Kansas City Chiefs: Offensive Coordinator Matt Nagy ist das Hauptproblem der Offense
Aktualisiert: 29.12.2023
15:34 Uhr
Kai Esser
Die Kansas City Chiefs stecken in einer Krise. Während die Defense auf einem hohen Niveau spielt, kann die Offense das nicht von sich behaupten. Schuld daran sind nicht nur die Receiver, sondern vor allem Offensive Coordinator Matt Nagy.
Es gab schon viele "Schuldige" für die schlechten Saisonleistungen der Kansas City Chiefs in 2023.
Im Auftaktspiel der Saison 2023 ließ Wide Receiver Kadarius Toney einen perfekten Pass von Patrick Mahomes durch die Hände flutschen, der in einem Pick Six und der 20:21-Niederlage gegen die Detroit Lions mündete. Später gab es eine laute Ansage von Mahomes an der Seitenlinie.
Gegen die Green Bay Packers etwa übersah das Schiedsrichter-Team eine klare Pass-Interference-Strafe. Am Ende siegten die Packers mit 27:19 gegen den aktuellen Champion.
Die Liste könnte noch länger so weiter gehen. Zugegeben: Es läuft auch nicht gerade viel für die Chiefs zusammen. Der wahre, wenn auch weniger offensichtliche Grund für die schwache Performance der Chiefs in dieser Spielzeit steht an der Seitenlinie: Offensive Coordinator Matt Nagy.
Nagy ist in dieser Saison neuer Koordinator der Chiefs - wobei das nur halb richtig ist. Bereits bis 2017 war er in Missouri für die Offense verantwortlich. Dazwischen trug Eric Bieniemy die Verantwortung für die Einheit um Patrick Mahomes.
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Nagy bringt Chicago-Probleme mit nach Kansas City
Und das ist wörtlich zu verstehen. 2018, als Bieniemy anfing, wurde auch Mahomes zum Starter befördert. Seitdem sind die Chiefs stets eine der besten Offenses der Liga und Mahomes gewann neben zwei MVP-Auszeichnungen auch zwei Super Bowls, in einem weiteren stand er. Es ist somit, auch wenn Mahomes bereits 2017 gedraftet wurde und damit im Kader stand, Nagys erste Spielzeit mit dem Superstar.
Die Zahlen im Vergleich zur Vorsaison sind frappierend. In diesem Jahr ist die Chiefs Offense auf Platz elf was Punkte pro Spiel angeht, mit 22,2 Punkten im Schnitt. Gleichauf mit den Packers und nur knapp vor den New Orleans Saints. Das alleine ist Kontext genug. In der finalen Saison von Bieniemy waren die Chiefs die beste Offense mit genau sieben Punkten im Schnitt mehr, also einem ganzen Touchdown plus Extrapunkt!
Die nächste alarmierende Zahl ist die sogenannte Red-Zone-Effizienz. Bei wie viel Prozent der Drives, die die gegnerische 20-Yard-Linie erreichen, kommt ein Touchdown dabei heraus? Die Chiefs belegen Rang 14 der NFL mit 56 Prozent. Und 2022? Man ahnt es bereits: Geteilter Platz eins mit 71 Prozent (beide Werte gerundet, Stand nach Woche 16 2023).
Probleme in der Redzone, Wide Receiver, die sich nicht freilaufen beziehungsweise Spielzüge, die diese Receiver nicht öffnen - all das dürfte Fans der Chicago Bears bekannt vorkommen. Dort war Matt Nagy von 2018 bis 2021 Head Coach. Gerade in seinem letzten Jahr war die Offense in keinem guten Zustand. Auch damals war die fehlende Red Zone Efficiency ein Thema.
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Zustand der Offense beeinflusst Reid und Mahomes
Freilich, es liegt nicht alles an der Personalie Nagy, aber es ist die Wurzel der Probleme. Jeder Quarterback braucht Vertrauen in seine Passempfänger - und die hat Mahomes schlichtweg nicht. Wie auch? Gefühlt hat alleine Toney schon drei Spiele eigenhändig verloren. Doch auch Justyn Ross und selbst Travis Kelce lassen unerklärlich Bälle fallen oder schaffen es nicht, frei zu werden.
NFL: Packers versagen, völlig neue Top 3 - das Power Ranking vor Woche 10
NFL Power Ranking vor Woche 10 Nach neun Wochen ist das Bild in der NFL relativ klar. Man weiß, welche Teams was gut können und welche was nicht und wenn ja, wie viel davon. Wie ist die aktuelle Gemengelage? ran präsentiert das Power Ranking vor dem 10. Spieltag.
