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Europa League

Bayer Leverkusen: Diese Mentalität stellt selbst das "Mia san Mia" in den Schatten - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 15.03.2024
  • 00:20 Uhr
  • Chris Lugert
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Wieder einmal mutiert Bayer Leverkusen zum Mentalitätsmonster und gewinnt ein Spiel nahezu in letzter Sekunde. Diese Einstellung ist bemerkenswert - und zeichnet die ganz großen Teams aus. Ein Kommentar.

Von Chris Lugert

Natürlich musste die Frage nach dem "Bayer-Dusel" kommen, Robert Andrich wischte diese Phrase aber ganz schnell vom Tisch.

"Ich weiß nicht, ob das immer Dusel ist", sagte er nach dem völlig verrückten 3:2 (0:0)-Sieg gegen Qarabag Agdam im Achtelfinale der Europa League bei "RTL" und setzte zum Plädoyer auf seine Mannschaftskameraden an. "Wir glauben immer bis zum Ende an uns. Wir opfern uns auf und unsere Einwechselspieler funktionieren auch", sagte der Nationalspieler.

Dieser Glaube an die eigene Stärke, diese Weigerung, eine Niederlage zu akzeptieren - es ist ein Charakterzug, der die ganz großen Mannschaften im Weltfußball auszeichnet. Die Mentalität, die andere Teams so nicht haben. Sollte es noch einen Beweis gebraucht haben, dass Leverkusen ganz oben angekommen ist - dieser Donnerstag lieferte ihn.

Lange lief alles gegen die "Werkself", die zwischenzeitlich sogar in Überzahl das 0:2 fing und bereits aussah wie der sichere Verlierer. Es wäre nicht nur die erste Pflichtspielniederlage der Saison für die Bayer-Elf gewesen, auch die erste Titelchance wäre futsch gewesen. Und das gegen einen krassen Außenseiter.

Doch von Hektik war keine Spur, Leverkusen blieb ruhig und vertraute auf die eigene Stärke. Der Lohn: Zwei Tore von Patrik Schick in der Nachspielzeit. Vor allem das Verhalten nach dem 2:2 war bemerkenswert.

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Wo andere Teams in Erleichterung verfallen und die Verlängerung als Erfolg akzeptieren, legte Bayer nach. Kurz vor dem Siegtreffer eroberte Exequiel Palacios den Ball mit einer absoluten Monstergrätsche. Diese Szene goss die gesamte Mentalität in die Form einer einzigen Aktion.

Späte Siege am Fließband: Bayers neue Qualität

Das Rückspiel gegen Qarabag war bei weitem nicht das erste Spiel in dieser Saison, das Leverkusen spät zu seinen Gunsten drehte. Die Siege in Augsburg Mitte Januar und eine Woche später in Leipzig, der Erfolg im Pokal-Viertelfinale gegen den VfB Stuttgart, der späte Ausgleich in Baku vergangene Woche - immer traf Leverkusen kurz vor oder in der Nachspielzeit.

Kein Wunder, dass bereits Vergleiche mit dem "Bayern-Dusel" des FCB gezogen werden, der Siege in der Nachspielzeit in der Vergangenheit beinahe schon als eine eigene Kunstform etabliert hat.

Und zur Wahrheit gehört auch: Solche späten Erfolge haben immer auch mit einer Brise Glück zu tun. Aber Glück, so heißt es ja auch immer wieder, muss man sich erarbeiten. Und das funktioniert am besten mit Wille und Mentalität. Nur, wer daran glaubt, kann auch vom Glück geküsst werden.

Und Leverkusen glaubt daran. Kein Wunder, denn mit jedem derartigen Spiel wächst das Selbstvertrauen in neue Höhen. Der FC Bayern drückt diese Selbstsicherheit als "Mia san Mia" aus, doch was Leverkusen derzeit veranstaltet, übertrifft das sogar noch. Zumindest in der laufenden Saison.

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Xabi Alonso ist der perfekte Lehrmeister

Dieses Selbstverständnis kommt nicht von ungefähr. Mit Xabi Alonso hat Leverkusen einen Trainer, der im Laufe seiner Karriere oft genug erlebt hat, was auch im Moment scheinbarer Ausweglosigkeit möglich ist.

