Noch deutlicher hätte sich Micah Parsons wohl kaum ausdrücken können. Der Defense-Star der Dallas Cowboys hatte den Verantwortlichen der NFL-Franchise mitgeteilt, dass er das Team verlassen möchte.
"Bedauerlicherweise möchte ich nicht mehr hier sein", gab er in seinem Statement bei "X" bekannt. So hätten die Verantwortlichen aus Sicht des 26-Jährigen nie wirklich ernsthaft darauf hingearbeitet, mit ihm eine zeitnahe Einigung über eine Vertragsverlängerung zu erzielen.
"Bis heute hat das Team noch kein einziges Gespräch mit meinem Agenten über einen Vertrag geführt", ließ er weiter verlauten.
Parsons geht in das letzte Jahr seines Rookie-Kontraktes, der durch die Fifth-Year-Option verlängert worden war. Sein letztes Vertragsjahr würde Parsons 24 Millionen Dollar einbringen, mit einer Verlängerung könnte er in die Riege der Topverdiener auf seiner Position aufsteigen.
Die Beziehung zwischen beiden Parteien erscheint derweil vergiftet, am Training Camp nahm der Sportler bislang nicht teil.
Dass der Defensive End "America's Team" verlässt, ist aber nicht gesagt. Die Cowboys müssen ihn für die kommende Saison nicht hergeben und können nach wie vor seinen Vertrag darüber hinaus verlängern – sollte sich Parsons dann noch dazu bereit erklären.
Aber: Im Hinblick auf seine deutlichen Aussagen und den offiziell eingereichten Trade-Wunsch lohnt definitiv ein Blick in die Zukunft. ran zeigt mögliche Landing Spots des Star-Spielers.
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Buffalo Bills
Auf den ersten Blick gibt es für die Bills durchaus Hindernisse bei einer möglichen Parsons-Verpflichtung. Zunächst einmal haben sie eigentlich nicht genügend finanziellen Spielraum, um ihn langfristig zu verpflichten. Dazu kommt: Sie müssten für Parsons ordentlich Draft-Kapital hergeben, dabei picken sie schon seit Jahren immer relativ weit hinten.
Aber: Mehrere Spielzeiten in Folge waren die Bills sehr gut – und doch nicht gut genug. Sie müssen sich jetzt auf den Gewinn des Super Bowls konzentrieren. Mit Joey Bosa und Greg Rousseau haben sie bereits Top-Spieler, Parsons würde die Defense aber nochmal auf ein anderes Level heben.
Wenn Buffalo in den vergangenen Jahren in den Playoff-Spielen einen entscheidenden Defensive-Stop gebraucht hat, versagte das Team. Parsons könnte den Unterschied machen und den Weg in das Endspiel ebnen.
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New England Patriots
Obwohl die Patriots in dieser Offseason bereits unglaubliche 361 Millionen Dollar ausgegeben haben, haben sie noch immer massig Geld zur Verfügung. Mit knapp 60 Millionen Dollar haben sie weiterhin den mit Abstand größten Cap Space aller Teams und könnten Parsons locker in ihren Büchern unterbringen. Vorteile, die sich daraus ergeben, dass Spielmacher Drake Maye noch einige Zeit unter seinem Rookie-Vertrag spielen wird.
Neu-Coach Mike Vrabel dürfte sicherlich nichts lieber tun, als die Identität der Pats durch einen Top-Defensive-Spieler aufzubauen, wie einst in den frühen 2000er-Jahren, als die Brady/Belichick-Dynastie begann.
New England schnappte sich bereits Milton Williams von Super-Bowl-Champ Philadelphia und gewann den Bieterkampf um den langjährigen Titans-Edge-Rusher Harold Landry III. Mit Parsons als Verstärkung könnte das Team eine furcherregende D-Line aufbieten.
Los Angeles Chargers
Unter Trainer Jim Harbaugh setzen die Chargers viel auf die Defensive. Mit mehr als 30 Millionen US-Dollar verfügen sie über genügend Cap Space und auch bei Quarterback Justin Herbert müssen sie sich in nächster Zeit keine Gedanken über einen kostspieligen Vertrag machen.
Parsons könnte in L.A. die Lücke füllen, die Joey Bosa hinterlassen hat und die Defensive auf ein neues Level heben.
