NBA: Oklahoma City Thunder (schon wieder) auf historischem Kurs - das beste NBA-Team aller Zeiten?
Aktualisiert: 04.12.2025
17:59 Uhr
Ole Frerks
Einer gewissen Metrik zufolge haben die Oklahoma City Thunder die beste NBA-Saison der Geschichte bereits hinter sich. Das hält den Meister offensichtlich aber nicht davon ab, sich noch einmal zu steigern – und zwar deutlich. Wo soll das alles hinführen?
von Ole Frerks
Shai Gilgeous-Alexander ist in der NBA nicht als Lautsprecher bekannt. Gemessen an dem, was er auf dem Court leistet, ist der MVP ohnehin nicht "richtig" bekannt – trotz seines Hobbys als Fashion-Ikone ("GQ" ehrte ihn bereits 2022 als "Most Stylish Man"). SGA gibt eher wenig von sich preis, stellt bei jeder Gelegenheit das Team in den Fokus, und lässt sein Spiel für sich sprechen.
Entsprechend ließ es aufhorchen, als SGA Anfang November das folgende Urteil über die vorangegangene Saison – in der OKC 68 Spiele gewann, das beste Point Differential der NBA-Geschichte (+12,9) auflegte und als zweitjüngstes Team jemals Meister wurde – abgab. "Mir gefiel es nicht, wie wir gewonnen haben", gab Shai da zum Besten. "Aus meiner Sicht haben wir auf dem Weg zum Titel nicht unseren besten Basketball gespielt."
Von einer anderen Quelle ließe sich so etwas vielleicht als Floskel abtun, nicht aber bei Shai. Tatsächlich wackelte OKC in den Playoffs mehr, als es die Regular Season angedeutet hatte – zweimal mussten die Thunder ins siebte Spiele, das Net-Rating betrug "nur" +8,6, was immer noch verdammt stark war. Aber nicht so stark, wie es hätte sein können. Oder müssen.
"Es war das erste Mal für uns so tief in den Playoffs, das war eine Lernerfahrung", führte Gilgeous-Alexander weiter aus. "Wir waren definitiv dominanter in der Regular Season als in der Postseason. Und das galt auch für mich selbst. Ich denke, ich hätte besser sein können. Das versuche ich zu kontrollieren."
Der Saisonstart deutet an: Keine Floskeln, wirklich nicht. SGA hat das offensichtlich sehr ernst gemeint.
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OKlahoma City Thunder mit lachhafter Dominanz
Gut ein Viertel der Saison ist mittlerweile absolviert. In seinen 22 Spielen hatte OKC seinen zweitbesten Spieler Jalen Williams bisher dreimal zur Verfügung, er nähert sich der Normalform noch an. Scheint irgendwie aber auch keine Rolle zu spielen; die Thunder kamen auch ohne ihn recht ordentlich zurecht.
Es ist eine Herausforderung, die wichtigsten Zahlen herauszufiltern, um die bisherige Dominanz von OKC adäquat zu beschreiben. Das aktuelle Net-Rating liegt bei +15,1, womit man den eigenen Rekord nicht bloß überbieten, sondern torpedieren würde. Von 21 Siegen wurden 14 mit zweistelligem Abstand eingefahren, sechs mit mehr als 20 Punkten Unterschied.
Gegnerische Mannschaften werden nicht nur besiegt, sondern zerstört. Was allen voran an der Defense liegt, die vergangene Saison schon allen anderen meilenweit voraus war und die jetzt noch weiter enteilt ist: Der Unterschied beim Defensiv-Rating zwischen OKC und Platz 2 (Houston) ist derzeit größer als der zwischen Platz 2 und Platz 22!
