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Bundesliga

Waldemar Anton wechselt von Stuttgart nach Dortmund und gibt ein ganz schlechtes Bild ab - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 15.07.2024
  • 10:38 Uhr
  • Andreas Reiners
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Waldemar Anton wäre theoretisch ein Sommer-Transfer wie jeder andere. Der Abwehrspieler sorgt aber selbst dafür, dass er auch ein Beispiel für eine Unart des heutigen Profigeschäfts ist. Ein Kommentar.

Von Andreas Reiners

Am Ende sollten sie am besten einfach den Mund halten.

Sie können sich die Treueschwüre sparen, die Liebesbekundungen, die rosaroten Zukunfts-Wandmalereien. Es sind leider oft Phrasen, leere Worthülsen, PR-Blabla.

Wertlos. Und damit umso ärgerlicher. Weil die ganze Spielerei dahinter billig und respektlos ist.

Waldemar Anton steht aktuell stellvertretend für diese Art von Profi, der sich nicht mehr an seine Worte von gestern erinnert, wenn heute ein attraktives Angebot auf dem Tisch liegt. Dann ist er morgen weg.

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Waldemar Anton: PR-Sprech zum Wechsel

Und sagt dann beim VfB Stuttgart zum Abschied: "Es fällt mir nicht leicht, den VfB zu verlassen."

Um parallel beim neuen Klub Borussia Dortmund mit den Worten zitiert zu werden, dass er ein paar Nächte darüber schlafen musste, "aber dann ist mir relativ schnell klargeworden, dass ich das machen will."

Viele Fußball-Fans in Deutschland werden mit den Schultern zucken, weil sie es so oder so ähnlich schon einmal erlebt oder gehört haben. So ist eben das Geschäft, die größeren Klubs mit den dickeren Budgets wildern nun mal bei den etwas kleineren Vereinen, und die Profis wollen dann eben den nächsten (gut dotierten) Schritt in ihrer Karriere machen.

Die Anhänger des VfB sehen das weniger entspannt, sie gehen ihren einstigen Helden, den Ex-Kapitän, den Ex-Abwehrchef, gnadenlos an, bezeichnen ihn als "Lügner" und "Heuchler".

Verständlicherweise.

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Waldemar Anton freute sich auf "weitere Jahre"

Denn Anton hatte vor einem halben Jahr bei seiner Vertragsverlängerung noch erklärt, er freue sich auf "weitere Jahre".

Im April folgte ein weiterer vor Vereinsliebe triefender Treueschwur. "Warum sollte ich ständig wechseln, wenn ich mich in einer Stadt oder bei einem Verein wohlfühle? Noch dazu, seit ich Kinder habe. Ich spüre keine Rastlosigkeit", hatte Anton im 11-Freunde-Interview gesagt. "Ich habe Vertrauen und Ehrlichkeit gespürt. Das war mir immer wichtiger als Statussymbole oder Geld."

Und bei der EM moderierte er die Gerüchte um seinen Wechsel mit dem nächsten Liebesbekenntnis weg. "Am Ende sind es immer Gerüchte. Es ist am Saisonende normal, dass irgendetwas kommt. Für mich ist das nicht entscheidend. Ich habe meinen Vertrag in Stuttgart und bin superglücklich." Er habe ursprünglich nicht vorgehabt, den Verein zu wechseln, sagte er jetzt, "aber dann kam Borussia Dortmund".

Bis also das bessere Angebot auf dem Tisch lag. Was aber gar nicht der Punkt ist.

Vielmehr ist es die fehlende Ehrlichkeit, die nervt. Die den Fans vor den Kopf stößt, weil die Respektlosigkeit riesig ist. Wer sich als treue Seele verkauft und vermarktet, und das mit einer Halbwertszeit von einem halben Jahr, hat nicht verstanden, worum es den Anhängern geht. Denn die fühlen sich nicht für voll genommen. Hintergangen. Sie reagieren emotional, weil der Fußball für sie eben kein Geschäft ist, sondern eine emotionale Bindung zum Spiel und Verein besteht.

VfB Stuttgart: Serhou Guirassy ist ein gutes Beispiel

Ein gutes Beispiel liefert Antons Teamkollege Serhou Guirassy. Auch er wird wohl zum BVB wechseln. Der Torjäger ist aber nach dem Fast-Abstieg 2023 geblieben, hatte seinen Vertrag verlängert. Und wortreiche Treuebekenntnisse vermieden. Auch, als er durch seine explodierenden Auftritte in der vergangenen Saison immer begehrter wurde. Dabei geht es auch um das Fingerspitzengefühl des Profis, um die Kommunikation.

