Bundesliga
FC Bayern München: Ralf Rangnick kritisiert Transfer-Politik - war die Verpflichtung von Harry Kane ein Fehler?
- Aktualisiert: 24.06.2025
- 20:30 Uhr
- ran.de
Der FC Bayern München hat mit seiner Transferphilosophie in den vergangenen Jahren wechselhaften Erfolg gehabt. Österreich-Coach Ralf Rangnick übt nun scharfe Kritik am Vorgehen der Verantwortlichen des Rekordmeisters.
Den FC Bayern für seine Transferpolitik zu kritisieren, liegt angesichts einiger mäßiger Deals wie jener von Joao Palhinha oder Sacha Boey nicht ganz fern.
Mit dem 100-Millionen-Euro schweren Kane-Deal haben die Bayern aber - wenn man sich die Zahlen des Engländers ansieht - alles richtig gemacht. 83 Tore und 26 Assists in 93 Pflichtspielen sind jedenfalls ein klares Zeichen für Weltklasse.
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Ralf Rangnick hingegen übt ausgerechnet Kritik an der Verpflichtung des Top-Torjägers.
"Bayern hätte Harry Kane schon mit 20 Jahren verpflichten müssen. Man muss einen Harry Kane mit 18 oder 20 Jahren verpflichten und ihn dann so lange wie möglich behalten. Das wäre mein Ansatz", monierte der österreichische Nationaltrainer im Gespräch mit der spanischen Zeitung "Sport".
Das Wichtigste in Kürze
Rangnick kritisiert den FC Bayern: "Wie ein Casinobesuch"
Rangnick spielt vor allem auf den fehlenden Wiederverkaufswert älterer Stars an. "Sie werden das Geld nie zurückbekommen. Und wenn man Pech hat, ist der Spieler nach ein oder zwei Jahren nicht einmal mehr zu gebrauchen", gab Rangnick zu bedenken und verdeutlichte seine Argumentation mit einem kuriosen Vergleich:
"Das ist wie eine Wette oder ein Casinobesuch, bei dem ich 130 Millionen auf Rot oder Weiß setze. Ich weiß, ich übertreibe ein wenig, aber Sie wissen, was ich meine."
Dabei schränkte er allerdings ein, dass derartiges, "jeder Verein für sich selbst entscheiden" müsse. Rangnick geht es bei seiner Kritik weniger um den Namen Harry Kane, sondern vielmehr um die gesamte Transfer-Strategie der Bayern.
"Wenn ich der Klubbesitzer oder Sportdirektor wäre, würde ich nur versuchen, junge Spieler zu verpflichten und in sie zu investieren. Denn egal, wie man es betrachtet, es ist das einzig Sinnvolle", verdeutlichte er.
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Rangnick-Philosophie nicht kompatibel mit dem FC Bayern
Rangnick selbst ist bekannt als Jugend-Förderer und führt auch in seiner Funktion als Nationaltrainer Österreichs regelmäßig Lehrgänge mit Perspektivspielern durch. Unter anderem Paul Wanner war hierbei schon zu Gast.
Das Beispiel Wanner zeigt aber auch, wie schwierig es ist, beim FC Bayern als junger Spieler durchzustarten. Denkt man an Namen wie Mathys Tel oder Ryan Gravenberch, der in Liverpool zum Star wurde, wird dies ebenfalls deutlich.
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Der FC Bayern versteht sich nicht als Ausbildungsklub, sondern will Jahr für Jahr den maximalen Erfolg generieren. Vincent Kompany scheint sich mit dieser Denkweise angefreundet haben.
Bei Ralf Rangnick hätte das wohl ein wenig anders ausgesehen. Der 66-Jährige galt schließlich vor der Kompany-Verpflichtung als Wunschkandidat der Bayern.
Mit Blick auf die seine jüngsten Aussagen wird aber deutlich, dass die Philosophien von Verein und Coach wohl ohnehin nicht zusammengepasst hätten.