch weniger offensichtliche Grund für die schwache Performance der Chiefs in dieser Spielzeit steht an der Seitenlinie: Offensive Coordinator Matt Nagy.
Nagy ist in dieser Saison neuer Koordinator der Chiefs - wobei das nur halb richtig ist. Bereits bis 2017 war er in Missouri für die Offense verantwortlich. Dazwischen trug Eric Bieniemy die Verantwortung für die Einheit um Patrick Mahomes.
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Nagy bringt Chicago-Probleme mit nach Kansas City
Und das ist wörtlich zu verstehen. 2018, als Bieniemy anfing, wurde auch Mahomes zum Starter befördert. Seitdem sind die Chiefs stets eine der besten Offenses der Liga und Mahomes gewann neben zwei MVP-Auszeichnungen auch zwei Super Bowls, in einem weiteren stand er. Es ist somit, auch wenn Mahomes bereits 2017 gedraftet wurde und damit im Kader stand, Nagys erste Spielzeit mit dem Superstar.
Die Zahlen im Vergleich zur Vorsaison sind frappierend. In diesem Jahr ist die Chiefs Offense auf Platz elf was Punkte pro Spiel angeht, mit 22,2 Punkten im Schnitt. Gleichauf mit den Packers und nur knapp vor den New Orleans Saints. Das alleine ist Kontext genug. In der finalen Saison von Bieniemy waren die Chiefs die beste Offense mit genau sieben Punkten im Schnitt mehr, also einem ganzen Touchdown plus Extrapunkt!
Die nächste alarmierende Zahl ist die sogenannte Red-Zone-Effizienz. Bei wie viel Prozent der Drives, die die gegnerische 20-Yard-Linie erreichen, kommt ein Touchdown dabei heraus? Die Chiefs belegen Rang 14 der NFL mit 56 Prozent. Und 2022? Man ahnt es bereits: Geteilter Platz eins mit 71 Prozent (beide Werte gerundet, Stand nach Woche 16 2023).
Probleme in der Redzone, Wide Receiver, die sich nicht freilaufen beziehungsweise Spielzüge, die diese Receiver nicht öffnen - all das dürfte Fans der Chicago Bears bekannt vorkommen. Dort war Matt Nagy von 2018 bis 2021 Head Coach. Gerade in seinem letzten Jahr war die Offense in keinem guten Zustand. Auch damals war die fehlende Red Zone Efficiency ein Thema.
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Zustand der Offense beeinflusst Reid und Mahomes
Freilich, es liegt nicht alles an der Personalie Nagy, aber es ist die Wurzel der Probleme. Jeder Quarterback braucht Vertrauen in seine Passempfänger - und die hat Mahomes schlichtweg nicht. Wie auch? Gefühlt hat alleine Toney schon drei Spiele eigenhändig verloren. Doch auch Justyn Ross und selbst Travis Kelce lassen unerklärlich Bälle fallen oder schaffen es nicht, frei zu werden.
NFL Power Ranking vor Week 12: Broncos überholen Chiefs, Seahawks fallen
NFL Power Ranking vor Week 12 Nach elf Wochen ist das Bild in der NFL relativ klar. Super-Bowl-Favoriten kristallisieren sich heraus. Und auch der Kampf um den Nummer-1-Pick nimmt langsam Formen an. Wie ist die aktuelle Gemengelage? ran präsentiert das Power Ranking vor dem 12. Spieltag.
Platz 32: Tennessee Titans (Vorwoche: 32) Die Titans (oder zumindest ihre Defense) haben sich im Divisionsduell gegen die Houston Texanss gar nicht mal schlecht geschlagen. Am Ende unterlag das Team aus Nashville 13:16. Neben der Pleite verlor man aber auch noch Wide Receiver Calvin Ridley für den Rest der Saison. Das schwächste Team der Liga wird also noch schwächer.