Internationale Transfergerüchte: Jose Mourinho soll wohl Trainer-Job bei Champions-League-Klub übernehmen

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<strong>Jose Mourinho (vereinslos)</strong><br><em>Nach seinem Aus bei Fenerbahce Istanbul vor wenigen Tagen geht es für Jose Mourinho offenbar ohne Umwege zur nächsten Trainerstation. Wie die portugiesische Zeitung "A Bola" berichtet, soll der 62-Jährige unmittelbar vor einem Engagement bei Benfica Lissabon stehen. Nach der 2:3-Niederlage zum Auftakt in der Champions League gegen Qarabag Agdam hatte der Klub Coach Bruno Lage noch in der Nacht von seinen Aufgaben entbunden, wie Präsident Rui Costa bestätigte. Mourinhos Wahl für seinen neuen Klub ist dabei durchaus kurios ...</em>
© IMAGO/Box to Box Pictures

Jose Mourinho (vereinslos)
Nach seinem Aus bei Fenerbahce Istanbul vor wenigen Tagen geht es für Jose Mourinho offenbar ohne Umwege zur nächsten Trainerstation. Wie die portugiesische Zeitung "A Bola" berichtet, soll der 62-Jährige unmittelbar vor einem Engagement bei Benfica Lissabon stehen. Nach der 2:3-Niederlage zum Auftakt in der Champions League gegen Qarabag Agdam hatte der Klub Coach Bruno Lage noch in der Nacht von seinen Aufgaben entbunden, wie Präsident Rui Costa bestätigte. Mourinhos Wahl für seinen neuen Klub ist dabei durchaus kurios ...

<strong>Jose Mourinho (vereinslos)</strong><br>... denn gegen ebenjene Portugiesen war "The Special One" mit Fenerbahce in der Qualifikation zur "Königsklasse" kürzlich erst ausgeschieden, was zu seiner Entlassung führte. Für Mourinho steht demnach die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte bevor, wo 2000 seine Trainerkarriere begann. Laut dem Bericht soll noch am Mittwoch eine Einigung erfolgen und der Portugiese für Benfica bereits am Samstag gegen AVS Futebol SAD erstmals auf der Trainerbank Platz nehmen.
© IMAGO/ZUMA Press Wire

Jose Mourinho (vereinslos)
... denn gegen ebenjene Portugiesen war "The Special One" mit Fenerbahce in der Qualifikation zur "Königsklasse" kürzlich erst ausgeschieden, was zu seiner Entlassung führte. Für Mourinho steht demnach die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte bevor, wo 2000 seine Trainerkarriere begann. Laut dem Bericht soll noch am Mittwoch eine Einigung erfolgen und der Portugiese für Benfica bereits am Samstag gegen AVS Futebol SAD erstmals auf der Trainerbank Platz nehmen.

<strong>Erling Haaland (Manchester City)</strong><br>Barcelonas Präsident Joan Laporta hat sich als großer Haaland-Fan geoutet. Laut "Daily Mail" und "El Nacional" sei er überzeugt, dass der Norweger künftig im Trikot der Katalanen auflaufen wird - womöglich schon in der kommenden Saison. Die finanzielle Situation solle bis dahin geregelt sein. Robert Lewandowskis Vertrag läuft nur noch ein Jahr - und Ersatzmann Ferran Torres überzeugt zwar mit guten Leistungen, ist jedoch kein gelernter Neuner.
© Offside Sports Photography

Erling Haaland (Manchester City)
Barcelonas Präsident Joan Laporta hat sich als großer Haaland-Fan geoutet. Laut "Daily Mail" und "El Nacional" sei er überzeugt, dass der Norweger künftig im Trikot der Katalanen auflaufen wird - womöglich schon in der kommenden Saison. Die finanzielle Situation solle bis dahin geregelt sein. Robert Lewandowskis Vertrag läuft nur noch ein Jahr - und Ersatzmann Ferran Torres überzeugt zwar mit guten Leistungen, ist jedoch kein gelernter Neuner.

<strong>Paris Brunner (AS Monaco)</strong><br>Der Vertrag von Robert Lewandowski läuft am Ende der Saison aus, und der FC Barcelona muss sich nun nach möglichen Nachfolgern umsehen. Als potenzieller Kandidat gilt Medienberichten zufolge der U17-Welt- und -Europameister Paris Brunner. Der 19-Jährige ist gerade von seiner Leihe bei der AS Monaco zurückgekehrt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte Brunner gegen Ende der Vorsaison bei seiner Leihstation Cercle Brügge immer häufiger überzeugen.
© 2025 Getty Images

Paris Brunner (AS Monaco)
Der Vertrag von Robert Lewandowski läuft am Ende der Saison aus, und der FC Barcelona muss sich nun nach möglichen Nachfolgern umsehen. Als potenzieller Kandidat gilt Medienberichten zufolge der U17-Welt- und -Europameister Paris Brunner. Der 19-Jährige ist gerade von seiner Leihe bei der AS Monaco zurückgekehrt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte Brunner gegen Ende der Vorsaison bei seiner Leihstation Cercle Brügge immer häufiger überzeugen.

