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Die NBA live auf Prosieben MAXX und ran.de

NBA-Commissioner Adam Silver exklusiv: "Europa und speziell Deutschland sind enorm wichtig"

  • Aktualisiert: 19.10.2023
  • 19:52 Uhr
  • Daniel Ehrenstrasser, Christian Koch
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NBA-Commissioner Adam Silver hat ran vor dem Start der neuen Saison ein exklusives Interview gegeben.

Von Daniel Ehrenstraßer und Christian Koch

Vor dem Start der neuen NBA-Saison hat Commissioner Adam Silver im Interview mit ran spannende Erkenntnisse zum Stellenwert des europäischen Basketballs, den Auswirkungen des deutschen Weltmeistertitels und der Bedeutung der Übertragung im deutschen Fernsehen geliefert.

ProSieben und ProSieben MAXX zeigen über 50 NBA-Spiele der Regular Season sowie weitere Begegnungen in den Playoffs und den Finals live und exklusiv im deutschen Free-TV. Los geht es in der Nacht vom 24. auf den 25. Oktober mit dem Season Opener zwischen den Los Angeles Lakers und Denver Nuggets - ab 1:05 Uhr live auf ProSieben, ran.de, in der ran App und auf Joyn.

ran: Herr Silver, sind Sie nach der jüngsten FIBA-Weltmeisterschaft, bei der zwei europäische Mannschaften im Finale standen, stolz darauf, dass die besten europäischen Spieler in der NBA spielen?

Adam Silver: Ich bin sehr stolz darauf, dass die besten europäischen Spieler in der NBA sind. Wir wollen zwar, dass sich der Basketball in Europa, in Deutschland und anderen europäischen Ländern flächendeckend entwickelt, aber die Tatsache, dass die NBA an der Spitze der Pyramide steht, ist etwas, worauf wir besonders stolz sind. Wir wissen, dass die Konkurrenz von überall herkommt. Herzlichen Glückwunsch zum großartigen Gewinn der Goldmedaille.

Wissen Sie, für alle Ihre Zuschauer und für das ganze Land ist das eine spektakuläre Leistung. Insgesamt waren bei dieser Weltmeisterschaft zwischen ehemaligen und aktuellen NBA-Spielern über 100 Spieler mit einer NBA-Vergangenheit vertreten. Wir denken, dass das alles großartig für den Sport ist.

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ran: Wir haben das Gefühl, dass es einen Trend gibt, dass immer mehr europäische Spieler in die NBA kommen. Woran liegt das ihrer Meinung nach?

Silver: Die besten Spieler der Welt wollen gegen die beste Konkurrenz spielen, und einer der Vorteile, den wir in der NBA haben, gilt zunehmend auch für die Mädchen und jungen Frauen in der WNBA. Wenn sie mit dem Basketballspielen aufwachsen, träumen sie davon, sowohl für ihr Land als auch in der NBA und in der WNBA zu spielen. Ich glaube, es ist einfach die Idee, dass man, wenn man großartig ist, sich mit den Besten der Welt messen will. Und so streben sie danach, in die NBA zu kommen und wir streben danach, noch globaler zu werden, als wir es jetzt sind.

ran: Wie wichtig ist Europa, speziell der deutsche Markt, für die NBA?

Silver: Europa und speziell Deutschland sind enorm wichtig für uns. Abgesehen von den Vereinigten Staaten kommen hier die meisten Spieler her, die in unserer Liga mitspielen. Es gibt eine starke Wirtschaft, starkes Interesse, starke Sporttradition, wie etwa in Deutschland. Es ist also sehr wichtig für uns, dass wir weiterhin Spieler entwickeln und das Interesse an unserem Spiel weiter steigern.

ran: Gibt es Pläne, auch Spiele der Regular Season in Deutschland auszutragen?

Silver: Wie Sie wissen, haben wir in der Vergangenheit viele Spiele in Deutschland ausgetragen. Ich glaube, ich war bei den meisten davon in meinen über 30 Jahren in der Liga dabei und wir würden gerne wiederkommen. Im Zusammenhang mit der Pandemie gab es aber einen kleinen Rückschlag, was einige unserer internationalen Reisen betrifft. Deshalb haben wir unsere Pläne jetzt neu aufgestellt und sehen uns viele dieser Märkte noch einmal an.

