NFL: Scherbenhaufen Buffalo Bills - die Baustellen von Josh Allen und Co.
Veröffentlicht: 21.11.2025
15:12 Uhr
Kai Esser
Nach einem 4-0-Start und einem furiosen Sieg gegen die Kansas City Chiefs liegen die Nerven bei den Buffalo Bills mittlerweile blank. Die Franchise stagniert nicht nur, sie entwickelt sich zurück. Eine Analyse.
Die Probleme bei den Buffalo Bills sind - auch in diesem Jahr - wieder mal offensichtlich. Und womöglich wiegen sie ab jetzt doppelt schwerer, weil die Krone der AFC East nicht mehr qua Reputation ausgehändigt wird.
Buffalo Bills: Nur erfolgreich, wenn Josh Allen Superman ist
Fünf Jahre lang hatten die Bills die Oberhand in der Division, nachdem Tom Brady die New England Patriots verließ. Er hatte die Bills quasi immer an der kurzen Leine, auch in Allens ersten beiden Saisons 2018 und 2019.
Dann folgte Buffalos Dominanz. Daraus haben die Bills genau null Super-Bowl-Teilnahmen gemacht. Viel zu wenig, wenn man sich das unvergleichliche Talent von Allen einmal vor Augen führt.
Das ist Fluch und Segen zugleich: In Woche elf beim 44:32 gegen die Tampa Bay Buccaneers lieferte er eine Show sondergleichen ab. Sechs Touchdowns, drei durch die Luft, drei über den Boden.
Das gab es in der NFL-Historie erst ein Mal zuvor - und zwar durch Josh Allen. Das "Problem" nur: Das ist einzig und allein der Weg für Buffalo, um gegen gute Teams zu gewinnen. Die Niederlage gegen die Texans war nur der nächste Beweis in der Reihe der Spiele, die die Bills völlig unnötig verloren, weil sie ihr Quarterback nicht retten konnte.
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NFL: Negativrekord! Texans schnappen sich Josh Allen ACHT Mal
Man könnte sagen, dass kein Team in der Liga so abhängig vom Spielmacher ist, wie Buffalo. Nicht die Kansas City Chiefs, nicht die Baltimore Ravens, nicht die Green Bay Packers. Ja, mit James Cook spielt neben Allen ein hervorragender Running Back. Und auch die Offensive Line ist gut. Aber dann?
Khalil Shakir ist aktuell die erste Anspielstation von Allen. Der wäre bei anderen Teams mit Ach und Krach Nummer drei. In der Defense fehlt es an Spitzenqualität, Joey Bosa und Matt Milano sind über ihren Zenit hinaus. Den Rookies wie Maxwell Hairston fehlt noch die Erfahrung, mindestens.
Freilich, das soll nicht heißen, dass Allen keine Fehler macht - die macht er, zu Genüge. Zum dritten Mal in Serie leisten sich die Bills drei Turnover in einem Spiel, das gab es zuletzt vor 19 Jahren! Das liegt aber auch daran, dass der 29-Jährige teilweise Plays forcieren muss und er eben jene Turnover in Kauf nimmt, um für die Highlight Plays überhaupt sorgen zu können.
Buffalo Bills: Konsequente Fehlplanung auf Kosten von Josh Allen
Es ist, als hätte General Manager Brandon Beane sich beim Zusammenstellen des Kaders gedacht: "Ja, da könnte man noch Qualität nachlegen, aber Josh macht das schon."
Wie eine Firma, die dem mit Abstand besten und wertvollsten Mitarbeiter immer mehr zumutet und sich danach wundert, wenn an einem schlechten Tag von ihm - dem man jedem Menschen nun einmal ab und an zugestehen muss - nichts läuft.
Es steht wohl völlig außer Frage, dass Allen an seinem besten Tag der wohl gefährlichste Football-Spieler unter der Sonne ist, weil er vom Aufbau her ein Quarterback ist, wie man ihn sich nicht besser malen könnte. Aber wenn die Bills nur große Siege einfahren können, wenn der aktuelle MVP nah am Optimum spielt, dann ist das am wenigsten ein Fehler von ihm.
