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1. FC Köln und die Transfersperre: Wollte Christian Keller Ljubljana bestechen?

  • Aktualisiert: 22.12.2023
  • 17:30 Uhr
  • Chris Lugert
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Der 1. FC Köln ist mit seinem Einspruch gegen die durch die FIFA verhängte Transfersperre gescheitert. Nun erhebt Olimpija Ljubljana schwere Vorwürfe gegen Geschäftsführer Christian Keller. Die wichtigsten Antworten zum Thema.

Von Chris Lugert

Was für ein bitterer Tag für den 1. FC Köln. Der Bundesligist trennte sich am Donnerstag nicht nur im - wie es hieß - gegenseitigen Einvernehmen von Trainer Steffen Baumgart, sondern bekam auch schlechte Nachrichten aus Lausanne.

Der Internationale Sportgerichtshof CAS wies den Einspruch der Rheinländer gegen die durch die FIFA verhängte Transfersperre ab. Damit darf der FC in naher Zukunft keine Transfers tätigen.

Einen Tag später erhob der slowenische Klub Olimpija Ljubljana, der in dem Verfahren die Klägerpartei bildete, schwere Vorwürfe und bezichtigte Kölns Geschäftsführer Christian Keller der Bestechung.

Warum wurden die Kölner überhaupt bestraft? Und welche Möglichkeiten bleiben dem Klub jetzt noch? ran liefert die wichtigsten Antworten.

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Warum wurde der 1. FC Köln bestraft?

Bereits im April dieses Jahres hatte der Weltverband FIFA die Kölner mit einer Transfersperre belegt. Vorausgegangen war eine Beschwerde des slowenischen Klubs Olimpija Ljubljana bezüglich des Transfers des damals 16 Jahre alten Nachwuchsstürmers Jaka Potocnik im Januar 2022.

Aus Sicht des Bundesligisten hatte der Spieler seinen Vertrag in Ljubljana zuvor rechtmäßig gekündigt, die Slowenen warfen dem FC dagegen Anstiftung zum Vertragsbruch vor und beschwerten sich beim Weltverband, der dem slowenischen Klub recht gab und eine einjährige Transfersperre gegen die Kölner aussprach.

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Die Rheinländer legten Einspruch beim CAS ein, der im Mai die Sperre zunächst aussetzte. Somit konnten die Kölner im vergangenen Sommer trotz des laufenden Verfahrens Transfers tätigen. Am Donnerstag fällte der CAS schließlich sein Urteil und bestätigte die von der FIFA ausgesprochene Sanktion.

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Wie reagierten die Kölner?

"Wir hätten uns ein anderes Urteil gewünscht und auch erwartet", sagte FC-Geschäftsführer Christian Keller: "Entsprechend sind wir sehr enttäuscht, dass der CAS trotz zahlreicher Gegenbeweise die Kündigung von Jaka Potocnik als nicht rechtswirksam eingestuft und gleichzeitig auch keine hinreichenden Beweise für eine Nicht-Anstiftung zu dieser Kündigung durch den 1. FC Köln gesehen hat."

Unabhängig davon besitze der Verein nun "Klarheit", der "mehrmonatige Schwebezustand ist endlich vorüber", so Keller weiter: "Wir haben immer gesagt, dass wir das Szenario Transfersperre stets mitbedacht haben und werden unsere Kaderplanung bis zum Ende der nunmehr feststehenden Sperre dementsprechend gestalten."

Welche Vorwürfe erhebt Ljubljana gegen Keller?

Während die Kölner gerade noch dabei waren, die Entscheidung zu verdauen, erhob Ljubljana am Freitag weitere schwere Vorwürfe gegen den Klub. Demnach soll Keller versucht haben, den slowenischen Klub zu bestechen, um eine neue Aussage vor dem CAS zu erwirken.

Olimpija veröffentlichte das Foto eines handschriftlichen Zettels, den Keller im August bei einem Treffen beider Klubs verfasst haben soll. Auf diesem sind verschiedene Vertragskonditionen aufgeführt, die den Transfer von Potocnik betreffen.

Unter anderem ist auf dem Papier, das mit einem offiziellen DFL-Logo versehen ist, von einer fixen Transfersumme von 500.000 Euro die Rede. Die erste Rate sollte demnach nach einer Einstellung des CAS-Verfahrens fließen.