Es ist beinahe lachhaft, wie gut die Thunder verteidigen. Wie sie Druck am Perimeter ausüben mit ihrer Armada an Wings, wie sie den Ring beschützen mit ihren Bigs Chet Holmgren und Isaiah Hartenstein (der nun vorerst ausfällt). Es gibt kein schlechtes defensives Lineup, weil jeder Rotationsspieler seinen Job erledigt, und ein Großteil des Teams All-Defensive-Team-Fähigkeiten mitbringt.
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OKC: Der beste Shai Gilgeous-Alexander
Und wenn die Siege mal nicht deutlich ausfallen, ist noch immer Shai Gilgeous-Alexander da; im Schatten von Nikola Jokics erneut absurdem Saisonstart ist der von SGA nicht weniger beeindruckend. Der 27-Jährige ist noch effizienter geworden, erzielt 32,8 Punkte bei fast 68 Prozent True Shooting, begeht die wenigsten Ballverluste seit seinem Rookie-Jahr, übt die totale Kontrolle aus.
"Er wird immer noch besser", erkannte Head Coach Mark Daigneault kürzlich an. "Er bewegt den Ball noch schneller, bewusster. Es wirkt so, als würde er das Spiel noch mehr managen, die Defense häufiger und konstanter manipulieren als in der Vergangenheit. Und er hat noch mehr dazugelernt, wie er sich als Leader der Mannschaft einbringen kann."
Das zeigt sich gerade in der Crunchtime, wenn OKC mal dorthin kommt. Witzigerweise hat Gilgeous-Alexander in bisher nur zehn "engen" Spielen laut "nba.com" mit Abstand die meisten Clutch-Punkte der Liga erzielt (87). Fast immer hat er die Antwort, wenn sein Team mal in eine der offensiven Durststrecken gelangt, die schon im Vorjahr ihre nahezu einzige Schwäche darstellten.
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OKlahoma City Thunder: Auf zur 74?
Ein einziges Mal verlor OKC in dieser Spielzeit bisher, gegen Portland: Da fehlten aus der Kernrotation Williams, Holmgren, Alex Caruso und Lu Dort, trotzdem führten die Thunder bereits mit 20 Punkten, ehe sie im weiteren Spielverlauf sukzessive einbrachen und am Ende mit zwei Punkten Unterschied verloren.
Übrigens: Es war Tag zwei eines Auswärts-Back-to-Backs, tags zuvor hatte OKC noch die Clippers in Los Angeles filetiert. Es deutet an, was nötig zu sein scheint, dass diese Mannschaft überhaupt mal besiegt werden kann … was automatisch zu einer recht großen Frage führt: Wie oft wird das in dieser Saison noch passieren? Ist auch dieser Rekord in Gefahr?
So kamen die NBA-Teams zu ihren Namen 30 Teams, 30 Geschichten – wo bitte schön sind in Los Angeles Seen? Was sind Knickerbockers und was hat Toronto mit Dinosauriern zu tun? ran erklärt, wie die NBA-Teams zu ihrem Namen kamen.
Atlanta Hawks Wie die Atlanta Falcons (NFL) hat auch das NBA-Team den Raubvogel im Namen. Allerdings basiert "Hawks" auf den Franchise-Anfängen in den Tri-Cities in Illinois und Iowa. Damals firmierte das Team unter dem Namen Tri-Cities Blackhawks – in Anlehnung an den Häuptling Black Hawk, der mit den Stämmen der Sauk und Fox in der Region lebte. Über Milwaukee und St. Louis kamen die Hawks 1968 nach Atlanta.
Boston Celtics Fast wären die Celtics die Unicorns geworden. Team-Gründer Walter Brown musste sich 1946 für einen Namen entscheiden, und hatte laut eigenen Aussagen Unicorns, Whirlwinds und Olympians auf dem Zettel. Am Ende entschied er sich als Verneigung vor der irischstämmigen Community in Boston für Celtics. Der Name geht zurück auf die Kelten, die in der Antike unter anderem in Irland beheimatet waren.