Aber zweifelsohne wird Deutschlands Goldmedaillengewinn zu einem noch größeren Anstieg des Interesses an diesem Sport führen. Und das wird uns auch dabei helfen, wieder nach Deutschland zu kommen.

ran: Also sind auch Regular Season-Spiele in Deutschland in Aussicht?

Silver: Wissen Sie, die Hauptproblematik zwischen der Preseason oder Freundschaftsspielen und der Regular Season ist, dass wir einen so engen Zeitplan haben, dass, wenn es ein Regular Season-Spiel wäre, die Spieler sehr früh ankommen, trainieren, schlafen, spielen und wieder abreisen müssen. Wir lieben die kulturellen Aspekte des Reisens, vor allem in der Preseason, wie wir hier in Abu Dhabi sehen. Wenn die Teams ankommen, haben sie ihre Familienmitglieder mit dabei.

In Abu Dhabi haben sie die Große Moschee gesehen. Sie hatten dieses wunderbare Abendessen in der Wüste. Es gibt hier einen Ableger des berühmten Louvre-Museums und ein SeaWorld-Aquarium - viele wunderbare Dinge, die die Spieler unternehmen können, um wirklich einen Eindruck von der Kultur zu bekommen. Das ist der Vorteil eines Saisonvorbereitungsspiels. Und ich habe in der Vergangenheit auch gesehen, dass die Spieler in Deutschland mehr erleben können, als nur das Innere einer Arena oder eines Hotels zu sehen.

Ich verstehe also das Interesse an einem Regular-Season-Spiel, aber um das zu ermöglichen, müssen wir im Laufe der Zeit einige Anpassungen an unserem Spielplan vornehmen, um mehr Zeit für Reisen einzuplanen. Aber das könnte der Fall sein.

ran: Sie haben sich bisher nicht zur "World Champion"-Debatte geäußert, was ist Ihre Meinung zu diesem Thema?

Silver: Meiner Meinung nach ist Deutschland derzeit der Weltmeister, und so sollte es auch sein. In der NBA erkennen wir an, dass unser Champion der NBA-Champion ist, nicht der Weltmeister. Ich weiß, dass die Leute manchmal den NBA-Champion als "World Champion" bezeichnen, aber wir respektieren sehr, dass die Welt groß ist, wir eine amerikanische Liga sind und wir haben keinen Anspruch auf die Bezeichnung Weltmeister haben, die dem Champion der Weltmeisterschaft oder vielleicht dem Olympiasieger zusteht, aber nicht dem NBA-Champion.

ran: Wie steht es um Pläne, mit der FIBA eine gemeinsame Klub-Weltmeisterschaft an den Start zu bringen?

Silver: Das ist etwas, das wir uns weiter ansehen werden. Ich denke, dass wir die weitere Entwicklung anderer Ligen auf der ganzen Welt beobachten müssen, um es bedeutsam zu machen. Früher hatten wir die McDonald's Championship. Es gibt andere Dinge, die wir mit Vereinswettbewerben gemacht haben und wir sehen das auch. Ich meine, die USA haben bei der letzten Weltmeisterschaft nicht einmal eine Medaille gewonnen, aber sie haben auch in vielen Fällen gegen NBA-Spieler verloren, die in anderen Teams spielen.

Wenn der Basketball weiter wächst, wenn wir mehr Aufmerksamkeit bekommen und immer mehr großartige Ligen und Teams sehen, wäre eine Klub-Weltmeisterschaft eine fantastische Sache. Ich bin mir sicher, dass das Interesse daran enorm wäre.

ran: Es gibt ja schon eine Verbindung, nächste Woche spielt Real Madrid gegen die Dallas Mavericks (Das Interview fand vor dem Spiel statt, Anm. d. Red.). Können Sie das ein bisschen näher erläutern, was das bedeutet?

Silver: Luka Doncic ist natürlich ein Beispiel, der als junger Spieler in Madrid gespielt hat. Ich denke, wir wurden eindeutig von seinem Wunsch beeinflusst, in diesen Markt zurückzukehren, um den Fans dort etwas zurückzugeben. Eine große Gelegenheit für ihn, mit seinen Dallas Mavericks-Fans zurückzukehren. Aber auch hier ist es wieder ein kleiner Unterschied zwischen einem Freundschaftsspiel in der Preseason und einem Regular-Season-Spiel.

