• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige
Im ran-Interview

FC Bayern München gegen Arsenal - Lothar Matthäus: Darauf muss der FCB besonders aufpassen

  • Aktualisiert: 09.04.2024
  • 14:07 Uhr
  • Tobias Hlusiak
Anzeige

Im Interview mit ran spricht Lothar Matthäus über die Krise des FC Bayern, die Stärken von Champions-League-Gegner Arsenal und die Aussichten von Borussia Dortmund.

Von Tobias Hlusiak

Lothar Matthäus hat sich als Fußball-Experte in den vergangenen Jahren einen herausragenden Ruf erarbeitet, die fachliche Qualität stellt beim deutschen Rekord-Nationalspieler ohnehin niemand mehr in Frage.

Auch für ran nimmt sich der Interwetten-Botschafter bei einem Pressetermin viel Zeit und beantwortet alle Fragen zur Situation bei seinem Ex-Klub Bayern, dem Rivalen Arsenal im Viertelfinal-Hinspiel der Königsklasse (ab 21 Uhr im Liveticker auf ran.de) und der Situation von Borussia Dortmund.

ran: Herr Matthäus, ist die Saison für den FC Bayern eigentlich noch zu retten?

Lothar Matthäus: Natürlich, wenn sie den Champions-League-Titel holen sollten, dann ist die Saison noch gerettet, auch wenn man mit großem Rückstand in der Bundesliga Zweiter wird. Aber Bayern hat es bisher auch nicht in der Champions League groß gezeigt. Da lasse ich mich auch vom Sieg gegen Lazio nicht blenden. Das ist eine mittelmäßig italienische Mannschaft, gegen die man auch schon im Hinspiel eigentlich hätte gewinnen müssen.

ran: Muss sich der FC Bayern von Thomas Tuchel trennen, wenn man gegen Arsenal ausscheidet – und wer könnte dann übernehmen?

Matthäus: Ich habe ja schon nach dem 2:3 in Heidenheim bei "Sky" gesagt, dass die Mannschaft einen neuen Impuls braucht. Thomas Tuchel erreicht das Team nicht mehr. Daher wäre Hermann Gerland für mich für diese kurze Zeit die Idealbesetzung, denn er kann die Stimmung drehen. Wenn man sich die einzelnen Spieler anschaut, ist Bayern eine der stärksten Mannschaften in Europa – auch wenn sich das im Moment blöd anhört. Wenn alle ihr Können umsetzen, sind sie nach wie vor einer der Favoriten auf den Sieg in der Champions League.

ran: Wo würden Sie de Bayern denn unter den verbliebenen acht Mannschaften in der Champions League einsortieren?

Matthäus: Real Madrid und Manchester City sehe ich stärker, aber die spielen ja gegeneinander im Viertelfinale, dann ist schon mal eine Mannschaft von beiden raus. Und wenn man auch diesen Gegner im Halbfinale schlagen würde, dann geht man ganz sicher nicht als Außenseiter ins Endspiel. Gegen Paris, Barcelona, Atletico Madrid oder Borussia Dortmund würde dann Bayern München schon der Favorit sein. Daher halte ich es nach wie vor für realistisch, dass diese Bayern-Mannschaft die Champions League gewinnen kann – wenn sie sich gegen Arsenal durchsetzen kann.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • "Hat nicht gereicht" - Bitterer BVB-Ausfall in Madrid

  • Champions League 2023/24: Das Power Ranking vor dem Viertelfinale

Matthäus: Kai Havertz wächst in seine Rolle

ran: Arsenal ist Tabellenführer in England und in Topform. Was sind die Stärken dieser Mannschaft?

Matthäus: Vor allem das Umschaltspiel. Da setzen sie ihre Geschwindigkeit über die Flügel ein, Bayern muss nach Ballverlusten aufpassen. Da hat Arsenal schon einige Vorteile und einige Spieler dabei, die Bayern München sehr viele Probleme bereiten können.

ran: An welche Spieler denken Sie?