Brooklyn Nets Die Nets haben sich nach dem Erzeuger des wohl schönsten Basketball-Geräuschs benannt: dem Korbnetz. Seit die Franchise 1968 nach New York zog, trägt sie den Namen Nets, der sich praktischerweise auf die anderen New Yorker Sport-Franchises Mets (MLB) und Jets (NFL) reimt. 1967 wurden sie noch als New Jersey Americans gegründet. Nach einer Zwischenstation in New Jersey (1977 - 2012) zogen sie nach Brooklyn.
Charlotte Hornets Als die Franchise 1988 gegründet wurde, ergab ein öffentlicher Namens-Wettbewerb die Hornets. Hintergrund: Der britische General Cornwallis soll die Stadt im US-Unabhängigkeitskrieg als "Hornissennest der Rebellion" bezeichnet haben. Ab 2002 wurde es kompliziert: Die Hornets zogen nach New Orleans. Charlotte bekam 2004 ein neues NBA-Team, das den Namen Bobcats erhielt. Erst nachdem sich das Team in New Orleans 2013 in Pelicans umbenannte, konnte Charlotte aus den Bobcats wieder die Hornets machen.
Chicago Bulls Als Besitzer Richard Klein sein Team 1966 in die NBA brachte, wollte er der boomenden Fleischverarbeitungs-Industrie Tribut zollen. "Wir waren die Fleischhauptstadt der Welt", so Klein, der erst Matadors oder Toreadors im Sinn hatte. Sein Sohn bezeichnete diese als "a bunch of bull" („einen Haufen Blödsinn“) – und wurde der Legende nach damit der Namensgeber. Der Bulle steht für Stärke und Kraft und führt die Tradition Chicago-Teams mit einer Silbe (Bears, Cubs, Socks, Hawks) fort.
Cleveland Cavaliers 1970 hielt Cleveland einen Wettbewerb ab, um den Teamnamen zu bestimmen. Neben den Cavaliers schafften es auch die Jays, Foresters, Towers und Presidents in die Endauswahl. Am Ende gewann die Idee von Jerry Tomko, der seinen Vorschlag so erklärte: Kavaliere "repräsentieren eine Gruppe wagemutiger, furchtloser Männer, deren Lebensschwur es war, niemals aufzugeben, egal wie schlecht die Chancen stehen".
Dallas Mavericks Auch die Dallas Mavericks gingen aus einen Namenswettbewerb hervor. 1980 standen die Vorschläge Mavericks, Wranglers und Express im Finale. Teambesitzer Donald Carter entschied sich schließlich für Mavericks. Der Name bedeutet übersetzt "Einzelkämpfer" und lehnt sich an die US-Western-TV-Serie Maverick aus den 50ern und 60ern an.
Denver Nuggets Als Denver noch in der ABA spielte, waren die Denver Rockets das Basketball-Team der Stadt. Doch weil es bei der Zusammenlegung von ABA und NBA 1976 schon Rockets in der NBA gab, musste Denver einen neuen Namen finden. Die Teambesitzer hatten das bereits 1974 auf dem Schirm und entschieden sich nach einem Wettbewerb für Nuggets, basierend auf dem Goldrausch des 19. Jahrhunderts, als Abertausende auf der Suche nach Goldnuggets nach Colorado kamen.
Detroit Pistons Pistons, zu Deutsch "Kolben", war der Name des einstigen NBL-Teams Fort Wayne Zollner Pistons, das 1941 gegründet wurde. Der damalige Teambesitzer Frank Zoller leitete eine Fabrik, die Kolben für Motoren herstellte. 1957 zog die Franchise nach Detroit. Und wohl nie war ein Teamname auch nach einem Umzug passender als hier in der "Motor City", dem Zentrum der amerikanischen Automobilindustrie.
