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Relegation 2025: Spektakel zwischen 1. FC Heidenheim und der SV Elversberg zeigt - für Traditionsklubs gibt es keine Ausreden mehr

  • Veröffentlicht: 23.05.2025
  • 01:34 Uhr
  • Tim Althoff

Im Relegations-Hinspiel zwischen dem 1. FC Heidenheim und der SV Elversberg trafen zwei Teams aufeinander, an denen sich Traditionsvereine ein Beispiel nehmen sollten. Ein Kommentar.

von Tim Althoff

El Dorfico. Dieser Medien-Begriff sollte die fußballerische Bedeutungslosigkeit des 1. FC Heidenheim und der SV Elversberg im Vorfeld des Relegation-Hinspiels hämisch beschreiben.

Zwei Orte in der Provinz, kleine Fan-Szenen, wenig bis gar keine Bundesliga-Tradition. Der Begriff hat durchaus einen nachvollziehbaren Hintergrund.

Doch wo El Dorfico drauf stand, steckte viel mehr dahinter. Beide Teams zeigten beim 2:2 in Heidenheim, dass keinerlei Spott angebracht ist. Schon gar nicht aus dem Lager großer Traditionsvereine. Mit ihrem Erfolg zeigen die Fußball-"Dörfer" schonungslos auf, was bei den Großen schief läuft.

Es gibt für das wiederholte Scheitern von Schalke, Hertha und Co. keinerlei Ausreden mehr.

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Relegation 2025: Wenig Geld, weniger Probleme?

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Trotz der Wichtigkeit dieses Spiels verzichteten beide Mannschaften auf Angsthasen-Fußball, zeigten attraktive Kombinationen und lieferten keine einzige langweilige Minute.

Heidenheim und Elversberg zeigen, dass keine Millionen-Gehälter und immer höher werdende Transfer-Summen notwendig sind, um auf höchstem Profi-Niveau zu bestehen.

Wie das funktioniert? Mit einer kreativen Transfer-Strategie, Kontinuität auf dem Trainer-Posten und viel Demut.

Heidenheim verlor mit Tim Kleindienst und Jan-Niklas Beste zwei seiner besten Spieler, trat zudem in der Conference League an und musste unter diesen Umständen in der Bundesliga bestehen. Dass sich der Klub in die Relegation rettete, ist keine Selbstverständlichkeit.

Auch die SV Elversberg verlor im Sommer Schlüsselspieler wie Jannik Rochelt, Paul Wanner und Wahid Faghir. Dafür wurden mit Muhammed Damar, Fisnik Asllani und Elias Baum drei Spieler nicht nur ohne Transfer-Ausgaben ausgeliehen, sie wurden auch noch zu absoluten Senkrechtstartern der abgelaufenen Zweitliga-Saison entwickelt.

Das Argument, dass beide Vereine mit "Voith" und "Ursapharm" zwei Investoren hinter sich haben, kann unter diesen Umständen nicht geltend gemacht werden. Im Amateur-Fußball mögen die Firmen ihren Unterschied machen. Im Profi-Fußball, das zeigen die Transfer-Ausgaben beider Teams, ist dieser Umstand angesichts der hohen Sponsoring-Einnahmen größerer Klubs jedoch kein Vorteil. Der Investoren-Vorwurf wird lediglich genutzt, um die erfolgreiche Arbeit klein zu reden.

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Horst Steffen und Frank Schmidt zeigen, dass Kontinuität funktioniert

Erfolgreiche Arbeit, die vor allem auf den Trainerbänken ihren Ursprung hat.

Mehr zur SV Elversberg

Keine Trainer der ersten beiden Ligen sind länger im Amt als Horst Steffen in Elversberg und Frank Schmidt in Heidenheim. Steffen führte die SVE seit 2018 von der Regionalliga Südwest in die Relegation zur Bundesliga. Frank Schmidt coacht sogar schon seit 2007 an der Brenz und startete seine Amtszeit in der Oberliga.

Während die Trainer in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen können und langfristige Projekte aufbauen, werden andere Übungsleiter in der 2. Liga auf einem Aufstiegsplatz stehend entlassen.

Dass die Erwartungshaltung bei Traditionsvereinen mit denen der beiden Relegations-Mannschaften nicht zu vergleichen ist, ist keine Frage. Doch warum nehmen sich die etablierten Vereine kein Beispiel? Schalke, Kaiserslautern, Hertha, Köln und etliche andere Vereine verschleißen seit Jahren mehrere Trainer pro Saison, scheinen jedoch nicht aus den immer selben Fehlern zu lernen.

Steffen und Schmidt entwickelten bei ihren Klubs eine langfristige Philosophie und schaffen es damit, Abgänge zu kompensieren. Neuzugänge haben es leichter, sich in ein etabliertes System einzufügen. So entsteht der Fußball, den wir am Donnerstag-Abend gesehen haben.

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Heidenheim und Elversberg verdienen sich den Profi-Fußball

Beim Relegations-Rückspiel zeigt sich, welcher Provinz-Klub in der kommenden Saison tatsächlich in der Bundesliga spielen darf. Wer auch immer es wird: Traditionsvereine sollten sparsam mit der Kritk umgehen

Elversberg und Heidenheim sind vielleicht keine Quotenbringer an allen 34 Spieltagen. Sie legen mit ihrer Arbeit jedoch den Finger in die Wunde derjenigen Vereine, die es seit Jahren nicht gebacken kriegen, ihre Erwartungen mit sportlichem Erfolg zu erfüllen.

Sie sind ein positives Beispiel dafür, wie wenig Geld in maximalen Erfolg umgemünzt wird. Die Trainer eine willkommene Abwechslung zur ewigen Rochade bei anderen Klubs.

Damit haben sich die "Dorficos" ihre Daseinsberechtigung im deutschen Profi-Fußball verdient.

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