Platz 32: New Orleans Saints (Vorwoche: 31) Gegen die Los Angeles Rams war für die New Orleans Saints kein Kraut gewachsen. Weder in der Defense noch in der Offense waren die Saints beim 10:34 konkurrenzfähig. Tyler Shough schlägt sich wacker, das war es aber auch an Positivem, was wir zu ihm sagen können.
Platz 31: Miami Dolphins (Vorwoche: 27) Nach der Top-Leistung gegen die Atlanta Falcons waren die Miami Dolphins wieder in dem Loch, in dem die Dolphins 2025 nun einmal sind. Beim Comeback von Lamar Jackson gegen die Baltimore Ravens wurde das Team vom Feld gebuht.
Platz 30: Tennessee Titans (Vorwoche: 32) Die Tennessee Titans verlieren weiter. Aber: Sie verlieren wenigstens knapp gegen die Los Angeles Chargers (20:27). Weil zwei andere Teams noch schlechter performten, geht es nach oben.
Platz 29: New York Jets (Vorwoche: 30) Wie schafft man es, in der Bye Week zu verlieren? Muss ein Ding der New York Jets sein. Mit Quinnen Williams und Sauce Gardner haben die Jets zwei ihrer besten Verteidiger abgegeben. Für diese Saison schlecht, für zukünftige Saisons potentiell gut.
Platz 28: Cleveland Browns (Vorwoche: 28) Nicht verloren in ihrer Bye Week haben die Cleveland Browns. Aber die Nachfragen, ob und wann denn Shedeur Sanders seine Chance bekommen würde, reißen nicht ab. Genauso wie die Blockaden von Head Coach Kevin Stefanski zu dem Thema.
Platz 27: Las Vegas Raiders (Vorwoche: 29) Eigentlich sollte hier nur Tight End Brock Bowers stehen. Mit 127 Receiving Yards und zwei Touchdowns meldete sich der Koloss der Raiders-Offense eindrucksvoll gegen die Jacksonville Jaguars zurück und unterstrich einmal mehr, dass er dieses Team alleine schultert. Verloren haben die Raiders dennoch.
Platz 26: New York Giants (Vorwoche: 26) Jaxson Dart kann einem leid tun. Seine Versuche, die New York Giants konkurrenzfähig zu halten in allen Ehren, aber sie sind ein Tropfen auf dem heißen Stein der Unfähigkeit der Giants-Franchise in ihrer Gesamtheit. Dass Cam Skattebo und Malik Nabers den Rest des Jahres verletzt fehlen, macht es nicht besser.
Platz 25: Cincinnati Bengals (Vorwoche: 25) Wir wissen doch auch nicht, was wir mit diesen Cincinnati Bengals machen sollen. Die Offense gehört zu den besten der Liga, die Defense ist die schlechteste der Liga. Aber hey, langweilig wird es nie. Beim spektakulären 42:47 gegen die Chicago Bears erst recht nicht.
Platz 24: Washington Commanders (Vorwoche: 19) Die Saison der Washington Commanders ist so gut wie vorbei. 3-6, die nächste Verletzung von Jayden Daniels, die ihn wochenlang außer Gefecht setzen wird und überhaupt absurde Verletzungsprobleme. Um das zu kompensieren, sind die Commanders einfach nicht gut genug, man muss es so deutlich sagen.
Platz 23: Dallas Cowboys (Vorwoche: 18) Nachdem sich Fans der Dallas Cowboys wochenlang wenigstens darauf verlassen konnten, dass sie regelmäßig viele Punkte scoren, scheint das auch wieder vorbei zu sein. Das 17:27 gegen die Arizona Cardinals war der vorläufige Tiefpunkt.
Platz 22: Atlanta Falcons (Vorwoche: 20) Es war eigentlich eine gute Leistung der Atlanta Falcons bei den New England Patriots, gerade in der zweiten Halbzeit. Ein Fehler beim Snap kurz vor Schluss brachte die Falcons in ein Loch, aus dem sie sich nicht mehr herausbuddeln konnten. Folgt in Berlin gegen die Colts nun die Achterbahn nach unten oder nach oben?
Platz 21: Arizona Cardinals (Vorwoche: 23) Tabula Rasa in Phoenix: Die Arizona Cardinals haben nach der überzeugenden Vorstellung von Jacoby Brissett selbigen zum Starter ernannt und Kyler Murray degradiert. Ob das gut geht? Fakt ist: Der Sieg gegen die Cowboys war eine souveräne und gute Leistung, deshalb geht es hoch.