Platz 31: Las Vegas Raiders (Vorwoche: 31) Mit 16:33 gingen die Raiders gegen die Dallas Cowboys unter. Das Laufspiel verdient den Namen nicht. Erstrunden-Pick Ashton Jeanty ist hinter dieser Offensive Line komplett verschwendet. Quarterback Geno Smith hat nach zehn Spielen bereits 13 Interceptions und bis auf Tight End Brock Bowers gibt es wenig Licht in Las Vegas. Pete Carroll zum Head Coach zu machen, war ein Fehler. Seine Ideen funktionieren nicht (mehr).
Platz 30: New York Jets (Vorwoche: 29) Alle Jahre wieder. Die Jets benchen ihren Starting Quarterback, dem sie im Sommer viel garantiertes Geld bezahlt haben und versuchen es mit dem Backup. Weder Justin Fields noch Tyrod Taylor sind das Problem. Gegen die New England Patriots setzte es beim 14:27 eine Lehrstunde. Die Defense generiert trotz des defensiv denkenden Head Coaches Aaron Glenn keine Turnover. Die Jets sind insgesamt viel zu harmlos.
Platz 29: New York Giants (Vorwoche: 28) Unter Interimstrainer Mike Kafka sah es trotz vieler Ausfälle gegen die Green Bay Packers gar nicht so schlecht aus. Die 20:27-Niederlage hätte auch anders herum ausgehen können, wenn nicht jetzt auch die Defense der Giants weiterhin so chaotisch agieren würde. Die Franchise steht bei einer Bilanz von 2-9. Obwohl sie tolle Draft-Picks hatten und den kompletten QB-Raum ummodelten. Es droht der nächste Rebuild.
Platz 28: Cleveland Browns (Vorwoche: 30) Myles Garrett and Friends. Die Defense ist eine der besten Units der Liga. Garrett rasiert Woche für Woche O-Liner und Quarterbacks. Der Defensive End ist Favorit für den Defensive Player of the Year, während Linebacker Carson Schwesinger sogar bei den Buchmachern weit vorne für den Defensive Rookie of the Year gehandelt wird. Aber die eigene Offense kriegt nichts hin. Weder unter Dillon Gabriel, noch unter Shedeur Sanders. Wenn sie offensiv zumindest das Minimum erreichen würden, hätten sie deutlich mehr Siege vrzuweisen. Gegen die Baltimore Ravens gab es eine 16:23-Pleite.
Platz 27: New Orleans Saints (Vorwoche: 27) Tyler Shough glückte in seinem zweiten Start sein erster NFL-Sieg. Das Team kommt jetzt aus einer Bye Week. Unter normalen Umständen sind die Saints eines der schwächsten Teams der Liga. Aktuell erleben sie ein kleines hoch, auch aufgrund der Misswirtschaft der anderen.
Platz 26: Washington Commanders (Vorwoche: 26) Sechs Spiele in Folge verloren. Jetzt 13:16 nach Overtime gegen ebenfalls schwächelnde Miami Dolphins. Head Coach Dan Quinn hat viele Fehlentscheidungen getroffen und das Team hat viele Verletzte. Von einem Team, welches vergangene Saison im Championship Game stand, zu einem 3-8-Team. Statt des nächsten Schrittes kam der Absturz. Die Commanders wirken müde. Und als hätten sie sich für diese Saison aufgegeben.
Platz 25: Cincinnati Bengals (Vorwoche: 25) Mach' den Laden für dieses Jahr zu. Das Front Office wollte in der Offseason nicht hören und sie haben mit weit offenen Augen die Firma an die Wand manövriert. Die Defense ist wie zu erwarten zahnlos. Die Offense gefrustet, das Laufspiel nicht da und der Star-QB verletzt. Jetzt spucken auch noch die Stars wie Ja'Marr Chase ihre Gegenspieler aus Frust an und fehlen gesperrt. 12:34-Niederlage gegen die Pittsburgh Steelers. Ein Wunder, dass sie noch in den Top 25 sind.
