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NFL: Die Cincinnati Bengals lernen einfach nicht aus ihren Fehlern - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 12.06.2025
  • 09:37 Uhr
  • Tim Rausch

Die neue NFL-Saison steht vor der Tür. Doch die Bengals plagen alte Sorgen. Auch die aktuellsten Entwicklungen sorgen für Verwirrung. Ein Kommentar.

von Tim Rausch

Ein Blick zu den Buchmachern verrät: So schlecht sind die Chancen der Cincinnati Bengals auf einen Sieg im Super Bowl offenbar gar nicht. Lediglich sechs Teams haben eine niedrigere Quote.

Und dass, obwohl die Bengals in den letzten zwei Jahren die Playoffs nur von der Couch aus verfolgten. Die Wettanbieter trauen dem Team von Head Coach Zac Taylor also einiges zu in der kommenden Spielzeit.

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Das Wichtigste in Kürze

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Aus gutem Grund: Quarterback Joe Burrow zählt zu den besten Spielern auf seiner Position, wurde vergangene Saison - trotz des mäßigen Teamerfolges - als Kandidat für den MVP gehandelt. Superstar Ja'Marr Chase und Tee Higgins bilden vielleicht das stärkste Receiver-Duo der Liga.

Doch der schimmernde Glanz der Offensive mit den talentierten und großen Namen verdeckt das wacklige Gerüst, auf dem die Bengals erneut aufbauen. Denn auch in dieser Offseason bleiben einige Baustellen offen.

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NFL: Fragezeichen in der O-Line der Bengals

Seit Jahren ist die Offensive Line der Bengals eine Problemzone. Einige der Defizite werden von der individuellen Klasse von Joe Burrow kaschiert, der Bälle schnell los wird und sich auch in schmalen Pockets gut bewegen kann.

Doch Burrow steckte in den letzten Saisons immer wieder Sacks ein. Er zeigte zudem eine gewisse Verletzungsanfälligkeit, die es mit besserem Schutz durch die O-Line hätte zu minimieren gelten müssen.

Die etwas sperrig geschriebene Statistik "Pass-Block-Winrate" zeigt - einfach gesagt - auf, wie gut die Offensive Line gegen Pass Rusher blockt. Die Bengals belegten in der abgelaufenen Saison den letzten Platz.

Und doch blieben Investitionen aus. Routinier Lucas Patrick kam von den New Orleans Saints und ist qualitativ eher ein solider Backup. Dylan Fairchild ist ein athletischer Drittrunden-Pick, der noch einige Entwicklungsschritte gehen muss. Beide könnten mangels Alternativen am ersten Spieltag als Starter auf dem Rasen stehen - nicht ideal.

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Cincinnati Bengals: Hendrickson-Situation ungeklärt

Stichwort Investitionen: Es ist natürlich aus Team-Sicht verständlich, dass nicht jeder Spieler mit langfristigen und teuren Verträgen ausgestattet werden kann, gar keine Frage!

Aber das aktuelle Kader-Management sorgt definitiv für Verwirrung - nicht nur in der Offensive Line, sondern auch in der Defensive.

Dass die Zukunft von Star-Defender Trey Hendrickson bei den Bengals ungewiss ist, ist keine Neuigkeit. Seit Monaten wird öffentlich über einen Trade diskutiert. Auch hier gelang es den Bengals nicht, frühzeitig Klarheit zu schaffen. Sie hätten ihn rund um den Draft traden können oder sie hätten ihm einen neuen Vertrag unterbreiten können.

Doch stattdessen bleibt die Personalie in der Schwebe, Hendrickson nimmt nicht an den Trainingseinheiten teil. Gleiches gilt für seinen prädestinierten Nachfolger Shemar Stewart.

Schwierige Planungen für Defensive

Der Erstrunden-Pick konnte sich bisher nicht auf einen Kontrakt mit seinem neuem Team einigen.

Nun entließen die Bengals auch noch Defense-Captain Germaine Pratt. Für die Planungen des neuen Defensive Coordinators Al Golden dürfte das alles andere als optimal sein.

Die Defense der Bengals erlebte eine Katastrophen-Saison und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass Cincinnati die Playoffs - trotz Burrows Leistungen - verpassten. Die wenigen Stützen so zu vergraulen oder herzuschenken, könnte sich rächen.

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Joe Burrow kann es nicht alleine richten

Denn am Ende fällt die fehlende Qualität auf den anderen Positionen einem Spieler besonders auf die Füße: Joe Burrow.

Die Bengals haben etwas, was viele Teams seit Jahren - einige sogar seit Jahrzehnten - suchen: Einen sehr guten Franchise-Quarterback.

Und dennoch stehen sie sich seit einiger Zeit selbst im Weg, erkennen klare Lücken im Kader zu spät und wirken in vielen Bereichen des Spieler-Managements unvorbereitet und ohne klaren Plan.

Burrows Glanz kann eine rissige Fassade nicht ewig überstrahlen. Und Fehler wiederholen sich, wenn man nicht draus lernt. Darauf kann man sicherlich auch wetten.

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