NFL - Kilian Zierer über das unbarmherzige Business: "Das sind die härtesten Tage"
Aktualisiert: 07.09.2024
18:27 Uhr
Andreas Reiners
Vor dem NFL-Saisonstart spricht der deutsche Tackle Kilian Zierer bei ran über emotionale Roster Cuts, seine Preseason, die Gründe für die Nicht-Berücksichtigung, seinen berühmten Kabinennachbarn sowie die Erfolgsheimnisse und Chancen der Texans.
Kilian Zierer war froh, dass er die Facility der Houston Texans schnell wieder verlassen konnte.
Die Tage rund um den Roster Cut "sind die härtesten Tage in der NFL", wie der deutsche Tackle im ran-Interview erklärt. Fast 40 Spieler erfahren dann, dass sie es nicht in den endgültigen Kader geschafft haben. "Ich war wirklich nicht lange da, weil ich auch nicht da sein wollte, um ehrlich zu sein. Es ist schon ein sehr emotionaler Tag."
Die gute Nachricht: Er bekommt als internationaler Spieler einen Extra-Platz im Practice Squad und ist das zweite Jahr in Folge Teil der Texans.
Was das genau bedeutet, warum er für den 53er-Kader nicht berücksichtigt wurde, ob er auf einen Einsatz hoffen kann, warum die Texans plötzlich so gut sind und was für sie in der Saison 2024 drin ist - unter anderem darüber haben wir mit dem 24-Jährigen gesprochen.
ran: Kilian Zierer, die neue Saison startet bald. Wie kann man die Stimmung in einem NFL-Team wie den Houston Texans so kurz davor beschreiben?
Kilian Zierer: Wir hatten eine sehr lange Vorbereitung. Unser Trainingslager hat eine Woche früher angefangen, weil wir ein viertes Preseason-Spiel hatten. Deswegen ist das ganze Team einfach bereit, jetzt endlich loszulegen. Jeder ist sehr gut drauf, jeder hat Bock und jeder will auf dem Feld stehen, um etwas anderes zu machen als Training. Die Stimmung ist sehr gut, auch generell durch das Team, das wir haben.
ran: Und wie ist es bei Ihnen? Sie sind nach den Roster Cuts im Practice Squad der Texans gelandet. Wie enttäuscht waren Sie, dass es mit dem 53er-Kader nicht geklappt hat?
Zierer: Natürlich war ich enttäuscht. Aber man merkt vorher, wie das Trainingslager läuft, wie dich die Coaches sehen, ob du mit dem ersten, zweiten oder dritten Team im Training bist. Ich hatte Hoffnung, als ich am Anfang ins Trainingslager rein bin, und da habe ich auch gut gespielt. Aber in den letzten paar Wochen wurde mir so langsam klar, dass sie mich auf diesem International-Practice-Squad-Platz behalten wollen. Und deswegen war es am Tag des Roster Cuts nicht ganz so schlimm. Aber man hofft halt, man denkt, man hat gut gespielt. Ich habe es aber kommen sehen.
ran: Woran merkt man das vor allem?
Zierer: Wir wussten schon vorher, dass Laremy Tunsil und Tytus Howard die Starter sind, das sind zwei der besten NFL-Tackles. Dann haben wir Blake Fisher in der zweiten Runde gedraftet, er ist auch Tackle. Es war klar, dass er auch im Team sein wird, weil in der zweiten Draft-Runde sehr viel Geld investiert wird. Manche Teams setzen auf vier Tackles, manche Teams behalten einen Tackle, der auch Guard oder Center spielen kann. Ich habe versucht, dieser vierte Tackle zu werden, aber wir hatten vier andere, die diesen Spot ebenfalls haben wollten. Im Training habe ich gemerkt, dass die Coaches anderen mehr Zeit gegeben haben. Da steht dann meistens schon fest, wer über dir steht im Roster. Deshalb konnte ich das ein bisschen voraussehen.
ran: Wie läuft so ein Roster Cut ab? Werden die Entscheidungen ausführlich erläutert? Kurz und knapp?
