Fußball
FC Bayern München - Ex-Co-Trainer Dino Toppmöller über sein FCB-Aus: "Ich dachte: Okay, wo ist hier die versteckte Kamera?"
- Veröffentlicht: 17.09.2025
- 17:33 Uhr
- Julian Erbs
Dino Toppmöller ist seit Sommer 2023 Cheftrainer von Eintracht Frankfurt. Zuvor war er Co-Trainer von Julian Nagelsmann beim FC Bayern München. In einem Podcast berichtet er, wie er von der Entlassung erfahren hat und welche Gefühle er dabei durchlebt hat.
Dino Toppmöller zählt zu den aktuellen deutschen Trainer-Erfolgsgeschichten. Gemeinsam mit Sportdirektor Markus Krösche hat er bei der SGE talentierte Spieler zu echten Leistungsträgern entwickelt.
In der vergangenen Saison führte er Eintracht Frankfurt auf Platz vier der Bundesliga und sicherte dem Verein damit die erneute Qualifikation für die Champions League.
Zuvor war er Co-Trainer von Julian Nagelsmann beim FC Bayern. Überraschend wurde Nagelsmann gemeinsam mit seinem Trainerteam im März 2023 entlassen – und das, obwohl die Münchner in allen drei Wettbewerben noch auf Titelkurs lagen.
Im "Bild"-Podcast "Phrasenmäher" berichtet Toppmöller, wie er von der Entlassung erfuhr: "Das war mit Sicherheit ein brutal harter Moment, der sich inhaltlich auch total falsch angefühlt hat."
Toppmöller erinnert sich: "Wir waren auf dem Weg, drei Titel einzusammeln – die Meisterschaft und den Pokalsieg hätten wir uns auf jeden Fall zugetraut, mit Manchester City hatten wir im Champions-League-Viertelfinale das schwerste Los, aber hätten es auch packen können."
Nachmittags noch auf dem Platz, abends gefeuert
Er sei am Nachmittag noch auf dem Trainingsplatz mit Thomas Müller, mit Sven Ulreich und mit Bouna Sarr gewesen. "Abends haben sich die Ereignisse dann überschlagen. Irgendwann habe ich die Nachricht bei 'Bild' als Schlagzeile gelesen. Das war wie in einem Film und ich dachte: Okay, wo ist hier die versteckte Kamera?“
Das Wichtigste in Kürze
Unglücklich fand Toppmöller vor allem den Umgang des Vereins mit seiner Entlassung: "Ich habe erst einmal mein Handy ausgeschaltet, weil ich einfach Ruhe haben wollte. Als ich es wieder einschaltete, hatte ich bereits einen Anruf vom Verein, der mich informieren wollte – allerdings erst, nachdem die Schlagzeile schon veröffentlicht war."
Er gewährt deutliche Einblicke in seine Gefühlswelt: "Natürlich ist man erst einmal am Boden zerstört, weil ich eine sehr gute Beziehung zu vielen im Klub hatte. Dass wir ausgerechnet in der Saisonphase gehen mussten, die für alle am meisten Spaß macht, weil es um die Titel geht – das habe ich bis heute nicht verstanden."
Am Ende müsse man es aber akzeptieren, weiß Toppmöller: "Es ist dann auch ein Moment, der dich als Persönlichkeit noch mal wachsen lässt."
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Speziell war auch ein anderer Moment, allerdings in positiver Hinsicht. 2023 ging der BVB mit zwei Punkten Vorsprung auf den FC Bayern in den letzten Bundesliga-Spieltag. Zuhause traten die Dortmunder gegen den 1. FSV Mainz 05 an, während die Münchner parallel beim 1. FC Köln gastierten.
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Die Schwarz-Gelben kamen nicht über ein 2:2 hinaus. In Köln stand es bis zur 88. Minute 1:1 – doch dann schlug die Stunde von Jamal Musiala, der mit seinem Schuss aus 16 Metern ins lange, rechte Eck zum 2:1 die Meisterschaft für den FC Bayern sicherte.
Toppmöller erklärt, warum er trotz seiner Entlassung beim FCB einen Anteil an dem gefeierten Treffer hatte: "Den Abschluss haben wir gefühlt tausendmal trainiert. Ich habe das Tor natürlich total gefeiert. Direkt nach dem Spiel haben mich die Jungs per FaceTime aus der Kabine angerufen und sich bedankt – das war ein großartiger Moment."
"Zwei Monate später hatte ich als Dankeschön auch die Meistermedaille im Briefkasten liegen. Das zeigt dir einfach, dass du ein auch paar Dinge richtig gemacht hast.“
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