Es würde wohl schwer werden, dagegen zu argumentieren, wenn jemand sagen würde, dass die Bills ohne Allen wieder das wären, was sie mehr als 20 Jahre vor ihm waren: herzlich irrelevant. Zumindest in der aktuellen Konstellation.
Und es ist nicht so, dass die Bills es nicht zumindest zwischenzeitlich versucht hätten. Mit Keon Coleman wurde ein Wide Receiver an Stelle 33 des 2024er NFL Drafts gepickt. Gegen die Texans? Ein Healthy Scratch. Head Coach Sean McDermott verzichtete aus Leistungsgründen auf ihn. Ein Desaster für das Front Office.
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Buffalo Bills vs. New England Patriots: Die AFC East ist wieder ein Rennen
Womöglich spielt sich bei den Mannen von der kanadischen Grenze auch das ein oder Andere im Kopf ab. Die AFC East ist nämlich kein Geschenk mehr für die Bills. Im Gegenteil: Die Patriots führen die Division aktuell an, mit einem Sieg in Wöche zwölf könnten sie auf dreieinhalb Siege davonziehen. Damit wäre die Krone der Division erstmals seit 2019 wieder in Massachusetts.
Durch den Druck, den die Bills nun aus Foxborough bekommen, steigt auch der Erfolgsdruck. 7-4 hätte in vergangenen Jahren wohl keine Schweißausbrüche bedeutet - nun bedeutet es, dass die Bills sogar um den Einzug in die Playoffs kämpfen müssen. Aus den letzten sechs Regular-Season-Spielen müssen mindestens drei, eher aber vier Siege her, um die Postseason zu fixieren.
Und dann? Dann warten wieder die Top-Teams der Liga, gegen die sich Buffalo so schwer tut. Dann heißt es wieder, auf so viele Top-Spiele wie möglich von Allen zu hoffen, um vielleicht doch noch den großen Wurf zu schaffen. Die Betonung liegt auf "hoffen". Denn, das ist auch klar: Solange er im Bills-Kader steht, ist das Super-Bowl-Fenster geöffnet. Nur die Größe des Spalts verändert sich.
Buffalo Bills: Sean McDermott auf dem Hot Seat
Mit Entscheidungen wie der Degradierung von Coleman macht sich McDermott durchaus angreifbar. Diese Maßnahmen werden nicht hinterfragt, wenn der sportliche Erfolg da ist - aber der ist nicht da.
Der Head Coach sagte bereits vor der Bye Week, dass sich alle "hinterfragen und reflektieren müssen" und man "neu starten" solle. Woraus dieser Neustart bestand? Das weiß, fünf Wochen nach der Bye Week, niemand so recht. Nicht einmal McDermott selbst, vermutlich.
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NFL 2025 - Quarterback Ranking vor Week 12: Drake Maye brilliert, Patrick Mahomes fällt
NFL: Quarterback-Ranking vor Week 12 DieNFL-Saison ist in vollem Gange. Während manche Quarterbacks überzeugen, tun sich andere - teilweise auch erfahrene - Spielmacher schwer. Die 32 Starting Quarterbacks vor dem 12. Spieltag im Power Ranking. Alle NFL-Highlights hier auf Joyn
Platz 32: Shedeur Sanders (Cleveland Browns) Dillon Gabriel musste bei der 23:16-Pleite gegen die Baltimore Ravens zur Halbzeit mit einer Gehirnerschütterung raus. Sanders kam zu seinem Debüt. Es war Horror. Er brachte nur vier von 16 Pässen an den Mann für 47 Yards. Zudem eine üble Interception, die das Spiel mitentschied. Sein Quarterback Rating lag bei 13,5. Eines der schwächsten Debüts der Geschichte. Hätte er jeden Ball gespiked, hätte er eine bessere Bewertung gehabt. Es ist noch fraglich, ob Gabriel für Week 12 fit wird.
