Bundesliga
Bayer Leverkusen: Stadtrat stimmt gegen 120-Millionen-Projekt - droht jetzt der Lizenzentzug?
- Aktualisiert: 06.11.2025
- 11:19 Uhr
- SID
Bayer Leverkusen sucht vergeblich nach einem neuen Standort für ihren 120-Millionen-Campus. Nun gab es den nächsten Dämpfer bei der Suche. Droht sogar der Lizenzentzug?
Die Baupläne des Fußball-Vizemeisters Bayer Leverkusen für ein neues Trainingszentrum in Monheim sind vom Stadtrat vorerst gestoppt worden.
Die Mehrheit der Mitglieder stimmte bei einer Sitzung am Mittwochabend für einen gemeinsamen Antrag der Fraktionen der CDU, SPD, FDP und Grünen, wonach der bereits gefasste Beschluss zur Einleitung des Bauleitverfahrens wieder aufgehoben werden soll. Der Klub reagierte umgehend und bezeichnete die Entscheidung als "nicht nachvollziehbar".
- Warum der BVB von Niko Kovac so erfolgreich ist - und vielleicht bald nicht mehr
- Sorge um Said El Mala beim 1. FC Köln – Shootingstar am Knöchel verletzt
Der Bundesligist ist seit Jahren auf der Suche nach einem neuen Standort, da das bisherige Trainingszentrum an der BayArena dem geplanten Ausbau der Autobahn 1 ab dem Jahr 2031 zum Opfer fallen wird.
Der Klub plant laut Sportchef Simon Rolfes am neuen Standort neben 12,5 Trainingsplätzen "ein Funktionsgebäude" mit "modernen Bereichen für Athletik, Rehabilitation, Medizin, Analyse, Kommunikation".
Bayer Leverkusen: Stadtrat Monheim reicht "die Hände zum Gespräch"
Die Mehrheitsverhältnisse im Monheimer Stadtrat hatten sich nach der jüngsten Kommunalwahl geändert. Rolfes hatte bereits vor der konstituierenden Ratssitzung deutlich gemacht, dass Bayer "keinen Plan B" habe.
Vom Tisch ist das Projekt durch den Beschluss vom Mittwochabend allerdings noch nicht, Bayer muss wohl nachbessern. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Markus Gronauer betonte dem WDR zufolge in der Ratssitzung, man wolle keine Türe schließen und "die Hände zum Gespräch reichen". Bedenken gibt es unter anderem mit Blick auf ökologische Fragen oder eine mögliche Überlastung durch den Verkehr.
Der Klub fand deutliche Worte "vor dem Hintergrund, dass allen Beteiligten bekannt war, dass Bayer 04 eine grundlegend überarbeitete Planung an einem seit Langem vereinbarten Termin am 12. November vorstellen wird. Die neue Planung beruht auf den Erkenntnissen des bisherigen Beteiligungsprozesses und Gesprächen mit den Ratsfraktionen", teilte der Double-Gewinner von 2024 mit.
"Selbstverständlich respektieren wir die Entscheidung der Politik, auch wenn nun wertvolle Zeit unnötig verloren geht, und halten am 12. November fest, um eine gemeinsame Lösung für den Bayer 04 Campus an der Alfred-Nobel-Straße zu finden."
Bundesliga live: SAT.1 und Joyn zeigen BVB-Doppelpack
Externer Inhalt
Bayer Leverkusen: Droht sogar der Lizenzentzug?
Die Zeit beim Campus-Projekt drängt. Gelingt der Neubau nicht in der verbleibenden Zeit, droht Leverkusen sogar der Lizenzentzug.
Denn neben Teilen der Trainingsstätte soll die A1 in Zukunft auch über aktuelle Parkplätze der BayArena laufen. Neben der neuen Trainingseinrichtung müssen also auch Parkplätze auf den aktuellen Trainingsplätzen errichtet werden. Außerdem braucht es neue Zufahrten und Rettungswege für das Stadion.
Diese sind für die Lizenzerteilung verpflichtend. "Der Campus ist für den gesamten Verein das zurzeit wichtigste strategische Projekt", machte Carro bereits im Frühjahr deutlich.
Mit den Bauarbeiten am Stadion kann aber erst begonnen werden, wenn Bayer einen neuen Campus hat. Passiert dies nicht rechtzeitig, muss der Bundesligist um seine Lizenz fürchten.