NFL - Julius Welschof von den Pittsburgh Steelers: Darum ist Russell Wilson der unumstrittene Anführer
Veröffentlicht: 08.12.2024
13:28 Uhr
Andreas Reiners
Julius Welschof spricht im ran-Interview über seine Rückkehr zu den Pittsburgh Steelers, die Schwierigkeiten, den Groove zu finden, das Erfolgsgeheimnis des Teams und Thanksgiving im Man Cave von Mike Tomlin.
Nein, lange überlegen musste Julius Welschof nicht.
Es lagen zwar mehrere Angebote vor, nachdem er nach seiner Knieverletzung wieder fit war. Darunter war auch eines der Detroit Lions, die bereits im Frühjahr Interesse gezeigt hatten. Und die stehen aktuell bei 12-1.
Denn auch mit dem Team, bei dem er eine starke NFL-Preseason spielte, ehe er sich verletzte, kann er nicht nur die Playoffs schaffen, sondern in der jüngsten Form von Russell Wilson und Co. auch auf eine Super-Bowl-Chance hoffen. Vor dem Divisions-Duell mit den Cleveland Browns (ab 19:00 Uhr im Liveticker) sind die Steelers mit 9-3 Tabellenführer der AFC North.
Wir haben uns mit dem deutschen Linebacker über seine Situation bei den Steelers, die Schwierigkeiten, den Groove zu finden, das Erfolgsgeheimnis des Teams und Thanksgiving im Man Cave von Mike Tomlin unterhalten.
Julius Welschof: Thanksgiving im Man Cave von Mike Tomlin
ran: Julius Welschof, die Pittsburgh Steelers haben Sie nach Ihrer Knieverletzung zurückgeholt, Sie sind seit letzter Woche wieder im Practice Squad. Wie war die Begrüßung durch die Teamkollegen?
Julius Welschof: Es waren viele überrascht, dass ich wieder da bin. Najee Harris musste zweimal hinschauen, als er an mir vorbeilief. Aber es haben sich alle sehr gefreut. Das war ein bisschen wie bei einem Klassentreffen.
Welschof: Der hat mich Thanksgiving zu sich nach Hause eingeladen. Das war cool, das kann auch nicht jeder von sich behaupten (lacht). Er hatte im Team-Meeting dazu eingeladen, dass jeder zwischen 16 und 20 Uhr kommen kann. Und da ich gerade wieder frisch da war, habe ich die Einladung angenommen.
ran: Darf man die überhaupt ablehnen?
Welschof: Thanksgiving ist in den USA heilig, da machen die meisten etwas mit der Familie, und das ist auch völlig in Ordnung, auch wenn der Coach einlädt. Eine Absage gilt nicht als Affront oder so. Das war vor allem für Leute wie mich gedacht, die nichts hatten, wo sie hingehen konnten. Und dann dachte ich mir: Warum nicht?
ran: Wie viele waren da?
Welschof: Ich war zunächst ehrlich gesagt etwas nervös, denn ich wollte auch nicht der Einzige sein, der dort hingeht. Ich war deshalb auch nicht sofort um 16 Uhr da, sondern etwas später. Aber dann waren einige Coaches dabei, und auch ein paar Spieler.
ran: Und wie ist Thanksgiving bei Coach Tomlin?
Welschof: Sehr cool, sehr entspannt. Ich habe seine Familie kennengelernt. Wir waren in seinem Man Cave mit Billardtisch, Bar und Fernseher und haben uns natürlich die Lions angeschaut. Und da hat man gemerkt, dass er eben auch einfach ein großer Fan des Sports ist. Er war sehr emotional, hat eine grundsätzliche Begeisterung gezeigt, die beeindruckend ist. Bei einigen Plays ist er richtig emotional geworden.
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Julius Welschof: Steelers wollten ihn unbedingt zurück
ran: Emotional waren auch die vergangenen Wochen für Sie, als Sie eine starke Preseason gespielt, sich dann aber verletzt haben. Wie lief denn die Rückkehr ab?