Platz 31: Tyrod Taylor (New York Jets) Head Coach Aaron Glenn von den New York Jets entschied nach Week 11 in der NFL, dass Quarterback Justin Fields nicht mehr starten wird. Routinier Tyrod Taylor übernimmt. Der 36-Jährige wird versuchen sich für einen neuen Vertrag zu empfehlen, da sein aktueller mit dieser Spielzeit endet. Fields hat für 2026 noch einen Kontrakt über 20 Millionen US-Dollar. Zehn davon sind garantiert. Allein deswegen eine spannende Entscheidung, da der Misserfolg bestimmt nicht nur am QB lag.
Platz 30: Kirk Cousins (Atlanta Falcons) Cousins musste in seiner Backup-Rolle in Week 11 das dritte Mal in dieser Saison einspringen. Jedes Mal enttäuschte er. In dieser Zeit brachte er 32 von 52 Bällen an für 250 Yards. Man wartet noch auf seinen ersten Touchdown-Pass, der Routinier blieb immerhin noch ohne Interception. Die Completion Rate liegt bei 61,5 Prozent. Er wirkt seit seiner Degradierung lustlos und demotiviert. Durch das vorzeitige Saison-Aus von Michael Penix Jr., der sich einer Kreuzband-OP unterzieht, bleibt Cousins aber der Starter.
Platz 29: Geno Smith (Las Vegas Raiders) Ja, Smith leidet wie Running Back Ashton Jeanty hinter dieser Offensive Line und Head Coach Pete Carroll lässt den Routinier auch aus allen Rohren feuern, statt mal Ruhe reinzubringen. Das führt dazu, dass der QB die meisten Interceptions der Liga innehält mit 13. Bei zwölf TD-Pässen. Er bringt nicht das mit, was man sich gewünscht hätte.
Platz 28: J.J. McCarthy (Minnesota Vikings) Zu hart? Zu früh? Sorry, wir kennen kein Erbarmen. McCarthy durfte fünf Spiele ran und bis auf gute letzte Viertel versagt er über weite Strecken. Trotz Anspielstationen wie Justin Jefferson. Er bringt nur 52,9 Prozent seiner Bälle an. In einem verheißungsvollen Team, welches das Jahr vorher mit Sam Darnold auf QB 14 Siege einfuhr. Acht Interceptions in fünf Spielen machen die Sache rund. Er ist eine Belastung.
Platz 27: Cam Ward (Tennessee Titans) Der Nummer-eins-Pick hat es schwer. Er führt die schwächste Mannschaft der Liga an, hat einen Trainerwechsel bereits hinter sich und muss jetzt auch noch auf "Go-to-Guy" Calvin Ridley (Saisonaus) verzichten. Dennoch kämpft Ward tapfer. Aber in der Offense ist es schwer. Sechs TD-Pässe bei sechs Interceptions und eine Completion Rate von 58,4 Prozent. Jedoch ist er auch der QB, der am meisten gesacked wurde (41).
Platz 26: Jameis Winston (New York Giants) Der beste QB3 der Liga konnte die großen Green Bay Packers phasenweise ärgern. Seine Interception tat weh, aber er hatte eine bessere Completion Rate als Jaxson Dart und Russell Wilson. Darauf kann man aufbauen. Ein QB-Problem haben die Giants nicht. Rookie Dart könnte in Week 12 aus dem Concussion Protocol zurückkehren.
Platz 25: Davis Mills (Houston Texans) C.J. Stroud ist noch raus und Mills machte gegen eine eklige Titans-Defense nichts kaputt. Im Gegenteil. Er steuerte einen TD-Pass auf Nico Collins bei. Somit wurde das Spiel 16:13 gewonnen. Der zweite Sieg mit Mills in Folge. Die Texans sind mit ihm nicht weniger erfolgreich, auch wenn Stroud bessere Statistiken aufweist. Gegen die Bills wird Mills wieder ran müssen.