Matthäus: Natürlich an Kai Havertz, der auch wieder in richtig gute Form gekommen ist. Er macht meiner Meinung nach zurzeit den besten Eindruck in der Mannschaft. In den letzten Wochen hat er bei Arsenal einige wichtige Tore geschossen und wächst in seine Rolle hinein, wofür er lange gebraucht hat. Weil er ja mehr einer ist, der aus der zweiten Reihe kommt und jetzt bei Arsenal eher so eine hängende Spitze spielt, ähnlich wie bei der deutschen Nationalmannschaft zuletzt.

ran: Hat sie überrascht, dass er diesen Turnaround hinbekommen hat? Der Start bei Arsenal nach seinem Wechsel war für ihn ja nicht so leicht …

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Matthäus: Ja, aber Trainer Mikel Arteta hat ihm das Vertrauen gegeben, an ihn geglaubt und wir wissen ja auch noch aus Leverkusen, dass er ein Jahrhundert-Talent im deutschen Fußball gewesen ist. Und er hat es auch in der Nationalmannschaft gezeigt - wenn er gespielt hat, konnte man sich auf ihn verlassen und er hat seine Tore gemacht.

Matthäus: BVB kann die Saison noch retten

ran: Die zweite deutsche Mannschaft im Viertelfinale ist Borussia Dortmund. Wie sehen Sie die Ausgangsposition?

Matthäus: Viele denken vielleicht, Atletico Madrid ist machbar, auch weil man das Rückspiel zu Hause hat. Der BVB hat ja in der Champions League die Mördergruppe gehabt mit Newcastle, dem AC Mailand und Paris St. Germain und ist Erster geworden, hat dann den Tabellenführer aus den Niederlanden im Achtelfinale verdient ausgeschaltet. Jetzt kommt mit Atletico Madrid eine unbequeme und kampfstarke Mannschaft, die auch sehr viel Erfahrung mitbringt. Aber der BVB hat PSG schon in der in der Gruppenphase hinter sich gelassen, also ist es auch kein Ding der Unmöglichkeit, dass man gegen Atletico weiterkommt.

ran: Es gibt auch immer wieder Diskussionen beim BVB, ob der Weg mit Edin Terzic der Richtige ist. Was denken Sie?

Matthäus: Es ist immer schwierig, das aus der Entfernung zu beurteilen. Wir sehen nur die Spiele, aber wie ist die tagtägliche Arbeit, wie sind die Gespräche mit den Trainern, welches Vertrauen bekommt der Trainer vom Verein, welches Vertrauen die Spieler? Aber natürlich, mit der Leistung in der Bundesliga kann Borussia Dortmund nicht zufrieden sein, auch nicht mit Tabellenplatz fünf. Wir hoffen alle, dass durch die Ergebnisse von Dortmund und Bayern München nächstes Jahr auch der fünfte Platz für die Champions League reicht, das würde dem BVB natürlich in die Karten spielen.

ran: Sehen Sie die direkte Champions-League-Qualifikation in Gefahr?

Matthäus: Sie haben vor der Saison sicher nicht gedacht, dass sie um Platz vier kämpfen müssen, sondern hatten andere Ziele. Es hat vieles nicht funktioniert, nicht nur die Spielweise, sondern auch die Neuzugänge. Einige waren verletzt, Nmecha zum Beispiel, andere haben nicht so performt, wie man sich das vielleicht gewünscht hat. Also im Großen und Ganzen kann Dortmund mit der Saison bis zum heutigen Zeitpunkt nicht zufrieden sein. Andererseits, wenn sie in der Champions League gewinnen und noch Vierter werden, dann ist es am Ende wieder eine gute Saison. Und das würde Edin Terzic sicher auch sehr guttun, um vielleicht auch diese Spekulationen endlich zu beenden.

Mehr News und Videos
Dennis Diekmeier traf 2020 gegen den HSV
News

"Torlos-Dennis": Diekmeier beendet Karriere

  • 29.04.2024
  • 19:10 Uhr

© 2024 Seven.One Entertainment Group