Die AFC West ist mit den Chiefs, Broncos und Raiders ein dicker Brocken. Für L.A. gilt es sicherzustellen, nicht ins Hintertreffen zu geraten.
NFL-Transactions: Baltimore Ravens holen Pass Rusher Dre'Mont Jones
Dre'Mont Jones (Baltimore Ravens) Wie "ESPN" berichtet, verstärken sich die Baltimore Ravens mit Pass Rusher Dre'Mont Jones von den Tennessee Titans. Der Linebacker, der insgesamt nur neun Spiele für die Titans spielte, wird für einen Conditional Fifth Round Pick nach Maryland getradet. Treten bestimmte Bedingungen ein, wird der Pick zu einem Viertrundenpick. Jones verabschiedete sich auf Social Media bereits von den Titans-Fans.
Jaire Alexander (Philadelphia Eagles) Die Philadelphia Eagles haben Cornerback Jaire Alexander via Trade von den Baltimore Ravens abgeworben. Neben dem langjährigen Packers-Star wandert zudem ein Siebtrundenpick 2027 nach Philly - im Gegenzug bekommen die Ravens einen Sechstrundenpick im kommenden Draft. Alexander spielte nur in zwei der acht bisherigen Ravens-Partien, fünfmal fehlt er aus gesundheitlichen Gründen.
Aidan Hutchinson (Detroit Lions) Die Detroit Lions binden einen weiteren Leistungsträger langfristig an sich. Nach Jameson Williams und Kerby Joseph verlängerte nun auch Defensive End Aidan Hutchinson in Detroit. Der Edge Rusher unterschrieb für vier weitere Jahre und erhält nach Angaben seines Beraters Mike McCartney in diesem Zeitraum 180 Millionen Dollar, 141 davon sind demnach garantiert.
Chauncey Gardner-Johnson (Chicago Bears) Gardner-Johnson wurde nach nur drei Spielen von den Houston Texans entlassen. Nun hat er ein neues Team gefunden: Die Chicago Bears verpflichten den Safety für ihren aktiven Kader, wie NFL-Experte Adam Schefter berichtet. Damit verstärken sie ihre verletzungsgeplagte Secondary. In Chicago trifft Gardner-Johnson wieder auf Defensive Coordinator Dennis Allen, unter dem er bereits bei den New Orleans Saints spielte.
Kyle Dugger (Pittsburgh Steelers) Die New England Patriots haben rund eine Woche vor der Trade Deadline zwei Starter verschifft. Strong Safety Kyle Dugger war einer der zuverlässigsten Spieler unter Bill Belichick und Jerod Mayo, war unter Mike Vrabel jedoch kaum gefragt. Für einen Sechst- und einen Siebtrundenpick übernehmen die Pittsburgh Steelers seine Dienste und seinen 58-Millionen-Dollar-Vertrag. Neben Dugger...
Keion White (San Francisco 49ers) ... hat auch Defensive End Keion White ein neues sportliches Zuhause. Wie Dugger war auch White ein ehemaliger Zweitrundenpick, der in der vergangenen Saison noch regelmäßig spielte, zuletzt gegen die Cleveland Browns jedoch nicht einmal mehr für den Kader nominiert wurde. Bei den 49ers soll er die Lücke, die Nick Bosas Verletzung hinterlassen hat, ansatzweise füllen.
Marquez Valdes-Scantling (Pittsburgh Steelers) Bei den Pittsburgh Steelers kommt es zu einer Reunion: Aaron Rodgers wirft wieder wie zu besten Green-Bay-Zeiten auf Marquez Valdes-Scantling. Der Wide Receiver spielte zuletzt bei den San Francisco 49ers, wo es für ihn jedoch überhaupt nicht rundlief. Nun möchte er mit seinem alten Quarterback wieder zu alter Stärke zurückfinden. Die Steelers können auf dieser Position neben D. K. Metcalf auf jeden Fall zusätzliche Unterstützung gebrauchen.
Roger McCreary (Los Angeles Rams) Die Tennessee Titans bauen weiter ihren Kader um. Wie NFL-Insider Ian Rapoport berichtet, haben die Titans Cornerback Roger McCreary per Trade zu den Los Angeles Rams geschickt. Die Trade-Kompensation ist dabei nicht der Rede wert: Die Rams schicken ihren frühesten Fünftrundenpick 2026 nach Nashville, die Titans trennen sich von ihrem spätesten Sechstrundenpick. McCreary ist im letzten Jahr seines Rookie-Vertrags und wird in LA wohl bald zu guten Konditionen verlängern.
