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Champions League

VfB Stuttgart bei Real Madrid: So spielen die Schwaben eine starke Rolle – ein Kommentar

  • Veröffentlicht: 17.09.2024
  • 23:18 Uhr
  • Andreas Reiners

Die Stuttgarter haben in Madrid genau das gemacht, was sie in der Champions League tun sollten: Spaß haben, mitmischen, aufmischen. So kann der VfB eine starke Rolle spielen. Ein Kommentar.

Von Andreas Reiners

Lehrgeld ist oft teuer. Und genauso oft schmerzhaft. Bitter sowieso.

Deshalb schmeckt dieser Champions-League-Abend bei Real Madrid dem VfB Stuttgart zunächst einmal gar nicht. Denn trotz einer guten Leistung ist das 1:3 nur schwer zu verdauen. Trainer Sebastian Hoeneß war enttäuscht, ganz unmittelbar nach dem Spiel, ließ aber auch durchblicken, dass man stolz sein kann.

Denn die Stuttgarter können eine Menge mitnehmen. So viel, dass diese Pleite hinten raus noch einen ganz speziellen Nachgeschmack entwickeln kann. Einen süßen.

Denn was den VfB in Madrid ausgezeichnet hat, sind wichtige Zutaten für die kommenden Wochen und Monate in diesem Wettbewerb: Spielfreude, ein erfrischender Offensivdrang, das richtige Maß an Respekt, eine beeindruckende Lockerheit, Lust und - Mut und Risiko.

Mut, auch bei Real Madrid anzugreifen, die Chancen zu suchen und dabei auch Fehler zu machen.

Und ein Risiko, das Spaß macht. Das ein bisschen wild ist, aber unterhaltsam. Und mit den richtigen Lerneffekten sogar auch erfolgreich sein kann.

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VfB Stuttgart: Pleite kein Beinbruch

Ja, wer sich auf die Königlichen einlässt, wer mitmischen will, der macht gegen die wuchtige Qualität der Spanier automatisch Fehler, Superstars wie Vini Jr., Jude Bellingham oder Kylian Mbappe sind über 90 Minuten nicht annähernd komplett auszuschalten. Doch dass Real am Ende 3:1 gewinnt, ist alles, nur kein Beinbruch.

Madrid ist nicht der Maßstab. Und nach dem Abend irgendwie auch doch.

Denn so, wie der VfB sich im Estadio Santiago Bernabeu zu einem Großteil präsentiert hat, kann er in der Champions League nicht nur punktuell, sondern auch über die Distanz eine gute Rolle spielen. Also in der kompletten Ligaphase, mit einem ernsthaften Blick auf die Playoffs und das Achtelfinale. Die Niederlage kann ein Startschuss sein. 

Wie?

Indem die Mannschaft ihre Unbekümmertheit behält, den Bock auf die Königsklasse, die Leichtigkeit der ersten Saison in der Champions League nach 14 Jahren Abstinenz. Man hat den Stuttgartern angemerkt, wie sehr sie diesem Moment entgegengefiebert haben, diesem besonderen Spiel. Gemeinsam mit den Fans kann man eine Wucht und Euphorie entwickeln, die schon Eintracht Frankfurt quer durch Europa getragen hat.

Diese Sehnsucht, den Großen zeigen zu können, was der Vizemeister drauf hat, konnte man dem VfB anmerken. Man hat gesehen und gespürt, dass die Mannschaft dem Spiel und dem Wettbewerb einen Stempel aufdrücken will.

Was sie durchaus auch kann.

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VfB Stuttgart: Worauf es jetzt ankommt

Jetzt gilt es, diese Leistung, Einstellung und Qualität nicht nur gegen die weiteren Topteams Juventus Turin, Atalanta Bergamo oder PSG auf den Platz zu bringen, sondern eben auch gegen Sparta Prag, Roter Stern Belgrad, Young Boys Bern oder Slovan Bratislava. 

Und wenn der VfB aus dem in Madrid gezahlten Lehrgeld noch die richtigen Schlüsse zieht, kann er in dieser Saison tatsächlich eine starke Rolle spielen.

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