Zierer: Am Montag vor der Deadline sind die Roster Cuts gestartet. Da wurden die ersten Spieler entlassen, mit denen man gar nicht mehr zusammenarbeiten wollte. Am Dienstag war dann der Rest dran. Als Spieler wird man angerufen und in die Facility bestellt. Dann redest du kurz mit dem Head Coach oder dem General Manager. Die sagen dir, dass du gecuttet wirst. Du gehst also nur kurz hin, redest mit ihnen, bist wieder raus und weißt, was Sache ist.
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Kilian Zierer: "Coaches sind nie zufrieden"
ran: Sie wurden entlassen, kamen auf die Waiver-Liste und dann in den Practice Squad. Hatten Sie sich Zukunftssorgen gemacht oder war stets klar, dass es mit einem Platz klappt, wenn kein anderes Team zuschlägt?
Zierer: Klar war es nicht. Aber ich habe eine große Chance gesehen, da ich einer der wenigen internationalen Spieler bin und bereits die ganze Offseason lang den internationalen Platz im Kader hatte, der nicht gegen das Roster zählt. Ich hatte eine gute Offseason, ein gutes Trainingslager. Deswegen dachte ich mir, dass sie mich wohl zurückholen werden.
ran: Wie war das Feedback nach der Preseason für Sie? Sie haben ja gute Spielzeit erhalten.
Zierer: Einiges war positiv, einiges aber auch negativ. Coaches sind nie zufrieden. Die wollen immer, dass du besser wirst. Ich selbst war mit meiner Spielweise relativ zufrieden. Es waren natürlich nicht alle Snaps gut. Aber ich habe rund 160 Snaps gespielt und mit der Mehrzahl war ich zufrieden. Ich bin besser geworden, ich habe besser gespielt als letztes Jahr. Ich habe auch ein bisschen mehr Spielzeit auf beiden Seiten bekommen. Letztes Jahr habe ich im ersten Jahr nur Left Tackle gespielt. Dieses Jahr habe ich in der Offseason rechts gespielt, dann im Trainingslager wieder links. Dann in meinem ersten Preseason-Spiel rechts und in meinen letzten zwei wieder links. Ich habe auf jeden Fall gezeigt, dass ich auf beiden Seiten spielen kann. Unter dem Strich war es eine zufriedenstellende Preseason.
ran: Was hat zum Kader gefehlt?
Zierer: Ich vermute, dass sie ihre drei Tackles schon gesetzt hatten. Auf diesem vierten Spot wollten sie jemanden behalten, der auch andere Positionen spielen kann. Ich kann links und rechts spielen. Aber es gibt auch Spieler, die praktisch alle fünf Positionen in der O-Line spielen können.
ran: Ist das NFL-Business tatsächlich so hart und erbarmungslos, wie man es immer wieder hört?
Zierer: Ja, das stimmt schon. Jedes Jahr werden rund 1.200 Spieler gecuttet. Ein bisschen weniger als die Hälfte schafft es in den Practice Squad. Die anderen müssen schauen, dass sie wieder einen Job finden. Das ist hart. Es gibt auch große Unterschiede. Wenn sich ein Top-Quarterback verletzt oder ein paar schlechte Preseason-Spiele hat, dann bleibt er trotzdem im Team. Anderen Spielern kann es passieren, dass sie nach einem schlechten Spiel am nächsten Tag weg sind. Das ist ein hartes Business, aber man weiß, auf was man sich einstellen muss.
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Kilian Zierer: Auf einmal sind sie weg ...
ran: Wie hart ist so ein Tag für das Team? Immerhin sind viele Jungs weg, mit denen man monatelang zusammen trainiert hat.
Zierer: Ich würde sagen, es sind die härtesten Tage in der NFL. Man hat viele Freunde, die seit Monaten neben dir sitzen im Locker Room, und die sind auf einmal einfach weg. Spieler, die ein gutes Camp haben, haben es nicht geschafft, weil sie sich zu einem schlechten Zeitpunkt verletzen und durch jemand anderen ersetzt werden. Die Stimmung ist dann richtig scheiße. Keiner will am Tag der Cuts in der Facility gesehen werden. Ich war wirklich nicht lange da, weil ich auch nicht da sein wollte, um ehrlich zu sein. Es ist schon ein sehr emotionaler Tag.
ran: Sie sind 2018 aufs College gegangen, haben auch für Auburn gespielt, sind im Draft 2023 nicht ausgewählt worden, kamen dann aber bei den Texans unter. Eine verheißungsvolle Preseason wurde dann von einer Knöchelverletzung beendet. Was war für Sie bislang die größte Herausforderung auf dem Weg in die NFL?