Tyler Lockett (Las Vegas Raiders) Nachdem sich Wide Receiver Tyler Lockett bei den Seattle Seahawks einen Legendenstatus erarbeitet hatte, verlief sein kurzer Aufenthalt bei den Tennessee Titans wenig erfolgreich – in sieben Spielen erzielte er nur zehn Receptions für 70 Yards. Nach seiner Entlassung in der vergangenen Woche beginnt nun ein neues Kapitel: Laut NFL-Insider Tom Pelissero kommt es zur Wiedervereinigung mit Quarterback Geno Smith – beide stehen jetzt in Las Vegas wieder unter Pete Carroll gemeinsam auf dem Feld.
Brandon Graham (Philadelphia Eagles) Nach seinem zweiten Super-Bowl-Triumph mit den Philadelphia Eagles beendete Brandon Graham im März seine Footballkarriere, sieben Monate später kehrt der Defensive End zurück. Graham hat sich mit dem Titelverteidiger auf einen Vertrag geeinigt und geht damit bei den Eagles in seine 16. NFL-Saison - ein weiterer Klubrekord. Denn Graham hat auch mehr Spiele für die Franchise gemacht als jeder andere (206).
Treylon Burks (Washington Commanders) Der ehemalige First Round Pick Treylon Burks hat eine neue NFL-Heimat gefunden: Der Wide Receiver unterschreibt im Practice Squad der Washington Commanders. Der 25-Jährige spielte drei Jahre für die Tennessee Titans und sollte dort eigentlich A.J. Brown ersetzen, der seinerzeit zu den Philadelphia Eagles getradet wurde, erfüllte jedoch nicht im Ansatz die Erwartungen.
Greg Newsome (Jacksonville Jaguars) Die Browns und die Jaguars haben sich auf einen Trade zweier Cornerbacks geeinigt. Von Cleveland wechselt der frühere Erstrundenpick Greg Newsome nach Jacksonville, außerdem gibt es für das Team aus Florida einen Sechstrundenpick im kommenden Draft obendrauf. Diesen hatten die Browns zuvor von den Jets bekommen. Im Gegenzug schicken die Jaguars ....
Tyson Campbell (Cleveland Browns) ... den ehemaligen Zweitrundenpick Tyson Campbell nach Ohio. Zusätzlich zum Verteidiger erhalten die Browns einen Siebtrundenpick im Draft 2026, der ursprünglich den Eagles gehört hatte. Sowohl Newsome als auch Campbell spielten bei ihren bisherigen Teams in der laufenden Saison nahezu alle Defense Snaps.
Germaine Pratt (Las Vegas Raiders) Die Las Vegas Raiders haben Linebacker Germaine Pratt entlassen. Head Coach Pete Carroll begründete die Entscheidung mit den Worten: "Wir dachten einfach, es ist an der Zeit, eine andere Richtung einzuschlagen." Der Routinier, der mehr als 100 NFL-Spiele absolviert hat, schloss sich dem Team erst im Juni an. Am vergangenen Wochenende verzichtete er auf eine Reise zum Spiel bei den Indianapolis Colts - obwohl er nicht als verletzt gelistet wurde.
Robbie Chosen (Washington Commanders) Die Commanders verstärken ihren Receiver-Room mit Routinier Robbie Chosen. Der 32-Jährige, der seine erfolgreichsten Jahre bei den Carolina Panthers und den New York Jets hatte, unterschreibt in Washingtons Practice Squad. Nach einem weniger erfolgreichen Abstecher zu den San Francisco 49ers wagt Chosen nun einen weiteren Anlauf in der NFL.
C.J. Gardner-Johnson (Houston Texans) Nach einem enttäuschenden Saisonstart ziehen die Houston Texans bei ihrem Star-Safety nun die Reißleine. Laut NFL-Insider Ian Rapoport trennt sich die Franchise überraschend von C.J. Gardner-Johnson. Der 27-Jährige, der erst im März von den Philadelphia Eagles nach Houston gewechselt war, spielte nur drei Spiele und sammelte dabei 15 Tackles. Hinter den Kulissen kam es wohl zu Spannungen: Gardner-Johnson war laut Bericht mit seiner Rolle unzufrieden und kritisierte lautstark das Team.