Platz 20: Jacksonville Jaguars (Vorwoche: 17) Ja, die Jaguars haben das Spiel gegen die Raiders gewonnen. Drei Viertel lang war es jedoch ein Spiel zum Abgewöhnen, bis sich die Mannschaften gemeinsam entschlossen, auf jedwede Defense zu verzichten. Neben dem Sieg haben die Jaguars auch Wide Receiver Jakobi Meyers aus Vegas mitgenommen.
Platz 19: Houston Texans (Vorwoche: 15) Große Sorgen bei den Houston Texans. Nicht nur wegen der vermeidbaren 15:18-Pleite gegen die Denver Broncos, auch weil sich C.J. Stroud wegen eines sehr harten und überflüssigen Hits im Concussion Protocol befindet. Aktuell sieht es nicht danach aus, als könnte er gegen die Jaguars spielen, deshalb geht es erst einmal runter.
Platz 18: Carolina Panthers (Vorwoche: 22) Das Upset der Woche gehört den Carolina Panthers. 14-Punkte-Underdog bei den Green Bay Packers und trotzdem gab es am Ende einen 16:13-Sieg im Lambeau Field. Eine brettharte Defense sowie Rico Dowdle und Bryce Young, der das Game managt. Mehr brauchen die Panthers aktuell nicht, um ein Team zu sein, gegen das aktuell ganz sicher niemand spielen will.
Platz 17: Minnesota Vikings (Vorher: Platz 21) Dinge, mit denen wir vor Woche neun ganz sicher nicht gerechnet hätten: J.J. McCarthy kommt in seinem erst dritten NFL-Start bei kriselnden Vikings rein, fliegt nach Detroit und führt seine Farben zum Sieg. Freilich, mit 143 Yards, zwei Touchdowns und einer Interception hat er keine Bäume ausgerissen, aber ohne gut aufgelegten Quarterback ist in Detroit kaum zu gewinnen.
Platz 16: Chicago Bears (Vorwoche: 16) Zum dritten Mal in Folge verweilen die Chicago Bears auf Rang 16 im Power Ranking. Und, wenn man ehrlich ist, scheint das genau der richtige Platz für sie zu sein. Das Spektakel gegen die Bengals überschattet die Probleme, die Caleb Williams und die Defense der Bears noch haben.
Platz 15: Baltimore Ravens (Vorher: 24) Der größte Sprung der Woche gehört den Baltimore Ravens. Und wie könnte er nicht? Nach den Debakeln in der Abwesenheit von Lamar Jackson und der Verwirrung um seinen Verletzungsstatus ist das dominante 28:6 bei den Dolphins genau das, was die Ravens brauchten. Dazu vier Touchdown-Pässe für Jackson. Die Dolphins waren der perfekte Aufbaugegner.
Platz 14: Tampa Bay Buccaneers (Vorher: 6) Während die Tampa Bay Buccaneers Pause gemacht und NFL Redzone angeschaut haben, haben andere Teams geliefert. Und wie! Deshalb geht es für die Bucs vorerst acht Plätze runter. Aber keine Sorge: Ein Sieg gegen starke New England Patriots am Wochenende und wir heben sie wieder empor - versprochen!
Platz 13: San Francisco 49ers (Vorwoche: 13) Nach dem Rückschlag in Woche acht haben sich die San Francisco 49ers gegen die New York Giants gut zurückgemeldet. Der Sieg in New Jersey war nie gefährdet - aber die 49ers haben auch den Anspruch, diesen Gegner zu schlagen.
Platz 12: Los Angeles Chargers (Vorher: 12) Wir haben Sorge um die Los Angeles Chargers. Beide Tackles, Joe Alt und Rashawn Slater, fehlen den Rest der Saison verletzungsbedingt. Für die Tennessee Titans reichte das zuletzt, aber reicht das gegen tatsächlich kompetente Football-Teams? Skepsis ist mehr als verständlich.
Platz 11: Pittsburgh Steelers (Vorwoche: 14) Die Offense der Steelers ist gut und beständig, das wissen wir seit Wochen. Aber wenn die Defense so spielt, wie sie es gegen die Indianapolis Colts tat, dann kann Pittsburgh absolut jedes Team schlagen. Fünf forcierte Turnover, Jonathan Taylor unter Kontrolle gehalten - das waren die Steelers, die sich die Fans vor der Saison gewünscht hatten.