Golden State Warriors Die Geschichte der Warriors, zu Deutsch "Kämpfer", begann 1946 in Philadelphia. Benannt wurden sie nach einem vorherigen Basketball-Team der Stadt. 1962 zog das Team nach San Francisco und firmierte dort als San Francisco Warriors. Als es 1971 nur wenige Kilometer weiter nach Oakland zog, wurde der Name in Golden State Warriors geändert, um den ganzen "Golden State" genannten Bundesstaat Kalifornien zu repräsentieren.
Houston Rockets Ursprünglich wurden die Rockets 1967 in San Diego in Anlehnung an die damals in der Stadt ansässige Raumfahrtindustrie gegründet. 1971 ging es dann nach Houston – der Heimat des NASA Space Centers. Eine Namensänderung? Unnötig. Den Astronauten-Ausspruch "Houston, wir haben ein Problem" kennt heute jeder. San Diegos seit den 1990ern schrumpfende Raum- und Luftfahrtindustrie dürfte dagegen nur Branchen-Insidern ein Begriff sein.
Indiana Pacers Indianapolis ist als Heimat des legendären Motorsport-Events Indianapolis 500 und eine Hochburg des Trabrennsports bekannt. In Anlehnung an die "Pace Cars", die beim Indy 500 zum Rennstart die Geschwindigkeit diktieren, hat die damalige Investorengruppe bei der Gründung der Basketball-Franchise 1967 den Namen bestimmt.
Los Angeles Clippers Clipper, zu Deutsch "Klipper", waren in den USA weit verbreitete Fracht-Segelschiffe. Nach denen wurde die 1978 noch in San Diego gegründete Franchise durch einem Namenswettbewerb benannt, weil eben solche Klipper das Bild der Küste vor San Diego bestimmten. Beim Umzug nach Los Angeles behielt das Team den Namen. Ganz unpassend ist er nicht, schließlich ist auch L.A. eine Küstenstadt.
Los Angeles Lakers Ziemlich unpassend ist dagegen der Name der deutlich berühmteren Franchise in Los Angeles: Denn als Seenparadies ist die Stadt nun wirklich nicht bekannt. Den Namen haben die Lakers aus Minnesota, dem "Land der 10.000 Seen", übernommen, von wo das Team 1960 nach Kalifornien zog. Weil der Name bereits seit 1946 NBA-Tradition hatte, wurde er nach der Relocation beibehalten.
Memphis Grizzlies Noch ein Name, dessen Sinnhaftigkeit bei einem Umzug verloren ging, denn echte Grizzly-Bären sieht man in Memphis maximal im Zoo. Im kälteren Kanada erhielt die damals gegründete NBA-Franchise nach einem öffentlichen Wettbewerb 1994 den Namen Vancouver Grizzlies. 2002 ging es dann nach Memphis, wo nach anfänglichen Überlegungen eine Namensänderung letztlich verworfen wurde.
Miami Heat Heat, zu Deutsch „Hitze”, passt bestens zum karibischen Klima in Miami. Das dachten sich auch die Teilnehmer an einem Namenswettbewerb bei der Franchise-Gründung 1988 und verhalfen dem Teamnamen zum Sieg. Auf der Strecke blieben dagegen Vorschläge wie Beaches, Floridians und Suntan.
Milwaukee Bucks Bucks (zu Deutsch "Böcke”) sind „temperamentvoll, gut im Springen, schnell und agil". Damit begründete ein Fan seinen Vorschlag im Namenswettbewerb für die 1968 neu gegründete NBA-Franchise. Als Belohnung bekam er ein neues Auto – und die Franchise den Namen. Dabei war unter den mehr als 40.000 Einsendungen der Name Robins (Rotkehlchen, Wisconsins Bundesstaats-Vogel) ganz vorne. Die Jury entschied sich stattdessen für die Böcke, immerhin Wisconsins offizielle Bundesstaats-Wildtiere.