Zierer: Was mir am schwersten gefallen ist: Im November 2019 habe ich mir das Kreuzband gerissen, hatte eine OP und bin im Januar in Auburn aufgekreuzt. Das Jahr war wirklich sehr hart. Meine Reha lief nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich habe schlecht gespielt, als ich dann zurückkam. Ich hatte das ganze Jahr über Knieprobleme, wusste nicht, ob ich überhaupt noch spielen kann. Das war die härteste Zeit, weil ich nicht wusste, was auf mich zukommt. Ob ich weiterhin spielen kann, ob ich wieder genauso gut bin wie davor oder ob mein Knie nicht mehr funktioniert.
ran: Hat Sie in der NFL etwas überrascht?
Zierer: Als ich ankam, waren auf einmal Spieler neben mir, die ich vor zehn Jahren im Fernsehen gesehen habe, und das sind ganz normale Menschen. Auf einmal sitze ich neben Stefon Diggs, Laremy Tunsil und Case Keenum in der Kabine und wir reden über irgendeinen Quatsch. Diggs hat seinen Locker direkt neben meinem, mit ihm spreche ich vor und nach dem Training regelmäßig. Ansonsten war alles genauso, wie ich mir vorgestellt habe. Die SEC ist schon sehr ähnlich zu dem, was in der NFL auf einen zukommt.
ran: Was können Sie von Mitspielern lernen, von den Topstars?
Zierer: Am Anfang habe ich mir bei allen abgeschaut, was sie so machen, was bei ihnen funktioniert, was ihre Routine ist. Das ist ein Riesen-Wort in der NFL: Routine. Eine NFL-Saison ist mega lang, 18 Wochen, 17 Spiele. Du musst einfach deine Routine finden. Wie schaut dein Montag aus, wie schaut dein Dienstag aus? Wie schaut dein Spieltag aus? Jeder hat seinen eigenen Plan. Man muss immer ein paar Kleinigkeiten nehmen, die man bei anderen sieht und versuchen, diese in die eigene Routine einzubauen. Wenn es für dich klappt, dann gut, wenn es nicht für dich klappt, dann such‘ was anderes. Das fängt damit an, wie früh du morgens aufstehst und in der Facility bist und irgendwas für deinen Körper machst. Wie bereitest du dich aufs Training vor? Bist du einer der Ersten auf dem Platz? Machst du extra Stretching, extra Übungen oder bist du einer, der als Letzter kommt und direkt bereit fürs Training ist? So geht das immer weiter, durch die ganze Woche. Jeder muss für sich finden, was am besten funktioniert.
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Kilian Zierer: Austausch mit den Deutschen
ran: Wie läuft der Alltag im Practice Squad ab?
Zierer: Es ist eigentlich eins zu eins dasselbe wie bei einem 'normalen' Spieler. Nur an Spieltagen bist du leider nicht auf dem Platz, sondern schaust zu. Der einzige Unterschied ist, dass wir vor dem Spieltag eine extra Gewichtheben-Session haben, weil für uns am Tag danach kein Spiel ansteht. Aber ansonsten ist der Tagesablauf genau der gleiche. Wir haben Meetings mit allen, wir haben Training, wir haben Meetings nach dem Training mit allen zusammen. Von Montag bis Freitag ist es genau derselbe Plan. Samstag und Sonntag sieht es dann ein bisschen anders aus, aber es ist ein sehr ähnlicher Tagesablauf.
ran: Wie ist es speziell bei den Spielen?
Zierer: Das ist immer unterschiedlich. Manchmal reist man zu den Auswärtsspielen mit, manchmal nicht. Bei manchen Heimspielen steht man mit an der Seitenlinie, manchmal kann man aber auch zu Hause bleiben. Es gibt aber auch die Möglichkeit, Heimspiele in der Pressebox zu verfolgen. Am Ende entscheidet das der Head Coach.
ran: Sie haben in der Preseason gegen Jakob Johnson und Julius Welschof gespielt. Gibt es so etwas wie eine WhatsApp-Gruppe der deutschen NFL-Profis? Tauscht man sich aus, gibt Tipps?