Platz 24: Atlanta Falcons (Vorwoche: 18) 3-7. Mit diesem Roster. 27:30 nach Overtime gegen die Carolina Panthers verloren. Zum zweiten Mal gegen das Team. Nicht mal mehr die Defense und der Pass Rush zünden unter Head Coach Raheem Morris. Gegen die Unit sah Panthers-QB Bryce Young fast schon aus wie Prime Tom Brady. Es war die fünfte Pleite in Folge. Receiver Drake London verletzt. Für Michael Penix Jr. ist die Saison aufgrund einer Kreuzband-OP vorzeitig beendet. Obwohl sie einen Erstrunden-Pick opferten und einen 180-Millionen-Ersatzmann mit Kirk Cousins haben, befinden sich die Falcons in der QB-Hölle und sind im freien Fall unter Pilot Morris.
Platz 23: Arizona Cardinals (Vorwoche: 21) 22:41-Klatsche gegen angeschlagene San Francisco 49ers. Uff. Sieben Spiele aus den vergangenen acht gingen verloren. Es muss alles auf den Prüfstand gestellt werden. General Manager Monti Ossenfort war vor der Saison zuversichtlich. Sah sein Team - auch offensiv - gewappnet. Mit einem Record von 3-7 muss man konsultieren: eine herbe Fehleinschätzung.
Platz 22: Miami Dolphins (Vorwoche: 24) Die Bills geputzt, die Commanders in Madrid 16:13 in der Overtime niedergerungen. Die Dolphins spielen nicht schön, aber mittlerweile diszipliniert. Sie vertrauen ihrem Laufspiel in Form von Running Back De'Von Achane und lassen in der Defense weniger zu. Dennoch hat kein QB in dieser Saison mehr Interceptions als Tua Tagovailoa (13). Coach Mike McDaniel kämpft immer noch um seinen Trainerposten für die Zukunft.
Platz 21: Minnesota Vikings (Vorwoche: Platz 19) Die Frustration ist allen anzusehen. 17:19 gegen die Chicago Bears verloren, obwohl die Defense ordentlich war. Offensiv hat J.J. McCarthy über weite Strecken wieder viel vermissen lassen. 22,1 Prozent seiner Pässe sind "off-target". Also deutlich zu unpräzise. Das ist der zweitschlechteste Wert aller QBs, die in dieser Spielzeit einen Ball werfen durften. Und das waren bisher ganze 47 Spieler. Superstar-Receiver Justin Jefferson ist sichtlich angefressen, spielt in dieser Saison kaum eine Rolle. Mit Sam Darnold hat man vergangene Saison noch 14 Spiele gewonnen. Jetzt steht man 4-6 mit "Wunderkind" McCarthy.
Platz 20: Dallas Cowboys (Vorwoche: 23) 33:16 gegen die Raiders gewonnen. Die Cowboys wirkten reanimiert. Die Deadline-Neuzugänge Logan Wilson und Quinnen Williams beleben die Defense. Offensiv waren sie frisch. Receiver George Pickens läuft Edelpassempfänger CeeDee Lamb weiter den Rang ab und QB Dak Prescott war im Modus. Allerdings: Es war eben nur gegen die Raiders. Mit 4-5-1 sind die Playoffs noch machbar.
Platz 19: Carolina Panthers (Vorwoche: 18) Auf einmal kann er es wieder. Bryce Young erzielte mit 466 Passing Yards einen Franchise-Rekord und führte das Team zum Sieg über den Rivalen aus Atlanta. Immer wenn man glaubt, man müsse von Young wegkommen, brilliert er. Sie sind in der Division knapp hinter den Tampa Bay Buccaneers und einen guten Run davon entfernt komplett zu überraschen. Dennoch trauen wir dem Braten noch nicht ganz und sehen andere Teams verheißungsvoller.
Platz 18: Houston Texans (Vorwoche: 14) Trotz eines Sieges müssen wir die Texans wieder runterziehen. In der Vorwoche schrieben wir von einer möglichen "Überreaktion" und das Spiel gegen schwache Tennessee Titans bestätigt dies. Ja, die Defense ist die vielleicht beste der Liga und das kann sie noch weit tragen. Aber die Offense - unter Quarterback C.J. Stroud oder Backup Davis Mills - ist erschreckend harmlos. Mit Ach und Krach wurde 16:13 gewonnen. Die Texans haben zwar zwei Spiele in Folge gewonnen, aber die anderen Mannschaften im Mittelfeld wirken konstanter.