<strong>Andre Onana (Manchester United)</strong><br>Ein Wechsel von Andre Onana in die Türkei rückt näher. Wie Fabrizio Romano berichtet, sollen Manchester United und Trabzonspor Einigkeit über eine Leihe des Torhüters erzielt haben. Nun müsse sich Trabzonspor nur noch mit dem Kameruner einigen. Onana ist bei Manchester United derzeit nur noch die Nummer zwei hinter dem Türken Altay Bayindir. Zuletzt stand er beim peinlichen EFL-Cup-Aus gegen Grimsby Town im United-Tor.
© 2023 Getty Images

Andre Onana (Manchester United)
Ein Wechsel von Andre Onana in die Türkei rückt näher. Wie Fabrizio Romano berichtet, sollen Manchester United und Trabzonspor Einigkeit über eine Leihe des Torhüters erzielt haben. Nun müsse sich Trabzonspor nur noch mit dem Kameruner einigen. Onana ist bei Manchester United derzeit nur noch die Nummer zwei hinter dem Türken Altay Bayindir. Zuletzt stand er beim peinlichen EFL-Cup-Aus gegen Grimsby Town im United-Tor.

<strong>Vitinha (Paris Saint-Germain)</strong><br>Real Madrid könnte laut "Marca" im Sommer 2026 einen Vorstoß bei PSG-Star Vitinha unternehmen. Demnach habe der Portugiese für diesen Zeitpunkt mit den Franzosen eine Absprache, für 90 Millionen Euro wechseln zu dürfen. Bei PSG steht Vitinha, der maßgeblich zum Champions-League-Sieg zuletzt beitrug, noch bis 2029 unter Vertrag.
© Getty Images

Vitinha (Paris Saint-Germain)
Real Madrid könnte laut "Marca" im Sommer 2026 einen Vorstoß bei PSG-Star Vitinha unternehmen. Demnach habe der Portugiese für diesen Zeitpunkt mit den Franzosen eine Absprache, für 90 Millionen Euro wechseln zu dürfen. Bei PSG steht Vitinha, der maßgeblich zum Champions-League-Sieg zuletzt beitrug, noch bis 2029 unter Vertrag.

<strong>Antonio Rüdiger (Real Madrid)</strong><br>Die spanische Sportzeitung "AS" berichtete bereits während des Sommer-Transferfensters von einem möglichen Aus von Antonio Rüdiger bei Real Madrid. Sein Vertrag läuft im nächsten Sommer aus. Wie Neu-Coach Xabi Alonso zu ihm steht, bleibt abzuwarten. Mit Dean Huijsen und Raul Asencio hat der Verein in der Defensive nachgebessert. Eine mögliche Vertragsverlängerung soll, wenn überhaupt, zum Ende der Saison Thema werden. Es bahnt sich eine Hängepartie an.
© IMAGO/Sportsphoto

Antonio Rüdiger (Real Madrid)
Die spanische Sportzeitung "AS" berichtete bereits während des Sommer-Transferfensters von einem möglichen Aus von Antonio Rüdiger bei Real Madrid. Sein Vertrag läuft im nächsten Sommer aus. Wie Neu-Coach Xabi Alonso zu ihm steht, bleibt abzuwarten. Mit Dean Huijsen und Raul Asencio hat der Verein in der Defensive nachgebessert. Eine mögliche Vertragsverlängerung soll, wenn überhaupt, zum Ende der Saison Thema werden. Es bahnt sich eine Hängepartie an.

Denn es ist ja nicht so, als wüssten die Fans nicht, dass so eine Saison wie die des VfB Begehrlichkeiten weckt. Das finden nicht alle gut, es wird letztendlich aber akzeptiert, wenn dann der Wechsel ansteht. Vor allem dann, wenn der Spieler mit offenen und nicht mit gezinkten Karten gespielt und den Mund zu voll genommen hat.

Denn verarschen lassen sich die Fans nicht gerne. Sie wollen lediglich wissen, woran sie sind. Das schmälert die Zuneigung zum Spieler keineswegs, im Gegenteil. Doch Ehrlichkeit steht für einige Profis immer noch in einem Widerspruch zur eigenen Vermarktung.

Und dann sollte man als Spieler am besten wirklich einfach den Mund halten.

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