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FC Bayern München: Harry Kane im Innenraum - kommt jetzt die nächste Sperre?

  • Aktualisiert: 04.05.2025
  • 11:49 Uhr
  • Martin Volkmar

Harry Kane verstößt in Leipzig gegen das Innenraumverbot. Ob der DFB-Kontrollausschuss deshalb gegen den Mittelstürmer des FC Bayern ermittelt, ist offen. Ein Defizit wird aber deutlich.

Aus Leipzig berichtet Martin Volkmar

Harry Kane war bereit. Am Spielfeldrand fieberte der Engländer in Leipzig seinem ersehnten ersten Titel entgegen.

Entsprechend groß war der Frust über den 3:3-Ausgleich der Gastgeber in der 94. Minute, auch wenn die Meisterschaft dem FC Bayern bei neun Punkten und 30 Toren Vorsprung auf Bayer Leverkusen nicht mehr zu nehmen ist.

Doch Bierduschen und Kabinenparty mussten verschoben werden, was in Kanes Heimat entsprechend thematisiert wurde.

"Harry Pain", schrieb die "Sun": "Harry Kanes Träume von der ersten Trophäe auf Eis gelegt."

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Er sehe das Ganze allerdings "nicht so dramatisch", erklärte Sportvorstand Max Eberl und verwies auf das kommende Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach: "Dann ist Harry Kane mit auf dem Platz, wenn wir Meister werden."

Oder doch nicht?

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Harry Kane verstößt gegen Innenraumverbot

Denn Kane verstieß in Leipzig für jeden sichtbar gegen das gegen ihn verhängte Innenraumverbot, das gegen den Engländer wegen seiner Sperre galt.

Auch von einer angeblichen Ausnahmegenehmigung ist bei der DFL nichts bekannt.

Kaum auszudenken, wenn der DFB den Torjäger wegen seines Vergehens erneut sperren würde und Kane wieder das Ende seines "Titelfluchs" nur als Zuschauer miterleben könnte.

Eine so harte Bestrafung ist allerdings eher unwahrscheinlich.

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Harry Kane: Ermittelt der DFB-Kontrollausschuss?

Auf Nachfrage von ran gab es vom zuständigen DFB-Kontrollausschuss zunächst keine Antwort, ob er Ermittlungen gegen den Bayern-Star aufnimmt.

Wegen der Sperre für seine fünfte Gelbe Karte im vergangenen Heimspiel gegen Mainz (3:0) hatte Kane in Leipzig Zugangsverbot im Innenraum, woran er sich in der Schlussphase nicht mehr hielt.

"Ich werde genauso feiern wie alle anderen, keine Sorge", hatte er schon vergangene Woche angekündigt und sich kurz vor Schluss von der Tribüne auf den Weg zum Platz gemacht.

Allerdings gilt nur bei einer Rot- oder Gelb-Rot-Sperre ein Innenraumverbot von 30 Minuten vor und nach dem Spiel – bei einer Gelbsperre lediglich von Anpfiff bis Abpfiff.

Keiner zuständig: Kontrolllücke in der Bundesliga

Zudem gibt es in der Bundesliga offensichtlich eine Kontrolllücke, weil es im Gegensatz zur UEFA keinen Match-Delegierten für die Überwachung solcher Innenraumsperren gibt.

Die Schiedsrichter sind nicht dafür zuständig und greifen nur ein, wenn eine eigentlich im Innenraum nicht zugelassene Person ins Spiel eingreift oder sonst verhaltensauffällig wird.

Neben Kane waren noch anderen Mitarbeiter des FC Bayern am Spielfeldrand bereit für den Jubellauf auf den Platz, die ebenfalls frühestens nach dem Schlusspfiff diesen Bereich hätten betreten dürfen.

Gerade mit Blick auf Kanes bisherige Karriere ohne Titelgewinn und sein insgesamt geringfügiges Vergehen ist es gut möglich, dass der der Verband kein Fass aufmachen will und gar nicht erst ein Verfahren einleitet.

Doch selbst wenn DFB-Chefankläger Toni Nachreiner streng nach den Regeln vorgehen sollte, wäre eine weitere Spielsperre wohl kaum eine Option.

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Marco Reus wurde wegen Innenraumverstoß bestraft

Am ehesten wäre eine Verwarnung oder eine Geldstrafe denkbar.

So erging es 2019 dem damaligen Dortmunder Marco Reus, der trotz einer Rotsperre gegen Bremen auf einem Stuhl hinter der Ersatzbank Platz nahm – allerdings im Gegensatz zu Kane das komplette Spiel lang.

Der BVB musste dafür 10.000 Euro bezahlen, das Verfahren gegen Reus wurde gegen eine Spende von 5.000 Euro an die Sepp-Herberger-Stiftung eingestellt.

So oder so dürfte es aber darauf hinauslaufen, dass Kane seine erste Meisterschaft als Profi auf dem Platz feiern dürfen.

"Ich habe ihn vor dem Spiel getroffen und dann in der Halbzeit. Ich glaube, es haben zwei Herzen in seiner Brust geschlagen", sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer nach der Partie:

"Auf der einen Seite freut er sich für die Mannschaft, wenn sie Deutscher Meister wird. Auf der anderen Seite wäre er ganz gern dabei. Jeder Spieler will auf dem Platz stehen, wenn es Titel zu gewinnen gibt."

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