Platz 17: Pittsburgh Steelers (Vorwoche: 17) Die Bengals waren beim 34:12-Erfolg kein Gegner und die Defense kann groß aufspielen. Die Offense macht Sorgen. Aaron Rodgers ist angeschlagen und fraglich für das kommende Spiel gegen die Chicago Bears. Mason Rudolph als Backup-QB dahinter verbreitet weder Angst noch Schrecken. Es wirkt wie eine typische Saison von Coach Mike Tomlin, die mit einem ausgeglichenen oder leicht positiven Record enden wird.
Platz 16: Tampa Bay Buccaneers (Vorwoche: 15) Eigentlich sind die Bucs ein Team, was in die Top 10 muss. Aber sie haben zwei Spiele in Folge verloren, wenn auch gegen gute Gegner. 32:44 gegen die Buffalo Bills und Superman Josh Allen. Die verletzten Spieler tun weiter weh, aber sie haben noch genug Talent, um die Kehrtwende zu schaffen. Noch führen sie die Division mit 6-4 an.
Platz 15: Jacksonville Jaguars (Vorwoche: 20) 35:6 gegen die Chargers. Die Jaguars setzen ein Statement durch eine brachiale Defense. Head Coach Liam Coen entwickelte trotz diverser Ausfälle - vor allem in der Offense - einen guten Gameplan. Nachdem Erstrunden-Pick Travis Hunter sich so schwer verletzte, dass er für diese Saison raus ist, kommt es umso mehr auf Receiver Brian Thomas Jr. an. Und natürlich QB Trevor Lawrence. Mit einer Bilanz von 6-4 ist die Postseason in Reichweite.
Platz 14: Kansas City Chiefs (Vorwoche: 10) Der Divisionstitel scheint nach der 19:22-Niederlage gegen die Denver Broncos bereits futsch. Von "Wachablösung" bis "Ende einer Dynastie" ist zu reden. So weit muss es nicht gehen, aber nach zwei Niederlagen in Folge reicht es nicht mehr für die Top 10. Der Record von 5-5 ist "unterwältigend". Die Chiefs verlieren jedes knappe Spiel, stehen bei "One-Score-Games" 0-5. Verkehrte Welt im Vergleich zur Vorsaison. Aber sie sind der Bryce Young der Teams. Immer, wenn man sie abwinkt, kommen sie doppelt zurück. Wir sind gespannt.
Platz 13: Los Angeles Chargers (Vorwoche: 5) Die Chargers haben zahlreiche Verletzungen in der Offensive Line und stellen so eine der schwächsten Beschützer-Gruppen der NFL. Playmaker Justin Herbert bügelt das meistens aus, kam jetzt aber auch an seine Grenzen. Gegen die Jaguars wurden die Chargers hergespielt. Die O-Line war extrem löchrig. Es gab kein Laufspiel und Herbert kam nur 18-mal dazu den Ball zu werfen. Die Defense hatte dadurch kaum Pausen. Wenn sie ihren QB nicht besser beschützt bekommen, wird aus ihrem 7-4-Record schnell ein negativer.
Platz 12: Baltimore Ravens (Vorwoche: 8) Lamar Jackson ist nicht bei hundert Prozent, das sieht man. Gegen die Cleveland Browns mühte man sich zu einem 23:16-Erfolg. Es war alles andere als überzeugend. Die Defense spielt besser als noch zu Saisonbeginn, ist aber immer noch anfällig. Sie haben vier Spiele in Folge gewonnen, aber gegen meist schwache Teams. Die nächsten Gegner sind auch machbar und die Playoffs sind bei einem 5-5-Record noch möglich. Dennoch darf man sich nicht allzu sehr blenden lassen.
