Hamburger SV: Testspiel-Miesere und die Selke-Lücke - wie reif ist der HSV für die Bundesliga?
Aktualisiert: 11.08.2025
14:58 Uhr
Christoph Gailer
Beim Hamburger SV ist die Aufstiegs-Euphorie nach schwachen Testspiel-Ergebnissen verflogen, stattdessen gibt es Sorgen und sogar erste größere Zweifel. Sind die Hanseaten wirklich bereit für die Bundesliga?
Knapp drei Monate ist es nun her, dass der Hamburger SV im siebten Anlauf die Rückkehr in die Bundesliga geschafft hat und das einstige Gründungsmitglied somit wieder zurück in Deutschlands Oberhaus ist.
Seitdem haben die Hanseaten inmitten der Aufstiegs-Euphorie den Kader nach interner Analyse mit einigen prominenten Namen umgebaut. Bei vielen Aufstiegs-Helden waren die Verantwortlichen um Trainer Merlin Polzin und Sportvorstand Stefan Kuntz offenbar nicht davon überzeugt, dass die Qualität auch für die Bundesliga reichen würde.
Doch so richtig funktioniert der runderneuerte HSV in der Vorbereitung auf dem Feld noch nicht. Die letzten Testspiel-Ergebnisse lösen erste Zweifel aus, selbst beim gefeierten Aufstiegstrainer Merlin Polzin.
"Natürlich haben wir gehofft, dass wir weiter sind", sagte der 34-Jährige nach der 0:2-Pleite zuletzt im Testspiel gegen La-Liga-Klub RCD Mallorca - der fünften HSV-Niederlage in Folge in der laufenden Vorbereitung.
Zu allem Überfluss holte sich Neuzugang Jordan Torunarigha für ein brutales Einsteigen gegen die Spanier auch noch die Rote Karte ab.
Anzeige
Trotz Negativ-Serie versichert Elfadli: "Sind auf gutem Stand"
Vor Mallorca verloren die "Rothosen" bereits mit 1:5 gegen den SC Freiburg, mit 0:4 gegen Olympique Lyon, mit 1:2 gegen Sturm Graz und mit 0:1 gegen den dänischen Topklub FC Kopenhagen.
Zum Abschluss des Trainingslagers auf der Balearen-Insel stellt sich nun langsam die Frage: Ist der HSV ob dieser enttäuschenden Ergebnisse überhaupt bereit für das Bundesliga-Comeback?
Externer Inhalt
Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.
Bundesliga-Transfergerüchte: FC Bayern fragt wohl bei Arsenal-Star Jurrien Timber an
Jurrien Timber (FC Arsenal) Die Bayern mischen laut "CaughtOffside" wohl im Poker um Arsenal-Star Jurrien Timber mit. Dem Bericht nach sollen die Münchner schon Kontakt zum 24 Jahre alten Rechtsverteidiger aufgenommen haben. Allerdings dürfte sich auch Arsenal um einen Verbleib des Niederländers bemühen und an einer Vertragsverlängerung über den Sommer 2028 hinaus arbeiten. Im Sommer 2023 zahlten die "Gunners" kolportierte 40 Millionen Euro Ablöse für Timber an dessen Ex-Klub Ajax Amsterdam.
Gilberto Mora (Club Tijuana) Der BVB soll wohl mal wieder die Fühler nach einem internationalen Toptalent ausgestreckt haben. Laut dem Portal "TBR Football" dürfte die Borussia am erst 16-jährigen Mexikaner Gilberto Mora interessiert sein. Das Teenie-Juwel spielt in seiner Heimat für den Club Tijuana bereits regelmäßig in der ersten Liga des Landes, hat beim Gold Cup bereits drei A-Länderspiele bestritten und ist nun bei der U20-WM im Einsatz. Sollte der ...
Gilberto Mora (Club Tijuana) ... Bundesligist den Zuschlag erhalten, dürfte Mora allerdings erst mit Erreichen der Volljährigkeit tatsächlich nach Dortmund wechseln. Allerdings ist die Konkurrenz dem Bericht nach wohl enorm, auch die Bayern sowie Chelsea und auch Inter Miami werden als weitere Interessenten für den offensiven Mittelfeldspieler genannt.