Zierer: Eine WhatsApp-Gruppe direkt gibt es nicht. Aber ich habe Julius, mit dem ich davor noch nie geredet habe, in Pittsburgh kennengelernt. Es ist eigentlich total witzig, dass er im selben deutschen Team wie ich gespielt hat, ein Jahr vor mir. Wir kommen aus derselben Gegend. Mit Jakob Johnson habe ich mich davor schon ein bisschen ausgetauscht. Mein Bruder war vor einem Jahr in Stuttgart in seinem Camp. Deswegen kennt man sich schon ein bisschen, auch wenn man nicht viel miteinander redet. Aber jeder Europäer weiß, wo die anderen Europäer in der NFL sind.
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Topverdiener: Surtain setzt neue Cornerback-Bestmarke
NFL: Top-Verdiener nach Positionen George Kittle bleibt ein Niner! Und sein neuer Vertrag macht ihn zum bestbezahlten Tight End der Liga. ran zeigt die Top-Verdiener der einzelnen Positionen. Basis ist das durchschnittliche Jahresgehalt. (Quelle: spotrac.com; Stand: 29. April 2025)
Quarterback 1. Platz: Dak Prescott (Cowboys, Foto) - 60 Millionen US-Dollar über vier Jahre 2. Platz (geteilt): Jordan Love (Packers) - 55 Millionen US-Dollar über vier Jahre 2. Platz (geteilt): Trevor Lawrence (Jaguars) - 55 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 2. Platz (geteilt): Joe Burrow (Bengals) - 55 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 2. Platz (geteilt): Josh Allen (Bills) - 55 Millionen US-Dollar über sechs Jahre
Running Back 1. Platz: Saquon Barkley (Eagles) - 20,6 Millionen US-Dollar über zwei Jahre 2. Platz: Christian McCaffrey (49ers, Foto) - 19 Millionen US-Dollar über zwei Jahre 3. Platz: Jonathan Taylor (Colts) - 14 Millionen US-Dollar über drei Jahre 4. Platz: Alvin Kamara (Saints) - 12,25 Millionen US-Dollar über zwei Jahre 5. Platz: Josh Jacobs (Packers) - 12 Millionen US-Dollar über vier Jahre
Fullback 1. Platz: C. J. Ham (Vikings, Foto) - 4,3 Millionen US-Dollar über zwei Jahre 2. Platz: Alec Ingold (Dolphins) - 4,1 Millionen US-Dollar über drei Jahre 3. Platz: Kyle Juszczyk (49ers) - 4 Millionen US-Dollar über zwei Jahre 4. Platz: Patrick Ricard (Ravens) - 2,9 Millionen US-Dollar über ein Jahr 5. Platz: Nick Bellore (Commanders) - 2,1 Millionen US-Dollar über ein Jahr
Wide Receiver 1. Platz: Ja'Marr Chase (Bengals, Foto) - 40,25 Millionen US-Dollar über vier Jahre 2. Justin Jefferson (Vikings) - 35 Millionen US-Dollar über vier Jahre 3. Platz: CeeDee Lamb (Cowboys) - 34 Millionen US-Dollar über vier Jahre 4. Platz: D.K. Metcalf (Steelers) - 33 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 5. Platz: AJ Brown (Eagles) - 32 Millionen US-Dollar über drei Jahre
Tight End 1. Platz: George Kittle (49ers) - 19,1 Millionen US-Dollar über vier Jahre 2. Platz: Trey McBride (Cardinals, Foto) - 19 Millionen US-Dollar über vier Jahre 3. Platz: Travis Kelce (Chiefs, Foto) - 17,1 Millionen US-Dollar über zwei Jahre 4. Platz: T. J. Hockenson (Vikings) - 16,5 Millionen US-Dollar über vier Jahre 5. Platz: Dallas Goedert (Eagles) - 14,3 Millionen US-Dollar über vier Jahre
Offensive Tackle 1. Platz: Tristan Wirfs (Buccaneers, Foto) - 28,1 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 2. Platz: Penei Sewell (Lions) - 28 Millionen US-Dollar über vier Jahre 3. Platz: Trent Williams (49ers) - 27,6 Millionen US-Dollar über drei Jahre 4. Platz: Christian Darrisaw (Vikings) - 26 Millionen US-Dollar über vier Jahre 5. Platz (geteilt): Laremy Tunsil (Commanders) - 25 Millionen US-Dollar über drei Jahre 5. Platz (geteilt): Lane Johnson (Eagles) - 25 Millionen US-Dollar über zwei Jahre