Platz 11: Detroit Lions (Vorwoche: 6) Wir setzen ein Alarmsignal. Die Lions gehören insgesamt zu den besten Teams der Liga. Aber sie stehen nur 6-4. Zu viele Spiele werden hergeschenkt. Coach Dan Campbell hat das Playcalling übernommen. Das ging gegen die Commanders auf, gegen die Philadelphia Eagles bei 9:16 jedoch gar nicht. Es muss ein gesundes Risiko geben. Jedes 4th Down ausspielen und keine Field Goals versuchen, wird dich nicht in den Super Bowl bringen. Die Lions haben viel Talent und können jeden schlagen, dürfen aber nicht die Balance verlieren.
Platz 10: San Francisco 49ers (Vorwoche: 16) Mal im Ernst. Wie machen die das? Es fallen jede Woche Spieler aus, wichtige Leistungsträger, und trotzdem holen die Niners ihre Siege. Jetzt ist Quarterback Brock Purdy zurück und lässt die Mac Jones-Rufe verstummen. Jones war ein perfekter Backup, aber Purdy setzt nochmal einen drauf. Die Connection zu Tight End George Kittle ist besonders. 41:22 wurden die Cardinals demoliert. Mit 7-4 ist man in der NFC West in Lauerstellung. Die 49ers fliegen unterm dem Radar.
Platz 9: Chicago Bears (Vorwoche: 13) Die Bears haben Baustellen. Mal defensiv, mal auch offensiv. Aber: Sie können unter Druck. Immer wenn es in die spielentscheidende Phase geht, sind sie da und Head Coach Ben Johnson hat Ideen, um Probleme zu lösen. Ein gutes Erfolgsrezept. Gegen die Vikings setzte es so einen 19:17-Sieg. Nicht schön, aber der dritte in Folge. Man steht bei 7-3! Nicht schlecht für das erste Jahr als Head Coach. Die Bears sind dennoch das einzige Team mit einer negativen Punktedifferenz (-6) unter den 15 besten NFL-Teams nach Record.
Platz 8: Green Bay Packers (Vorwoche: 11) Neben dem Downfall der Falcons die verbleibende Wundertüte der NFL. Die Packers können alles, aber auch nichts. Gegen die Giants wurde "irgendwie" 27:20 gewonnen. Green Bay steht bei 6-3-1 und die Tagesform bestimmt, ob sie ein Top 10-Team sind, oder nicht.
Platz 7: Buffalo Bills (Vorwoche: 9) 44:32 gegen die Bucs. Aber das verdanken sie zum großen Teil - mal wieder - ihrem Quarterback. Josh Allen brilliert mit sechs (!) Touchdowns. Drei über den Lauf, drei über den Pass. Aber auch zwei Interceptions. Die Bills sind mit einem Allen in dieser Form in der Lage jeden Gegner zu schlagen. Lässt Allen nur fünf Prozent nach, sind sie nur noch ein gutes, aber kein sehr gutes Team mehr. Wie konstant kann Allen das Weltklasse-Niveau noch halten? Er braucht mehr Support.
Platz 6: Seattle Seahawks (Vorwoche: 3) Die Siegesserie endete gegen die Los Angeles Rams. Dem Kryptonit von Sam Darnold. Vier Interceptions und eine knappe 19:21-Pleite. 14 Rams-Punkte entstanden direkt aus Turnovern. Wie in der Wild Card-Runde vergangenes Jahr kollabiert Darnold gegen das Team von Head Coach Sean McVay. Die Seahawks-Defense war aber wieder sehr stark. Es ist eine bittere Pleite innerhalb der Division, diese schmälert aber den guten Run vorher nicht. Zudem ist Darnold 2025 ansonsten einer der besten QBs der Liga. Krone richten, weiter machen.
Platz 5: Indianapolis Colts (Vorwoche: 4) Die Colts hatten eine Bye Week und rutschen einen Platz nach untem. Mit 8-2 gehören sie aber nach wie vor zum Silbertablett der NFL. Die Punktedifferenz von +115 ist die beste der Liga. Kaum einer hätte das vor der Saison für möglich gehalten. Sie werden erfrischt aus der Pause kommen und die Top 3 in unserem Ranking in Angriff nehmen.