Dayot Upamecano (FC Bayern München) Nach Real Madrid soll nun auch der FC Liverpool Interesse an Dayot Upamecano zeigen. Laut "Bild" denken die Engländer über eine ablösefreie Verpflichtung nach. Der Vertrag des Franzosen würde im Sommer 2026 auslaufen, sollten sich er und die Bayern nicht einigen können. Nach Informationen von "Sport1" fordert das Lager Upamecanos eine deutliche Gehaltserhöhung, ein Handgeld sowie eine Ausstiegsklausel. Die FCB-Bosse könnten dagegen einen harten Kurs einschlagen.
Bremer (Juventus Turin) Der FC Bayern soll laut "Calciomercato" an Juventus-Verteidiger Bremer interessiert sein – allerdings buhlen auch Manchester United, Liverpool und Chelsea um den 28-Jährigen. Ein Transfer gilt dennoch als unwahrscheinlich: Bremer verlängerte erst im Sommer langfristig bei Juve, ehe er sich im Oktober das Kreuzband riss. Nur ein "verrücktes Angebot" über 70 bis 80 Millionen Euro könnte die Italiener wohl umstimmen, die den Abwehrmann eigentlich als unverkäuflich betrachten.
Nicolas Jackson (FC Bayern München) Nicolas Jacksons Berater Ali Barat heizt mal wieder Spekulationen an. Diesmal geht es um eine feste Verpflichtung der Leihgabe des FC Chelsea, die den FC Bayern 65 Millionen Euro kosten würde. "Ich denke, wenn Nico Jackson diese Saison gute Leistungen bringt, sollten sie ihn angesichts des aktuellen Marktpreises für Stürmer von 65 Millionen Euro kaufen", sagte Barat "RMC Sport" ...
Nicolas Jackson (FC Bayern München) Barat ist klar, dass dafür vor allem die Leistungen seines Klienten stimmen müssen. Aber: "Normalerweise, bei seinem Potenzial, denke ich, dass sie kein Problem damit haben werden, die 65 Millionen Euro am Ende des Sommers zu zahlen." Bei 40 Einsätzen kommt es laut Klausel automatisch zum Kauf, ohne die Anzahl der Spiele könnten die Bayern den Stürmer aber auch für diese Summe verpflichten, falls er überzeugt.
Almugera Kabar (Borussia Dortmund) Fünf Einsätze für die Profis von Borussia Dortmund reichen offenbar aus, um das Interesse des FC Brentford zu wecken. Nach Informationen der "Bild" beschäftigt sich der Premier-League-Klub intensiv mit einer Verpflichtung von Almugera Kabar. Der 19-jährige Innenverteidiger hat derzeit einen Marktwert von rund einer Million Euro. Brentford soll bereits Kontakt mit dem Spieler aufgenommen haben und wäre demnach bereit, eine Ablösesumme von etwa 20 Millionen Euro zu zahlen.
Brajan Gruda (Brighton & Hove Albion) Einem Bericht von "Sky" zufolge beschäftigte sich der VfB Stuttgart im Sommer mit Brajan Gruda. Der ehemalige Mainzer sei demnach nicht zufrieden mit seiner Spielzeit bei Brighton. Aus diesem Grund erhofften sich die Schwaben wohl eine Leihe des Youngsters. Die Seagulls sollen jedoch weiter mit ihm planen. Neben Stuttgart zeigten dem Sportsender zufolge auch weitere Klubs Interesse am Deutschen - darunter auch mehrere Bundesligisten. Wird das Thema im Winter wieder heiß?
Min-jae Kim (FC Bayern München) Die Zukunft von Min-jae Kim bleibt ungewiss. Dem "Kicker" zufolge gehörte der Innenverteidiger im Sommer zu den Abgangskandidaten beim FC Bayern München. Ein Verkauf soll sich aber schwierig gestalten, da das Gehalt des Südkoreaners viele Interessenten abschrecke. Zudem fordern die Münchner laut dem Bericht eine hohe Ablöse für Kim. Dennoch könnte das Thema auch im Winter wieder hochkochen.
Sacha Boey (FC Bayern München) In der Personalie Sacha Boey soll es laut "Kicker" beim FC Bayern zu einem Umdenken gekommen zu sein. Wohl auch ein Grund, warum der Franzose nicht gewechselt ist. Intern scheint es aber Uneinigkeit zu geben. Demnach soll sich Vincent Kompany immer mehr mit dem Franzosen anfreunden. Max Eberl bezeichne die Situation auf der Rechtsverteidiger-Position jedoch als Luxus. Galatasaray Istanbul und Olympique Marseille wurde Interesse nachgesagt. Vielleicht wagen sie im Winter einen neuen Anlauf.