Welschof: Ich hatte ein Injury-Settlement mit den Steelers über acht Wochen unterschrieben. In der Zeit konnte mich kein anderes Team verpflichten. Danach war ich wieder auf dem Markt, außer für die Steelers. Die mussten offiziell nochmal weitere drei Wochen warten. Das ist von der NFLPA zum Schutz der Spieler so geregelt, damit Teams einen nach einer Verletzung nicht zu früh zurückholen. Und die Steelers haben sich bereits direkt am ersten möglichen Tag, also deutlich vor ihrer Frist, gemeldet und gesagt, dass sie mich zurückholen wollen.
ran: Die Lions waren ja rund um den Draft schon interessiert. Haben Sie, auch angesichts der sportlichen Situation, zweimal nachgedacht?
Welschof: Ja, das ist ein Team, das ich sehr interessant finde. Aber man muss klar sagen: Omar Khan, der General Manager der Steelers, hat sein Wort gehalten, er hatte direkt nach der Verletzung gesagt, dass sie mich zurückholen, wenn ich wieder fit bin. Und er war auch einer der Ersten, die überhaupt an mich geglaubt haben. Und da wollte ich nichts kaputt machen. Mir hat es bei den Steelers ja auch sehr gut gefallen. Gut ist aber, dass ich weiß, wer grundsätzlich Interesse hat – falls es bei den Steelers dann doch nicht klappen sollte.
ran: Was macht denn das verletzte Knie?
Welschof: Ich bin wieder fit. Aber ich war positiv überrascht, weil es unter Belastung keinerlei Probleme gab, keine Nebenwirkungen sozusagen.
ran: Wie sieht Ihr Alltag im Practice Squad aus?
Welschof: Ich trainiere ganz normal mit dem Team mit, mache alle Meetings mit, nur dass mein offizieller Titel "Practice Squad" ist. Außerdem habe ich ein Workout im Kraftraum mehr pro Woche. Bei Auswärtsspielen fahren wir nicht mit, und bei Heimspielen sitzen wir auf der Tribüne. Jedes Team regelt das anders.
NFL 2025 - Quarterback Ranking vor Week 11: Mahomes rutscht weiter ab, Darnold überholt Allen
NFL: Quarterback-Ranking vor Week 11 DieNFL-Saison ist in vollem Gange. Während manche Quarterbacks überzeugen, tun sich andere - teilweise auch erfahrene - Spielmacher schwer. Die 32 Starting Quarterbacks am 11. Spieltag im Power Ranking.
Platz 32: Dillon Gabriel (Cleveland Browns) Auch bei der Niederlage gegen die New York Jets konnte Dillon Gabriel nicht wirklich Eigenwerbung betreiben. Immerhin kam er auf zwei Touchdown-Pässe ohne Interception. Doch die Rufe nach Shedeur Sanders kann er nicht zum Verstummen bringen. Ein weiterer Quarterback-Tausch wäre alles andere als eine Überraschung.
Platz 31: Tyler Shough (New Orleans Saints) Nach dem durchaus ordentlichen Starter-Debüt in der Woche zuvor holte Tyler Shough bei seinem zweiten Einsatz von Beginn an seinen ersten Sieg. Zwei Touchdown-Pässe steuerte er gegen die Carolina Panthers bei, blieb ohne Interception. So sammelt er Argumente für eine Chance auch über diese Saison hinaus.
Platz 30: Cam Ward (Tennessee Titans) In der Bye Week konnte sich Cam Ward noch einmal sammeln. Die Umstände werden nicht besser, zuletzt war aber bei ihm persönlich bereits eine positive Entwicklung zu erkennen. Bleibt zu hoffen, dass ihn das erste Spiel ohne Interception seit Week 2 beflügelt.
Platz 29: Justin Fields (New York Jets) Viel läuft weiterhin nicht zusammen bei Justin Fields. Seine Ablösung scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Head Coach Aaron Glenn vertraut ihm aber weiter, wofür er mittlerweile auch mit den ersten Siegen belohnt wurde. Die kleine Siegesserie endete aber zum Auftakt von Week 11 bei den Patriots, bei der Niederlage verbuchte Fields immerhin je einen Passing- und Rushing-Touchdown.
Platz 28: Jameis Winston (New York Giants) Im "Big Apple" gibt es nicht nur einen Head-Coach-Wechsel, sondern auch einen Quarterback-Tausch. Jameis Winston rauscht von der Nummer drei zum Starterjob, nachdem Mike Kafka ihn im Depth Chart an Russell Wilson vorbeischob und Jaxson Dart Week 11 im Concussion Protocol verbringen muss. Für den einstigen First Overall Pick wird es das Giants-Debüt. Es gibt sicher bessere Umstände für einen Neustart.
