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Bundesliga

Borussia Dortmund: Meyer rettet einen weiterhin kopflosen BVB – ein Kommentar

  • Aktualisiert: 03.03.2024
  • 10:10 Uhr
  • Justin Kraft

Nicht Karim Adeyemi, nicht Ian Maatsen, vor allem Alexander Meyer sorgt dafür, dass der BVB bei Union Berlin gewinnt. Damit rettet der Torwart womöglich auch seinen Trainer – vorerst. Ein Kommentar.

Von Justin Kraft

Keine sechs Minuten waren gespielt, da benötigte der BVB bereits die Hilfe seines Torhüters. Union eroberte den Ball im Mittelfeld, Kevin Volland schickte Lucas Tousart halbrechts in die Tiefe und der Franzose schloss nahezu perfekt aus spitzem Winkel ab. Flach und scharf hätte der Ball wohl im langen Eck eingeschlagen. Mit etwas Glück wäre er vom Pfosten ins Spielfeld gesprungen.

Dass diese Gedankenspiele aber eben solche bleiben, liegt an einer herausragenden Reaktion von Alexander Meyer. Der 32-Jährige fuhr seinen Fuß blitzschnell aus und lenkte den Ball so ins Seitenaus.

Fußball ist derart dynamisch, dass sich kaum vorhersagen lässt, wie das Spiel wohl gelaufen wäre, hätte Union hier den Führungstreffer erzielt.

Schaut man sich allerdings an, wie schwer sich der BVB trotz späterer Führung über nahezu die gesamte Partie hinweg tat, lässt sich erahnen, was hätte passieren können.

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"Am Anfang war die Verunsicherung noch zu spüren", sagte Matchwinner Meyer (ran-Note 1) hinterher bei "Sky". Dass diese zumindest etwas verschwand, kann er sich selbst auf die Fahne schreiben. Denn es blieb nicht bei dieser einen Parade. Gleich mehrfach vereitelte er ein Gegentor. Einmal zu Beginn der zweiten Halbzeit, als er den Winkel für Volland geistesgegenwärtig verkürzt und sich breit genug macht, um vom ehemaligen Nationalstürmer angeschossen zu werden.

Auch in der Schlussphase war es mehrfach Meyer, der einen späten Ausgleich verhinderte. Die Tore erzielten Karim Adeyemi und Ian Maatsen, doch der Ersatz von Gregor Kobel war das entscheidende Puzzleteil für einen Sieg, der souveräner daherkommt, als er wirklich war.

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BVB: Meyer rettet womöglich Edin Terzic

Immer wieder verlor der BVB in allen Mannschaftsteilen viel zu einfach den Ball. Vorn dribbelten sich Adeyemi und Jadon Sancho fest, im Mittelfeld hatten Emre Can, Marcel Sabitzer und Julian Brandt kaum Ideen, schafften es nicht, Stabilität in den eigenen Ballbesitz zu bringen.

Auch die beiden Tore entstanden nicht aus gut vorgetragenen Angriffen, sondern aus individuellen Einzelaktionen. All das spielt in der Nachbetrachtung keine übergeordnete Rolle, wenn das Ergebnis stimmt. Doch viel besser als in den letzten Wochen war der BVB erneut nicht.

Dank Meyer kann er das nun zumindest mal bis zum nächsten Spiel als Aufwärtstrend verkaufen. Ausgerechnet der Mann, der 2022 ablösefrei von Jahn Regensburg kam, ist einer der wenigen Dortmunder Lichtblicke im Moment. Während andere, die für viel Geld verpflichtet wurden, nur punktuell aufblitzen lassen, warum der BVB sie überhaupt geholt hat.

Borussia Dortmund scheint ein ewiger Kreislauf zu bleiben: Von guten Leistungen geht es schnell zu schlechten Leistungen. Und zwischendrin befinden sich solche, die man nur schwer einordnen kann, die von den Verantwortlichen aber stets positiv interpretiert werden.

Matchwinner Meyer sagte hinterher einen Satz, der bezeichnend für die Situation ist: "In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass man nicht immer den spielerischen Ansatz wählen muss, sondern auch einfach spielen kann." Besser kann man wohl kaum beschreiben, wie unkonkret das BVB-Spiel unter Edin Terzic daherkommt.

Dieser kann sich vor allem bei seinem Torhüter bedanken, dass sein mögliches Endspiel, von dem medial zuvor berichtet, erfolgreich verlief. An seiner Einstellung des Teams lag es jedenfalls nicht.

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