Platz 24: Tyler Shough (New Orleans Saints) Nach dem durchaus ordentlichen Starter-Debüt holte Tyler Shough bei seinem zweiten Einsatz von Beginn an seinen ersten Sieg. Zwei Touchdown-Pässe steuerte er gegen die Carolina Panthers bei, blieb ohne Interception. So sammelt er Argumente für eine Chance auch über diese Saison hinaus. Die Bye Week dürfte in der Vorwoche neue Kräfte bringen. Shough ist im Aufwind trotz mangelhafter Mannschaft.
Platz 23: Joe Flacco (Cincinnati Bengals) Sein Star-Receiver spuckt Gegner an, seine Defense verteidigt nicht, seine O-Line wünscht ihm alles Gute. Flacco hat sich zum Winter seiner Karriere nochmal die Endlevel-Erfahrung in den Korb gelegt. 14 TDs, neun INTs und eine Completion Rate von 61,1 Prozent sind der Outcome.
Platz 22: Bryce Young (Carolina Panthers) Young pendelt zwischen der schlechteste QB der Liga und GOAT. Gegen die Falcons war er wieder eine Ziege. 448 Passing Yards (Franchise-Rekord) und eine überragende zweite Hälfte samt Overtime-Win. Dabei gelangen drei Passing-Touchdowns. Warum nicht immer so.
Platz 21: Marcus Mariota (Washington Commanders) Mariota hat in einem verletzungsgeplagten Team mittlerweile mehr Spiele absolviert als der eigentliche Starter Jayden Daniels. Dabei hat der Routinier statistisch sogar mindestens mitgehalten. Er hat eine bessere Completion Rate (65,7 zu 62,5), aber ein schlechteres TD/INT-Verhältnis (8/2 zu 7/5). Kurz: er schwimmt mit, aber nicht voraus.
Platz 20: Jacoby Brissett (Arizona Cardinals) Ähnlich wie Mariota. Auch Brissett weist Statistiken im Rahmen seines Konkurrenten, dem verletzten Starter Kyler Murray, auf. Zehn Touchdowns bei nur drei Interceptions sind ordentlich, so wie die Completion Rate über 66,7 Prozent. Was beiden fehlt? Siege.
Platz 19: Tua Tagovailoa (Miami Dolphins) 13 Interceptions sind natürlich zu viel. Aber mit 17 Touchdowns ist Tagovailoa im oberen Drittel der Liga. Seitdem die Dolphins mehr auf den Lauf setzen, spielt er befreiter auf. Das hilft. Tagovailoas Pressekonferenzen und der Record seines Teams von 4-7 lassen ihn öfter schlechter aussehen, als er eigentlich spielt.
Platz 18: Trevor Lawrence (Jacksonville Jaguars) Gegen die Chargers erlebte die Offense eine Reanimierung. Auch, weil die Defense so stark war und die Offensive Line hielt. Brian Thomas Jr. ist nach dem Saisonaus von Travis Hunter als Receiver mehr gefordert. Lawrence muss mehr Ruhe ins Spiel bekommen. Seine Completion Rate ist bei dürftigen 59,8 Prozent. Elf TDs sind ordentlich, acht Interceptions zu viel.
Platz 17: Aaron Rodgers (Pittsburgh Steelers) Die Offense ist zu harmlos. Rodgers hat bis auf Ward und Young die wenigsten Passing Yards aller QBs mit mindestens zehn Spielen. 19 TDs zu sieben INTs lesen sich solide, für seine Verhältnisse aber fast unterdurchschnittlich. Es fehlt an Furore. An Highlights. Es ist alles "nur okay". Zumal er beim Sieg über die Bengals verletzt raus musste und für die kommende Partie fraglich ist.