Platz 27: Davis Mills (Houston Texans) Weil C.J. Stroud sich nicht rechtzeitig von seiner Gehirnerschütterung erholt hat, darf Davis Mills zum zweiten Mal nacheinander starten. Gegen die Jacksonville Jaguars agierte er grundsolide, lieferte zwei Touchdown-Pässe bei einer Interception und einen Lauf in die Endzone. So kann es weitergehen.
Platz 26: Geno Smith (Las Vegas Raiders) Es geht weiter wenig bei Geno Smith im Raiders-Trikot. Auch gegen die Denver Broncos blieb er ohne Score - bereits zum dritten Mal in den vergangenen fünf Spielen. Der Routinier wirkt in "Sin City" weiterhin wie der deutlich schlechtere Zwillingsbruder des einstigen Seahawks-Quarterbacks.
Platz 25: Marcus Mariota (Washington Commanders) Marcus Mariotas Zahlen stimmten gegen die Detroit Lions mit zwei Touchdown-Pässen ohne Pick. Allein: Für einen Sieg reichte es erneut nicht. Zwar ist fraglich, ob ein fitter Jayden Daniels tatsächlich an seine Rookie-Saison anknüpfen könnte, der eigentliche Starter hat aber zumindest bewiesen, dass er das Team auch 2025 zu Siegen dirigieren kann.
Platz 24: Bryce Young (Carolina Panthers) Week 10 war mit der Niederlage gegen die New Orleans Saints zweifellos ein Rückschlag für die Panthers und auch für Bryce Young. Zwar war seine Passquote sehr ordentlich, allerdings leistete sich der einstige First Overall Pick erneut eine Interception, ohne einen Score aufzulegen. Es bleibt ein Auf und Ab.
Platz 23: Tua Tagovailoa (Miami Dolphins) Zum überraschenden Sieg über die Buffalo Bills trug Tua Tagovailoa zwei Touchdown-Pässe und eine starke Quote durch die Luft bei. Zwar fanden nur sechs seiner Würfe nicht das Ziel, allerdings wurden gleich zwei davon zu Interceptions. Es war also ein weiterer wilder Auftritt des Hawaiianers, dessen Zeit in Florida sich wohl dem Ende neigt.
Platz 22: J.J. McCarthy (Minnesota Vikings) Der Auftritt beim Sieg bei den Detroit Lions hätte für J.J. McCarthy nach wochenlanger Verletzungspause eine Basis sein können. Doch an die soliden Werte konnte er gegen die Baltimore Ravens ganz und gar nicht anknüpfen. Nicht einmal jeder zweite Pass kam an, gleich zwei wurden von der Defense abgefangen.
Platz 21: Trevor Lawrence (Jacksonville Jaguars) Es ist nicht die Saison von Trevor Lawrence. Das zeigte sich auch bei der Niederlage bei den Houston Texans. Der einstige First Overall Pick kam nie in seinen Rhythmus, stand am Ende mit einem Touchdown-Pass und einer Interception da. Damit bleibt es dabei: Nur in zwei Spielen gelangen ihm mehr als ein Score durch die Luft.
Platz 20: Jacoby Brissett (Arizona Cardinals) Dass er Kyler Murray zumindest vorerst den Rang abgelaufen hat, scheint Jacoby Brissett nicht unbedingt beflügelt zu haben. Zwar blieb er seiner Serie auch gegen die Seattle Seahawks treu und warf zum vierten Mal am Stück zwei Touchdown-Pässe, doch die Passquote von 50 Prozent lag deutlich unter seinen früheren Werten. Dazu kommt: Die Scores gelangen erst, als das Spiel bereits verloren war.
Platz 19: Michael Penix (Atlanta Falcons) Berlin war zumindest aus sportlicher Sicht für Michael Penix und die Falcons keine Reise wert. Denn die Niederlagen-Serie setzte sich gegen die Indianapolis Colts fort. Auch der Quarterback konnte nicht an die Leistungen der Vorwochen anknüpfen, blieb bei einem Touchdown-Pass aber zumindest erneut ohne Interception.
Platz 18: Joe Flacco (Cincinnati Bengals) Bislang ist es immer das gleiche Lied: Joe Flacco scheitert nicht an der gegnerischen, sondern an der eigene Defense. Obwohl er in drei Spielen für die Bengals bereits neun Touchdowns auflegte, gelang nur ein Sieg. Dennoch erhärtet sich das Gefühl: Hier ist der richtige Mann am richtigen Ort, bis Joe Burrow wieder zurückkehrt.
