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FC Bayern München: Lennart Karl muss mit zur WM 2026 - Kommentar
- Veröffentlicht: 22.11.2025
- 21:56 Uhr
- Martin Volkmar
In der aktuellen Verfassung kann Lennart Karl trotz seiner erst 17 Jahre Ansprüche auf einen Stammplatz beim FC Bayern stellen - und wäre spätestens dann ein klarer WM-Kandidat. Ein Kommentar.
Die letzte "goldene Generation" aus Eigengewächsen des FC Bayern München bestand aus Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm und Thomas Müller, die aus der Jugend des Rekordmeisters stammen und den Verein 2013 zum Champions-League-Sieg und Deutschland 2014 zum WM-Titel führten.
Ein gutes Jahrzehnt später haben die Münchner wieder ein Trio aus hochtalentierten Eigengewächsen, das die Fans schwärmen lässt: Jamal Musiala (22), Aleksandar Pavlovic (21) und Lennart Karl (17).
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Dabei sticht der Letztgenannte derzeit gleich in mehrerer Hinsicht heraus. Zum einen, weil er drauf und dran ist, sich in der Star-gespickten FCB-Offensive unverzichtbar zu machen.
Der Linksfuß, der mit 14 Jahren von Viktoria Aschaffenburg kam, hat zwar erst 15 Pflichtspiele in dieser Saison für Bayern bestritten, aber praktisch in jeder Partie überzeugen können, in der er längere Zeit auf dem Platz stand.
Das Wichtigste in Kürze
Lennart Karl gegen Freiburg überragend
Seine mit Abstand beste Leistung zeigte er als Starter am Samstag beim fulminanten 6:2 über den SC Freiburg. Karl übernahm trotz seiner geringen Erfahrung nach dem frühen 0:2-Rückstand Verantwortung, schoss den wichtigen Anschlusstreffer, bereitete den Ausgleich kurz vor der Pause vor und spielte auch sonst auf, als wenn er schon seit Jahren Teil des Münchner Starensembles wäre.
Neben seinem herausragenden Nebenspieler Michael Olise war Karl der beste Bayern-Spieler (beide ran-Note 1).
Schon unter der Woche hatte der Youngster bei seinen ersten beiden U21-Länderspielen ein beeindruckendes Debüt gefeiert und bei den beiden Siegen in der EM-Qualifikation gegen Georgien (2:0) und Malta (6:0) drei Treffer erzielt.
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Lennart Karl: In dieser Form Kandidat auf Bayern-Stammplatz und DFB-Auswahl
In dieser Verfassung kann Karl zu Recht Ansprüche auf einen Stammplatz beim FC Bayern stellen – und wäre dann ein klarer Kandidat für den deutschen WM-Kader.
Auch wenn die Entwicklung in den nächsten Wochen und Monaten abgewartet werden muss, so ist der 1,69-Meter-Mann in der aktuellen Form eine Bereicherung für jede Mannschaft, weil er ein unglaubliches Talent hat und sich nicht zu viele Gedanken macht, wie er selbst nach der Partie sagte.
"Einfach etwas zutrauen, die Abschlüsse nehmen und irgendwann geht der Ball schon rein", erklärte Karl seine Stärken und zeigte sich auch mit Blick auf eine Nominierung für die DFB-Auswahl zuversichtlich: "Ich muss jedes Spiel meine Leistung zeigen und dann wird es schon irgendwie klappen."
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Sogar der Vergleich mit Messi schüchtert Karl nicht ein
Sogar der von Experten wie Olaf Thon gemachte Vergleich zum mehrfachen WeltfußballerLionel Messi schüchtert Karl nicht ein, auch wenn sich das vor allem auf seinen Spielstil, sein Potenzial und seine Unbekümmertheit bezog.
Vom Alter her ist der gerade mal 17-Jährige jedenfalls in einer Liga mit den Allergrößten: Messi feierte seinen Einstand in der Nationalmannschaft mit 18 Jahren, Schweinsteiger mit 19, Lahm, Müller und auch Pavlovic mit 20.
Karl hingegen wäre bei einer Berufung durch Julian Nagelsmann für die nächsten Länderspiele Ende März mit dann 18 Jahren und einem Monat kaum älter als die jüngsten DFB-Profis nach dem Zweiten Weltkrieg: Uwe Seeler und Youssoufa Moukoko (beide 17 Jahre und 11 Monate) sowie Musiala (18 Jahre und 27 Tage).
Nagelsmann selbst wird spätestens nach den Gala-Auftritten Karls in den vergangenen acht Tagen wissen, dass er auf das Bayern-Juwel in dieser Form bei der WM nicht verzichten kann.