Platz 4: Philadelphia Eagles (Vorwoche: 7) Howie Roseman hat es wieder getan. Der General Manager hat mit seinen Transactions die Eagles weiter verstärkt. Jaelen Phillips kam von den Dolphins und ist sofort ein Unterschiedsspieler. Der Linebacker hebt die Defense nochmal auf ein neues Niveau. Plötzlich scheint ein erneuter Super Bowl wieder möglich. Die Offense hat beim 16:9-Sieg gegen unangenehme Lions kein Fest abgebrannt, aber funktioniert. WR und Diva A.J. Brown war wieder involviert. Während sie in sämtlichen offensiven Statistiken zum letzten Drittel der Liga gehören, sind sie das beste Team in der Redzone! Das bestätigt die Conversion Rate von 75 Prozent.
Platz 3: Denver Broncos (Vorwoche: 12) Achter Sieg in Folge! Und damit der größte Sprung im Power Ranking. Die Broncos feiern einen verdienten 22:19-Sieg gegen die Chiefs. Die Offense um Bo Nix spielte dabei - endlich - souverän auf. Aber es ist nach wie vor vor allem die Defense, die beeindruckt. Denver gewinnt die knappen Spiele und wird im letzten Quarter zum besten Team der Liga. Passend zum Record: 9-2.
Platz 2: Los Angeles Rams (Vorwoche: 2) Die Rams hätten gegen die Seahawks wohl den Kürzeren gezogen, wenn Darnold nicht so einen rabenschwarzen Tag erwischt hätte. Jedoch hat die Defense ihn auch in unangenehme Situationen gezwungen. Die einzige Schwachstelle, die sie vielleicht haben, ist das Special Team. Jedem Kick geht nervöses Flattern voraus. Das kann Spiele kosten. Ansonsten ist es ein Wahnsinn, was Head Coach Sean McVay aus der Truppe mit Anführer Matthew Stafford derzeit rausholt. Sie sind das beste NFC-Team.
Platz 1: New England Patriots (Vorwoche: 1) Einfacher Spielplan hin oder her. Sie gewinnen. Dominant. Die O-Line hält, Drake Maye ballt, Tre'Veyon Henderson rennt. Die Defense tut weh. Es erinnert an eine Brady-Ära. Die Pats-Kids quasi. Coach Mike Vrabel als Mini-Belichick, Maye als Mini-Brady. Aber sie schreiben ihre eigene Geschichte. 9-2. Das beste AFC-Team (mit den Broncos). Acht Spiele in Folge gewonnen und es ist kein Ende abzusehen. Das bekamen auch die Jets zu spüren beim 27:14-Erfolg. Bitter: Defensive Tackle Milton Williams musste auf die IR-Liste. Er war bis dato einer der besten Verteidiger.
Einzig Rookie Rashee Rice ist halbwegs verlässlich. Doch auch er fing gegen die Las Vegas Raiders im vergangenen Spiel nur sechs der zwölf Pässe, die in seine Richtung geworfen wurden. Das fehlende Vertrauen manifestiert sich nicht nur in ungewöhnlich schlechten Würfen des Quarterbacks, sondern auch in der Spielweise.
Gegen die Raiders lief er gerade gegen Ende beinahe panisch hinter der Line of Scrimmage herum. Am erschlagendsten war ein Ball, der wahrscheinlich weggeworfen werden sollte und stattdessen von Raiders-Safety Trevon Moehrig intercepted worden wäre, hätte die Spitze des Balles nicht den Boden berührt. Schieres Glück also für den 28-Jährigen.
Auch Head Coach Andy Reid wird durch den Zustand der Offense "beeinflusst". Beim Stand von 7:3 für die Chiefs sagte der Playcaller einen Trickspielzug an der eigenen Goal Line an, der komplett in die Hose ging und in einem Touchdown für die Raiders endete. Das letzte bisschen Selbstvertrauen in die eigene Offense dürfte damit erloschen sein.