Platz 17: Caleb Williams (Chicago Bears) Die Konstanz bleibt das Problem von Caleb Williams, aber gegen die New York Giants blieb er erneut ohne Pick. Stattdessen lieferte er einen Score durch die Luft und einen über den Boden. Der First Overall Pick des Jahres 2024 zeigt aktuell Leistungen, auf die sich aufbauen lässt.
Platz 16: Brock Purdy (San Francisco 49ers) Auch wenn Mac Jones ihn mehr als ordentlich vertreten hat, sehnen die 49ers das Comeback von Brock Purdy herbei. Nun ist es also so weit. Die Zehenverletzung ist auskuriert, erstmals seit Week 4 soll der einstige "Mr. Irrelevant" die Offense der Kalifornier wieder anführen. Seine Bilanz von vier Touchdown-Pässen bei vier Interceptions ist auf jeden Fall ausbaufähig.
Platz 15: Bo Nix (Denver Broncos) Seine Leistung in Week 10 war alles andere als ein Glanzstück von Bo Nix. Erstmals seit Week 1 warf er wieder zwei Interceptions. Zu seinem Glück hielt die Defense der Broncos die Las Vegas Raiders weitgehend von der Endzone fern, so dass ein eigener Touchdown-Pass genügte, um den mühsamen Sieg einzutüten. Dennoch es muss mehr kommen. Vor allem die 6,1 Yards pro Passversuch werden nur von Cam Ward und Bryce Young unterboten.
Platz 14: Aaron Rodgers (Pittsburgh Steelers) Aaron Rodgers spielte in Week 10 gegen die Los Angeles Chargers gar nicht wie Aaron Rodgers. Gleich zwei Interceptions unterliefen dem "Gunslinger", der auch nur 16 von 31 Pässen anbrachte. Der einzige Score gelang ihm in der Garbage Time. Damit war die dürftigste Darbietung im Steelers-Dress komplett.
Platz 13: Jordan Love (Green Bay Packers) So langsam muss Jordan Love Fragen beantworten. Wo ist das schon gezeigte Selbstverständnis hin? Was läuft schief in seiner Offense? Sicher ist: Aktuell reicht es nicht für die Top 10 im Quarterback-Ranking. Wie schon gegen die Carolina Panthers blieb er auch gegen die Philadelphia Eagles ohne eigenen Score, beendete das Spiel mit seiner schlechtesten Passquote der Saison.
Platz 12: Dak Prescott (Dallas Cowboys) Bei Dak Prescott kam die Bye Week zur rechten Zeit. In den vorigen Wochen hatte der einstige MVP-Kandidat seine Leichtigkeit gänzlich verloren, brachte bei den jüngsten beiden Niederlagen nur einen Touchdown-Pass an, warf aber drei Interceptions. Jetzt war Zeit, den Wurfarm neu zu justieren - im Idealfall auf das Level der Wochen vier bis sieben.
Platz 11: Baker Mayfield (Tampa Bay Buccaneers) Auch wenn es sich komisch anhören mag: Für Baker Mayfield war die Niederlage gegen die New England Patriots ein Schritt in die richtige Richtung. Er führte die personell gebeutelte Offense wieder wie zu besten Zeiten an, legte gleich drei Touchdowns durch die Luft auf. Schwächephase überwunden?
Platz 10: Daniel Jones (Indianapolis Colts) Jetzt wissen wir: Daniel Jones kann es auch in Deutschland. Nachdem er im Trikot der New York Giants 2024 in München enttäuscht hatte und danach seinen Starterjob verlor, verhalf er den Colts in Berlin mit starker Passquote zum Overtime-Sieg über die Atlanta Falcons. Neben einem Touchdown-Pass unterlief ihm auch eine Interception, mit 53 Rushing Yards stellte er aber auch einen persönlichen Saison-Rekord auf.
Platz 9: Jalen Hurts (Philadelphia Eagles) Nicht nur die Eagles bezwangen die Green Bay Packers, auch Jalen Hurts entschied das Quarterback-Duell mit Jordan Love für sich. Sowohl bei der Passquote als auch bei den Passing Yards hatte er die Nase vorn, warf zudem einen Touchdown-Pass. Ganz nach dem Motto: Ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss.