Platz 10: Green Bay Packers (Vorher: 2) Wir haben den Packers mit Platz zwei einen Vertrauensvorschuss gegeben, den sie zerknüllt und achtlos weggeworfen haben. Das 13:16 gegen die Carolina Panthers war schlichtweg peinlich. Nicht, weil es die Panthers waren, sondern weil die Packers jede noch so kleine Chance nutzten, um auf ganzer Linie zu versagen. Nicht im Kollektiv, aber bei den entscheidenden Plays.
Platz 9: Denver Broncos (Vorwoche: 7) Irgendwie schaffen es die Denver Broncos immer wieder, sich dem Niveau des Gegners anzupassen. Egal ob nach oben oder nach unten. Im Falle der Houston Texans wohl eher nach unten. Aber: Die Broncos finden einen Weg, das Spiel zu gewinnen. Und nur das zählt am Ende. Wegen der Style-Punkte geht es trotzdem zwei Plätze nach unten.
Platz 8: Philadelphia Eagles (Vorher: 8) Die Philadelphia Eagles hatten eine gut getimte Bye Week - man könnte nach den letzten Leistungen durchaus die Debatte aufmachen, dass die Eagles das beste Team der Liga sind - zumindest mal der NFC. Das Spiel gegen die Packers wird richtungsweisend sein.
Platz 7: Seattle Seahawks (Vorwoche: 11) Sollte noch irgendjemand Zweifel daran gehabt haben, dass die Seattle Seahawks ein verdammt gutes Team und Sam Darnold ein verdammt talentierter Quarterback ist, sollten diese nun ausgeräumt sein. Das 38:14 gegen die Washington Commanders war eine Machtdemonstration. Nach der Bye Week kochen Darnold und Jaxon Smith-Njigba weiter.
Platz 6: Detroit Lions (Vorwoche: 4) Das war mehr als ein Stolperer der Detroit Lions - zu Hause gegen die Vikings zu verlieren stand nicht auf der Bingo-Karte der Fans. Die Lions sind immer noch stark, ja. Aber nach dieser Leistung fallen sie im Ranking.
Platz 5: Kansas City Chiefs (Vorher: 3) Als man gerade dachte, dass die Kansas City Chiefs wieder in die Spur gefunden hätten, entgleiste der Hype Train schleunigst wieder, als er durch Orchard Park fuhr. Die Chiefs verloren 21:28 bei den Buffalo Bills und das war eigentlich noch zu knapp. Die Bills dominierten das Spiel nach Belieben, während die Chiefs wirre Entscheidungen trafen und sich so bereits früh um jede Siegchance brachten.
Platz 4: Indianapolis Colts (Vorwoche: 1) Apropos entgleist - das sind auch die Colts. Daniel Jones lieferte sein mit Abstand schwächstes Spiel als Colts-Spieler und verursachte satte fünf Turnover. Nur ein Schluckauf oder sind die Colts vielleicht doch nicht so gut?
Platz 3: New England Patriots (Vorwoche: 5) Der Sieg gegen die Atlanta Falcons wackelte bedenklich, aber am Ende blieb er stehen. Die Patriots gehen zum sechsten Mal in Folge als Sieger vom Platz. Aber: In der zweiten Woche in Folge unterlief Drake Maye eine Interception. Dass das sein schlechtestes Spiel seit Wochen war und er trotzdem zum achten Mal in Folge ein Passer Rating jenseits der 100 postete zeigt nur, wie gut er bisher war.
Platz 2: Los Angeles Rams (Vorher: 10) Die Los Angeles Rams haben sich still und heimlich zum besten Team der NFC gemausert. Das Team um MVP-Kandidat Matthew Stafford macht kaum Fehler und während wir die Rams bisher unter dem Radar haben fliegen lassen, holen wir sie jetzt auf die Karte.
Platz 1: Buffalo Bills (Vorher: 9) Nur ein Team ist aktuell stärker: die Buffalo Bills. Nach dem 40:9 gegen die Carolina Panthers waren wir noch vorsichtig, aber der klare Erfolg gegen die Chiefs, eines der heißesten Teams der letzten Wochen, stellt klar: Mit den Buffalo Bills ist mehr als zu rechnen.
