Nationalmannschaft
Hansi Flick und die mangelnde Euphorie: "Das Ganze ist negativer ausgerichtet"
- Aktualisiert: 12.08.2023
- 21:25 Uhr
- Andreas Reiners
Der deutsche Fußball steckt in der Krise, die Nationalmannschaft steht weniger als ein Jahr vor der Heim-EM unter Druck. Bundestrainer Hansi Flick spricht am ran-Mikrofon über seinen Plan und die mangelnde Euphorie.
Nach schwachen Auftritten in den jüngsten Länderspielen prasselte jede Menge Kritik auf das DFB-Team und vor allem auf Bundestrainer Hansi Flick ein. Er weiß: Bei den nächsten Länderspielen im September gegen Japan und Frankreich müssen ganz dringend Siege her.
Denn die Stimmung in Deutschland ist nach den Vorrunden-Desastern der Nationalmannschaft bei der WM in Katar, der U21 bei der EM und der Frauen bei der aktuell laufenden WM am Boden. Von einer Euphorie im Vorfeld der Heim-EM 2024 ist noch nichts zu spüren. Heißt: Flick ist mehr gefordert denn je.
Vor dem Supercup zwischen dem FC Bayern München und RB Leipzig sprach Flick am ran-Mikrofon über…
...den Plan, mit dem DFB-Team die Kurve zu bekommen: "Wenn man solche Ergebnisse erzielt wie wir im Juni, dann steht man auch zu Recht in der Kritik. Damit müssen wir klarkommen. Ich bin absolut überzeugt von dem, was wir uns vorgenommen haben. Es geht darum, eine Kernmannschaft zu kreieren, zu stabilisieren, dass sie Automatismen findet und sich zurechtfindet. Klar ist: Ergebnisse tun uns gut. Wenn wir Siege einfahren, dann gibt uns das auch mehr Vertrauen in das, was wir vorhaben. Und das ist natürlich unser Ziel, gerade im September."
Das Wichtigste zum DFB-Team in Kürze
….die Mannschaft bei den Spielen im September: "Es war schon immer unser Ziel und das war natürlich auch im Juni so, dass wir Spieler sehen wollten in Situationen, in denen es ein bisschen grenzwertiger ist, wo ein bisschen Druck drauf ist. Wir brauchen Spieler, bei denen wir genau wissen, dass sie ihre Leistung auch unter Druck bringen. Da sind wir einen Schritt weiter. Deswegen war unser Ziel im Vorfeld, dass wir im September eine Mannschaft haben, bei der wir sagen, dass es sechs, acht Spieler sind, die wir im Großen und Ganzen auch im nächsten Jahr sehen werden. Trotzdem ist die Tür natürlich immer offen."
…die Stimmung im Land und die Aufgabe, eine Euphorie zu entfachen: "Wenn wir ins Spiel gehen, haben wir immer das Gefühl, dass wir erstmal 0:2 oder 0:3 zurückliegen. Das Ganze ist negativer ausgerichtet. Für uns zählen jetzt Siege. Für uns ist es wichtig, dass wir guten Fußball spielen. Dass auch die Fans sehen, dass Spieler auf dem Platz stehen, die sich zerreißen, die alles geben, damit wir Erfolgserlebnisse haben. In Köln gegen Belgien sind wir nicht gut reingekommen, aber zum Schluss hat die Mannschaft gefightet und versucht, das Ding umzudrehen. Und die Kölner haben uns unterstützt. Das sind genau die Dinge, die wir brauchen. Da muss der Funke vom Platz auf das Stadion überspringen."