Platz 16: Caleb Williams (Chicago Bears) Wenn es drauf ankommt, performt Williams! Aber er hat in jedem Spiel auch Phasen, in denen er unsichtbar ist. So kommt auch seine Completion Rate von nur 59,7 Prozent zustande. Mit nur vier Interceptions leistet er sich aber selten schwere Aussetzer. Der Trend ist positiv.
Platz 15: Bo Nix (Denver Broncos) Nix profitiert natürlich von einer wahnsinnig starken Defense, die viele offensive Fehler verzeiht. Seine Statistiken hauen einen nicht um. 61,2 Prozent Completion Rate und 18 TDs bei acht INTs. Aber: es wird besser! Im Showdown mit Patrick Mahomes behielt Nix die Oberhand und zeigte in wichtigen Momenten seine Klasse. Mehr davon!
Platz 14: Justin Herbert (Los Angeles Chargers) Es kracht mittlerweile in LA. Die Frage ist, wie viel liegt davon an Herbert. Die Offensive Line ist non-existent. Er wurde schon 35 Mal zu Fall gebracht und hatte gegen die Jaguars gar keine Zeit den Football zu werfen. So kam der Playmaker nur auf 18 Passversuche, 13 kamen an. Viel zu wenig für einen starken Passgeber wie Herbert. Aus der Not versucht er viel, aber es gelingt natürlich nicht alles. So lesen sich 19 TDs zu mittlerweile neun Interceptions gar nicht mehr so stark. Herbert muss besser beschützt werden.
Platz 13: Baker Mayfield (Tampa Bay Buccaneers) Schwer. Mayfield hat eine schwere Phase. Viele Spieler verletzt, unangenehme Gegner und keine guten Ergebnisse. Doch er kämpft. Er beginnt aber damit zu viel zu wollen und den Ball zu wenig an den Mann zu bringen. 17 TD-Pässe und nur drei Interceptions sind dennoch lobenswert.
Platz 12: Brock Purdy (San Francisco 49ers) Er ist wieder da! Und wie. Bei der Abreibung für die Cardinals steuerte Purdy drei Touchdowns bei und keine Interception. Auch wenn er dabei bei ein paar unpräzisen Würfen Glück hatte. Purdy muss jetzt wieder in seine Routine kommen, aber das war verheißungsvoll.
Platz 11: Jordan Love (Green Bay Packers) Gegen die Giants gab es einen Arbeitssieg. Love hat ein gutes TD/-Verhältnis (15/3), aber es fehlen die Momente im Spiel, wo er mit einem Drive das Momentum an sich zieht oder ein Spiel alleine entscheidet. Love funktioniert im System von Coach Matt LaFleur gut, aber seine Receiver dürfen ihn nicht im Stich lassen wie zuletzt und er muss mutiger werden.
Platz 10: Daniel Jones (Indianapolis Colts) Jones hatte seine Bye Week und bleibt an den Top-Leuten der Liga dran. Er muss wie zu Saisonbeginn dahinkommen, krasse Fehler zu unterlassen. Dann geht er in dem System voll auf.
Platz 9: Jalen Hurts (Philadelphia Eagles) Wichtiger Sieg über die Detroit Lions! Hurts leistete sich bislang nur eine Interception in der Saison, was aber auch daran liegt, dass die Eagles wenig werfen. Somit kann er sich weniger auszeichnen, auch wenn seine Läufe und der Tush Push eine Gefahr bleiben.
Platz 8: Jared Goff (Detroit Lions) Autsch. Das war nichts. Gefühlt hat das Playcalling von Coach Dan Campbell Quarterback Goff und die Lions-Offense gegen widerstandsfähige Eagles überfordert. Mit 21 TD-Pässen und nur vier Interceptions steht der QB gut da. Die Completion Rate von 69,7 Prozent auch. Er hat aber immer wieder Aussetzer drin, sobald der Gameplan nicht funktioniert. Das macht ihn zu abhängig. Goff muss aus der Rolle auch mal herauswachsen und Spiele an sich reißen können.