Platz 8: Jared Goff (Detroit Lions) Bei den Lions und Jared Goff läuft es so sehr wie aus einem Guss, als wären Team und Quarterback füreinander geschaffen. Auch in dieser Saison gibt der Playmaker dem Team aus "Motor City" genau das, was es braucht. Beim nie gefährdeten Sieg bei den Washington Commanders waren das unter anderem drei Touchdown-Pässe. Auch wenn die Umstände nahezu perfekt sind, sind Goffs Leistungen keineswegs selbstverständlich.
Platz 7: Justin Herbert (Los Angeles Chargers) Für Justin-Herbert-Verhältnisse war seine Ausbeute beim Sieg über die Pittsburgh Steelers beinahe schon diskret. Einen Score legte er durch die Luft auf, blieb erstmals seit drei Spielen wieder ohne Interception. Mehr brauchte es am Ende auch nicht, um den Konkurrenten im Rennen um die Playoff-Tickets in die Schranken zu weisen.
Platz 6: Patrick Mahomes (Kansas City Chiefs) Nach dem überschaubaren Auftritt gegen die Buffalo Bills konnten nicht nur die Kansas City Chiefs, sondern auch Patrick Mahomes die folgende Bye Week bestens gebrauchen. Denn es braucht umso mehr "Mahomes Magic", um die durchwachsene Halbzeit-Bilanz in dieser Regular Season wettzumachen und möglichst noch den Division-Titel einzufahren.
Platz 5: Lamar Jackson (Baltimore Ravens) Lamar Jackson läuft wieder und es läuft wieder bei den Ravens. Auch im zweiten Spiel nach seiner Verletzungspause führte er sein Team zum Sieg, nach der Gala in Miami mussten es gegen die Minnesota Vikings aber auch mal nur ein Touchdown-Pass sowie eine normale Passquote von 58,6 Prozent - seine schlechteste in dieser Saison - tun.
Platz 4: Drake Maye (New England Patriots) Drake Maye ist der Shootingstar unter den Quarterbacks. Seine starken Auftritte Woche für Woche erinnern an beste Patriots-Zeiten, auch beim Sieg gegen die Jets spielte er stark. Kaum zu glauben, dass er erst seine zweite NFL-Saison spielt. Aber auch ein anderer großer Playmaker der Franchise startete bekanntlich blitzschnell durch.
Platz 3: Josh Allen (Buffalo Bills) Es war kein schlechtes Spiel, das Josh Allen bei den Miami Dolphins ablieferte. Allerdings kamen seine beiden Scores durch die Luft zu spät, dazu warf er kurz vor der Endzone eine Interception. Die Tendenz spricht generell nicht für ihn, seit der ersten Saisonniederlage Anfang Oktober sammelte der amtierende MVP acht Touchdown-Pässe bei vier Interceptions. Hinzu kommen aber auch vier Läufe in die Endzone.
Platz 2: Sam Darnold (Seattle Seahawks) Auch wenn sich Sam Darnold beim Sieg über die Arizona Cardinals zurückhielt und nur zwölf Würfe auspackte, sind seine Zahlen aus den jüngsten beiden Spielen beeindruckend: Von 36 Pass-Versuchen kamen nur fünf nicht an. Da ist es zu verschmerzen, dass er in Week 10 nur einen Score durch die Luft beitrug und auch eine Interception sammelte. Schon jetzt lässt sich sagen: Die Seahawks haben mit seiner Verpflichtung alles richtig gemacht.
Platz 1: Matthew Stafford (Los Angeles Rams) Womöglich spielt Matthew Stafford in der Form seines Lebens. Gegen die San Francisco 49ers warf er zum dritten Mal nacheinander mindestens vier Touchdown-Pässe, über drei Partien sind es nun sagenhafte 13. Insgesamt steht sein Zähler bei 25 Scores durch die Luft - bei nur zwei Interceptions aus den ersten Saisonwochen. Nach aktuellem Stand geht der MVP-Titel nur über den Routinier, über dessen Karriereende im Sommer bereits spekuliert wurde.
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Julius Welschof: Der Pass Rush ist eingerostet
ran: Wie groß ist Ihre Hoffnung bzw. die reelle Chance, es in den 53-Mann-Kader zu schaffen?