Desmond Watson (Tampa Bay Buccaneers) Er sorgte schon vor Saisonbeginn für Schlagzeilen: Der Defensive Tackle wurde zwar nicht gedraftet, aber von den Buccaneers verpflichtet – als mit großem Abstand schwerster Spieler in der NFL-Geschichte. Weil er jedoch Probleme hatte, in eine akzeptable Form zu kommen, trennte sich Tampa Bay wieder von ihm. Nun wurde Watson zu einem Workout zurückgeholt..
Younghoe Koo (Atlanta Falcons) Nachdem Koo jahrelang als absolute Bank im Kicking Game der Falcons gegolten hatte, verlor er diesen Status im vergangenen Jahr durch mehrere verfehlte Field Goals. In der ersten Woche der neuen Saison vergab er dann kurz vor Ablauf der Zeit gegen Tampa Bay das mögliche ausgleichende Field Goal. Damit war er seinen Job als Starting Kicker endgültig los. Jetzt gaben die Falcons offiziell seine Entlassung bekannt.
Preston Smith (Washington Commanders) Routinier Preston Smith ist wieder dort, wo für ihn alles begann: Die Commanders haben den 32-Jährigen als Ersatz für Defensive End Deatrich Wise verpflichtet, der den Rest der Saison verletzungsbedingt ausfällt. Smith wurde 2015 vom Team aus Washington gedraftet und stand dort in seinen ersten vier NFL-Jahren unter Vertrag. Der Pass Rusher spielte zuletzt in der vergangenen Saison bei den Pittsburgh Steelers, zuvor war er sechs Jahre lang Teil der Packers-Defense. In seiner Karriere kommt Smith in bislang 163 NFL-Spielen auf 70,5 Sacks, 11 Forced Fumbles und 5 Interceptions.
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Las Vegas Raiders
Ähnlich wie die Chargers versuchen auch die Raiders, in der AFC West Schritt zu halten. Mit Spielmacher Geno Smith und Trainer Pete Carroll wurden zwei wichtige Säulen verpflichtet, nun soll der Umbruch weiter vollzogen werden.
Mit Maxx Crosby wurde zwar auf der Parsons-Position bereits ein Topspieler mit einem Mega-Vertrag ausgestattet – aber die Raiders haben den nötigen finanziellen Spielraum und könnten einen Albtraum-Pass-Rush aufbauen. Klingt in jedem Fall verlockend.
Green Bay Packers
Dass die Cowboys Parsons ausgerechnet an den langjährigen Playoff-Gegner aus Green Bay abgeben, erscheint zunächst unwahrscheinlich. Und doch könnte ein Trade zu den Cheeseheads durchaus Sinn ergeben. In den vergangenen zwei Jahren stellten die Packers jeweils das jüngste NFL-Team – und erreichten beide Male die Playoffs. In den entscheidenden Momenten haperte es aber vor allem in Sachen Pass Rush.
Parsons könnte den Packers auf ihrem Weg zum Super Bowl zum Durchbruch verhelfen, ähnlich wie es die Verpflichtung von Reggie White in den 1990er-Jahren tat.
Was für Green Bay spricht: Quarterback Jordan Love und Parsons sind privat befreudet, in der Offseason flogen beide sogar gemeinsam zum Trainieren nach Dubai. Im Februar versuchte der Spielmacher Parsons bei einem Auftritt in dessen Podcast zudem zu rekrutieren, seinerzeit erklärte der Defensive End aber noch, er sei ein Cowboy for life.
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Chicago Bears
2018 gelang den Bears mit Khalil Mack ein Blockbuster-Trade, sieben Jahre später erhoffen sich die Fans in der Windy City erneut eine derartige Verpflichtung. In der Offseason haben die Bears ihr Team an vielen Stellen verbessert, der Pass Rush ist allerdings alles andere als furchterregend und könnte einen Spieler vom Kaliber eines Micah Parsons mehr als nur gut gebrauchen.
Will man in der bärenstarken NFC North mit Lions, Packers und Vikings mithalten, braucht es eine starke Defense. Grund genug für General Manager Ryan Poles, um den Telefonhörer in die Hand zu nehmen.