Guard 1. Platz: Trey Smith (Chiefs) - 23,4 Millionen US-Dollar über ein Jahr 2. Platz: Landon Dickerson (Eagles, Foto) - 21 Millionen US-Dollar über vier Jahre 3. Platz: Chris Lindstrom (Falcons) - 20,5 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 4. Platz (geteilt): Robert Hunt (Panthers) - 20 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 4. Platz (geteilt): Quenton Nelson (Colts) - 20 Millionen US-Dollar über vier Jahre
Center 1. Platz: Creed Humphrey (Chiefs, Foto) - 18 Millionen US-Dollar über vier Jahre 2. Platz (geteilt): Elgton Jenkins (Packers) - 17 Millionen US-Dollar über vier Jahre 2. Platz (geteilt): Cam Jurgens (Eagles) - 17 Millionen US-Dollar über vier Jahre 4. Platz: Drew Dalman (Bears) - 14 Millionen US-Dollar über drei Jahre 5. Platz: Frank Ragnow (Lions) - 13,5 Millionen US-Dollar über vier Jahre fünf Jahre
Defensive End 1. Platz: Myles Garrett (Browns) - 40 Millionen US-Dollar über sechs Jahre 2. Platz: Maxx Crosby (Raiders) - 35,5 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 3. Platz: Nick Bosa (49ers, Foto) - 34 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 4. Platz: Milton Williams (Patriots) - 26 Millionen US-Dollar über vier Jahre 5. Platz: Montez Sweat (Bears) - 24,5 Millionen US-Dollar über vier Jahre
Defensive Tackle 1. Platz: Chris Jones (Chiefs) - 31,8 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 2. Platz: Christian Wilkins (Raiders) - 27,5 Millionen US-Dollar über vier Jahre 3. Platz: Nnamdi Madubuike (Ravens) - 24,5 Millionen US-Dollar über vier Jahre 4. Platz: Alim McNeill (Lions, Foto) - 24,25 Millionen US-Dollar über vier Jahre 5. Platz (geteilt): Derrick Brown (Panthers) - 24 Millionen US-Dollar über vier Jahre 5. Platz (geteilt): Quinnen Williams (Jets) - 24 Millionen US-Dollar über vier Jahre
Outside Linebacker 1. Danielle Hunter (Texans, Foto) - 35,6 Millionen US-Dollar über ein Jahr 2. Platz: Josh Hines-Allen (Jaguars) - 28,3 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 3. Platz: Brian Burns (Giants) - 28,2 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 4. Platz: T.J. Watt (Steelers) - 28 Millionen US-Dollar über vier Jahre 5. Platz: Rashan Gary (Packers) - 24 Millionen US-Dollar über vier Jahre
Inside Linebacker 1. Platz: Roquan Smith (Ravens, Foto) - 20 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 2. Platz: Fred Warner (49ers) - 19 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 3. Platz: Tremaine Edmunds (Bears) - 18 Millionen US-Dollar über vier Jahre 4. Platz: Zack Baun (Eagles)- 17 Millionen US-Dollar über drei Jahre 5. Platz (geteilt): Jamien Sherwood (Jets) - 15 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 5. Platz (geteilt): Nick Bolton (Chiefs) - 15 Millionen US-Dollar über drei Jahre
Cornerback 1. Platz: Derek Stingley Jr. (Texans, Foto) - 30 Millionen US-Dollar über drei Jahre 2. Jaycee Horn (Panthers) - 25 Millionen US-Dollar über fünf Jahre 3. Platz: Jalen Ramsey (Dolphins) - 24,1 Millionen US-Dollar über drei Jahre 4. Platz: Patrick Surtain II (Broncos) - 24 Millionen US-Dollar über vier Jahre 5. Platz: Jaire Alexander (Packers) - 21 Millionen US-Dollar über vier Jahre
