Arsenal vs. FC Bayern - Urs Meier kritisiert Schiedsrichter-Entscheidung: "Sind doch nicht beim Kinderfußball!"
Aktualisiert: 16.04.2024
09:50 Uhr
Kai Esser
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Beim Champions-League-Viertelfinale zwischen Arsenal und dem FC Bayern verweigert Referee Nyberg dem FCB einen Handelfmeter. Die Bayern tobten, Kritik kommt vom Ex-FIFA-Schiedsrichter Urs Meier.
Das temporeiche 2:2-Unentschieden zwischen Arsenal und dem FC Bayern München im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League geriet nach Schlusspfiff fast schon zur Nebensache.
Bayern-Trainer Thomas Tuchel hatte nämlich noch auf dem Rasen Gesprächsbedarf mit Schiedsrichter Glenn Nyberg. Der Schwede war Zentrum einer kniffligen Szene. "Das ist eine Katastrophe", tobte Tuchel auf der anschließenden Pressekonferenz.
Doch was war überhaupt passiert? In der 67. Minute wechselte Arsenal doppelt. Der spätere Torschütze Leandro Trossard sowie Gabriel Jesus kamen neu ins Spiel.
Die Regeln besagen nicht, dass der Schiedsrichter nach einem Spielerwechsel neu anpfeifen muss. Als Nyberg das jedoch trotzdem tat, spielte Arsenal-Schlussmann David Raya den fälligen Abstoß kurz zu Gabriel Magalhaes. Damit ist das Spiel freigegeben. Dieser stoppte ihn jedoch mit dem Arm und rollte die Kugel zurück in den Fünfer, führte den Abstoß also quasi neu aus. Nyberg ließ die Szene trotz heftiger Proteste von Harry Kane und Jamal Musiala weiterlaufen.
"Für mich war das ein klarer Elfmeter", berichtet Joshua Kimmich nach der Partie bei "Prime Video" von der Szene. "Der Schiri pfeift den Abstoß an, der Torwart spielt ihn zum Verteidiger, und der nimmt ihn nochmal in die Hand."
So knapp Kimmich die Szene zusammenfasste, so treffend war seine Analyse. Tatsächlich hätte es hier den Regeln nach Strafstoß geben müssen.
Nyberg erkannte die Szene auch, soll den Spielern der Bayern laut Tuchel jedoch gesagt haben, dass er "für so einen Kinderfehler in einem Viertelfinale keinen Elfmeter pfeift", so gibt es der scheidende Chefcoach wieder. "Das ist furchtbar. So eine Begründung ist schrecklich."
Kane war nicht weniger deutlich: "Das ist der klarste Elfmeter, den ich je gesehen habe!"
Urs Meier kritisiert scharf: "Das ist eine fatale Aussage"
In die gleiche Kerbe schlägt auch der ehemalige Weltklasseschiedsrichter Urs Meier im Gespräch mit ran. "Wenn er das so gesagt hat, ist das natürlich falsch. Das ist eine fatale Aussage", kommentiert er das Vorgehen Nybergs. "Kinderfehler hin oder her, wir sind hier nicht beim Kinderfußball, sondern wir spielen Champions League."
Für die beiden Übeltäter, Raya und Gabriel, hatte er indes kein Mitleid. "Wenn die Spieler die Regeln nicht kennen, dann müssen sie sie kennenlernen und das tut meistens weh."
Später fasste sich Nyberg ans Ohr um möglicherweise zu signalisieren, dass der Pfiff nicht gehört wurde. Für den Schweizer eine leicht zu durchschauende Ausflucht. "Natürlich hat er den Pfiff gehört, das ist doch klar. Man sollte vielleicht mal fragen: Warum nimmt er den Ball überhaupt in die Hand? Wir spielen doch Fußball und nicht Handball!"
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Gräfe plichtet Urs Meier bei
Für den schwedischen Unparteiischen war es erst das siebte Spiel in der Champions League, Erfahrung spielt also womöglich eine Rolle.
"Natürlich ist Erfahrung in der Champions League wichtig", erklärt Meier weiter. "Aber ich hatte mein drittes Champions-League-Spiel im Halbfinale 1997 im Old Trafford zwischen Manchester United und Borussia Dortmund und habe dort gut gepfiffen."
Champions League - Pressestimmen nach FC Bayern vs. Arsenal: "War das wirklich kein Elfmeter?"
Auch Manuel Gräfe, ehemaliger Top-Schiedsrichter des DFB, äußerte sich auf "X": "Nach Abstoß Hand bedeutet Elfer", so seine klare Einschätzung.
Bei der Szene in der Nachspielzeit, als Bukayo Saka über das Bein von Manuel Neuer im Strafraum fiel, gab Meier seinem Schiedsrichter-Kollegen jedoch Recht, der nicht auf Elfmeter entschied. "Saka sucht zu sehr das Bein von Neuer und man sieht eindeutig, dass er nur den Kontakt will."
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Was Mikel Arteta, Trainer des Premier-League-Tabellenführers, über den Aussetzer seiner sonst so stabilen Defensiv-Asse denkt, ist nicht überliefert. Stattdessen fokussierte er sich auf eine andere Schlüsselszene.
In der 14. Minute scheiterte Abwehrspieler Ben White freistehend vor Manuel Neuer. "Da müssen wir das 2:0 machen", haderte der Spanier. "Das ist der Moment des Spiels." Vor allem, weil wenig später der Ausgleich durch den ehemaligen Arsenal-Akademiespieler Serge Gnabry fiel.
Das Rückspiel findet am 17. April in der Münchner Allianz Arena statt - hoffentlich dann ohne Aussetzer des Schiedsrichter-Gespanns.