Welschof: Die Steelers wollen jetzt erstmal sehen, wie es mir unter fortdauernder Belastung geht. Sie werden mir Zeit geben, dass ich wieder komplett bei 100 Prozent bin, denn das Training mit der Mannschaft ist nochmal was anderes als mit dem Physio zu arbeiten. Hinzu kommt, dass wir auf der Position zurzeit ziemlich gut besetzt sind. Wir haben zuletzt noch Preston Smith von den Packers geholt. Normalerweise sind immer drei bis vier Leute beim Spiel dabei. Das hängt leider auch immer von Verletzungen ab.
ran: Wie ist das Ganze mental? Haben Sie die Verletzung noch im Hinterkopf?
Welschof: Anfangs hatte ich noch ordentlich Respekt und ein bisschen Sorge, dass ich zu viel mache und wieder etwas passiert. Deswegen versuche ich jetzt von Woche zu Woche immer mehr und mehr. Viele Möglichkeiten mit dem Team gibt es in der laufenden Saison auch gar nicht, es ist nicht so intensiv wie in der Vorbereitung. Es ist auch schwer zu sagen, wie mein Körper reagiert, wenn es mit voller Belastung über 90 Minuten geht. Aber bis jetzt läuft es alles gut.
ran: Wie viel Zeit geben Sie sich selbst?
Welschof: Es ist nicht einfach. Man hat im Grunde nur den Mittwoch und vielleicht ein bisschen noch am Donnerstag Zeit, um etwas zu machen. Montag und Dienstag haben wir kein Training, nur Workouts am Dienstag. Mittwoch ist dann dieser "heftige Tag", an dem man mit voller Ausrüstung trainiert. Das war es im Grunde.
ran: Haben Sie sich konkrete Ziele gesetzt? Der Vertrag läuft nur bis zum Saisonende…
Welschof: Ich möchte zeigen, dass ich immer noch der Alte bin. Ich will im Training die Plays machen, die ich davor schon gemacht habe, damit sie wissen, dass ich nicht schlechter geworden bin. Aber man merkt beim Pass Rush, dass ich ein bisschen eingerostet bin, dass ich wieder zurück in den Groove kommen muss nach der langen Pause. Deswegen setze ich mich nicht zu sehr unter Druck, aber ich will auch nicht nur happy sein, dass ich hier bin. Ich will wieder dahin zurück, wo ich vor der Verletzung war und dann noch weiter.
ran: Was sagen die Coaches?
Welschof: Ich mache Extra-Meetings mit meinen Coaches unter der Woche. Beim Playbook wurden ein paar Sachen verfeinert oder neu hinzugefügt. Damit muss ich mich auch wieder vertraut machen. Und sie betonen auch, dass sie im Training erst einmal nichts riskieren wollen. Sie wissen mit mir umzugehen und geben mir Zeit, wenn ich sie brauche. Und sie helfen mir mit allem, was nötig ist.
ran: Wenn wir zum Sportlichen kommen: Die Steelers marschieren stramm auf die Playoffs zu. Überrascht Sie das in der Art und Weise?
Welschof: In der NFL sind Teams in diesem Jahr entweder dominant oder ganz schwach. Zwischendrin gibt es kaum etwas, zumindest wirkt es so. Aber ehrlich gesagt wusste ich vor der Saison nicht wirklich, was möglich ist. Ich wusste, dass unsere Defense immer schon gut war und gut ist. Aber wenn man einen neuen Spielmacher in der Offense hat, sind da immer viele Fragezeichen. Das ist wie ein neuer Chef in der Firma. Da ist vorher alles gut gelaufen, aber der Neue kann es trotzdem noch an die Wand fahren, auch wenn er einen guten Ruf hat. Trotzdem war ich nicht überrascht, dass wir jetzt eine gute Saison haben.
NFL: Die längste Siegesserie jedes Teams - Detroit Lions fehlen noch zwölf
Die längsten Siegesserien aller NFL-Teams
Die Detroit Lions haben durch den 34:31-Erfolg gegen die Green Bay Packers den elften Sieg in Folge gefeiert und damit einen Franchise-Rekord aufgestellt. Die meisten Franchises in der NFL haben aber noch eine deutlich längere Siegesserie vorzuweisen. ran zeigt die längsten Siegesserien aller Teams. (Quelle: ESPN, champsorchumps.us/Stand: 6. Dezember 2024)
ran: Welchen Anteil hat Russell Wilson an der ganzen Entwicklung?