<strong>Die DFB-Trikots der letzten Jahre</strong><br>Nicht immer waren die DFB-Trikots vor allem in den vergangenen Jahren Verkaufsschlager. Häufig ist der Absatz mit dem Erfolg des Teams verbunden. <em><strong>ran</strong></em> blickt auf die Trikot-Preise der letzten 20 Jahre. Dabei ist immer der Preis des Standard-Replica-Trikots gemeint.
Die DFB-Trikots der letzten Jahre
Nicht immer waren die DFB-Trikots vor allem in den vergangenen Jahren Verkaufsschlager. Häufig ist der Absatz mit dem Erfolg des Teams verbunden. ran blickt auf die Trikot-Preise der letzten 20 Jahre. Dabei ist immer der Preis des Standard-Replica-Trikots gemeint.
© Getty/Imago/DFB/Adidas
<strong>EM 2024</strong><br>Trikot-Preis: 100 Euro
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© Adidas/DFB-Team
<strong>WM 2022</strong><br>Trikot-Preis: 90 Euro
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Trikot-Preis: 90 Euro
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<strong>EM 2021</strong><br>Trikot-Preis: 90 Euro
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<strong>WM 2018</strong><br>Trikot-Preis: 89,95 Euro
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<strong>EM 2016</strong><br>Trikot-Preis: 84,95 Euro
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<strong>WM 2014</strong><br>Trikot-Preis: 79,95 Euro
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<strong>EM 2012</strong><br>Trikot-Preis: 79,95 Euro
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<strong>WM 2010</strong><br>Trikot-Preis: 69,95 Euro
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<strong>EM 2008</strong><br>Trikot-Preis: 69,95 Euro
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Trikot-Preis: 69,95 Euro
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<strong>WM 2006</strong><br>Trikot-Preis: 64,95 Euro
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Trikot-Preis: 64,95 Euro
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<strong>EM 2004</strong><br>Trikot-Preis: 65 Euro
EM 2004
Trikot-Preis: 65 Euro
© Getty
<strong>Die DFB-Trikots der letzten Jahre</strong><br>Nicht immer waren die DFB-Trikots vor allem in den vergangenen Jahren Verkaufsschlager. Häufig ist der Absatz mit dem Erfolg des Teams verbunden. <em><strong>ran</strong></em> blickt auf die Trikot-Preise der letzten 20 Jahre. Dabei ist immer der Preis des Standard-Replica-Trikots gemeint.
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<strong>WM 2014</strong><br>Trikot-Preis: 79,95 Euro
<strong>EM 2012</strong><br>Trikot-Preis: 79,95 Euro
<strong>WM 2010</strong><br>Trikot-Preis: 69,95 Euro
<strong>EM 2008</strong><br>Trikot-Preis: 69,95 Euro
<strong>WM 2006</strong><br>Trikot-Preis: 64,95 Euro
<strong>EM 2004</strong><br>Trikot-Preis: 65 Euro

Er war einer der Hauptdarsteller des legendären Champions-League-Finals 2005, das Alonso mit dem FC Liverpool nach einem 0:3-Halbzeitrückstand noch gegen die AC Mailand gewann. Er erlebte - wenn auch nur gesperrt von der Tribüne aus - mit, wie Real Madrid das scheinbar verlorene Finale 2014 gegen Atletico irgendwie noch auf seine Seite zog.

Ein Trainer, der selbst in solchen Situationen war, muss seinem Team nichts vorspielen und irgendwelche 0815-Reden halten. Ist es Zufall, dass Leverkusen, das eigentlich nie für seine Comeback-Fähigkeiten bekannt war, unter Alonso plötzlich ein Mentalitätsmonster geworden ist? Gewiss nicht.

Spiele zu gewinnen, wenn alles für einen läuft, ist keine Kunst. Gegen Widerstände anzukämpfen und bereit sein, zu leiden, um sich aus Negativerlebnissen innerhalb eines Spiels auf der Zielgeraden herauszukämpfen und das immer und immer wieder - das machen die ganz Großen. Leverkusen gehört jetzt dazu.

Und ganz egal, wie die Saison noch weitergeht und was danach geschieht: Dieses Erbe hat Alonso seinem Klub bereits hinterlassen. Es ist abseits aller möglicher Titel vielleicht sein größtes Werk unterm Bayer-Kreuz.

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