"Wir müssen nur alle Fehler beheben, dann können wir jeden schlagen", sagte Mahomes nach der sechsten Saisonniederlage. Ja, wenn die Carolina Panthers auch alle Probleme beheben, dann sind sie auch ein Top-Team. Ungünstig nur, wenn die Probleme so tief liegen, dass sie nicht so einfach zu reparieren sind. Auch nicht mit einer etwaigen Nagy-Entlassung so spät in der Saison.
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Mahomes wurde vom Front Office alleine gelassen
Überhaupt ist Mahomes der Leidtragende seiner Franchise. Denn der Posterboy der NFL bekam und bekommt noch immer schlichtweg keine Hilfe.
Anstatt in den Wide-Receiver-Raum zu investieren, dachte man sich in Missouri wohl "Mahomes ist so gut, das kriegen wir auch ohne Top-Receiver hin". Da auch noch die beiden Tackle-Positionen Jawaan Taylor und Donovan Smith wohl ein Griff ins Klo waren, holt der 28-Jährige wahrscheinlich noch das Maximum aus den Umständen heraus.
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Russell Wilson: So teuer würde sein Abschied die Denver Broncos zu stehen kommen
Russell Wilson vor dem Aus in Denver Es ist ein Paukenschlag, der allerdings nicht ganz unerwartet kam. Die Denver Broncos haben sich entschieden, Russell Wilson für die verbleibenden Spiele dieser Saison auf die Bank zu setzen. Dies geschieht wohl vor dem Hintergrund, dass dem Quarterback für die Saison 2025 37 Millionen Dollar zustehen würden, wenn er am 17. März 2024 noch im Kader des Teams ist.
Stichtag: 17. März Sollte sich Wilson bis dahin verletzen, könnten die Broncos ihn nicht entlassen und müssten aufgrund einer Verletzungsgarantie die Summe zahlen. Offensichtlich haben sich die Verantwortlichen um Head Coach Sean Payton und die neue Owner-Gruppe aber dazu entschieden, die kurze Ära Wilson in Denver zu beenden und einen Neuanfang zu starten. Aber wie teuer wird das? ran hat sich die Zahlen angeschaut.
Wilson unterschrieb einen Mega-Vertrag Am 1. September 2022 unterschrieb Wilson bei den Broncos einen Fünfjahresvertrag mit einem Volumen von insgesamt rund 242,6 Millionen Dollar. Dieser Vertrag beinhaltet einen Signing Bonus von 50 Millionen Dollar und 161 Millionen Dollar garantiert. In der kommenden Saison würde der 35-Jährige 39 Millionen Dollar verdienen. Außerdem besitzt er in seinem Vertrag die angesprochene Verletzungsgarantie für die Saison 2025 über 37 Millionen Dollar.
Wilson wird in Watte gepackt Und das ist sehr wahrscheinlich der springende Punkt, weshalb Jarrett Stidham Wilson in den letzten Spielen der Saison ersetzen wird, obwohl die Broncos noch eine kleine Chance auf die Playoff haben. Sollte Wilson einen Gesundheitscheck nach der Saison nicht bestehen, werden die 37 Millionen Dollar für 2025 auf jeden Fall fällig. Deshalb übernimmt nun Stidham und Wilson wird in Watte gepackt.
Eine Entlassung vor dem 17. März wäre teuer Garantiertes Geld kassiert Wilson nämlich nur bis 2024. Allerdings macht es wahrscheinlich dennoch keinen Sinn für die Broncos, den mit so großen Hoffnung verpflichteten Signal Caller vor dem 17. März zu entlassen...
Dead Cap von 85 Millionen Dollar Denn dies würde laut "Sportrac" einen Dead Cap von 85 Millionen Dollar für die Saison 2024 bedeuten, wovon 39 Millionen Dollar garantiert für Wilson sind. Da Denver 2024 vermutlich ohnehin mindestens 18 Millionen über dem Cap liegen wird, wäre eine Entlassung direkt nach dem Ende der aktuellen Saison also keine gute Idee.