Safety 1. Platz: Kerby Joseph (Lions) - 21,5 Millionen US-Dollar über vier Jahre 2. Platz: Antoine Winfield Jr. (Buccaneers, Foto) - 21 Millionen US-Dollar über vier Jahre 3. Platz: Derwin James (Chargers) - 19,13 Millionen US-Dollar über vier Jahre 4. Platz: L'Jarius Sneed (Titans) - 19,1 Millionen US-Dollar über vier Jahre 5. Platz: Minkah Fitzpatrick (Steelers) - 18,4 Millionen US-Dollar über vier Jahre
Kicker 1. Platz: Harrison Butker (Chiefs, Foto) - 6,4 Millionen US-Dollar über vier Jahre 2. Platz (geteilt): Justin Tucker (Ravens) - 6 Millionen US-Dollar über vier Jahre 2. Platz (geteilt): Jake Elliott (Eagles) - 6 Millionen US-Dollar über vier Jahre 4. Platz: Cameron Dicker (Chargers) - 5,501 Millionen US-Dollar über vier Jahre 5. Platz: Graham Gano (Giants) - 5,5 Millionen US-Dollar über drei Jahre
Punter 1. Platz: Michael Dickson (Seahawks, Foto) - 3,7 Millionen US-Dollar über vier Jahre 2. Platz: Jack Fox (Lions) - 3,5 Millionen US-Dollar über vier Jahre 3. Platz: Bryan Anger (Cowboys) - 3,2 Millionen US-Dollar über zwei Jahre 4. Platz (geteilt): A. J. Cole (Raiders, vier Jahre), Logan Cooke (Jaguars, vier Jahre), Cameron Johnston (Steelers, drei Jahre), Tommy Townsend (Texans, zwei Jahre), JK Scott (Chargers, zwei Jahre), Jamie Gillen (Giants, drei Jahre), Riley Dixon (Bucs, zwei Jahre) - jeweils 3 Millionen US-Dollar
Long Snapper 1. Platz: James Winchester (Chiefs) - 1,65 Millionen US-Dollar über zwei Jahre 2. Platz: Reid Ferguson (Bills) - 1,625 Millionen US-Dollar über vier Jahre 3. Platz: Luke Rhodes (Colts, Foto) - 1,616 Millionen US-Dollar über vier Jahre 4. Platz: Zach Wood (Saints) - 1,578 Millionen US-Dollar über vier Jahre 5. Platz: Joe Cardona (Patriots) - 1,575 Millionen US-Dollar über vier Jahre
ran: Sie haben hautnah erlebt, wie sich die Texans von einem Verlierer-Team zu einem Playoff-Contender entwickelt haben. Was sind die Erfolgsgeheimnisse in Houston?
Zierer: Man braucht den richtigen Head Coach, den richtigen General Manager und den richtigen Quarterback. Das haben die Texans aktuell mit DeMeco Ryans, Nick Caserio und C.J. Stroud. Wenn du so eine Kombination hast und die Spieler, die man braucht, gesund bleiben, dann hat man eine Chance. Das haben wir im letzten Jahr bewiesen.
ran: Was zeichnet den Coach aus?
Zierer: Ihn zeichnet am meisten aus, dass er selbst Spieler war. Er war ein Zweitrunden-Pick, ein Defensive-Rookie of the Year, zweimaliger Pro Bowler. Er wurde von den Texans gedraftet und hat sechs Jahre hier gespielt. Wenn man einen Head Coach hat, der genau dasselbe durchgemacht hat wie du als Spieler gerade, dann ist das Verständnis ein bisschen anders.
ran: Wie sehen Sie das Team aufgestellt mit Quarterback C.J. Stroud in seinem zweiten Jahr und Neuzugängen wie Diggs?
Zierer: Ich denke, dass wir bereit für den nächsten Schritt sind. Wir haben einen Großteil unserer Spieler vom letzten Jahr behalten. Und mit den Spielern, die wir geholt haben, um Abgänge zu ersetzen, haben wir auf jeden Fall eine sehr gute Chance. Ich glaube, unser Team schaut sehr stark aus. Wir haben einen Top-Quarterback, einen Top-Coach. Wir haben einen der besten Quarterback-Beschützer, ein unfassbares Receiving-Corps. Wir sind wirklich gut ausgerüstet. Alle müssen gesund und fit bleiben. Dann denke ich, dass wir auf jeden Fall den nächsten Schritt machen können.
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Kilian Zierer: Texans jede Woche Favorit
ran: Wo sehen Sie die Schwächen bei den Texans?