Minnesota Timberwolves Timberwölfe sind eine Unterart des Wolfes, die vor allem im Norden der USA und in Kanada verbreitet sind. Das perfekte Tier also für ein Team aus dem frostigen Minnesota, neben Alaska dem einzigen US-Bundesstaat, in dem Timberwölfe in freier Wildbahn leben. Und auch hier fiel die Entscheidung bei der Gründung 1986 in einem Wettbewerb. Zwar hatte dort der Name Polars die Nase vorn, doch letztlich entschied sich der Stadtrat von Minneapolis für die Timberwolves.
New Orleans Pelicans Pelikane gelten nicht gerade als majestätische Vögel, warum also sollte man ein Sport-Team nach den Stolperern der Tierwelt benennen? Zum einen, weil der Pelikan in der Küstenregion Louisianas heimisch und das Wappentier des Bundesstaates ist. Laut Franchise-Owner Gayle Benson aber auch, weil Pelikane für "Widerstandsfähigkeit und die Entschlossenheit, zurückzukommen" stehen. So wie die Bevölkerung von New Orleans, die nach dem zerstörerischen Hurricane Katrina 2005 wieder aufgestanden ist.
New York Knicks Teamgründer Ned Irish wollte für sein neues New Yorker Team 1946 einen Namen, der in der Geschichte der Stadt verankert ist. Er entschied sich für den Mitarbeiter-Vorschlag Knickerbockers, kurz Knicks. So wurden in den USA die niederländischen Einwanderer genannt, die das heutige New York unter dem Namen "Niew Amsterdam" im 17. Jahrhundert gründeten. Den Spitznamen erhielten Einwohner Manhattans in Anlehnung an den fiktionalen Romancharakter Diedrich Knickerbocker aus Washington Irvings Roman "A History of New-York".
Oklahoma City Thunder Gewitterstürme und gar Hurricanes sind in Oklahoma City keine Seltenheit. Vielleicht auch deswegen haben sich die Fans der Franchise 2008 aus einer Liste von Namensvorschlägen (darunter auch Bison, Wind, Energy, Marshalls, Barons) letztlich für Thunder (zu Deutsch: „Donner“) entschieden. Davor firmierte die Franchise an anderer Stelle noch unter dem Namen Seattle Supersonics und war unter anderem das Team des Deutschen Detlef Schrempf. Seattle steht seit dem Umzug ohne eigene NBA-Franchise da.
Orlando Magic Seit 1989 spielen die Orlando Magic in der NBA, aber schon 1986 suchte eine örtliche Zeitung in einem Wettbewerb nach dem Teamnamen. Insgesamt elf Leser reichten den Vorschlag Orlando Magic ein – und wurden damit zu Namensgebern. Denn eine Jury entschied sich gegen die anderen Vorschläge Heat, Tropics und Juice. Der Name könnte mit einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zusammenhängen: dem Magic Kingdom in der Walt Disney World.
Philadelphia 76ers Der Name der Philadelphia 76ers hat nichts mit dem Gründungsjahr der Franchise zu tun. Die gab es unter dem Namen Syracuse Nationals schon seit 1946, und der Umzug nach Philadelphia fand bereits 1963 statt. Stattdessen bezieht sich die 76 auf die Unterzeichnung der US-Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1776, die in Philadelphia stattfand. Der Name wurde nach einem Wettbewerb ausgewählt. Über die Jahre hat sich Sixers als Kurzform durchgesetzt.
Phoenix Suns Bei der Teamgründung 1968 stand der Name Phoenix Suns in der Endauswahl eines Wettbewerbs - neben Vorschlägen wie Scorpions, Rattlers und Thunderbirds. Der damals 28 Jahre alte General Manager Jerry Colangelo entschied sich für die Suns. Kein Wunder: Phoenix liegt im Tal "Valley of the Sun" der Sonora-Wüste.