Wir wissen, dass es Interesse daran gibt. Aber ich denke, um es richtigzumachen, wie bei der Club Championship, wo zum Beispiel der NBA-Champion gegen den Champion aus einer anderen Liga spielen würde, müsste man das wirklich in den Zeitplan einbauen. Aber ich habe keinen Zweifel daran, dass es international mehr Interesse wecken würde. Ich denke einfach, dass wir mehr tun müssen, um andere große Ligen auf der ganzen Welt zu unterstützen, damit dieser Wettbewerb bedeutungsvoll ist.

ran: Sie werden das In-Season Tournament in der kommenden Saison veranstalten. Können Sie uns mehr dazu sagen, was die Fans erwarten können?

Silver: Der Ursprung der Idee war der globale Fußball und die Erkenntnis, dass es derzeit vor allem außerhalb der Vereinigten Staaten eine Tradition gibt, bei der es neben dem Gewinn der Meisterschaft noch andere Pokale und Wettbewerbe während einer Saison gibt. Und mit dem Zustrom von mehr internationalen Spielern in die NBA kamen viele dieser Ideen von diesen Spielern.

Wir haben auch erkannt, dass wir zu diesem Zeitpunkt eine lange Saison haben. Letztendlich ist der Gewinn der Larry O'Brien-Trophäe das Wichtigste, aber das bedeutet nicht, dass es nicht auch andere Wettbewerbsformen geben kann. Deshalb erwarte ich, dass es in dieser Saison ein sehr spannendes, Turnier innerhalb der Saison sein wird. Es ist neu. Es dauert eine Weile, bis neue Traditionen entstehen. Aber zumindest aus den Gesprächen, die ich im Sommer mit unseren Teams und einzelnen Spielern geführt habe, geht hervor, dass sie sehr begeistert sind.

ran: Glauben Sie, dass vielleicht ein paar Spiele zur Hauptsendezeit in Europa übertragen werden könnten, also früher am Tag stattfinden?

Silver: Das ist eine gute Frage. Ich denke, da wir immer globaler werden und so viele Spiele zur Auswahl haben, würde ich mir wünschen, dass unsere Teams im Laufe der Zeit einige ihrer Spiele abwechselnd, beispielsweise in der Eastern Time Zone in New York, wo ich lebe, um drei oder vier Uhr nachmittags austragen könnten, wodurch diese Spiele zur Hauptsendezeit in Europa gezeigt werden können.

Ich glaube, das würde die Zuschauerzahlen deutlich steigern, weil es für unsere vielen Fans in Europa einfacher wäre. Das ist also etwas, das wir uns ansehen werden. Ich denke, die neue Vereinbarung mit Ihrem Sender ist unglaublich aufregend für uns. Ich denke, das ist die Art der Berichterstattung, die uns dazu bringt, diese Änderungen vorzunehmen. Es ist eine Art positiver Kreislauf, dass wir mehr Aufmerksamkeit bekommen und unseren Fans interessante Begegnungen bieten können.

ran: Eine letzte Frage. Haben Sie eine Nachricht für alle neuen Fans in Deutschland, die dazukommen?

Silver: Es ist etwas Besonderes für unsere Fans und auch die Profis. Wissen Sie, wir freuen uns riesig, dass wir in Deutschland wieder im Fernsehen zu sehen sind. Ich glaube, es ist schon fast 15 Jahre her, dass wir dort das letzte Mal im Fernsehen waren. Ich hoffe, wir enttäuschen sie nicht. Ich denke, wenn sie mit dem Basketballspiel nicht so vertraut sind, sollten sie ihm eine Chance geben.

Ich war vor kurzem in Springfield, Massachusetts, wo Dirk Nowitzki und seine Familie bei der Aufnahme in die Naismith Hall of Fame begrüßt wurden. Falls jemand seine Rede nicht gesehen hat, sollte man sie auf Youtube oder ran.de ansehen. Es ist etwas ganz Besonderes. Wissen Sie, er ist über die Jahre ein guter Freund geworden und er ist ein Vorbild für die Deutschen, aber auch für alle Basketballfans, was man durch harte Arbeit und Disziplin erreichen kann. Und offensichtlich ist er ein unglaublich begabter Sportler. Aber es zeigt einfach, dass dieser Sport Menschen in ganz Deutschland und überall ansprechen kann. Nochmals vielen Dank für diese neue Partnerschaft und die Berichterstattung.

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