Einzig Rookie Rashee Rice ist halbwegs verlässlich. Doch auch er fing gegen die Las Vegas Raiders im vergangenen Spiel nur sechs der zwölf Pässe, die in seine Richtung geworfen wurden. Das fehlende Vertrauen manifestiert sich nicht nur in ungewöhnlich schlechten Würfen des Quarterbacks, sondern auch in der Spielweise.
Gegen die Raiders lief er gerade gegen Ende beinahe panisch hinter der Line of Scrimmage herum. Am erschlagendsten war ein Ball, der wahrscheinlich weggeworfen werden sollte und stattdessen von Raiders-Safety Trevon Moehrig intercepted worden wäre, hätte die Spitze des Balles nicht den Boden berührt. Schieres Glück also für den 28-Jährigen.
Auch Head Coach Andy Reid wird durch den Zustand der Offense "beeinflusst". Beim Stand von 7:3 für die Chiefs sagte der Playcaller einen Trickspielzug an der eigenen Goal Line an, der komplett in die Hose ging und in einem Touchdown für die Raiders endete. Das letzte bisschen Selbstvertrauen in die eigene Offense dürfte damit erloschen sein.
"Wir müssen nur alle Fehler beheben, dann können wir jeden schlagen", sagte Mahomes nach der sechsten Saisonniederlage. Ja, wenn die Carolina Panthers auch alle Probleme beheben, dann sind sie auch ein Top-Team. Ungünstig nur, wenn die Probleme so tief liegen, dass sie nicht so einfach zu reparieren sind. Auch nicht mit einer etwaigen Nagy-Entlassung so spät in der Saison.
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Mahomes wurde vom Front Office alleine gelassen
Überhaupt ist Mahomes der Leidtragende seiner Franchise. Denn der Posterboy der NFL bekam und bekommt noch immer schlichtweg keine Hilfe.
Anstatt in den Wide-Receiver-Raum zu investieren, dachte man sich in Missouri wohl "Mahomes ist so gut, das kriegen wir auch ohne Top-Receiver hin". Da auch noch die beiden Tackle-Positionen Jawaan Taylor und Donovan Smith wohl ein Griff ins Klo waren, holt der 28-Jährige wahrscheinlich noch das Maximum aus den Umständen heraus.
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Russell Wilson: So teuer würde sein Abschied die Denver Broncos zu stehen kommen
Russell Wilson vor dem Aus in Denver Es ist ein Paukenschlag, der allerdings nicht ganz unerwartet kam. Die Denver Broncos haben sich entschieden, Russell Wilson für die verbleibenden Spiele dieser Saison auf die Bank zu setzen. Dies geschieht wohl vor dem Hintergrund, dass dem Quarterback für die Saison 2025 37 Millionen Dollar zustehen würden, wenn er am 17. März 2024 noch im Kader des Teams ist.
Stichtag: 17. März Sollte sich Wilson bis dahin verletzen, könnten die Broncos ihn nicht entlassen und müssten aufgrund einer Verletzungsgarantie die Summe zahlen. Offensichtlich haben sich die Verantwortlichen um Head Coach Sean Payton und die neue Owner-Gruppe aber dazu entschieden, die kurze Ära Wilson in Denver zu beenden und einen Neuanfang zu starten. Aber wie teuer wird das? ran hat sich die Zahlen angeschaut.
Wilson unterschrieb einen Mega-Vertrag Am 1. September 2022 unterschrieb Wilson bei den Broncos einen Fünfjahresvertrag mit einem Volumen von insgesamt rund 242,6 Millionen Dollar. Dieser Vertrag beinhaltet einen Signing Bonus von 50 Millionen Dollar und 161 Millionen Dollar garantiert. In der kommenden Saison würde der 35-Jährige 39 Millionen Dollar verdienen. Außerdem besitzt er in seinem Vertrag die angesprochene Verletzungsgarantie für die Saison 2025 über 37 Millionen Dollar.
Wilson wird in Watte gepackt Und das ist sehr wahrscheinlich der springende Punkt, weshalb Jarrett Stidham Wilson in den letzten Spielen der Saison ersetzen wird, obwohl die Broncos noch eine kleine Chance auf die Playoff haben. Sollte Wilson einen Gesundheitscheck nach der Saison nicht bestehen, werden die 37 Millionen Dollar für 2025 auf jeden Fall fällig. Deshalb übernimmt nun Stidham und Wilson wird in Watte gepackt.
Eine Entlassung vor dem 17. März wäre teuer Garantiertes Geld kassiert Wilson nämlich nur bis 2024. Allerdings macht es wahrscheinlich dennoch keinen Sinn für die Broncos, den mit so großen Hoffnung verpflichteten Signal Caller vor dem 17. März zu entlassen...