Portland Trail Blazers Eigentlich sollte das Team Pioneers heißen. Doch ein College-Team hieß schon so. Deshalb fiel die Wahl auf Trail Blazers (Deutsch: "Vorreiter"). Teamgründer Harry Glickman begründete dies mit den Abenteurern und Entdeckern, die die dichten Wälder des US-Nordwestens durchquerten, um eine neue Heimat zu finden. Der Spitzname "RIP City" hat seinen Ursprung in einem ekstatischen Ausruf des Team-Kommentators Bill Shonely in einem Spiel 1971 gegen die Lakers. Heute sind die zusammenhanglosen Worte legendär.
Sacramento Kings Das älteste Team der NBA wurde 1923 noch als Rochester Seagrams gegründet. Seagram war ein Getränkekonzern, der als namensgebender Sponsor fungierte. 1945 wurden daraus die Rochester Royals, später die Cincinnati Royals und seit dem Umzug nach Kansas City im Jahr 1972 die Kansas City Kings, da in der Stadt schon ein Baseball-Team den Namen Royals beheimatete. 1985 zog das Team nach Sacramento und behielt den Beinamen.
San Antonio Spurs Was heute die Spurs (zu Deutsch: „Sporen“) sind, firmierte einst unter Dallas Chaparrals, benannt nach dem Chaparral Club, in dem die Teamgründung beschlossen wurde. Nach dem Umzug nach San Antonio 1973 benannten die neuen Teambesitzer die Franchise in San Antonio Gunslingers (Deutsch: „Revolverhelden“) um. Doch noch bevor das Team sein erstes Spiel absolvierte, wurde es erneut umbenannt – auf den heutigen Namen.
Toronto Raptors 1993 war die Welt im Dinosaurier-Fieber: Steven Spielbergs Blockbuster "Jurassic Park" kam in die Kinos, und neben dem T-Rex waren vor allem die dynamischen und gefährlichen Velociraptoren die Stars des Films. Wohl auch deshalb hat sich bei der Fan-Umfrage für die Benennung der neuen Franchise in Toronto 1994 der Name Raptors durchgesetzt. Platz zwei in der Umfrage ging übrigens an den Namen Towers in Anlehnung an Torontos CN Tower, den damals mit 553 Metern höchsten Fernsehturm der Welt.
Utah Jazz Utah und Jazz, war da was? Richtig. Eigentlich nicht. Und trotzdem ist das NBA-Team in Salt Lake City nach der Musikrichtung benannt. Grund ist, mal wieder, ein Umzug: 1974 wurde die Jazz noch völlig passend in der Musikhochburg New Orleans gegründet. Nach fünf sportlich schlimmen Jahren zog die Franchise nach Utah und behielt den Namen. Vielleicht auch deshalb tut sich das Team traditionell schwer, in Utah die Massen zu begeistern.
Washington Wizards Chicago Packers, Chicago Zephyrs, Baltimore Bullets, Capital Bullets, Washington Bullets – die Liste der Vorgängernamen der Wizards (zu Deutsch: „Zauberer“) seit der Gründung 1961 ist lang. Bullets („Pistolenkugeln“) hieß die Franchise von 1963 bis 1997. Doch weil der damalige Besitzer Abe Pollin den Namen angesichts der Kriminalitätsrate in der US-Hauptstadt zunehmend untragbar fand, wurde mit einem Wettbewerb nach einem neuen Namen gesucht. Wizards setzte sich dabei gegen Dragons, Express, Stallions und Sea Dogs durch.
Der Saisonstart verpflichtet in jedem Fall – nur drei Teams gewannen in der NBA-Geschichte bisher mindestens 21 ihrer ersten 22 Spiele, darunter auch die 2016er Warriors, die auf dem Weg zu ihrer 73-Siege-Marke sogar die ersten 24 Spiele der Saison gewannen. Deren Coach Steve Kerr, der als Spieler auch beim einzigen anderen 70-Siege-Team der Liga-Historie (den 96er Bulls) involviert war, brachte am Dienstag seine Bewunderung für die Thunder zum Ausdruck.