"Das war nicht das Ergebnis, was wir erwartet oder uns erhofft haben", sagte HSV-Profi Daniel Elfadli zwar nach dem Mallorca-Spiel, stellt jedoch zugleich klar: "Wir sind auf einem guten Stand."
Nach Selkes Abgang: Wer ersetzt den HSV-Torjäger?
Gut zwei Wochen hat Polzin noch Zeit, um den personell umgebauten Kader fit für die Bundesliga zu machen, dann wartet am 24. August der Auftakt auswärts bei Borussia Mönchengladbach (ab 17:30 Uhr im Liveticker). Nach dem Umbruch muss Polzin acht externe Neuzugänge integrieren.
Einige der neuen Akteure sind ohne Zweifel als Sofortverstärkungen angedacht, wie etwa der aus Leipzig geholte Stürmer Yussuf Poulsen. Der 31-jährige Däne ist gefragt, um die Lücke zu schließen, die der Abgang von Zweitliga-Torschützenkönig Davie Selke (22 Treffer in der Saison 2024/25) gerissen hat.
Bundesliga: 1. FC Heidenheim teurer als der FC Bayern - Dauerkarten-Preise der neuen Saison
Bundesliga: Dauerkarten-Preise der neuen Saison Die Bundesliga startet in die neue Saison und mit ihr die Vorfreude auf das erste Heimspiel. Doch wieviel Geld müssen die Fans in die Hand nehmen? (Quelle: transfermarkt.de, Stand: 05. August 2025)
Borussia Dortmund 258 Euro Unterschied zur Vorsaison: 2 Euro mehr
Neben Poulsen, der in der Bundesliga eher als fleißiger Arbeiter denn als Torjäger bekannt war, hat der HSV auch noch Rayan Philippe aus Braunschweig verpflichtet, um die Last des Toreschießens in der Post-Selke-Ära auf mehrere Schultern zu verteilen. Bei nur zwei Treffern in den zurückliegenden fünf Testspielen ist diese Problemzone aber immer noch mehr als offensichtlich.
Abzuwarten bleibt, welche Rolle Robert Glatzel , der in der Vorsaison lange verletzt ausfiel, in der Bundesliga spielen wird. Ein Fragezeichen steht zudem hinter Ransford Königsdörffer, dessen geplanter Wechsel nach Nizza kurzfristig platzte.
Anzeige
Anzeige
Torwart-Casting um den Stammplatz
Für das Tor verpflichtete der Hamburger SV den israelischen Nationalkeeper Daniel Peretz auf Leihbasis vom FC Bayern. Der 25-Jährige hofft, an der Elbe endlich den Bundesliga-Durchbruch zu schaffen, der ihm in München hinter Manuel Neuer verwehrt blieb.
Das Torwart-Casting um den Stammplatz im HSV-Kasten läuft auf Hochtouren. Während Peretz beim Test gegen Mallorca über die volle Distanz ran durfte, bekommt sein Kontrahent und Platzhirsch Daniel Heuer Fernandes laut Polzin im DFB-Pokal in Pirmasens seine Bewährungschance.
"Somit haben beide noch mal die Chance, sich über eine längere Spielzeit zu präsentieren. Danach werden wir es gemeinsam auswerten und eine Entscheidung treffen", kündigte Polzin an.
Kuntz will "in der Bundesliga ankommen und drinbleiben"
Dass der Umbruch mit einigen Rückschlägen verbunden sein könnte, hat Kuntz wohl schon durch seine langjährige Erfahrung im Profifußball antizipiert. Deshalb warb er auch im Juni 2025, inmitten der Hamburger Aufstiegs-Euphorie, um Realitätssinn bei den Fans.
Anzeige
Anzeige
FC Bayern: Eberl mit deutlicher Absage in Richtung Nicolas Jackson!
"Wir kommen aus sieben Jahren Zweitklassigkeit. Unser Ziel ist klar: in der Bundesliga ankommen und drinbleiben. Das ist der Druck. Wer andere Erwartungshaltungen hat, der hat falsche", sagte der 62-jährige Kuntz damals im ran-Interview, "Teams wie Augsburg, Mainz oder Freiburg haben uns zehn Jahre Bundesliga voraus. Das gilt es jetzt erstmal aufzuholen."
Auch sportlich dürfte der HSV-Kader noch einiges aufzuholen zu haben bis zum Bundesliga-Start. Dennoch bleib die Spieler des Aufsteigers erst einmal optimistisch und selbstbewusst. "Wir sind eine starke Mannschaft. Wir sind überzeugt von uns", sagte Elfadli trotz der holprigen Vorbereitung.