Dead Cap von 85 Millionen Dollar Denn dies würde laut "Sportrac" einen Dead Cap von 85 Millionen Dollar für die Saison 2024 bedeuten, wovon 39 Millionen Dollar garantiert für Wilson sind. Da Denver 2024 vermutlich ohnehin mindestens 18 Millionen über dem Cap liegen wird, wäre eine Entlassung direkt nach dem Ende der aktuellen Saison also keine gute Idee.
Entlassung nach dem 1. Juni würde mehr Sinn machen Wahrscheinlicher ist es deshalb, dass die Broncos den Spielmacher nach dem 1. Juni entlassen, was bedeuten würde, dass sich das "Dead Money" auf zwei Spielzeiten aufteilt. In diesem Fall müsste die Franchise den Spielmacher für 2024 bezahlen, was einem Dead Cap von 35,4 Millionen Dollar entsprechen würde. Für 2025 würde ein "Dead Cap Hit" von 49,6 Millionen Dollar anfallen.
Eine Entlassung würde viel Geld in der Zukunft sparen Die Entlassung von Wilson käme Denver also zunächst mal extrem teuer zu stehen. Für die Zukunft, für den offensichtlich angestrebten Neustart, würde die Franchise aber viel Geld sparen. Schließlich läuft Wilsons Vertrag bis 2028, also bis zu seinem 40. Geburtstag. Mit einem Cap Hit von 58.4 Millionen Dollar in 2026, 53.4 Millionen Dollar in 2027 und 54.4 Millionen Dollar in 2028. Eine Menge Geld also, das frei werden würde.
Ist ein Trade eine Option? Eine andere Möglichkeit wäre es, Wilson zu traden. Da der Quarterback zuletzt gute Leistungen zeigte, könnte es durchaus einen Markt für ihn geben. Allerdings würde ein Trade vor dem 1. Juni direkt mit 32,6 Millionen Dollar gegen das Cap der Broncos für 2024 zählen. Ein Trade nach dem 1. Juni könnte den Broncos helfen, 17 Millionen Dollar einzusparen, was die vermutlich günstigste Variante wäre, sich von dem Quarterback zu trennen. Allerdings müsste sich dann im Sommer ein Abnehmer finden.
Derek Carr erging es so wie Wilson jetzt Ähnlich wie Wilson jetzt erging es Derek Carr in der vergangenen Saison bei den Las Vegas Raiders, Carr hatte ebenfalls eine Verletzungsgarantie in seinem Vertrag. Die Raiders setzten ihn zum Ende der Saison 2022 auf die Bank, um zu verhindern, dass die Garantie greifen könnte. Mittlerweile spielt Carr bei den New Orleans Saints. Dass Russell Wilson kommende Saison noch bei den Denver Broncos sein wird, ist ebenfalls höchst unwahrscheinlich.
Kritik muss an General Manager Brett Veach gehen, der diesen Kader für gut genug hielt. Einen Nummer-eins-Receiver wie DeAndre Hopkins, der offenkundig auf dem Markt war, lehnte er ab.
Aber auch im ultimativen Teamsport American Football kann man als wahrscheinlich talentiertester Quarterback der Liga nicht buchstäblich alles alleine regeln.
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Chiefs-Defense hält das Team in der Saison
Apropos nicht alles alleine: Dass Kansas City in dieser Saison überhaupt noch zum Kreis der Favoriten gehört, liegt vor allem an der hervorragenden Defense. War die Einheit von Koordinator Steve Spagnuolo in den Anfangsjahren von Mahomes eher die Schwachstelle, schleift sie ihren Konterpart mittlerweile durch die meisten Spiele.
Gegen die Raiders ließen sie nach dem ersten Viertel keinen einzigen angekommenen Pass (!) zu, zusätzlich zu den nur sechs Punkten. Denn 14 der 20 Raiders-Zähler besorgte die Chiefs-Offense höchst selbst. Trotzdem verloren sie das Spiel.
Die Statistiken sprechen für sich. Die Chiefs sind die zweitbeste Defense nach Punkten, die zweitbeste nach Yards insgesamt und die zweitbeste gegen den Pass.
Wenn die Chiefs also weit kommen, dann dank ihrer Defense. Oder, weil Patrick Mahomes mal wieder den Superman gespielt hat. An einem qualitativ guten Koordinator oder Kader kann es jedenfalls nicht liegen.