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NBA: Trade zu den Houston Rockets – Kevin Durant muss jetzt seine Legacy retten - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 23.06.2025
- 17:09 Uhr
- Tim Althoff
Kevin Durant wurde von den Phoenix Suns zu den Houston Rockets getradet. Der NBA-Superstar braucht nun endlich ein Erfolgserlebnis. Ein Kommentar.
Von Tim Althoff
Am Tag des siebten Spiels der NBA-Finals wurde Kevin Durant von den Phoenix Suns zu den Houston Rockets getradet.
Der Zeitpunkt des Trades hätte kaum ironischer sein können: Während die Oklahoma City Thunder, die Durant 2007 noch als Seattle Supersonics drafteten, nun endlich ihre erste Meisterschaft am neuen Standort feiern durften, hinterlässt der erste OKC-Superstar der Geschichte den nächsten Scherbenhaufen.
Für Durant ist es nun an der Zeit, endlich wieder in die Erfolgsspur zu kommen. Sonst droht sein Vermächtnis in der Liga weit hinter seinem Potenzial zurückzubleiben.
Durant verlässt die Suns für ein Paket bestehend aus Dillon Brooks, Jalen Green, dem 10. Pick im Draft sowie weiteren Draft-Assets.
Auf den ersten Blick ein Win-Win-Win-Deal.
Das Wichtigste in Kürze
Kevin Durant: Nur Gewinner nach dem Trade?
Die Suns werden den schweren Durant-Vertrag los, gewinnen einen vielversprechenden Spieler in Green, eine defensive Bulldogge in Brooks und Handlungsspielraum im Draft.
Die Rockets behalten junge Stars wie Alperen Sengun, Amen Thompson und Jabari Smith, sichern sich mit Durant einen der weiterhin besten Schützen der Liga und müssen jetzt als legitime Titel-Contender ernst genommen werden.
Durant verbessert seinerseits die Chance, nochmal um einen Titel zu spielen und kann das junge, hungrige Team als alleiniger Anführer durch einen tiefen Titel-Run leiten.
Der Haken: Sollte Durant mit den Rockets scheitern, wird es an der Zeit, seine Karriere neu einzuordnen.
Externer Inhalt
NBA: Immer wieder Ärger mit Kevin
Denn nach dem Abgang von den Suns hinterlässt er das dritte von vier Superteams ohne Titel. Für einen Spieler mit seinen Fähigkeiten viel zu wenig.
In Phoenix sollte er den Win-Now-Modus gemeinsam mit Devin Booker und Bradley Beal anwerfen. Das Team implodierte, fand auch aufgrund mehrerer Verletzungen und fehlenden Rollenspielern nie zueinander.
Es bleibt ein gescheitertes Projekt mit zerrütteter Kabine. Ähnlich wie nach seinem Abgang von den Brooklyn Nets.
Dorthin wechselte Durant 2019 als Free Agent gemeinsam mit Kyrie Irving. Im Laufe der Zeit kam sogar James Harden hinzu, doch auch im Osten reichte es für Durant nur für das Conference Halbfinale. Auch die Nets implodierten nach jeder Menge Drama, Verletzungen diverser Stars und Trainer-Entlassungen auf Wunsch von Spielern wie Durant.
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Kevin Durant: Nur Erfolg dank der Warriors-Dynastie?
KD wartet nun seit sechs Jahren darauf, eine ernste Rolle in den Playoffs zu spielen. Zuletzt gelang ihm das mit den Golden State Warriors. Der Power Forward ergänzte die Dynastie um Stephen Curry, Klay Thompson und Draymond Green perfekt, sicherte sich seine einzigen zwei NBA-Meisterschaften und wurde in beiden Jahren zum Finals-MVP gekürt.
2019 verließ er die Bay-Area, nachdem er sich in den Finals gegen die Raptors die Achillessehne gerissen hatte. Auch bei den so eingeschworenen Warriors kam Durant nicht ohne Drama aus, verwarf sich unter anderem mit Draymond Green.
Die zwei Titel können Durant nicht mehr genommen werden, das bekräftigte er in sämtlichen Twitter-Diskussionen immer wieder. Doch vollständig zugeschrieben können ihm die Titel, trotz Finals-MVPs, nicht.
Mit seinem umstrittenen Wechsel von OKC zu den Warriors setzte sich der mehrfache Scoring Champ der NBA ins gemachte Nest. Anstatt sich seine eigene Legacy mit "seinem Team" aufzubauen, wechselte er 2016 zum Superteam und sorgte damit für den wohl größten Shitstorm der NBA-Geschichte.
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KD muss seinen eigenen Titel gewinnen
Ein Wechsel, der ihm bis heute nicht verziehen wird. Und während die Warriors vor ihm, mit ihm und nach ihm Titel gewinnen konnten, schaffte es Durant nur mit der Hilfe von Curry und Co.
Sportlich ist er über jeden Zweifel erhaben. Auch mit 37 zählt er zu den besten Spielern der Liga, seine Wurfquoten waren in der vergangenen Saison trotz sportlicher Schwierigkeiten mit den Suns absolut elitär.
Jetzt braucht er nur noch sportlichen Erfolg. Er muss seinen "eigenen Titel" gewinnen. Einen, der ihn endgültig von der Warriors-Dynastie loslöst.
Sollte er mit den Rockets scheitern, verliert Durant sein Standing als bester Scorer der Liga-Geschichte weiter an das Image als Unruhestifter und Individualist, der ohne die Warriors nicht erfolgreich sein kann.
Ein Vermächtnis, das seinen einzigartigen Fähigkeiten nicht gerecht werden würde.