Brisant: Unter dem Punkt "Prämissen" wird von einer "gesichtswahrenden Lösung" gesprochen, um unter anderem auch die nun erfolgte Transfersperre der Kölner zu verhindern. Zudem sollten beide Klubs eine "gemeinsame Sprachregelung" verwenden.

In einer offiziellen Stellungnahme bezichtigt Ljubljana die Kölner der Anstiftung zur Falschaussage, die angeblich mit der Zahlung des im Nachgang als Transfersumme bezeichneten Betrages erreicht werden sollte.

"Dass die fristlose Entlassung von Potocnik gerechtfertigt war, sollte von NK Olimpija bestätigt werden. Die Kölner Anwälte legten eine entsprechende schriftliche Vereinbarung vor. Die NK Olimpija lehnte diese Vereinbarung jedoch ab, da sie eine Irreführung und Verzerrung der Tatsachen dargestellt hätte", hieß es.

Laut "Bild" wies Keller die Anschuldigungen bereits als "komplett absurd" zurück.

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Was bedeutet die Strafe konkret?

Der 1. FC Köln darf in den kommenden zwei Transferperioden keine neuen Spieler für seine Lizenzspielermannschaft verpflichten und registrieren.

Das betrifft die Transferfenster im Januar 2024 sowie im Juli/August 2024. Erst im Januar 2025 können die Rheinländer wieder auf dem Transfermarkt zuschlagen.

Davon betroffen ist übrigens nicht nur der Profikader, sondern auch der Nachwuchs. Die Sperre gilt konkret für alle Nachwuchsspieler ab einem Alter von 15 Jahren. Der FC darf für die hauseigenen Junioren also nur Spieler verpflichten, die maximal 14 Jahre alt sind.

Die Registrierung von vertragslosen Spielern ist übrigens bereits ab sofort untersagt und kann nicht als Schlupfloch bis Ende des Jahres genutzt werden.

Das bedeutet auch: Die Kölner müssen mit dem aktuellen Kader die Klasse halten. Gelingt das nicht, können Spieler nach einem möglichen Abstieg zwar den Verein verlassen, es können jedoch keine neuen Akteure für die 2. Liga verpflichtet werden.

Fakt ist: Die Sperre bedroht eindeutig die Existenz des "Effzeh". Schon der aktuelle Kader hat mit dem Niveau in der Bundesliga zu kämpfen. Köln stellt die schwächste Offensive der Liga und ist akut abstiegsgefährdet.

Sollte am Ende der bittere Gang in die 2. Liga stehen, wird auch dort der Klassenerhalt im Falle von Abgängen, die sicher kommen werden, zum Spießrutenlauf. Es droht im Endeffekt der Sturz in die sportliche Bedeutungslosigkeit.

Dürfen Verträge mit bestehenden Spielern verlängert werden?

Da sich die Transfersperre nur auf die Registrierung von Spielern bezieht, die noch nicht beim 1. FC Köln unter Vertrag stehen, sind Vertragsverlängerungen mit aktuellen Spielern des Kölner Kaders weiterhin möglich.

Wie sieht es mit Leihspielern aus?

Auch Leihspieler, die die Kölner aktuell unter Vertrag haben, fallen unter diese Ausnahme. Da diese bereits im Klub registriert sind, könnten die Leihverträge verlängert werden - die Zustimmung des jeweiligen Stammvereins natürlich vorausgesetzt.

Im konkreten Fall betrifft das derzeit Luca Waldschmidt (Wolfsburg), Faride Alidou (Frankfurt) und Rasmus Carstensen (Genk). Alle drei stehen bis Saisonende am Geißbockheim unter Vertrag, könnten theoretisch aber länger bleiben.

Umgekehrt wiederum ist es den Kölnern auch gestattet, derzeit verliehene Spieler nach Ende des Leihvertrages zurückzuholen. Eine vorzeitige Rückkehr vor Ende des Leihvertrages ist aber nicht möglich.

Im kommenden Sommer beträfe dies folgende Spieler: Jonas Urbig, Tim Lemperle (beide Fürth), Nikola Soldo (Kaiserslautern) und Marvin Obuz (Essen).

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