Platz 7: Patrick Mahomes (Kansas City Chiefs) Das war heavy. Die Broncos-Defense malträtierte die O-Line und Star-QB Mahomes ordentlich. Er setzte nur zu einem einzigen Lauf an und kam auf genauso viele TD-Pässe wie Interceptions (1). Die letzten zwei Spiele waren wieder die Chiefs wie noch zu Saisonbeginn. Mahomes ackert viel, aber hat gerade nicht die Magie, die knappen Spiele zu entscheiden.
Platz 6: Lamar Jackson (Baltimore Ravens) Jackson ist noch angeschlagen. Das merkt man. Und beim Sieg über die Browns war er mehr Nebendarsteller. Myles Garrett stand öfter vor ihm als sein eigener Center. Doch insgesamt lesen sich Jacksons Zahlen super. Zumindest in den wenigen Spielen, die er absolviert hat. 15 TDs, drei INTs und gut über den Lauf. Er kann die Geschichte der Saison immer noch komplett umschreiben.
Platz 5: Sam Darnold (Seattle Seahawks) Desaströs gegen die Rams. Vier Interceptions sind eindeutig zu viel. Seine Nicht-Leistung hat das Spiel mitentschieden, welches echt knapp war. Doch wir wollen Darnold nicht zu sehr strafen, da er vorher überragend war. Und zwar konstant. Ob das jetzt nur eine Delle war oder mehr, werden die nächsten Spiele zeigen.
Platz 4: Josh Allen (Buffalo Bills) Der beste QB des Spieltags. Sechs (!) TDs, drei über den Lauf, drei über den Pass beim Sieg gegen die Bucs. Aber eben auch zwei Interceptions. Allen kann Superman. Aber wie oft? Er macht aus einem guten Team einen Super Bowl-Anwärter in dieser Form. Die muss Allen jetzt auch weiterhin beweisen, ohne zu oft ins Risiko zu gehen. Eine schwere Aufgabe, sonst wird es aber nicht zu den ganz hohen Weihen reichen.
Platz 3: Dak Prescott (Dallas Cowboys) Steinigt uns, aber Prescotts Leistung geht bei vielen unter. 21 TDs, sechs INTs und knapp 70 Prozent seiner Bälle kommen an. Und das, obwohl seine Defense bisher häufig wenig auf die Kette bekommen hat. Mit George Pickens ein Top-Duo, dann noch CeeDee Lamb dahinter. Prescott spielt wie immer, wenn es nicht so wichtig ist: überragend. Das muss er auch in den wichtigen Spielen beweisen.
Platz 2: Drake Maye (New England Patriots) Die beste Completion Rate (71,9 Prozent) aller Starting Quarterbacks, obwohl er bereits 36 (!) Mal gesackt wurde. Das ist Wahnsinn. Dazu 20 Touchdowns bei fünf Interceptions. 2,836 Passing Yards bedeuten Platz eins in der Liga. Und das im zweiten NFL-Jahr. Maye verzückt und bleibt cool.
Platz 1: Matthew Stafford (Los Angeles Rams) Der bisherige MVP. Auch gegen die gute Seahawks-Defense. 27 (!!) TD-Pässe, nur zwei Interceptions. Über 2.500 Passing Yards. Mit Coach Sean McVay orchestriert Staffort in jedem Spiel ein fantastisches Programm Ensemble auf dem Feld. Momentan kommt keiner in seine Nähe.
Auch deshalb ist er einer der Head Coaches, deren Sitz aktuell angewärmt ist. Sollten die Bills die Playoffs verpassen, so ist schwer vorstellbar, dass der 51-Jährige seinen Job behält. Selbst ein First Round Exit in den Playoffs würde wohl nicht reichen.
Mit den Patriots und den Philadelphia Eagles warten noch zwei Top-Gegner auf Buffalo, danach womöglich ein top-gesetztes Team in der Postseason. Dann geht es in die Offseason, Free Agency und den Draft.
Die Chance, Josh Allen endlich die Hilfe zu geben, die er braucht - und auch endlich verdient.