Für so eine Marke brauche es "eine Team-Mentalität komplett ohne Agendas. Nur jeden Tag gewinnen. Großartiges Talent. Und ich denke sehr kluge Spieler. Die beiden Teams, bei denen ich beteiligt war, hatten das alles", sagte Kerr. "Genau das sehe ich bei OKC. Kluge Spieler, ein toller Coach, eine Einheit. Sie sind auf Kurs, den Rekord zu zerstören, es ist bemerkenswert."
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OKlahoma City Thunder: Es ist noch nicht vorbei
Natürlich muss noch viel geschehen, es ist noch lange hin, ehe die 73 tatsächlich fällt. Möglich wäre es auch, dass die Thunder im Saisonendspurt Pausen für ihre Stars priorisieren, was Golden State 2016 nicht machte (und in den Playoffs womöglich seinen Preis dafür zahlte).
Wobei: Angesichts ihrer Tiefe sind auch die "B"-Teams der Thunder ziemlich gut. Wirklich unersetzbar wirkt gerade nur SGA, und selbst das ist diskutabel (das Net-Rating in den Minuten ohne Gilgeous-Alexander beträgt in dieser Spielzeit +7,2, das wäre ligaweit das viertbeste Team).
Das zeichnet sie ohnehin aus, und hebt sie von anderen dieser All-Time-Teams noch einmal ab: So gut die Thunder schon sind, so sehr ist irgendwie noch immer Potenzial vorhanden. Alle Rotationsspieler außer Caruso sind jung, nahezu jeder verbessert sich noch. In der aktuellen Spielzeit sind es bisher vor allem Holmgren, Cason Wallace, Ajay Mitchell und auch Hartenstein, die durch solche "Leaps" auffallen. Aber sie sind mitnichten allein.
Und dann kommt da auch noch Nachschub. Mit Nikola Topic und Thomas Sorber warten zwei Rookies mit Profil noch auf ihre medizinische Freigabe. Und im kommenden Sommer kommt weiteres Talent durch die Pipeline: Dank seiner Trades könnte OKC bis zu dreimal (!) in der Lottery draften. In einem Jahrgang, der Experten zufolge exzellent einzuschätzen ist.
Der neutrale Beobachter sollte wohl darauf hoffen, dass insbesondere die Clippers (6-16), deren Pick ungeschützt an OKC gehen wird, irgendwie doch noch die Kurve kriegen.
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OKlahoma City Thunder: Noch mehr Luft nach oben
Ansonsten stellt sich so langsam eben auch die Frage, wo das mit diesem Team noch alles hinführen soll. Die sich vielleicht ohnehin schon stellt. Die mit "so weit es eben geht" zu beantworten ist, oder mit: Bis Shai Gilgeous-Alexander zufrieden ist und denkt, das Potenzial ist ausgereizt.
An diesem Punkt ist Oklahoma City mit großer Sicherheit noch nicht angelangt. Und daran wird sich so bald auch nichts ändern, denn trotz der finanziellen Realitäten in der Second-Apron-Ära sind die Thunder bestens dafür aufgestellt, um über einen langen Zeitraum im Titelrennen mitzumischen.
In gewisser Weise lag SGA ja auch richtig mit seiner Einschätzung: Die Playoff-Performance 2025 wurde der historischen Regular Season nur bedingt gerecht. Der Ring wurde geholt, aber es fehlte noch eine weitere Stufe an Dominanz, um auch in dieser Hinsicht von einem der besten Teams der Geschichte sprechen zu können. Das ist der Maßstab, um den es eigentlich geht.
Was die Regular Season angeht, gibt es indes schon jetzt nicht mehr viel Diskussionsstoff. Schon jetzt stehen die Thunder auf der sehr kurzen Liste der dominantesten Regular-Season-Teams, die es je zu sehen gab. Wenn sie so weiter machen, stehen sie bald womöglich wirklich alleine da.