Welschof: Er hat einen sehr großen Anteil. Man merkt, dass er das volle Vertrauen der Spieler genießt, auch weil er sportlich abliefert. Er spielt seine ganze Erfahrung aus, sein ganzes Können. Die Jungs hören zu, wenn er etwas sagt. Er ist der unumstrittene Anführer.
ran: Was macht die Steelers noch so gefährlich?
Welschof: Viel liegt an Coach Tomlin, er hat ebenfalls einen sehr großen Anteil an der aktuellen Situation. Es gab unter ihm bei den Steelers noch nie eine negative Saison.
ran: Was ist sein "Erfolgsgeheimnis"?
Welschof: Es ist zum Beispiel seine Mentalität, wie er die Spieler auf die Partien vorbereitet. Er weiß, wie man die Jungs kitzelt, er hat das richtige Gespür dafür. Er baut dann auch mal Druck auf, wenn er für nötig hält. Wie bei Nick Herbig, dem er zuletzt gesagt hat, dass er gegen die Bengals liefern muss, dass er auf ihn ganz besonders setzt. Dass er schauen muss, einen Sack zu bekommen. Und Herbig hat im Spiel mit einem Strip Sack darauf geantwortet.
ran: Und beim Team ist es die richtige Balance, die gefunden wurde?
Welschof: Ja. Es gibt jüngere Leistungsträger wie George Pickens, aber auch ältere wie Wilson, T.J. Watt oder Cam Heyward. Es ist ein guter Mix aus Routiniers und Youngstern. Die Erfahrung hatte ich auf dem College gemacht: Wenn man nicht genau weiß, wer der Leader ist, auf wen man hören kann und soll, ist das nicht gut. Die Mischung bei uns ist genau richtig.
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Das macht die Pittsburgh Steelers so gefährlich
ran: Die Steelers belegen vor Week 14 mit 9-3 Platz eins in der starken AFC North. Wie ist denn die Stimmung gerade? Ist es euphorisiert oder dann doch sehr professionell?
Welschof: Schon eher professionell. Grundsätzlich ist die Stimmung ein bisschen besser, wenn man gewinnt. Aber es ist nicht so, dass es ausgelassen zugeht und jeder einen Witz erzählt oder rumalbert im Workout, weil es gerade so gut läuft. Coach Tomlin sagt sowieso immer: Der Standard ist der Standard. Er hat also einen bestimmten Standard, den er immer beibehalten will. Das wäre auch so, wenn der Record negativ wäre. Und bei seinem Erfolg ist es logisch, dass er diese Art beibehält.
ran: Wo sehen Sie die Steelers in der Gesamtgemengelage mit Teams wie den Detroit Lions, Kansas City Chiefs, Philadelphia Eagles oder Buffalo Bills? Ist der Super Bowl drin?
Welschof: Wir verdienen es, dabei zu sein, wir gehören dahin. Aber es ist in der NFL so: Erst wenn man in den Playoffs ist, gilt es. Und dann müssen im Idealfall auch alle Spieler fit sein. Und wenn es bei den Playoffs darauf ankommt, finden auch Teams, bei denen man es nicht unbedingt erwartet, einen überraschenden Switch und erreichen mehr, als man ihnen zugetraut hat. Deswegen glaube ich, dass die Steelers gute Chancen auf den Super-Bowl-Sieg haben. Denn in den Playoffs geht es um alles oder nichts. Und da sehe ich uns gut aufgestellt.
ran: Was muss denn noch dringend besser werden, damit es einen tiefen Playoff-Lauf gibt?
Welschof: Wir hatten zuletzt zu viele unnötige Penalties, die man vermeiden kann und muss. Denn in den Playoffs kommt es auf jedes einzelne Yard an. Und Fehler werden nicht verziehen. Deshalb müssen Offense, Defense und Special Teams die absolute Top-Performance zeigen. Aber erstmal müssen wir die Postseason klarmachen.
ran: Am Wochenende sind die Cleveland Browns der Gegner, die erste Partie zuletzt ging verloren. Wie speziell ist so ein Spiel? Merkt man es, dass jetzt ein Rivale kommt?
Welschof: Das merkt man in den Meetings, auch zuletzt bei den Bengals. Der Aspekt des Division-Gegners wird sehr oft erwähnt. Es kommt bei den Spielern an, dass es ein spezielles Spiel ist. Und vor allem zu Hause will man da nicht nochmal verlieren.