Entlassung nach dem 1. Juni würde mehr Sinn machen Wahrscheinlicher ist es deshalb, dass die Broncos den Spielmacher nach dem 1. Juni entlassen, was bedeuten würde, dass sich das "Dead Money" auf zwei Spielzeiten aufteilt. In diesem Fall müsste die Franchise den Spielmacher für 2024 bezahlen, was einem Dead Cap von 35,4 Millionen Dollar entsprechen würde. Für 2025 würde ein "Dead Cap Hit" von 49,6 Millionen Dollar anfallen.
Eine Entlassung würde viel Geld in der Zukunft sparen Die Entlassung von Wilson käme Denver also zunächst mal extrem teuer zu stehen. Für die Zukunft, für den offensichtlich angestrebten Neustart, würde die Franchise aber viel Geld sparen. Schließlich läuft Wilsons Vertrag bis 2028, also bis zu seinem 40. Geburtstag. Mit einem Cap Hit von 58.4 Millionen Dollar in 2026, 53.4 Millionen Dollar in 2027 und 54.4 Millionen Dollar in 2028. Eine Menge Geld also, das frei werden würde.
Ist ein Trade eine Option? Eine andere Möglichkeit wäre es, Wilson zu traden. Da der Quarterback zuletzt gute Leistungen zeigte, könnte es durchaus einen Markt für ihn geben. Allerdings würde ein Trade vor dem 1. Juni direkt mit 32,6 Millionen Dollar gegen das Cap der Broncos für 2024 zählen. Ein Trade nach dem 1. Juni könnte den Broncos helfen, 17 Millionen Dollar einzusparen, was die vermutlich günstigste Variante wäre, sich von dem Quarterback zu trennen. Allerdings müsste sich dann im Sommer ein Abnehmer finden.
Derek Carr erging es so wie Wilson jetzt Ähnlich wie Wilson jetzt erging es Derek Carr in der vergangenen Saison bei den Las Vegas Raiders, Carr hatte ebenfalls eine Verletzungsgarantie in seinem Vertrag. Die Raiders setzten ihn zum Ende der Saison 2022 auf die Bank, um zu verhindern, dass die Garantie greifen könnte. Mittlerweile spielt Carr bei den New Orleans Saints. Dass Russell Wilson kommende Saison noch bei den Denver Broncos sein wird, ist ebenfalls höchst unwahrscheinlich.
Kritik muss an General Manager Brett Veach gehen, der diesen Kader für gut genug hielt. Einen Nummer-eins-Receiver wie DeAndre Hopkins, der offenkundig auf dem Markt war, lehnte er ab.
Aber auch im ultimativen Teamsport American Football kann man als wahrscheinlich talentiertester Quarterback der Liga nicht buchstäblich alles alleine regeln.
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Chiefs-Defense hält das Team in der Saison
Apropos nicht alles alleine: Dass Kansas City in dieser Saison überhaupt noch zum Kreis der Favoriten gehört, liegt vor allem an der hervorragenden Defense. War die Einheit von Koordinator Steve Spagnuolo in den Anfangsjahren von Mahomes eher die Schwachstelle, schleift sie ihren Konterpart mittlerweile durch die meisten Spiele.
Gegen die Raiders ließen sie nach dem ersten Viertel keinen einzigen angekommenen Pass (!) zu, zusätzlich zu den nur sechs Punkten. Denn 14 der 20 Raiders-Zähler besorgte die Chiefs-Offense höchst selbst. Trotzdem verloren sie das Spiel.
Die Statistiken sprechen für sich. Die Chiefs sind die zweitbeste Defense nach Punkten, die zweitbeste nach Yards insgesamt und die zweitbeste gegen den Pass.
Wenn die Chiefs also weit kommen, dann dank ihrer Defense. Oder, weil Patrick Mahomes mal wieder den Superman gespielt hat. An einem qualitativ guten Koordinator oder Kader kann es jedenfalls nicht liegen.