Zierer: Das ist eine gute Frage. Ich kann es nicht beantworten. Keine Ahnung. In einem Top-Team Schwächen zu finden, ist so unfassbar schwer, weil jeder gut ist. Deshalb weiß ich gar nicht, wo unsere Schwächen sind. Aber selbst wenn, würde ich unsere Schwächen niemals verraten.
ran: Was ist in der neuen Saison für die Texans konkret drin?
Zierer: Vorhersagen will ich in dem Sinne gar nicht machen, weil in der NFL alles passieren kann. Man kann Spieler mit einer Verletzung verlieren und auf einmal sieht es ganz anders aus. Ich hoffe einfach, dass wir gesund bleiben. Wir hatten letztes Jahr so viele verletzte Spieler, und dass trotzdem so eine erfolgreiche Saison hatten, war unfassbar. Wenn es so bleibt, wie es jetzt ist, wenn wir gesund bleiben, dann haben wir jede Woche eine Chance, das Spiel zu gewinnen. Ich würde uns auch jede Woche als Favorit sehen. Deshalb würde ich es Woche für Woche nehmen.
ran: Was glauben Sie, wer am Ende den Super Bowl holt?
Zierer: Wir natürlich (lacht).
ran: Was sind denn Ihre kurz- und mittelfristigen Ziele bei den Texans?
Zierer: Meine Ziele sind auf jeden Fall, besser zu werden. Ich darf weiterhin mittrainieren. Ich muss den nächsten Schritt machen und möchte es eines Tages ins Team schaffen.
ran: Es besteht ja die Möglichkeit, an Spieltagen hochgezogen zu werden. Machen Sie sich Hoffnungen oder ist das erst einmal unrealistisch?
Zierer: Indirekt mache ich mir durchaus Hoffnungen. Ich habe es letztes Jahr gesehen. Wir hatten so viele Verletzungen auf der Tackle-Position, dass wir in Woche vier jemanden aus dem Practice Squad geholt haben. Er hat dann als Left Tackle gespielt, obwohl er die ganze Offseason Right Tackle war. Er war dann unser Starter. Ich will aber nicht, dass sich jemand vor mir verletzt. Ich hoffe, jeder bleibt fit. Ich denke aber, dass ich in der Preseason gezeigt habe, dass ich für den Fall der Fälle bereit bin.
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NFL: Die Team-Captains der 32 Franchises 2024 - Broncos machen Rookie Bo Nix zum Kapitän
Die Team-Captains der 32 Franchises 2024 Viele NFL-Teams haben mehrere Kapitäne - nicht jedoch alle. Die meisten tragen ein Abzeichen auf ihrer Brust. Die Anzahl der Sterne zeigt die Anzahl der Jahre, in denen ein Spieler bereits Kapitän war. ran zeigt die Spielführer jeder Mannschaft.
Chicago Bears QB Caleb Williams, WR DJ Moore, TE Cole Kmet, TE Marcedes Lewis, LB Tremaine Edmunds, LB T.J. Edwards, CB Jaylon Johnson, S Kevin Byard III
Cincinnati Bengals S Vonn Bell, LB Germain Pratt, OT Orlando Brown Jr, K Evan McPherson, LB Akeem Davis-Gaither, DE Sam Hubbard, QB Joe Burrow, C Ted Karras
Indianapolis Colts LB Zaire Franklin, C Ryan Kelly, CB Kenny Moore II, G Quenton Nelson, WR Michael Pittman Jr., QB Anthony Richardson, RB Jonathan Taylor, DT DeForest Buckner
Miami Dolphins QB Tua Tagovailoa, FB Alec Ingold, WR Tyreek Hill, OL Terron Armstead, DB Jalen Ramsey, LB David Long Jr., DT Zach Sieler, DL Calais Campbell
Minnesota Vikings QB Sam Darnold, FB C.J. Ham, WR Justin Jefferson, OT Brian O'Neill, S Joshua Metellus, DT Harrison Phillips and SS Harrison Smith, Andrew LS DePaola
San Francisco 49ers LT Trent Williams, LB Fred Warner, TE George Kittle, WR Deebo Samuel Sr., QB Brock Purdy, DL Nick Bosa, RB Christian McCaffrey, FB Kyle Juszczyk.